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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/02/pm_034.php 17.02.2025 07:40:03 Uhr 26.12.2025 00:09:10 Uhr

Statements von Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Beigeordneten der Landeshauptstadt Dresden zu den Versammlungen am 15. Februar 2025

Für Sonnabend, 15. Februar 2025, beobachten die zuständigen Behörden eine massive Mobilisierung der rechtsextremistischen Szene zu Versammlungen in Dresden. Sie nehmen Bezug auf den 80. Jahrestag der Zerstörung großer Teile Dresdens am 13. Februar 1945. Die Dresdner Polizei geht von einer konfrontativen Versammlungslage aus.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert und die Beigeordneten der Landeshauptstadt Dresden nehmen diese Entwicklung nicht unwidersprochen hin und rufen die Stadtgesellschaft zu einem friedlichen Statement aller demokratischen Kräfte auf.

„Am 13. Februar gedenken wir der Zerstörung unserer Stadt und der vielen Menschen, die damals ihr Leben verloren haben. Dieses Gedenken gehört uns allen – es darf nicht für Mythenbildung und Geschichtsfälschung missbraucht werden. Leider wollen wieder Rechtsextreme unsere Stadt als Bühne nutzen und das Gedenken für ihre Ideologie instrumentalisieren. Doch wir lassen nicht zu, dass Hass und Hetze unser Stadtbild bestimmen. Dresden steht für Versöhnung und Frieden. Wir stellen uns entschieden gegen alle, die unsere Gesellschaft spalten und gegen unsere demokratischen Grundwerte arbeiten – egal aus welcher Richtung und ohne Gewalt.

Unsere Stadt lebt von Respekt, Toleranz und dem gemeinsamen Einsatz für unsere Demokratie. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, Haltung zu zeigen: für unsere Verfassung, für eine offene Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander. Lassen Sie uns gemeinsam deutlich machen: Dresden gehört den Demokratinnen und Demokraten!“

Oberbürgermeister Dirk Hilbert

„Der 13. Februar 1945 stellt viele Fragen an uns. Fragen nach Verantwortung und Erinnerung. Fragen nach Ursachen und Folgen von menschenverachtendem Denken. Rechtsextreme haben auf diese Fragen keine Antwort.“

Erster Bürgermeister Jan Donhauser

„Es ist sehr gut, dass sich in unserer Stadt so viele zivilgesellschaftliche Initiativen und Engagierte dafür einsetzen, dass die Instrumentalisierung und Umdeutung der Zerstörung Dresdens vor 80 Jahren durch extreme Rechte nicht unwidersprochen bleibt. Der friedliche Protest gegen diese Aufmärsche ist besonders in der heutigen Zeit wichtig. In Deutschland, Europa und der Welt sind faschistische und imperialistische Ideologien wieder auf dem Vormarsch. Dem müssen wir uns entschieden und gemeinsam entgegenstellen und den Schneeball zertreten, bevor er zur Lawine wird, wie Erich Kästner deutlich gemacht hat. Von Dresden und Deutschland aus wurden damals, mit breiter Unterstützung der Bevölkerung, Tod und Zerstörung in die Welt getragen. Damit das nicht wieder geschehen kann, werde auch ich am 15. Februar mein Demonstrationsrecht gegen den rechten Aufmarsch wahrnehmen und hoffe, dass sich uns viele anschließen.“

Zweite Bürgermeisterin Eva Jähnigen

„Der 13. Februar, die Zerstörungen durch Krieg und die Gewalt gegen Menschen zeigen damals wie heute, wohin Hass und Hetze führen. Lassen wir nicht zu, dass Hass und Hetze erneut unsere Straßen füllen. Daher unterstütze ich alle, die sich für demokratische Werte und Toleranz, für ein friedliches Gedenken und für eine freiheitliche, lebendige Gesellschaft einsetzen.“

Sicherheitsbürgermeister Jan Pratzka

„Angesichts der wiederholten Instrumentalisierung des Gedenktages 13. Februar durch rechtsextreme Akteure ist es wichtig, dass wir uns als Zivilgesellschaft aktiv rechten Ideologien entgegenstellen. In Verantwortung für unsere Geschichte sind wir aufgefordert, uns für Demokratie, Vielfalt und Toleranz einzusetzen. Es geht darum, unsere Werte zu verteidigen und ein klares Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Daher appelliere ich an alle, sich gewaltfrei, aber entschlossen am Samstag an der Demonstration zu beteiligen.“

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch

„Die Lehre aus dem 13. Februar 1945 lautet: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Wir Demokratinnen und Demokraten müssen uns entschlossen für Menschenwürde, Toleranz, Frieden und Menschenrechte einsetzen und uns klar gegen jede Form von Extremismus und Revisionismus stellen.“

Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann

„Dresden war nicht nur Schauplatz der Zerstörung des von Deutschland in die Welt getragenen Krieges, sondern auch eine Stadt, in der der Nationalsozialismus tief verankert war. Wer heute diesen Teil der Geschichte verschweigt und stattdessen mit revisionistischen Parolen auf die Straße geht, missbraucht das Gedenken für rechtsextreme Hetze, Hass und Opfermythen. Es ist wichtig, dass wir als Stadtgesellschaft deutlich machen, dass wir für Demokratie, Toleranz und eine ehrliche Erinnerungskultur einstehen. Rechtsextremismus und Geschichtsverfälschung dürfen in Dresden keinen Platz haben.“

Baubürgermeister Stephan Kühn