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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/02/pm_016.php 09.02.2023 13:55:22 Uhr 27.04.2024 13:34:13 Uhr

ÖPNV ist ein Schlüssel zur Klimaneutralität in Dresden

Dafür müssen Fuhrpark und Infrastruktur modernisiert werden

Bis 2035 soll Dresden klimaneutral sein. Das ist mit einer Mobilitätswende verbunden, denn der Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) am sogenannten Modal Split, dem Anteil der einzelnen Verkehrsmittel an der gesamten Verkehrsleistung, soll auf bis zu 30 Prozent wachsen. Beide Ziele hat der Stadtrat beschlossen. Bei 18 Prozent lag der Modal Split bei der letzten Verkehrserhebung im Jahr 2018. Der ÖPNV ist ein Schlüssel, wenn Dresden seine Klimaschutzziele erreichen will. 

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Der ÖPNV ist entscheidend für unsere zukünftige Mobilität, und dafür müssen wir die Angebote ausbauen, beschleunigen und noch attraktiver gestalten. Ein beschleunigter ÖPNV spart Fahrzeuge und Personal und damit Geld. Mobilität muss für alle barrierefrei erreichbar sein. Das erfordert Planungssicherheit für die kommenden Jahre und gesicherte Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur.“

Andreas Hemmersbach, Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB): „Um mehr Kunden für den Umstieg zu gewinnen, muss der ÖPNV mit bequemen Fahrzeugen punkten und schneller unterwegs sein. Dafür braucht es mehr Digitalisierung, einen verjüngten Fuhrpark, aber vor allem eine moderne Infrastruktur mit intakten Schienen und intelligenten Ampeln. Dieser gemeinschaftlichen Aufgabe wollen wir uns gern stellen. Das geht aber nur im Schulterschluss mit Stadt, Genehmigungsbehörden und Fördermittelgebern.“     

Die Leistung des Dresdner ÖPNV in 2022
Die DVB beförderten im vergangenen Jahr 143 Millionen Fahrgäste. Das sind 90 Prozent der Kunden vor der Corona-Pandemie. Zum sechsten Mal in Folge erreichten die DVB den ersten Platz beim bundesweiten ÖPNV-Kundenbarometer. Rund 85 Millionen Euro wurden in Fahrzeuge und Infrastruktur investiert. Damit werden jährlich 40 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Der Fuhrpark wird erweitert
Vier neue Stadtbahnwagen fahren im Probebetrieb auf der Linie 2. Die nächsten zwei gehen in Kürze aufs Gleis. Bis Herbst 2023 sollen noch 24 Stadtbahnwagen geliefert werden. Für die neuen Stadtbahnwagen muss das Dresdner Gleisnetz weiter angepasst und modernisiert werden. 20 neue Elektrobusse fahren seit August 2022 emissionsfrei auf den Linien 68 und 81 und bewähren sich. Sie werden an Endstationen geladen, können aber bis zu 170 Kilometern ohne jegliche Nachladung der Batterie fahren. Das sorgt für Zuverlässigkeit im Einsatz. 

Kurze Reisezeiten machen ÖPNV attraktiver 
Die Reisegeschwindigkeit ist eines der wichtigsten Kriterien für die Verkehrsmittelwahl. Deshalb ist es problematisch, dass Bus und Bahn in Dresden gegenüber dem Auto an Boden verloren haben. Lagen 2003 alle mit gut 20 Kilometern pro Stunde noch gleichauf, ist das Auto heute mit 25 Kilometern pro Stunde unterwegs, die öffentlichen Verkehrsmittel hingegen mit nur 19. Für das erklärte Ziel des Stadtrats, den Anteil der Nutzer umweltfreundlicher und platzsparender Verkehrsmittel zu erhöhen, muss das System attraktiver werden. Und das geht neben Angebot, Zuverlässigkeit und Preis am besten durch eine kurze Reisezeit. Der Fokus liegt auf den Straßenbahnlinien 6 und 10/12 sowie den Buslinien 64 und 80, auf denen eine Beschleunigung kurzfristig erzielbar ist. Das Straßen- und Tiefbauamt wird zudem den Ausbau intelligenter Ampelsteuerungen innerhalb des 26er-Rings fortsetzen. Die noch fehlenden neun von insgesamt 35 Ampelanlagen werden in 2023 installiert. 

ÖPNV-Infrastruktur wird weiter modernisiert 
2022 wurden die Gleiskreuzung Neustädter Markt und Augustusbrücke, die Berthold-Haupt-Straße / Gleisschleife Kleinzschachwitz sowie die Großenhainer Straße (Bauabschnitt Liststraße) saniert. Die Baustelle Großenhainer Straße / Eisenbahnunterführung Hansastraße soll im Juli 2023 beendet sein. Investitionskosten von rund 3,8 Millionen Euro fallen dafür an. Danach ist der Einsatz der neuen Stadtbahnwagen auf der Linie 3 möglich. Der Neubau Prießnitzbrücke sowie der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Diakonissenkrankenhaus beginnen im April 2023.

Barrierefreie Mobilität
Elf Bushaltestellen wurden 2022 barrierefrei ausgebaut, darunter an der Stauffenbergallee, Liststraße und Karcherallee. Barrierefreie Haltestellen und Bordabsenkungen sind das Ergebnis bei allen komplexen Bauvorhaben wie der Großenhainer Straße sowie Bautzner Straße/Prießnitzbrücke. Barrierefreie Bushaltestellen und Bordabsenkungen sind Bestandteil von Straßensanierungen wie der Dohnaer Straße und Südhöhe.

„Campuslinie“ 
Die neue Stadtbahntrasse mit dem Namen „Campuslinie“ soll von der Nossener Brücke bis zum Campus der TU Dresden am Nürnberger Platz führen. Für den Abschnitt Nossener Brücke und Nürnberger Straße erwartet das Straßen- und Tiefbauamt den Planfeststellungsbeschluss im zweiten Quartal 2023. Der Bau einer Umleitungsstrecke über die Zwickauer Straße hat begonnen und soll für die Würzburger Straße ab Juli 2023 beginnen.

Weitere Informationen zur „Campuslinie“ unter www.dresden.de/campuslinie