Stadt passt Unterbringungskapazität für Geflüchtete an

Die Stadt Dresden passt ihren Immobilienbestand für die Unterbringung von Geflüchteten entsprechend des Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit an. Eine Sammelunterkunft wird aufgegeben, eine Einrichtung erhöht die Platzkapazität. Bei den Wohnungen für Geflüchtete ändert sich nichts. Die Aufnahmekapazität bleibt bei rund 5.600 Plätzen im Stadtgebiet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des städtischen Unterbringungsmanagements. Mit den ergriffenen Maßnahmen erfüllt die Stadt einerseits ihre Pflicht, Geflüchtete gemäß staatlicher Vorgaben unterzubringen, und bewahrt sich andererseits ausreichend Flexibilität für eine wirtschaftliche Auslastung der Unterbringungsplätze.

Unterkunft in der Albertstadt wird geschlossen

Die Gemeinschaftsunterkunft an der Hermann-Mende-Straße 1 im Stadtteil Albertstadt wird Ende März 2025 geschlossen. Diese ging im Dezember 2022 in Betrieb, um kurzfristig bis zu 314 Geflüchtete unterzubringen. Weil die Notunterkunft seit mehreren Monaten nur teilweise ausgelastet ist und nicht für eine Selbstversorgung der Untergebrachten geeignet ist, kann sie nicht dauerhaft als Übergangswohnheim dienen. Die Bewohner werden auf andere Standorte verteilt.

Plätze im Stadtzentrum aufgestockt

Im Interesse einer bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Platzbereitstellung forciert die Stadtverwaltung die Auslastung eigener Liegenschaften. Planmäßig wurde die Einrichtung an der Lingnerallee 3 im Stadtzentrum im November 2024 von 70 auf 140 Plätze aufgestockt. 

Neue Einrichtung für Familien in Klotzsche

Im Januar 2025 nimmt das neue Übergangswohnheim für Geflüchtete an der Alexander-Herzen-Straße 64 in Klotzsche den Betrieb auf. Die Einrichtung bietet bis zu 82 Plätze in Mehrbettzimmern und ist daher (bevorzugt) für die Unterbringung geflüchteter Familien geeignet. Die soziale Betreuung übernimmt die Migrationssozialarbeit für den Bereich Dresden-Nord - in diesem Fall Afropa e. V. Betreiber der Unterkunft ist die Saxonia-Catering GmbH & Co. KG. Vor dem Einzug der Geflüchteten ist im Januar 2025 ein Tag der offenen Tür für interessierte Nachbarinnen und Nachbarn geplant. Der genaue Termin wird noch mitgeteilt. 

Neue Einrichtung für Personen mit Handicap

Perspektivisch wird die Stadtverwaltung Menschen mit Handicap und Pflegebedarf an einem neuen Standort unterbringen. Dafür soll das Objekt Bautzner Straße 123, das sich im Stadtteil Radeberger Vorstadt und im Eigentum der Stesad GmbH befindet, gemietet werden. Die Immobilie bietet Platz für bis zu 35 Bewohnerinnen und Bewohner. Eine Beschlussvorlage für den Stadtrat wird derzeit vorbereitet. Bei Zustimmung könnte die Stadtverwaltung das Objekt als Mieterin im Laufe des Jahres 2025 in Betrieb nehmen. Hier können künftig vor allem ältere Menschen sowie Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Mobilitätseinschränkungen wohnen, die derzeit noch in einer Einrichtung an der Löbtauer Straße untergebracht sind. 

Zugänge 2024 in Dresden 

Für 2024 sind Dresden rund 1.600 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie 360 Schutzsuchende aus der Ukraine zugewiesen worden. Die Stadt muss alle Menschen aufnehmen, unterbringen und betreuen, die ihr die Landesdirektion zuweist. Das schreibt das Sächsische Flüchtlingsaufnahmegesetz vor. 2025 werden es voraussichtlich ebenfalls 1.600 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sein sowie 100 Schutzsuchende aus der Ukraine. Das ist in etwa das Niveau der Jahre 2022 und 2024.

Kapazität

Aktuell verfügt die Stadtverwaltung über 20 Übergangswohnheime mit zusammen 1.741 Plätzen und 1.005 Wohnungen mit 3.836 Plätzen für die Unterbringung geflüchteter Menschen. Über zwei Drittel der Geflüchteten wohnen somit dezentral in Wohnungen. Das fördert die Selbstbestimmung der Geflüchteten, ist vergleichsweise günstig und soll die Integration in der Nachbarschaft unterstützen. Deshalb favorisiert die Stadtverwaltung die dezentrale Unterbringung. 

Betreuung

Geflüchtete werden durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter professionell betreut und bei ihrer Integration in Dresden unterstützt. Das gilt sowohl für Heimbewohnerinnen und Heimbewohner als auch Geflüchtete, die in Wohnungen leben. Freiwillige Helferinnen und Helfer können Geflüchtete begleiten. In Dresden gibt es viele Initiativen und Vereine, die neue Einwohnerinnen und Einwohner beim Ankommen und Einleben in der neuen Nachbarschaft unterstützen.