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Weltstatistiktag 2025

Ausstellung: Einblicke in die Welt der Statistik im Stadtforum

Die Kommunale Statistikstelle nutzt den Weltstatistiktag am 20. Oktober 2025, um sich im Stadtforum (Waisenhausstr. 14) zu präsentieren. Nachdem im vergangenen Jahr das Stadtarchiv eine geeignete Präsentationsfläche bot, um 150 Jahre Kommunalstatistik in Dresden zeitgemäß zu erleben, werden nun einzelne Elemente dieser Ausstellung im Zentrum Dresdens wiederbelebt.

Agora im Stadtforum als Ausstellungsort

Laut dem Motto des diesjährigen Weltstatistiktages „Die Welt mit Daten verbinden, denen wir vertrauen können“, bietet die Agora des Stadtforums den geeigneten Raum für diesen Anlass. Im antiken Griechenland stand der Begriff Agora für einen zentralen und öffentlichen Platz für Handel, Versammlungen und zum Austausch. Im übertragenen Sinne bildet das auch Grundlage für Statistiken. Der Austausch von standardisierten Daten und deren Transparenz spielen heute eine wichtige Rolle, wenn es – insbesondere im demokratischen Prozess – um Entscheidungsfindungen geht, die für die Menschen nachvollziehbar sind.

Themeninseln

1. Start

Wozu benötigen wir die Statistik? Wo begegnet uns Statistik im Alltag? Wann und warum kann man doch der Statistik trauen? Welche Daten werden eigentlich erhoben? Die Ausstellung zur Kommunalen Statistik in Dresden setzt sich mit diesen Fragen auseinander. Sie zeigt die Geschichte der Statistik im Wandel der Zeit, warum es wichtig ist, dass Daten erhoben werden und dass diese nach bestimmten Standards verarbeitet werden, welchen nutzen wir daraus ziehen können und wie vielfältig die Welt der Statistik sein kann.

2. Kommunalstatistik - Wozu?

Möchte eine Stadt den Status Quo im Blick behalten und für die Zukunft richtig planen, ist eine aktuelle und präzise Datengrundlage erforderlich. Auf dieser Grundlage werden notwendige Entscheidungen getroffen, wenn es um städtebauliche Maßnahmen wie zum Beispiel zur Infrastruktur, Klimaanpassung, Gesundheit und Quartiersentwicklung geht. Dafür ist es notwendig zu wissen, wie viele Menschen leben in der Stadt wie jung und wie alt und wie entwickelt sich die Bevölkerung in naher Zukunft? Angebote zur medizinischen Versorgung, für Kultur, Freizeit zum ÖPNV werden von Jung und Alt ganz unterschiedlich wahrgenommen und deren Bedeutung unterliegt zum Teil auch unserer Lebensweise. Die richtigen Entscheidungen zu treffen und präzise Anpassung vorzunehmen gelingt nur mit den richtigen Daten.

3. Leben und Tod

Von dem Moment an, in dem wir geboren werden, sind wir Teil einer Statistik. Unser Geburtsdatum, Gewicht, Größe, Geschlecht – all das fließt in Datenbanken ein, die Trends, Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen sichtbar machen. Was auf den ersten Blick nüchtern und abstrakt erscheint, ist in Wahrheit ein unsichtbarer Kompass, der unser Leben in vielen Aspekten mitprägt. Statistik ist kein abstraktes Zahlenwerk, das losgelöst von unserem Alltag existiert. Anhand einer Interviewsituation mit einer fiktiven Dresdner Familie wird deutlich wie uns Zahlen im Alltag prägen. Sie sind ein Fundament, auf dem gesellschaftliche Strukturen aufgebaut sind, und ein Werkzeug, das uns hilft, die Welt – und uns selbst – besser zu verstehen. Unsere Bedürfnisse, Entscheidungen, Gewohnheiten und Wünsche sind eng mit ihr verwoben. Von der Wiege bis ins hohe Alter begleitet uns Statistik – oft unbemerkt, aber stets wirkungsvoll.

4. Kriminalität

Die Kriminalitätsstatistik ein Brennglas der Gesellschaft. Sie zeigt, wo soziale Spannungen entstehen, welche Gruppen besonders verletzlich sind und wie sich gesellschaftliche Entwicklungen auf das Zusammenleben auswirken. Dabei darf sie jedoch nicht isoliert oder absolut betrachtet werden – sonst droht eine Verzerrung der Realität. Erst im Zusammenspiel mit weiteren Daten, Analysen und gesellschaftlichen Kontexten entfaltet sie ihre volle Aussagekraft. Die Kriminalitätsstatistik unterliegt Veränderungen aufgrund des Verhaltens der Menschen, der politische Lage, der Gesetzgebung, dem digitalen Wandel, der Aufklärungsquote. Mit Diebstahl, Raub und Mord haben die Strafverfolgungsbehörden aber seit jeher zu tun und auch Verkehrsunfälle bleiben Alltag der Polizeiarbeit.

5. Bildung

Ob es um persönliche Entscheidungen (z. B. Umzugswünsche) politische Meinungen (z. B. zur Steuerpolitik) oder wirtschaftliche Einschätzungen (z. B. Investitionen) geht – statistische Informationen helfen, die Realität besser zu verstehen. Statistisches Verständnis fördert das kritische Denken. Es ist dabei wichtig genau hinzuschauen zum Beispiel woher die Daten kommen, wie sie erhoben wurden, was genau das Diagramm misst und welche Aussage man wirklich daraus ableiten kann und welche nicht. So wird man resistenter gegen Vereinfachungen, Fake News oder Populismus. Statistische Kompetenz ist ein Schlüssel zur Mündigkeit in einer datengetriebenen Welt. Wer sie besitzt, ist weniger manipulierbar, kann besser mitreden und trifft klügere Entscheidungen.

6. A bis Z

Von Abfallmenge bis Zoobesucher - die Kommunalstatistik ist ein vielseitiges, dynamisches und unverzichtbares Instrument für das Verständnis und die Gestaltung des kommunalen Lebens. Ihre Vielfalt zeigt sich sowohl in den Themen, den Quellen und Methoden als auch in der Vielzahl der Akteure und Anwendungsbereiche. Die Datenfülle in der Kommunalstatistik hat deutlich zugenommen – sowohl inhaltlich als auch methodisch. Diese Entwicklung bietet große Chancen für evidenzbasierte Kommunalpolitik, bringt aber auch neue Anforderungen an Datenschutz, Datenkompetenz und Infrastruktur mit sich. Übrigens hat jeder die Möglichkeit statistische Daten zur Stadt Dresden in der Kommunalen Statistikstelle anzufragen, oder selbständig Recherche unter opendata.dresden.de oder auf www.dresden.de/statistik zu betreiben.

7. Geschichte

Das Statistische Amt Dresden wurde 1874 gegründet und entwickelte sich von einer städtischen Einrichtung zu einem zentralen Bestandteil staatlicher Planung, insbesondere in der DDR. Es lieferte Daten zu Bevölkerung, Wirtschaft und Lebensverhältnissen und war teils politisch instrumentalisiert, etwa im Nationalsozialismus. Nach 1945 spielte es eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau. Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde die Kommunalstatistik neu organisiert. Heute umfasst das Amt verschiedene Sachgebiete wie Bevölkerung, Sachstatistik und Informationsdienst. Es gewährleistet Datenschutz, informiert Politik und Öffentlichkeit und stellt über das OpenData-Portal statistische Informationen bereit. Ziel ist eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Stadtentwicklung und Verwaltung.

8. Zukunft

Die Arbeit in einem statistischen Amt wird sich in Zukunft deutlich digitaler, vernetzter und dynamischer gestalten. Technologische Innovationen, veränderte gesellschaftliche Anforderungen und neue politische Herausforderungen werden die Statistik stärker denn je prägen. Die Zukunft statistischer Ämter ist digital, datengetrieben und bürgernah. Technologie wird Routinearbeit erleichtern und mehr Raum für Analyse, Beratung und Kommunikation schaffen. Statistiken werden nicht nur abgebildet, sondern gezielt zur Lösung städtischer Probleme eingesetzt – als Grundlage für eine resiliente und nachhaltige Stadtentwicklung.

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