|
Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/11/Pm_010.php 05.11.2025 12:20:29 Uhr 16.11.2025 01:21:50 Uhr |
|
Dresden erinnert an die Pogromnacht 1938
Vielseitiges Gedenkprogramm mit Gelegenheit zu Austausch und Diskussion
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten Synagogen in ganz Deutschland, auch in Dresden. Viele jüdische Geschäfte wurden angezündet und geplündert, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verhaftet. Die Landeshauptstadt Dresden lädt ein, am vielfältigen Veranstaltungsprogramm zum Gedenken teilzunehmen. Anlässlich des 87. Jahrestages der Novemberpogrome findet am Sonntag, 9. November, 15 Uhr, eine Gedenkveranstaltung an der Stele Brühlscher Garten, Hasenberg, statt.
An dieser Stelle stand die von Gottfried Semper entworfene und 1840 eingeweihte Dresdner Synagoge bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht. Die Dresdner Feuerwehr war angehalten, die Synagoge niederbrennen zu lassen, deren Trümmer auf Kosten der Jüdischen Gemeinde schließlich abgetragen wurden. Vor 50 Jahren, am 22. April 1975, wurde am heutigen Gedenkort eine Stele in Form einer sechsarmigen Menora eingeweiht. Damit schuf der Dresdner Bildhauer Friedemann Döhner im Auftrag der Stadt einen der ersten Gedenkorte im öffentlichen Raum, der an die ehemaligen Standorte der 1938 zerstörten Synagogen sowie an die sächsischen Novemberpogrome erinnert.
Gedenkveranstaltung am 9. November an der Stele Brühlscher Garten
Zur diesjährigen Gedenkveranstaltung an der Stele Brühlscher Garten sprechen der Oberbürgermeister Dirk Hilbert, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, Ekaterina Kulakova, und der amtierende Stadtschreiber Dresdens 2026, Alexander Estis. Schülerinnen des Christlichen Gymnasiums Riesa lesen aus dem „Buch der Erinnerung“. Es folgen das „El mole Rachamim” und das Kaddisch-Gebet. Der Synagogenchor Dresden umrahmt die Gedenkveranstaltung musikalisch. Im Anschluss findet eine Kranzniederlegung durch Repräsentantinnen und Repräsentanten des Sächsischen Landtags, des Freistaats Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden statt. Es besteht die Möglichkeit, Blumen niederzulegen.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert„Gedenktage wie dieser geben uns Gelegenheit, geschichtliche Ereignisse in ihrer Tragweite und Bedeutung immer wieder ins Bewusstsein zu rücken. Sie dienen vor allem dazu, die eigene Verantwortung für die Gestaltung der Gegenwart zu erkennen und wahrzunehmen.“
Die Veranstaltung wird durch Gebärdensprachdolmetschende begleitet. Für die Teilnahme am Gedenken werden Männer gebeten, eine Kopfbedeckung (Kippa, Hut o. ä.) zu tragen. Während der Veranstaltung bleiben die Straßenzugänge am Hasenberg für den Verkehr gesperrt.
Rund um den Gedenktag gibt es weitere Veranstaltungen in enger Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften, engagierten Ehrenamtlichen, zivilgesellschaftlichen Akteuren im Bereich der Erinnerungskultur, städtischen Kultureinrichtungen, Gedenkstätten, Vereinen, Verbänden, Initiativen, Netzwerken und Privatpersonen.