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3 x 65 = Kunst aus Breslau, Coventry und Dresden

15. März bis 15. Mai 2024

VII
Ioannis Anastasiou: XXIc Trichotomy VII, Radierung-Aquatinta-Serigrafie, 2020
bedroom
Sharon Baker: Bedroom Tokens, Lithografie, 2022
infinite
Majka Dokudowicz: Infinite Fragments (LXXX), Serigrafie auf Pflanzenfaser, 2024
porthole
Jack Foster: Porthole, Öl auf Leinwand, 2023
zimmer
Karen Koschnick: Nemesisches Zimmer, Pastell auf Leinwand auf Holz kaschiert, 2023/24
urania
Vinicius Libardoni: Hala Urania, Radierung und Aquatinta, 2021
verliebt
Christian Manss: Verliebter Einschnitt, Acryl und Lack auf Holz, 2024
tankstelle
Falk Töpfer: Tankstelle, Siebdruck, 2022
dog
John Yeadon: Black Dog 1, Acryl auf Leinwand, 2023

Am Donnerstag, 14. März 2024 eröffnet die Bürgermeisterin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen Dr. Kristin Klaudia Kaufmann 18 Uhr die Ausstellung „3 x 65 = Kunst aus Breslau, Coventry und Dresden“. Begrüßungsworte kommen von Maja Kowalska-Komar vom Kulturamt Breslau und John Yeadon vom Freundeskreis Coventry/Dresden Arts Exchange. Einführende Worte spricht die Kunsthistorikerin Katharina Arlt. Der Dresdner Künstler Falk Töpfer moderiert und performt die Vernissage.

Die Ausstellung aus Anlass des 65. Geburtstages der Dresdner Städtepartnerschaften mit Breslau und Coventry versammelt jeweils drei künstlerische Positionen aus den drei partnerschaftlich verbundenen Städten. Ausgestellt sind Werke von Ioannis Anastasiou (Breslau), Sharon Baker (Coventry), Majka Dokudo-wicz (Breslau), Jack Foster (Coventry), Karen Koschnick (Dresden), Vinicius Libardoni (Breslau), Christian Manss (Dresden), Falk Töpfer (Dresden) und John Yeadon (Coventry). Alle ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind zur Vernissage anwesend.

Die Arbeiten spiegeln in den Genres Malerei, Zeichnung und Druckgrafik Resultate und Impulse des regen Künstleraustauschs zwischen den Partnerstädten. Während der Künstleraustausch mit Breslau vor allem über die Kulturämter beider Städte läuft, ist in Coventry eine private Künstlerinitiative, der 2011 gegründete Freundeskreis Coventry/Dresden Arts Exchange, aktiv. Beide Künstleraustauschprogramme werden von der Landeshauptstadt Dresden gefördert.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert:

„Das Schicksal der Städte Dresden, Coventry und Breslau im 2. Weltkrieg und ihr Wunsch nach Versöhnung waren der Grundstein für beide Städtepartnerschaften. Die Städtepartnerschaft mit Coventry war die erste, die Dresden im Februar 1959 einging. Im Mai folgte die Städtepartnerschaft mit Breslau. Heute − 65 Jahre nach ihrer Gründung − laden diese Partnerschaften mehr denn je Menschen zu Begegnungen und gemeinsamen Projekten ein. Dazu gehört seit Jahren ein reger Künstleraustausch. Was liegt da näher, als das Jubiläum mit einer inspirierenden Kunstausstellung zu feiern.“

Zu den einzelnen künstlerischen Positionen:

Druckgrafische Verfahren wie Strich- und Flächenätzung, Siebdruck sowie Fotografie bilden die Basis der in Breslau wirkenden Künstler Ioannis Anastasiou, Majka Dokudowicz und Vinicius Libardoni. Während Anastasiou in komplexen Bild-Zeichensystemen unseren Kognitions- und Wahrnehmungsprozessen nachspürt, dekonstruiert und fragmentiert Dokudowicz die menschliche Physiognomie. Libardonis Architekturdarstellungen suchen die Auseinandersetzung mit der missachteten und verlorenen Bausubstanz der polnischen Nachkriegsmoderne.

Die Arbeiten der britischen Künstlerin Sharon Baker zeigen scheinbar vertraute Interieurs und Gartenansichten. Details und chromatische Veränderungen ihrer fotografisch inspirierten Tiefdrucke und Lithografien verweisen auf Lebenswelten und Erfahrungen der britischen Bevölkerung während der Vor- und Nachkriegszeit. Auch John Yeadons Malerei und Zeichnung rekurriert auf fotografische Sehgewohnheiten. Seine Szenerien thematisieren die instinktgeleitete Existenz von Hunden und verstehen sich als humoristische und zugleich kritische Replik auf die anthropomorphisierende Tradition von Tierdarstellungen seit dem 19. Jahrhundert. In Jack Fosters Gemälden treffen Versatzstücke altmeisterlicher Malerei, Details zeitgenössischer Architektur und Filmkunst aufeinander. Der aus Coventry stammende Künstler arbeitet mit Elementen der Collage, Interferenzen und visuellen Störungen, die unsere Wahrnehmung herausfordern.

In Linolschnitt und Mezzotintoradierung verarbeitet die Dresdner Künstlerin Karen Koschnick architektonische Eindrücke ihres Stipendienaufenthaltes im Jahr 2023 in Breslau. Die imaginären Landschaften und an autonome organische Strukturen gemahnende Malerei von Christian Manss entwickelt der in Dresden wirkende Künstler in monumentalen Panoramen. Hierbei kontrastieren grafisch bewegte Kompositionen mit geschlossenen malerischen Gold- und Farbgründen. Der Künstler und Performer Falk Töpfer irritiert und konterkariert konventionelle Erwartungshaltungen an linear- und zentralperspektivische Darstellungsweisen. In den Medien Siebdruck und Malerei erreicht er dies durch eine reduzierte Chromatik und den Verzicht auf Erscheinungsfarbe. Zudem verstärkt seine Stilisierung der Bildgegenstände eine bewusste Verflachung und Verschiebung des Raumgefüges.

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