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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/07/Pm_035.php 25.07.2025 12:17:17 Uhr 13.11.2025 21:46:29 Uhr |
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Mehr Sichtbarkeit für Kinder aus suchtbelasten Familien
Podcast sensibilisiert und gibt Einblicke in Therapiealltag der Fachklinik „Heidehof“ bei Moritzburg
Sucht ist eine schwerwiegende Störung, die nicht nur die Betroffenen selbst belastet, sondern auch Kinder in suchtbelasteten Familien. Kinder von suchtkranken Eltern haben ein sechsfach höheres Risiko, selbst an einer Sucht zu erkranken. Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, gibt es seit vier Jahren die Podcast-Reihe „Was mich stark macht“ des Amtes für Gesundheit und Prävention gemeinsam mit der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH. Sie ist Teil des vom GKV-Bündnis für Gesundheit geförderten Projekts „Prävention für Kinder suchtkranker Eltern (COA-Aktionsjahre)“. Ziel des Projektes ist es, Eltern und Kinder sowie den Zusammenhalt in betroffenen Familien zu stärken.
Was brauchen Kinder, wenn ein Elternteil suchtkrank ist? Wie können Eltern mit ihren Kindern über ihre Sucht sprechen? Die aktuelle, neunte Folge der Podcast-Reihe „Was mich stark macht“ gibt Einblicke in den Therapiealltag der Patienten in der Fachklinik „Heidehof“ bei Moritzburg. Dort können suchtkranke Eltern ihr Kind oder ihre Kinder mit zur stationären Therapie bringen – ein Angebot der von der Diakonie betriebenen Einrichtung.
Einblicke in den Podcast
Die Podcast-Zuhörer erleben hautnah den Alltag in der Einrichtung mit: Im Morgenkreis sitzt Ulrike Vollhardt, leitende Therapeutin, gemeinsam mit den Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren zusammen. Hier wird gesungen, gelacht und jeden Monat ein anderes Thema bearbeitet – ein festes Ritual, das den Kindern Stabilität und Verlässlichkeit vermitteln soll, die ihnen im familiären Alltag oft fehlt. Aktuell dreht sich alles um das Thema Freundschaft und Familie. Mit Hilfe von Bildern kommen die Kinder über Freundschaft ins Gespräch und lernen, dass diese wichtig ist. Dabei geht es um Resilienzstärkung, wie es im Fachjargon heißt, also um die Fähigkeit, mit herausfordernden Lebenssituationen wie der Suchterkrankung eines Elternteils gut umgehen zu können.
Gleichzeitig eröffnet der Podcast persönliche Einblicke in die Elternarbeit und die Gefühlswelt der Eltern. In Gesprächsrunden erzählen Mütter und Väter offen, wie schwer es war, ihre Suchterkrankung anzuerkennen – und Hilfe anzunehmen. Die Fachkräfte begleiten sie dabei, auch mit ihren Kindern ehrlich über die Krankheit zu sprechen. Denn was als "Suchtgeheimnis" in den Familien verschwiegen wird, lastet besonders schwer auf den Kindern – und erhöht das Risiko, dass die Kinder später selbst eine Sucht- oder andere psychische Erkrankung entwickeln.
Die neunte Folge der Podcast-Reihe, sowie weitere Folgen sind unter https://www.was-mich-stark-macht.de/podcast/ zu finden.
Hilfsangebote
Wenn Sie oder ein Angehöriger Unterstützung aufgrund von Suchtproblemen benötigen, können Sie sich an die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen der Stadt Dresden wenden. Diese beraten kostenfrei und auf Wunsch auch anonym. Außerdem gibt es Unterstützung bei der Vermittlung in eine Entgiftungs- oder Entwöhnungsbehandlung. Weitere Informationen sind unter www.dresden.de/suchthilfe zu finden.
www.was-mich-stark-macht.de/podcast (Apple Podcast, Deezer und Spotify)
www.was-mich-stark-macht.de/das-projekt-coa-aktionsjahre