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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/10/Pm_050.php 22.10.2025 12:56:31 Uhr 07.12.2025 06:56:02 Uhr

Ein Wahrzeichen im Wandel – Dresdens Neues Rathaus wird fit für die Zukunft

Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach geht ans Netz

Lichthof Rathaus
Gegenüberstellung Lichthof heute/Zukunft

Seit Juli 2025 wird das denkmalgeschützte Neue Rathaus umfassend modernisiert. Ziel der Komplexsanierung ist es, das historische Gebäude zukunftsfähig und barrierefrei zu gestalten. Neben dem vollständigen Brandschutz werden die Haustechnik erneuert, die Energieeffizienz verbessert und die Raumstrukturen optimiert. Ab 2030 sollen hier rund 1.000 Arbeitsplätze für rund 1.300 Beschäftigte zur Verfügung stehen. 

„Der Brandschutz in dem großen Gebäude ist nicht mehr gegeben, die Haustechnik ist veraltet oder defekt und die Decken in den Obergeschossen sind teils instabil. Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist dringend erforderlich. Zugleich entsteht ein weiterer moderner Verwaltungsstandort für Dresden.“ 

Baubürgermeister Stephan Kühn
Visualisierung des Lichthofs © Tchoban Voss Architekten
Lichthof Rathaus

Bisherige Baumaßnahmen

Der Ostflügel mit Fest- und Plenarsaal wurden bereits von 2011 bis 2017 für rund 38 Millionen Euro saniert. Zwischen 2020 und 2024 folgten Arbeiten an Dach und Außenfassaden für weitere 18 Millionen Euro. Seit Juli 2025 ist der Rathausturm wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Probebetrieb läuft voraussichtlich bis Februar 2026. Danach wird über eine dauerhafte Öffnung entschieden. Aktuell sind Gruppen von bis zu fünf Personen zugelassen. Größere Führungen wären nur nach zusätzlichen Bauarbeiten an den Fluchtwegen möglich, die nicht Teil der laufenden Sanierung sind.

Weiterer Bauablauf

Bis Ende 2029 werden die Innenräume vollständig saniert, der Brandschutz umfassend erneuert und die Innenhoffassaden instandgesetzt. Derzeit finden vor allem Abbrucharbeiten statt. Anschließend folgt die Erneuerung der Haustechnik sowie der Innenausbau mit Putz-, Maler- und Fliesenarbeiten. Auch an Fassaden und Fenstern wird 2026 gearbeitet. Ab 2027 begleiten archäologische Untersuchungen die Bauarbeiten in den Innenhöfen, wo Reste mittelalterlichen Mauerwerks vermutet werden.

Am aufwendigsten und teuersten sind die Brandschutzmaßnahmen. Rund 420 Meter Brandwand entstehen, 1.125 Türen werden erneuert oder ertüchtigt. Ergänzt wird dies durch moderne Rauchableitungen und verstärkte, feuerwiderstandsfähige Geschossdecken. Nur durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen ist die Sicherheit von Beschäftigten und Besuchern langfristig gewährleistet.

Auch die Energieeffizienzstrategie der Stadt wird konsequent fortgeführt: Rund 2.000 neue Leuchten mit stromsparender LED-Technik werden installiert und so die Betriebskosten reduziert.

Lichthof wird Veranstaltungsort

Der Lichthof mit 22 Metern Länge und 32 Metern Breite wird zum öffentlichen Veranstaltungsort für bis zu 256 Personen umgestaltet. Die bestehende Überdachung wird zurückgebaut und an historischer Stelle über dem 3. Obergeschoss durch ein Stahl-Glas-Dach ersetzt. Barrierefreie Zugänge, neue Sanitärräume und eine optimierte Akustik sorgen für eine zeitgemäße Ausstattung.

Photovoltaik und energieeffiziente Beleuchtung

Ein wichtiger Meilenstein ist die Installation von 625 Photovoltaikmodulen auf den Dachflächen. Die Anlage mit einer Leistung von 275 kWp soll bis Anfang November 2025 ans Netz gehen und rund 15 Prozent des Strombedarfs des Rathauses decken. Der Anteil wird noch auf mindestens 20 Prozent steigen, wenn die neue, energieeffizientere Gebäudetechnik und Beleuchtung installiert ist. Die erzeugte Solarenergie spart jährlich rund 107 Tonnen Kohlendioxid ein – das entspricht der CO₂-Bindungsleistung von etwa 4.300 ausgewachsenen Bäumen.

Insgesamt umfasst die Sanierung eine Bruttogrundfläche von 48.000 Quadratmetern – das entspricht etwa der Größe von sechs Fußballfeldern. Die Kosten bis 2030 belaufen sich auf rund 72 Millionen Euro. Für die Finanzierung der Beleuchtung nutzt die Stadtverwaltung Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.