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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/09/Pm_006.php 03.09.2025 12:34:28 Uhr 18.12.2025 19:39:26 Uhr |
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Festspielhaus Hellerau: Kleiner Saal im Ostflügel wird eröffnet
Buntes Programm zum Tag des offenen Denkmals
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September 2025, ist für das Festspielhaus Hellerau ein ganz besonderer und ein Meilenstein. Um 11 Uhr eröffnet das „HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste“ offiziell den neuen Kleinen Saal im Ostflügel.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch„Mit der Eröffnung des Kleinen Saals und dem Probestudio erhält HELLERAU optimale Arbeits- und Produktionsbedingungen für die Performativen Künste mit regionalen und internationalen Ensembles. Der historische Ostflügel aus den 30er Jahren wird damit nach einer wechselvollen Nutzungsgeschichte nicht nur baulich, sondern auch künstlerisch belebt. Mein Dank gilt allen Beteiligten sowie dem Freistaat Sachsen als Fördermittelgeber, die diesen Umbau bewerkstelligt haben.“
Der Ostflügel wurde in den vergangenen Jahren mit umfangreicher Förderung der Landeshauptstadt Dresden, des Freistaates Sachsen und des Bundes saniert. Am 3. Mai 2024 wurde das Gebäude als Teil des denkmalgeschützten Ensembles an HELLERAU übergeben. Mit der Fertigstellung des Kleinen Saals steht nun neben dem Großen Saal im Festspielhaus ein kleiner Veranstaltungssaal für Gastspiele, Konzerte und Vorträge und Diskussionen zur Verfügung. Im benachbarten Probestudio können Künstler und Ensembles für ihre neuen Produktionen proben.
Baubürgermeister Stephan Kühn„Nach Jahren der Planung und Sanierung und schließlich der Eröffnung des Ostflügels im letzten Jahr, freue ich mich, dass mit Technik, Bühne und Mobiliar nun Leben einzieht in die beiden Kernstücke des Gebäudes. Bis in den Februar 2026 werden wir noch letzte Maßnahmen fertigstellen, sodass dann der Ostflügel mit seinen Proberäumen, Bühnen und den Künstlerresidenzen neue Nutzungsmöglichkeiten für das Europäische Zentrum der Künste Hellerau bietet.“
Seit 2004 bespielt HELLERAU das Festspielhaus mit einem internationalen, interdisziplinären Programm aus Tanz, Performance, Musik und Medienkunst.
Intendantin Carena Schlewitt„Mit dem Kleinen Saal als weiterem Spielort für HELLERAU erweitern wir unsere räumlichen und programmatischen Angebote für bestehende und neue Formate, die intimere Begegnungen zwischen Publikum und Künstlern schaffen. Regionale und internationale Tanz-, Performance- und Musikproduktionen erhalten mit dem Kleinen Saal neue professionelle Möglichkeiten der künstlerischen Umsetzung in einzigartiger Atmosphäre.“
Im nächsten Schritt werden die Residenzapartments im Ostflügel ausgestattet.
Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus„Für die Darstellende Kunst in Sachsen bedeutet die Eröffnung des Ostflügels Hellerau mit dem neuen Kleinen Saal, mit seinen Probenräumen und Räumlichkeiten für Künstlerresidenzen neue Möglichkeiten zur Entfaltung der Kunst. Das bauliche Ensemble des Festspielhauses wird damit komplettiert und das Europäische Zentrum der Künste in Hellerau bietet neben internationalen Künstlerinnen und Künstlern auch sächsischen Akteuren mit dem neuen Kleinen Saal eine neue Aufführungsmöglichkeit. Das neue Proben- und Residenzzentrum im Ostflügel ist wichtiger Teil des Festspielhauses, welches als bedeutender Ort für die freie und zeitgenössische Kulturszene einen wertvollen Begegnungsort sächsischer, nationaler und internationaler Kunst bildet. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement, den Wirkungsraum für die freie Szene zu erweitern und die Sichtbarkeit und Relevanz von Hellerau, Dresden und Sachsen in den zeitgenössischen Darstellenden Künsten zu stärken.“
Künstlerisches Programm zum Tag des offenen Denkmals
Das Programm des Tages beginnt mit einer tänzerischen Eröffnung der In Presence Dance Company auf dem Portikus des Festspielhauses und dem festlichen Einzug des Publikums in den Ostflügel mit Musik der Banda Comunale. Im Kleinen Saal sind ganztägig Künstlerinnen und Künstler zu erleben, die in der kommenden Spielzeit ihre Arbeiten im Festspielhaus und im Kleinen Saal zeigen, darunter die Sebastian Weber Dance Company, die go plastic company, Miller de Nobili, Fang Yun Lo & David Le Thai, das Ring Trio und Max Rademann. Das Kollektiv missingdots präsentiert unter dem Motto „Kaltdach mit Fledermaus“ ganztägig eine audiovisuelle Installation vom Abbruch bis zur Fertigstellung des Ostflügels in fünf Stationen. Begleitend finden Führungen durch den Ostflügel und durch das Festspielhaus statt. Darüber hinaus gibt auch wieder die nachgefragte thematische Führung „Die Gartenstadt im Nationalsozialismus“ mit Claudia Dietze und Robert Badura. Zum Abschluss präsentiert Katja Erfurth mit „da I sein – STADT.GESCHICHTE. TANZ. – Episode III“ einen musikalisch-tänzerischen Spaziergang durch die Gartenstadt. Die LAGO Bar sorgt für gastronomische Angebote vor Ort. Das vollständige Programm ist unter www.hellerau.org abrufbar.
Aufgearbeitete Geschichte
Parallel zur Instandsetzung des Ostflügels wurde auch die Erforschung der Geschichte dieser erst in den 1930er Jahren als SS-Polizeikaserne errichteten Flügelbauten intensiviert. Auf Initiative von HELLERAU und der Landeshauptstadt Dresden beschäftigte sich der Historiker Robert Badura vom Institut für sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) intensiv mit der Geschichte des Festspielhauses im Nationalsozialismus, die einen unerwarteten, konträren Akzent zum viel zitierten „Ort der Moderne“ darstellt. Die 2025 entstandene Publikation „Eine Pflanz- und Pflegestätte deutschen Geistes? Das Festspielhaus Hellerau im Nationalsozialismus als Kulturort und Polizeischule“ wird am Mittwoch, 17. September 2025, in HELLERAU präsentiert. Sie untersucht das Haus unter dem Aspekt der Gewaltgeschichte im 20. Jahrhundert und beschreibt dessen Rolle als Lehranstalt der NS-Ordnungspolizei und deren Einsätze vor allem in Mittel- und Osteuropa.