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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/11/Pm_056.php 03.12.2025 10:14:36 Uhr 14.12.2025 08:51:20 Uhr |
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Tiere im Krieg – Historische und literarische Perspektiven
Veranstaltung am 11. Dezember 2025 im Stadtmuseum Dresden – Um Anmeldung wird gebeten
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn“ widmet sich die Landeshauptstadt am Donnerstag, 11. Dezember 2025, um 18 Uhr im Stadtmuseum, Wilsdruffer Straße 2, 01067 einem besonderen Aspekt der Kriegs- und Erinnerungsgeschichte: der Rolle der Tiere im Zweiten Weltkrieg.
Im Dialog sprechen der Dresdner Autor Marcel Beyer und der Journalist und Sachbuchautor Jan Mohnhaupt über die vielschichtige Beziehung zwischen Mensch und Tier in Zeiten des Krieges. Tiere spielten im Zweiten Weltkrieg eine vielfältige und oft tragische Rolle: Sie wurden in militärischen Operationen als Transportmittel, Kommunikationsmedium oder sogar als Waffe eingesetzt. Gleichzeitig wurden Tiere instrumentalisiert und symbolisch aufgeladen. Tiere gehörten aber auch zum Leben der Menschen, als Haustiere, als Tiere im Zoo oder Zirkus. Während Marcel Beyer das Thema aus einer literarisch-symbolischen Perspektive betrachtet, fokussiert sich Jan Mohnhaupt auf historisch-analytische Aspekte. Der Abend wird moderiert von Dr. Christina Ludwig, Direktorin des Stadtmuseums Dresden.
Die Veranstaltung ist Teil des Gedenkjahres „Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnern“, das mit verschiedenen Formaten und Veranstaltungen eine erweiterte Perspektive auf das Kriegsjahr 1945 bietet. Es handelt sich um den Ersatztermin für die krankheitsbedingt ausgefallene Veranstaltung im April. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter kulturevents.dresden.de wird gebeten.
Zu den Personen
Marcel Beyer setzt sich in seinen Romanen „Flughunde“ (1995) und „Kaltenburg“ (2008) intensiv mit dem Thema auseinander und thematisiert das Leid der Tiere in Kriegssituationen. Auch in seinem neuesten Werk „Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha“ (2023) zeigt er, wie Tiere als stumme Zeugen des Krieges fungieren.
Marcel Beyer, geboren 1965, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen; 1992 Magister artium mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker. Der Autor erhielt zahlreiche Preise, darunter 2008 den Joseph-Breitbach-Preis und 2016 den Georg-Büchner-Preis. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig.
Jan Mohnhaupt analysiert in seinen Sachbüchern, darunter „Tiere im Nationalsozialismus“ (2020) und „Von Spinnen und Menschen. Eine verwobene Beziehung“ (2024), die ideologische Instrumentalisierung von Tieren durch Diktaturen sowie die Widersprüchlichkeit von Politik und Privatleben. Jan Mohnhaupt, 1983 im Ruhrgebiet geboren, studierte Geographie und Geschichte in Berlin und Wien. Er ist als freier Journalist und Autor für verschiedene Magazine und Zeitungen wie Spiegel Online, Der Freitag und P.M. History tätig. Er lebt und arbeitet in Magdeburg.