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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/05/pm_005.php 05.05.2025 15:18:34 Uhr 16.05.2025 19:20:49 Uhr

Freier Raum St. Petersburger Straße – Ausstellung im Zentrum für Baukultur Sachsen

Bürgerinnen und Bürger können Ideen zur Umgestaltung einbringen

Studierende mehrere Universitäten haben in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden Entwürfe erarbeitet, wie man die St-Petersburger Straße umgestalten könnte. Unter dem Titel „St. Petersburger OASE – Vom Verkehrs- zum Lebensraum“ ist von Dienstag, 6. Mai, bis Donnerstag, 12. Juni 2025, eine Ausstellung mit 25 studentischen Entwürfen zur Entwicklung der St. Petersburger Straße im Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK) im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2, zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Sonnabend von 13 bis 18 Uhr, außer an Feiertagen. Die Arbeiten zeigen mögliche Entwicklungsperspektiven und wie die jetzige Verkehrsschneise in Zukunft auch als attraktiver Freiraum und Verweilort neu gedacht werden könnte. Entstanden sind die Entwürfe im Rahmen einer Kooperation der Hochschule Anhalt (Professorin Julia Köpper), der Technischen Hochschule Nürnberg (Professor Henry Fenzlein), dem Lehrstuhl für Städtebau an der Technischen Universität Dresden von Professorin Angela Mensing-de Jong und dem Amt für Stadtplanung und Mobilität. Eine Jury aus Vertretern der Stadt und der drei beteiligten Universitäten unter Vorsitz von Annegret Stöcker zeichnete am 6. Februar 2025 drei Arbeiten mit einem Preis und zwei mit Anerkennungen im Verkehrsmuseum aus.

„Die St. Petersburger Straße hat viele Potenziale. Die Offenlegung des Kaitzbaches, die Weiterführung und Ausgestaltung des Promenadenrings, Neugestaltung der ehemals bedeutsamen Stadtplätze Georgplatz, Pirnaischer Platz und Rathenauplatz. Wir wollen im kommenden Jahr einen interdisziplinären Wettbewerb ausloben, um ein Gesamtkonzept für die Zukunft dieses Stadtraumes zu erarbeiten. Die vorgestellten studentischen Arbeiten sind eine wichtige Grundlage für diesen Wettbewerb und sollen in die Aufgabenstellung einfließen.“
Stephan Kühn, Baubürgermeister

Begleitveranstaltungen am 17. und 23. Mai 2025, um eigene Ideen einzubringen

Begleitend zur Ausstellung bietet das Amt für Stadtplanung und Mobilität zwei Beteiligungsformate an:

  • Am Sonnabend, 17. Mai, laden die Planer zu einem Infostand und offenen Ideenaustausch von 13.30 bis 17.30 Uhr an die Skateanlage Lingnerallee sowie zu Rundgängen durch das Gebiet vor Ort ein. Der erste Rundgang startet um 14 Uhr und führt in Richtung Georgplatz und Kristallpalast. Der zweite Rundgang beginnt um 15.30 Uhr und führt in Richtung Georgplatz, Pirnaischer Platz und Rathenauplatz. Die Führungen dauern jeweils etwa 45 Minuten.
  • Ideencafé am Freitag, 23. Mai, von 16 bis 19 Uhr im ZfBK: Die ausgestellten studentischen Arbeiten sollen Inspiration für die Diskussion an Thementischen sein. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach besonderen Orten an der St. Petersburger Straße, wie der Raum in Zukunft genutzt werden könnte und auf was bei der Planung geachtet werden sollte. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung für die Veranstaltung gebeten. Diese ist auf der Webseite www.dresden.de/petersburger möglich.

Entwürfe in Kooperation verschiedener Universitäten entstanden

Seit Herbst 2024 beschäftigten sich angehende Architekten und Stadtplaner der Technischen Universität Dresden, der Hochschule Anhalt und der Technischen Hochschule Nürnberg mit der St. Petersburger Straße. Dies erfolgte in enger Abstimmung und im Austausch mit dem Amt für Stadtplanung und Mobilität. Die studentischen Arbeiten kreisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, teils pragmatisch, teils visionär, um die Fragen, wie viel Verkehr zukünftig auf der St. Petersburger Straße notwendig ist, wie viel Grünraum perspektivisch entstehen soll und wo Bebauung sinnvoll erscheint. Bei dem abschließenden Wettbewerb setzte sich der Entwurf von Gael Desre, Ricardo Nitzsche und Karina Kharchenko von der TU Dresden durch. Er zeichnet sich durch ein starkes Konzept und ein ausgewogenes Verhältnis von qualitätsvollen Räumen und neuer Bebauung aus. Außerdem wurden ein Projekt der Technischen Hochschule Nürnberg, eines der Hochschule Anhalt und zwei weitere der TU Dresden prämiert.

Frühere Planungen seit 1993

Auf 1,6 Kilometer zieht sich die St.-Petersburger-Straße als stark befahrene Hauptverkehrsstraße aus den 1960er Jahren durch die Dresdner Innenstadt. Sie hat kaum Aufenthaltsqualität und bildet eine erhebliche Barriere für Fußgängerinnen und Fußgänger. Die Frage nach der Neugestaltung des Freiraumes an der St. Petersburger Straße beschäftigt das Amt für Stadtplanung und Mobilität schon lange: Bereits unmittelbar nach der politischen Wende wurden mehrere städtebauliche Wettbewerbe durchgeführt und Planungen erarbeitet. 1993 schlug der Architekt Stephan Braunfels in einem Wettbewerb zum Georgplatz in seinem Siegerentwurf einen deutlichen Versatz der Verkehrsführung der St. Petersburger Straße vor. Der durch die Umlegung der Verkehrskorridore gewonnene und damals als „Große Leere“ betitelte neue Stadtraum sollte das Bindeglied zwischen Rathaus und Bürgerwiese sein. Dieser und weitere ambitionierte Pläne entlang der St. Petersburger Straße wurden in den Folgejahren immer wieder verworfen. Die mit diesen Planungen verbundene übergeordnete Zielstellung, die St. Petersburger Straße im Sinne der Ausgestaltung des östlichen Promenadenringes weiterzuentwickeln, hat jedoch weiterhin Gültigkeit und wurde in dem vom Stadtrat beschlossenen strategischen Konzept „Lebendige Geschichte – Urbane Stadtlandschaft / Planungsleitbild Innenstadt 2008“ zentral verankert. Die Frage, wie sich die Bedeutung der St. Petersburger Straße weg von der reinen Verkehrsfunktion hin zu mehr Grün und zu einer höheren Aufenthaltsqualität in Zukunft verändern könnte, bleibt aktuell und gewinnt in Anbetracht klimatischer Herausforderungen in der Innenstadt Dresdens immer mehr Relevanz. So hatte die Landeshauptstadt Dresden bereits im Herbst 2023 gemeinsam mit dem Entwicklungsforum Dresden eine Auftaktveranstaltung zur Umgestaltung des Stadtraums um die St. Petersburger Straße durchgeführt.