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Baubürgermeister Stephan Kühn würdigt verstorbenen Architekten Hans Konrad

Einer der wichtigsten Architekten der Nachkriegsmoderne in Dresden

Im Alter von 98 Jahren verstarb der Architekt Hans Konrad an Weihnachten 2022 in Dresden. „Er war einer der wichtigsten Architekten und Stadtplaner der Nachkriegsmoderne in Dresden. Insbesondere die Prager Straße ist mit ihm verknüpft“, würdigt Baubürgermeister Stephan Kühn den Verstorbenen. Die Prager Straße gilt in Fachkreisen als ein herausragendes städtebauliches Ensemble der Nachkriegszeit.

Auch die Junge Garde, Freilichtbühne im Großen Garten in Nachbarschaft zum Dresdner Zoo und Carolaschlößchen, wurde einem Amphitheater gleich von 1953 bis 1955 unter der Leitung von Hans Konrad und weiteren Architektenkollegen erbaut. Wichtige Planungsaufgaben in Konrads beruflichem Wirken bestanden im Wiederaufbau der Ostseite des Altmarktes (Altmarkt 4 bis 6) und der ehemaligen Thälmannstraße, heute Wilsdruffer Straße (Nr. 15 bis 21 und 12 bis 22). Beim Bau der Schwimmhalle Freiberger Straße sowie dem Bau verschiedener Gebäude entlang der Budapester Straße (wie Bürogebäude Nr. 5) zeichnete er für die städtebauliche Planung verantwortlich.

„Die alten gewohnten Straßenbilder waren weg, damit war aber auch die Chance auf etwas Neues und Besseres gegeben!“, formulierte Konrad sein Credo in einer Veranstaltung unter dem Titel „Ideale weiterbauen!“ des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) im Dezember 2009. Nicht etwa mit sentimentalem Pathos, sondern mit beeindruckender Authentizität sprachen seinerzeit Hans Konrad und weitere Vertreter jener Architektengeneration, stellte der BDA fest. „Das Leermachen wurde in der Geschichtsschreibung zur Zerstörung, aber wir wollten eine bessere Stadt für alle!“, erläuterte Hans Konrad seinen Umgang mit Stadterhaltung und Stadtzerstörung in ebendieser Veranstaltung. 

Hans Konrad war von 1955 bis 1990 in der Stadtplanung Dresden tätig, insbesondere im Büro des Stadtarchitekten, wo er zuständiger Leiter des Bereiches Stadtgestaltung/Stadtbild war. 1967 arbeitete er am Generalbebauungsplan für Dresden mit. Bis ins Jahr 2000 war er als freier Architekt tätig. „Bis kurz vor seinem Tod nahm er interessiert Anteil an der Arbeit des Amtes für Stadtplanung und Mobilität“, so Baubürgermeister Kühn. Hans Konrad war Ehrenmitglied der Architektenkammer Sachsen und des Verbandes deutscher Architekten VDA e.V., dessen langjähriger Vorsitzender er war.

Weitere Informationen
Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA » Ideale weiterbauen! (bda-bund.de)