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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/01/pm_047.php 18.01.2024 15:27:41 Uhr 18.05.2024 21:28:48 Uhr

Dresden gedenkt am 21. Januar der Deportation von Juden im Dritten Reich

Gedenkstunde ab 16 Uhr auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs

Eine Gedenkstunde auf dem Alten Leipziger Bahnhof, Eisenbahnstraße 1, erinnert am kommenden Sonntag, 21. Januar 2024, ab 16 Uhr an die Deportationen von Jüdinnen und Juden im Dritten Reich. Diese begannen vor 82 Jahren, am 21. Januar 1942, als die nationalsozialistische Reichsregierung sächsische sowie Dresdner Jüdinnen und Juden vom Alten Leipziger Bahnhof in das Vernichtungslager Riga deportieren ließ. Der Alte Leipziger Bahnhof war bis ins Jahr 1944 Ausgangspunkt und Zwischenstation von Deportationen der jüdischen Bevölkerung und zunehmend auch weiterer Opfergruppen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager.

„Ich danke dem „Gedenkort Alter Leipziger Bahnhof e. V.“, den drei Dresdner Jüdischen Gemeinden und der „Initiative Herz statt Hetze“ für ihr Engagement und möchte alle Menschen in unserer Stadt einladen, mit dem Gedenken am 21. Januar am Alten Leipziger Bahnhof ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Gewaltherrschaft zu setzen. Insbesondere aktuellen politischen Überlegungen einer sogenannten 'Remigration' aus dem rechten Spektrum gilt es mit dem Erinnern an die Deportationsopfer der NS-Diktatur in unserer Gegenwart etwas entgegenzusetzen. Den Alten Leipziger Bahnhof dauerhaft als Gedenkort zu markieren, ist das gemeinsame Anliegen von Lokalpolitik und Zivilgesellschaft.“

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch

An der Gedenkstunde nehmen u. a. Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Gedenkort Alter Leipziger Bahnhof, der Initiative Herz statt Hetze, Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch sowie der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für das jüdische Leben Thomas Feist teil. 

Das jährlich stattfindende Gedenken macht den Alten Leipziger Bahnhof zum Teil einer lebendigen Erinnerungskultur. Am 9. Januar 2024 hat der Ausschuss für Kultur und Tourismus des Dresdner Stadtrates eine Konzeptausschreibung zur Schaffung eines Gedenkortes auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs beschlossen. Dem Beschluss waren Podiumsdiskussionen und Bürgerforen vorausgegangen. Bereits seit 2021 befindet sich auf Initiative der Stadtverwaltung eine temporäre Installation in Anmutung eines Eisenbahnwaggons in Erinnerung an die Deportationsopfer auf dem Areal, konzipiert vom Dresdner Institut für Räumliche Resilienz.