Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/12/pm_041.php 17.12.2024 15:54:34 Uhr 29.12.2025 02:58:22 Uhr

Bautzner Straße 20: Gedenktafel für Dr. Juri Tsoglin

Am Freitag, 20. Dezember 2024, um 12 Uhr wird durch den Verein Kultur-, Ingenieur- und Wissenschaftsgesellschaft, kurz KIW-Gesellschaft e. V., und die Jüdische Gemeinde zu Dresden eine Gedenktafel zu Ehren von Dr. Juri Tsoglin (1936–2023) am Haus in der Bautzner Straße 20 (Innenhof) eingeweiht. Juri Tsoglin zählte als Forschungsphysiker und Vorsitzender der KIW-Gesellschaft zu den prominenten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und zu den aktivsten Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde in Dresden. Das Haus in der Bautzner Straße 20 war bis 2022 sein Arbeitsort. 

„Die Gedenktafel zu Ehren von Dr. Juri Tsoglin würdigt dessen vielseitiges Engagement für die migrantische wie jüdische Gesellschaft in Dresden. Damit soll die Bedeutung der Persönlichkeit Dr. Tsoglins für Dresden auch nach seinem Tod in Erinnerung gehalten werden. Ich danke der KIW-Gesellschaft und der Jüdischen Gemeinde zu Dresden für die Umsetzung dieser Gedenktafel.“
Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin und Mitglied im Beirat Erinnerungskulturen

Juri Tsoglin:

1936 in Makijiwka, eine Stadt in der heutigen Ukraine, geboren, war Juri Tsoglin eine der führenden Persönlichkeiten, die bei der Beseitigung der Folgen der Kernkraftwerkskatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 beteiligt waren und diese vorangetrieben hatten. Er emigrierte 1995 wegen zunehmendem Antisemitismus in der Ukraine von Kiew nach Dresden. Seit 2003 als Mitglied in der KIW-Gesellschaft e.V. tätig, vereinte er das Engagement der Fachleute aus Wissenschaft, Technik, Kultur und Kunst aus den Republiken der ehemaligen UdSSR unter Einbeziehung der einheimischen Dresdnerinnen und Dresdner. Dadurch gelang es der KIW-Gesellschaft, die Integration von Migrantinnen und Migranten in das Dresdner Zivilgeschehen zu erleichtern und voranzutreiben. Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde zu Dresden setzte er sich auch für die Schaffung eines Begegnungszentrums als Gedenkort am Alten Leipziger Bahnhof ein, an dem in den Kriegsjahren 1942 und 1943 Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager nach Riga und Auschwitz deportiert wurden. Juri Tsoglin liegt auf dem Neuen Jüdischen Friedhof begraben.