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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/09/pm_090.php 22.09.2023 12:42:38 Uhr 27.04.2024 10:43:58 Uhr

Erstes Mikrodepot für innerstädtischen Lieferverkehr in Dresden eröffnet

Die Zahl der Paketlieferungen nimmt seit Jahren zu. Um den negativen Folgen wie Lärm, schädliche Emissionen und Stau entgegenzuwirken, setzt die Landeshauptstadt Dresden unter anderem auf den Betrieb von Mikrodepots. Den ersten Standort am Bahnhof Dresden-Neustadt nahmen am Freitag, 22. September 2023, Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn und Oliver Gollmer, stellvertretender Bahnhofsmanager bei der Deutschen Bahn, gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Logistikdienstleister in Betrieb. 

Mikrodepots dienen als Zwischenlager und Umschlagort. Von dort aus können Logistikdienstleister Sendungen für die „letzte Meile“, also den letzten Transportweg bis zur Haustür der Empfänger, umschlagen und ausliefern. Zum Einsatz kommen emissionsfreie, geräuscharme und elektrobetriebene Lieferfahrzeuge wie z. B. Lastenräder im Verteilungsradius von drei bis fünf Kilometern. Dies soll sich positiv auf die Lebensqualität in den Wohngebieten auswirken. Zum anderen wird der CO2- Ausstoß reduziert, die Luftqualität verbessert sowie der Straßenverkehr durchlässiger, indem beispielsweise das Parken in der zweiten Reihe durch große Zustellfahrzeuge entfällt. Auch die Paketdienstleister erwarten Kosteneinsparungen. Die Auslieferungen auf der letzten Meile beanspruchen derzeit noch ca. 50 Prozent der Personal- und sonstigen Kosten. 

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn betont: „Der Verkehr der Zukunft muss stadtverträglich und klimafreundlich sein. Beim Lieferverkehr haben wir viel Potenzial. Mit Lastenrädern und Elektrofahrzeugen können wir den CO2-Ausstoß entscheidend senken. Diese kleinen Fahrzeuge entlasten zudem den Verkehr und sorgen für mehr Verkehrssicherheit.“

Das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung hat das Mikrodepot auf einer 480 Quadratmeter großen Fläche an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße errichten lassen. Den Paketdienstleitern stehen nun eine Leichtbauhalle und Sozialräume in Containerbauweise zur Verfügung. Die Gesamtkosten betragen ca. 450.000 Euro. Davon fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bis zu 310.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms „Städtische Logistik“. 

Die Deutsche Bahn betreibt als Kooperationspartnerin das Mikrodepot und koordiniert die Nutzung durch verschiedene Paketdienstleister wie DPD Deutschland, General Logistics Systems Germany und Hermes Germany. 

Oliver Gollmer vom Bahnhofsmanagement Dresden der DB Station&Service AG erklärt: „Beim Projekt Smart City der DB schaffen wir umweltfreundliche Alternativen für Mobilität und Logistik- ein zentraler Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt. Indem es Luftverschmutzung, Lärm und Staus reduziert, trägt das Mikrodepot zu einer attraktiven Quartiersentwicklung bei und entwickelt so das Bahnhofsareal nachhaltig weiter.“

Hintergrund
Die Landeshauptstadt Dresden hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Dafür werden zahlreiche Maßnahmen, wie nachhaltige Lösungen für den Lieferverkehr erprobt. Grundlage dafür ist das vom Amt für Stadtplanung und Mobilität erstellte City-Logistik-Konzept aus dem Jahr 2021. Darin wurde auch die Anzahl der Paketlieferungen analysiert. Allein 2020 sind 14 Millionen Pakete in Dresden ausgeliefert worden. Das entspricht ca. 25 Paketen pro Person. Seit den Corona-Jahren hat der Online-Handel stark zugenommen und damit die Anzahl der Paketzustellleistungen. 

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