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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/09/pm_089.php 30.09.2025 14:01:58 Uhr 13.11.2025 06:57:32 Uhr |
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Dresden gedenkt der Opfer des Attentats von 2020
Am Donnerstag, 2. Oktober 2025, erinnert die Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit den Opferbeauftragten des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen, des Freistaates Sachsen und Vertretern der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld an den islamistisch motivierten Messerangriff vom Oktober 2020 in der Altstadt. Damals kam ein Mensch ums Leben, ein weiteres Opfer überlebte schwer verletzt. Die öffentliche Gedenkveranstaltung findet um 16 Uhr am Tatort an der Rosmaringasse/Ecke Schloßstraße statt und steht unter dem Motto „Zum Schutz unserer Demokratie und Vielfalt: Ein Zeichen gegen Hass und Gewalt“.
Bei der Gedenkveranstaltung wird eine Bodentafel eingeweiht, die an das Attentat erinnert. Die Tafel trägt die vom Beirat für Erinnerungskulturen der Landeshauptstadt Dresden beschlossene Inschrift:
Inschrift der Bodentafel„Zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen der Messerattacke vom 4. Oktober 2020. Der Tathintergrund war terroristischer Islamismus.“
Oberbürgermeister Dirk Hilbert„Der 4. Oktober 2020 wird für immer in unseren Herzen und Gedanken bleiben. Das islamistisch motivierte Attentat richtete sich gegen unsere offene, vielfältige Gemeinschaft und die Werte, die uns tragen. Umso wichtiger ist es, entschlossen dieser und jeder anderen Form von Extremismus entgegenzutreten, die unsere Freiheit und Vielfalt bedroht.“
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch„Mit der Bodentafel verankern wir die Erinnerung an die Opfer dieses zutiefst erschütternden Ereignisses dauerhaft in unserer Stadt. Mit der Inschrift soll den Opfern gedacht und ein sichtbares Zeichen gegen Hass und Gewalt gesetzt werden. Es soll nicht nur an das schmerzhafte Geschehen erinnern, sondern auch ein Mahnmal für die Zukunft sein.“
Klepsch wird in Vertretung des Oberbürgermeisters ein Grußwort halten. Weitere Redebeiträge gibt es vom Beauftragten der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland, Roland Weber, sowie vom Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Helmut Metzner. Die Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Iris Kloppich, ist ebenfalls anwesend. Drei Akkordeonisten des Heinrich-Schütz-Konservatoriums der Landeshauptstadt Dresden begleiten die Veranstaltung musikalisch. Alle Interessierten sind eingeladen, gemeinsam ein würdevolles Gedenken zu gestalten. Zum Abschluss gibt es die Möglichkeit, Blumen, Gebinde oder Kränze niederzulegen.
Roland Weber, Beauftragter der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland:
Roland Weber, Beauftragter der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland„Fünf Jahre sind vergangen, seit am 4. Oktober 2020 vor dem Kulturpalast in Dresden zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen Opfer eines islamistisch motivierten Messerangriffs wurden. Einer von ihnen erlag seinen Verletzungen, der andere trägt die Narben dieser Tat bis heute. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt dem Überlebenden und den Hinterbliebenen, die bis heute mit diesem Schmerz leben. Größte Anerkennung verdienen die Ersthelfenden und Rettungskräfte, deren couragiertes Handeln damals Leben gerettet hat und Zeichen gelebter Solidarität ist. Dieser Jahrestag erinnert uns daran, wie verletzlich unsere offene und vielfältige Gesellschaft ist – und wie entschlossen wir ihr den Rücken stärken müssen. Extremismus und Terror haben in unserem Land keinen Platz. Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern stehen solidarisch an der Seite der Betroffenen und aller, die sich gegen Hass und Gewalt engagieren. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Toleranz und Respekt die Werte bleiben, die uns verbinden.“
Iris Kloppich, Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung„Die Gedenktafel soll Erinnerung und Mahnung sein. Lassen Sie uns zusammenstehen für ein friedliches Miteinander und respektvolles Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft.“
Barbara Havliza, Opferbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen„Fünf Jahre nach dem feigen islamistischen Anschlag hier in Dresden gedenken wir der Betroffenen und deren Angehörigen. Die Tat erinnert uns schmerzhaft daran, dass islamistischer Terror auch bei uns mitten in Deutschland Leben und Vertrauen zerstört. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit den Betroffenen bleiben unverrückbar. Ihr Leid verpflichtet uns, wachsam zu sein und entschlossen zu handeln. Gedenken heißt auch, im Sinne der Opfer nach vorne zu blicken und alles zu tun, um unsere freie Gesellschaft zu erhalten. Es darf kein Zurückziehen und Resignieren geben, das unser Leben einschränkt. Der Tag des Gedenkens soll uns daran erinnern.“
Frank Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, der Heimatstadt des Opfers, äußert zum Gedenken„Solche Taten machen uns fassungslos, weil sie unvorstellbares persönliches Leid auslösen. Doch wir dürfen nicht beim Moment des Schocks stehenbleiben, sondern müssen unsere Werte, unsere Demokratie und unsere Vielfalt mit aller Kraft gegen Extremismus, Hass und Gewalt verteidigen. Ich danke der Stadt Dresden, dass sie die Erinnerung an diese schreckliche und willkürliche Tat mitten in der Altstadt durch eine Gedenkfeier und den geplanten Gedenkort wachhält. Das sind wir den Opfern schuldig.“
Helmut Metzner, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld„Ganz unabhängig, ob Menschen aufgrund ihrer ethnischen, geschlechtlichen, religiösen oder sexuellen Identität oder anderer persönlicher Merkmale Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind: Gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind wir alle gefordert. Sie ist ein Angriff auf die offene Gesellschaft in Vielfalt, die unsere Demokratie wertvoll und stark macht. Lassen wir nie zu, dass Einzelne gegeneinander aufgebracht und instrumentalisiert werden.“