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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/02/pm_052.php 21.02.2025 14:59:30 Uhr 25.12.2025 20:07:17 Uhr |
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Zum Tod des Dresdner-Brettl-Gründers und Schauspielers Friedrich-Wilhelm Junge
Der Gründer des „Dresdner Brettls“ und Schauspieler Friedrich-Wilhelm Junge ist am Donnerstag, 20. Februar 2025 mit 86 Jahren verstorben. Mit ihm verliert Dresden einen leidenschaftlichen Theatermann, der mit Gründung des Dresdner Brettls 1988 die künstlerischen Geschicke eines der wenigen privat geführten Theater in der DDR mit großem Erfolg verantwortet hat. Zuvor war er langjähriges Mitglied im Ensemble des Staatsschauspiels Dresden.
Nach 1989/90 prägte der spätere Kunstpreisträger der Stadt Dresden über viele Jahre die Dresdner Kunst- und Kulturszene. Er engagierte sich für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, initiierte neben anderen den Neuen Sächsischen Kunstverein, die Sächsische Akademie der Künste und vertrat die Interessen der Theaterschaffenden im Kultursenat der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen. Mit seiner Idee, 1994 einen ehemaligen Lastkahn als Theaterkahn umzugestalten, schuf er eine bleibende Institution im aufstrebenden Dresdner Theaterleben. Er brachte vielbeachtete Chanson-, Kabarett- und Literaturprogramme auf die Bühne, die seine Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Friedrich-Wilhelm Junge stand für ein freies, aufgeklärtes Theater, er war engagiert und stritt für eine plurale, offene Gesellschaft. Vor allem aber ist es seine große schauspielerische und schöpferische Kraft, die der Landeshauptstadt Dresden in lebendiger, dankbarer Erinnerung bleiben wird.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert„Mit Friedrich Wilhelm Junge verliert Dresden nicht nur einen außerordentlich beliebten und geschätzten Künstler, der bis ins hohe Alter aktiv und nahbar war. Er trat auch aus seinen Rollen und trug zu wichtigen Debatten bei. Wegen seiner geradlinigen Persönlichkeit zu allen Zeiten wird er ein Vorbild für Ältere wie Jüngere bleiben. Vor allem mit seinem Theaterkahn hat der Kunstpreisträger von 1999 in Dresden eine kulturelle Institution gegründet, die für Mut, Leidenschaft und gesellschaftliche Werte steht. Die Dresdnerinnen und Dresdner sind ihm unendlich dankbar.“
Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus„Mit dem Tod von Friedrich Wilhelm Junge verlässt nicht nur ein großer Mime die künstlerische Bühne, sondern ein engagierter Bürger und vielfältig begabter Künstler und Intellektueller tritt aus dem Leben. Die Kunst- und Kulturstadt Dresden verdankt ihm über Jahrzehnte eine wesentliche Bereicherung unseres kulturellen Lebens. Sein Tod ist ein Verlust für Dresden wie für die Theaterwelt. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen ebenso wie den künstlerischen Mitstreitern.“