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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/02/pm_007.php 02.02.2024 13:13:07 Uhr 03.05.2024 23:04:27 Uhr

Neuer Beirat für Erinnerungskulturen trifft sich zur ersten Sitzung

Gremium soll Gedenken und Erinnern in der Landeshauptstadt Dresden weiterentwickeln

Am Freitag, 2. Februar 2024, trifft sich der neue Beirat Erinnerungskulturen ab 15 Uhr zur öffentlichen Gründungssitzung im Clara-Schumann-Saal des Kulturrathauses, Königstraße 15. Die Mitglieder verständigen sich über Arbeitsweisen und inhaltliche Schwerpunkte für 2024/2025 und wählen einen Sprecher bzw. eine Sprecherin. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung stehen viele Themen, die zukünftig in dem Gremium beraten werden. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung des städtischen Konzeptes für Erinnerungskultur von 2014, die Gedenkstätte Altmarkt, die Kontextualisierung des Sowjetischen Ehrenmals, der Gedenkort Rosmaringasse und die Bildung thematischer Arbeitsgruppen. 

Was ist der Beirat Erinnerungskulturen?

„Der Beirat Erinnerungskulturen wird die Landeshauptstadt Dresden und den Stadtrat dabei unterstützen, die Erinnerungskultur in Dresden zeitgemäß weiterzuentwickeln, ein vielfältiges Erinnern in einer pluralen demokratischen Gesellschaft zu befördern und eine partizipative wie inklusive Erinnerungskultur zu verankern. Der Beirat soll zugleich als Impulsgeber und Fachgremium für die kritische Analyse vielfältiger Aspekte und Formate öffentlichen Erinnerns dienen."

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch

Womit beschäftigt sich der Beirat?

Der Beirat befasst sich mit der Gestaltung und Weiterentwicklung wie auch dem Erhalt übergreifender, die Dresdner Stadtgeschichte betreffender, erinnerungskultureller Themen. Dies beinhaltet u. a. folgende Handlungsfelder:

  • Empfehlungen zum Umgang mit dem Erinnern und Bildung und Vermittlung von Erinnerungsorten
  • Empfehlungen zur Umsetzung von Veranstaltungen zu erinnerungskulturellen Anlässen
  • Mitarbeit an einer Konzeption zur Gestaltung verantwortlicher Erinnerungskulturen in Dresden

Wer ist Mitglied?

Stimmberechtigte Mitglieder aus dem Bereich der erinnerungskulturellen Initiativen bzw. Vereine:

  • Afropa – Verein für afrikanisch-europäische Verständigung e. V.
  • Dresdner Geschichtsverein e. V.
  • Denk Mal Fort! e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden
  • Gedenkstätte Bautzner Straße „Erkenntnis durch Erinnerung e. V."
  • HATiKVA e.V. - Die Hoffnung - Bildungs- und Begegnungsstätte für Jüdische Geschichte und Kultur Sachsen
  • Netzwerk WOMEN IN REMEMBERANCE CULTURE
  • Frauen*stadtarchiv Dresden c/o FrauenBildungshaus Dresden e. V.
  • Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG)
  • Stiftung Frauenkirche Dresden
  • Integrations- und Ausländerbeirat der Landeshauptstadt Dresden

stimmberechtigte Mitglieder aus dem Bereich Wissenschaft:

  • Prorektorat Universitätskultur der Technischen Universität Dresden
  • Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an der Technischen Universität Dresden
  • Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der Technischen Universität Dresden

stimmberechtigte Mitglieder aus verschiedenen Religionsgemeinschaften:

  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
  • Jüdische Kultusgemeinde Dresden e. V.
  • Islamisches Zentrum Dresden e. V.
  • ein stimmberechtigtes Mitglied aus dem Ausländerrat Dresden e. V.

  • ein stimmberechtigtes Mitglied des Netzwerkes WOD – Weltoffenes Dresden
  • zwei stimmberechtigte Mitglieder des Stadtschülerrates Dresden
  • ein stimmberechtigtes Stadtratsmitglied pro Fraktion 

beratende Mitglieder:

  • Oberbürgermeister/-in (vertreten durch die Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus)
  • Amtsleiter/-in für Kultur und Denkmalschutz oder deren Vertretung
  • Direktor/-in der Städtischen Museen Dresden oder deren Vertretung
  • Amtsleiter/-in des Stadtarchivs Dresden oder deren Vertretung
  • Amtsleiter/-in für Stadtstrategie, Internationales und Bürgerschaft oder deren Vertretung
  • Amtsleiter/-in für Stadtgrün und Abfallwirtschaft oder deren Vertretung

Warum gibt es den Beirat und wer hat darüber entschieden?

Nach dem 75. Jahrestag der Zerstörung der Stadt sowie der Befreiung vom Nationalsozialismus im Jahr 2020 war es an der Zeit, die Erinnerungskultur in Dresden zeitgemäß weiterzuentwickeln. Dazu hat die Verwaltung dem Dresdner Stadtrat vorgeschlagen, einen Beirat für Erinnerungskulturen zu installieren. In einem solchen wissenschaftlich und zivilgesellschaftlich zusammengesetzten Gremium lassen sich stadthistorische und erinnerungskulturelle Fragen erörtern sowie Debatten und Projekte fachlich beraten und begleiten. Vorangegangen war ein Werkstattprozess der bisherigen AG 13. Februar über zukünftige Arbeitsschwerpunkte und geeignete Strukturen. 

Im Dezember 2022 wurde die Geschäftsordnung des neuen Beirats für Erinnerungskulturen vom Stadtrat beschlossen. Auf dieser Grundlage führte das Amt für Kultur und Denkmalschutz im Jahr 2023 ein Interessenbekundungsverfahren für die Zusammensetzung des neuen Gremiums durch. Mit der Beschlussfassung des Dresdner Stadtrates am 25. Januar 2024 zur Berufung der Beiratsmitglieder kann der Beirat nun am 2. Februar 2024 konstituiert werden.