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https://www.dresden.de/de/wirtschaft/tomorrow-s-home/aktuelles.php 08.04.2024 12:56:14 Uhr 19.04.2024 08:34:00 Uhr

Aktuelles

8. April 2024 | KI-basierte Software unterstützt Dresdner Radiologie bei der Frühdiagnose von Brustkrebs

Radiologen des Uniklinikums Dresden vor einer Maschine
Die Radiologinnen und Radiologen des Uniklinikums Dresden werden durch KI-basierte Software bei der Früherkennung von Brustkrebs unterstützt.

Die Früherkennung von Brustkrebs verbessern und so die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten erhöhen: Das Uniklinikum Dresden setzt dafür auch auf KI-basierte Software. Damit werden in der Mammographie jetzt mehrere Verfahren gleichzeitig angewendet, um den Behandlungserfolg zu erhöhen. Neben der Unterstützung durch Künstliche Intelligenz ist die Expertise der Radiologinnen und Radiologen natürlich weiterhin unverzichtbar.

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden setzt in der Mammographie seit November 2023 auch auf Künstliche Intelligenz. Besonders zuverlässig erkennt die KI-basierte Software „Transpara“ kleinste Knoten und Kalkgruppen – oftmals die Vorstufen einer Krebserkrankung. Dazu gleicht das System die Aufnahmen mit einer Datenbank von mehr als fünf Millionen Bildern ab. Der Befund liegt damit in vielen Fällen schneller vor. Und das ist äußerst wichtig: Je früher die Diagnose getätigt wird, desto höher sind die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten. Selbstverständlich wird die Software nur als ein weiterer Baustein innerhalb der Krebsdiagnostik eingesetzt. Die fachliche Expertise der Radiologinnen und Radiologen bleibt weiterhin zentral für den Behandlungserfolg. Dennoch werden durch den Einsatz von KI Zeit sowie personelle Ressourcen gespart – kein unerheblicher Faktor in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels. Die Radiologie am Uniklinikum ist die erste Einrichtung in der Region Dresden, die KI-basierte Software auf diese Weise einsetzt.

„Die Untersuchung mithilfe Künstlicher Intelligenz gibt zusätzlich Sicherheit und wird sich künftig zum Standard in der Diagnostik entwickeln. Die Hochschulmedizin Dresden setzt damit erneut Akzente, was moderne, zukunftsgewandte Therapien und Diagnostik betrifft. Nun ist es unsere Aufgabe, die Anwendung in der Praxis in den kommenden Jahren weiter zu evaluieren“, so Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. Der Leiter am Institut und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, führt weiter aus: „Transpara stellt Radiologinnen und Radiologen ein ‚zweites Paar Augen zur Verfügung'. Damit wird die Lesegenauigkeit in der Mammographie weiter verbessert.“

Das Mammakarzinom, wie der Brustkrebs fachsprachlich genannt wird, ist die häufigste bösartige Krebsart für Frauen in Deutschland: Rund 70.000 Neuerkrankungen werden jährlich gezählt – rund jede achte Frau ist im Laufe ihres Lebens hiervon betroffen. Gerade deshalb soll die Künstliche Intelligenz in Zukunft weiterentwickelt werden. Die Hoffnung liegt in noch schnellerer und zuverlässigerer Brustkrebserkennung sowie der Reduzierung von Fehldiagnosen. Auch die unterschiedliche Brustdichte der Frauen soll in zukünftigen Iterationen mehr Beachtung finden. Verantwortlich für die Software ist das Technologieunternehmen ScreenPoint Medical.

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IDW Online

2. April 2024 | BioInnovationsZentrumDresden legt Grundstein für „BioZ 2“-Neubau

Der Grundstein für den Neubau „BioZ 2“ wurde durch das BioInnovationsZentrumDresden gelegt. Geplante Eröffnung: Ende 2025.
Der Grundstein für den Neubau „BioZ 2“ wurde durch das BioInnovationsZentrumDresden gelegt. Geplante Eröffnung: Ende 2025.

Vor rund einer Woche wurde der Grundstein für den Neubau eines weiteren Technologie- und Innovationszentrums in Dresden gelegt. Das „BioZ 2“ verfügt gegen Ende 2025 über neue Labor-, Werkstatt- und Büroflächen. Diese werden auch dringend benötigt: Die Life-Sciences-Branche boomt in Dresden. Auch deshalb wurde der Neubau in Teilen durch Fördermittel der GRW-Infrastruktur finanziert.

Mehr als 4.100 Quadratmeter vermietbare Fläche für die Life-Sciences-Branche in Dresden: Der Neubau „BioZ 2“ vom BioInnovationsZentrumDresden wird zahlreichen Firmen ein neues Zuhause bieten. Die Grundsteinlegung erfolgte kürzlich. Ende des Jahres 2025 soll das Zentrum fertiggestellt sein. Im November 2023 starteten bereits die Arbeiten am Rohbau. Die Erweiterung kommt rund 20 Jahre nach der Eröffnung des BioInnovationsZentrumDresden (BioZ) am Tatzberg. 

Rund 18 Millionen Euro wird der Neubau alles in allem kosten. Ein Teil davon – insgesamt 6,7 Millionen Euro – wird aus Fördermitteln der GRW-Infrastruktur finanziert. Weitere Bezuschussung erfolgt in Form von Fremdmitteln. Die Investition kommt zur richtigen Zeit: Die Kapazitäten des bestehenden Zentrums am Tatzberg sind ausgelastet. Die Labore, Werkstätten, Reinräume und Büros für Startups und wachsende KMU auf vier Etagen werden der Branche dringend benötigten Platz bieten. Das sind beste Voraussetzungen für Dresden, seinen Status als Hotspot für Life Sciences auszubauen. Ein weiterer Bonus ist die unmittelbare Nähe zum Universitätsklinikum Carl Gustav Carus.

Die TechnologieZentrumDresden GmbH betreut 539 Firmen aus der Branche und beherbergt aktuell 190 Mietende im bestehenden „BioZ“. Durch die Ansiedlung der mannigfaltigen Unternehmen wurden insgesamt ca. 6.200 Arbeitsplätze direkt geschaffen.

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TZ Dresden News

20. März 2024 | 1,8 Milliarden Euro für Halbleiterindustrie in und um Dresden

Mann in Schutzanzug im Fab1-Labor bei Globalfoundries Dresden
Ein Blick in das Dresdner Fab1-Labor von Halbleiter-Produzent Globalfoundries

„Silicon Saxony“ ist eines der größten Cluster für IT- und Mikroelektronik in Europa – mit Dresden als Zentrum und Impulsgeber. Hier stehen einige der modernsten Halbleiter-Fabriken der Welt und sind im regen Austausch mit Wissenschaft und Forschung. Nun erhält der Innovationsstandort einen neuen Schub: Neun ausgewählte IPCEI-Projekte sollen die europäische Mikroelektronik- und Kommunikationstechnik-Industrie entscheidend vorantreiben. Das gesamte Projektvolumen einschließlich der Fördermittel beläuft sich auf 1,79 Milliarden Euro.

Neun IPCEI-Projekte sind kürzlich in „Silicon Saxony“ gestartet, um neue Meilensteine in der Produktion energieeffizienter Chips und modernster Sensoren zu erreichen. Am Standort Dresden forschen und entwickeln Unternehmen wie GlobalFoundries, Bosch oder Infineon. So will etwa GlobalFoundries in ihrem Projekt den Weg von der Idee zum fertigen Chip beschleunigen. Dafür soll eine neue Design-Umgebung entwickelt werden, um schneller maßgeschneiderte Chipdesigns anbieten zu können. Anwendungsbereiche sind Industrie-4.0-Anwendungen, die Energiewirtschaft, autonomes elektrisches Fahren oder die Medizintechnik. Der Chip-Spezialist NXP Semiconductors fokussiert in seinem Projekt insbesondere auf leistungsfähige Radarsensoren und Mikroprozessoren für die weitgehend lokale Datenverarbeitung beim autonomen Fahren. Ferroelectric Memory, eine junge Ausgründung der TU Dresden, erforscht und entwickelt neuartige Speicherchipkonzepte auf der Grundlage einer neuen Klasse von Speicherzellen. 

„Sachsens Halbleiter-Schmieden stehen in der ersten Reihe europäischer Innovatoren”, sagt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig. Ob autonomes Fahren, intelligente Medizintechnik, energieeffiziente Steuerelektronik oder Künstliche Intelligenz: Mit der Unterstützung durch Bund und Land würden künftig bahnbrechende Neuheiten in und um Dresden entwickelt werden, sagt Dulig. Außerdem zeigten die Projekte, „wie eng die am Standort aktiven Unternehmen vernetzt sind und gemeinsam an einer digitalen Zukunft arbeiten.“ Technologische Unabhängigkeit Europas von Asien und USA sei das Ziel, so Dulig.

IPCEI („Important Project of Common European Interest“) sind staatlich geförderte Projekte, die den Industrie- und Wirtschaftsstandort Europa stärken sollen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit. Das gesamte Projektvolumen einschließlich der Fördermittel beläuft sich auf 1,79 Milliarden Euro. Die Förderung von insgesamt gut 795 Millionen Euro wird zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent vom Freistaat Sachsen getragen. Die europaweit abgestimmten Projekte haben eine Laufzeit bis zum Jahr 2027, im Einzelfall bis 2029.

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Medienservice Sachsen

13. März 2024 | Neues Kapitel in der Diabetes-Forschung: Dresden an europäischem Forschungsprojekt beteiligt

Mädchen mit Teddy im Krankenhaus
Über 300.000 Kinder in Europa leben mit Typ-1-Diabetes

Es ist eine zukunftsweisende Zusammenarbeit, die einen Paradigmenwechsel in der Erforschung von Typ-1-Diabetes bedeutet: 28 Partner aus zwölf europäischen Ländern bündeln ihre Kompetenzen aus Forschung und Industrie im Projekt EDENT1FI. Das große Ziel: die Krankheit schon im präklinischen Stadium stoppen. Auch Forschende aus Dresden bringen ihre Expertise ein. 

Typ-1-Diabetes tritt häufig im Kinder- und Jugendalter auf. Die Krankheit gilt als unheilbar und beeinträchtigt die Lebensqualität nachhaltig. Weltweit sind etwa 9 Millionen Menschen betroffen, darunter 300.000 Kinder in Europa. Eine traurige Entwicklung der jüngeren Vergangenheit: Die Zahl der Neuerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nimmt weltweit zu. Besonders auffällig war der Anstieg der Inzidenz während der COVID-19-Pandemie. 

Bislang richtete sich der Fokus der Forschung vor allem auf die Familiengeschichte. Doch Statistiken zeigen: 90 Prozent der Neuerkrankten haben keine Verwandten mit Typ-1-Diabetes. Viele Forschende fordern darum einen Paradigmenwechsel in der Behandlung und Früherkennung von Typ-1-Diabetes. In Deutschland, unter anderem in Dresden, gibt es bereits Initiativen – doch bislang fehlte eine internationale Zusammenarbeit. 

EDENT1FI – kurz für „European action for the Diagnosis of Early Non-clinical Type 1 diabetes For disease Interception“ – schließt diese Lücke nun. In dem Forschungsprojekt arbeiten Partner aus Wissenschaft und Industrie gemeinsam daran, Typ-1-Diabetes schon im präklinischen Stadium zu stoppen, also noch bevor Symptome auftreten. Mit dabei ist auch das Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. 

Im Rahmen von EDENT1FI werden 200.000 Kinder in ganz Europa untersucht. Hierdurch wollen sich die Forschenden eine umfassende Übersicht darüber verschaffen, wie eine Früherkennung entwickelt werden muss, die psychosoziale, medizinische und wirtschaftliche Einflüsse berücksichtigt, verschiedene Gesundheitssysteme und Bevölkerungen einschließt sowie insbesondere benachteiligte Familien ins Auge fasst. Außerdem sollen die T1D-Biomarker weiter optimiert werden, um das Risiko und Stadium einer Erkrankung besser bewerten zu können. Das eröffnet neue Möglichkeiten für individuelle Therapieansätze. Biomarker sind biologische Merkmale, die auf einen Krankheitszustand hinweisen.
Das Projekt wird im Rahmen des Horizon-Europe-Programms als Innovative Health Initiative (IHI-JU) mit rund 23 Millionen Euro finanziert und erstreckt sich über fünf Jahre.

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TUD News

4. März 2024 | Neues Kooperationszentrum in Dresden stärkt Tech-Zusammenarbeit mit Südkorea

Feierliche Eröffnung des neuen Kooperationszentrums
Feierliche Eröffnung des neuen Kooperationszentrums

Das Fraunhofer IKTS und das Korea Evaluation Institute of Industrial Technology (KEIT) arbeiten künftig unter einem Dach zusammen. Das Ziel: industrielle Technologielösungen erforschen und in die Praxis bringen. Dafür entsteht ein neues Kooperationszentrum am IKTS-Standort in Dresden-Klotzsche, wo koreanische Unternehmen und deutsche Forschende zusammenkommen. Der Fokus liegt auf den großen aktuellen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Energiewende und Digitalisierung. 

Das südkoreanische Wirtschaftsministerium und die Fraunhofer-Gesellschaft vertiefen ihre Beziehungen, um den Technologietransfer weiter zu optimieren. Federführend auf koreanischer Seite ist hierbei das KEIT als einer der Projektträger für Forschung und Entwicklung (FuE) im südkoreanischen Wirtschaftsministerium. Auf deutscher Seite zeichnet das Fraunhofer IKTS verantwortlich. 

Das Zentrum fungiert als Koordinierungsstelle für FuE-Kooperationen von Fraunhofer-Instituten, Universitäten und Unternehmen aus Deutschland mit koreanischen Forschungs- und Industriepartnern. Gemeinsam wird für beide Länder ermittelt, in welchen Branchen ein besonderer Bedarf an innovativen Technologien besteht und welche Programme der Technologieförderung geeignet sind. Seminare und Workshops sollen die Vernetzung der deutschen und koreanischen Partner vorantreiben. Sowohl Fraunhofer IKTS als auch KEIT unterstützen das Zentrum in Dresden-Klotzsche mit personellen Ressourcen. Die ersten deutsch-koreanischen FuE-Projekte sollen noch in diesem Jahr starten.

KEIT ist darauf spezialisiert, FuE im Bereich industrieller Technologien zu koordinieren, zu bewerten und zu begleiten. Dabei ist von besonderem Interesse, ob eine technologische Lösung von der Industrie nachgefragt wird und wie kurz sie vor der Marktreife steht. Auf der anderen Seite bringt das IKTS sein Know-how in den Bereichen Energie- und Umwelttechnologien, Grüner Wasserstoff und Zerstörungsfreie Prüfung ein. 

„Mit dem gemeinsamen Center entsteht ein internationaler Kontaktpunkt, der Unternehmen und Forschende zum Aufbau konkreter Technologieprojekte zusammenbringt“, betonte IKTS-Institutsleiter Prof. Alexander Michaelis im Rahmen der feierlichen Eröffnung am 20. Februar. Sachsens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Martin Dulig sagte: „Die Initiative des Fraunhofer IKTS zur Gründung eines Deutsch-Koreanischen Kooperationszentrums mit dem KEIT begrüßen und unterstützen wir sehr. Das neue Zentrum wird dazu beitragen, unsere sächsischen Forschenden mit den koreanischen Partnern enger zu verknüpfen und die Zusammenarbeit im Interesse unserer beiden Länder zu vertiefen.“

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IKTS News

6. Februar 2024 | Mikroplastik im Fokus: Neue Geräte stärken die fakultätsübergreifende Forschung an der HTWD

Prof. Kathrin Harre, Leiterin der Forschungsgruppe Mikroplastik, im Gespräch mit Sebastian Gemkow, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Prof. Kathrin Harre, Leiterin der Forschungsgruppe Mikroplastik, im Gespräch mit Sebastian Gemkow, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden (HTWD) mit einer Million Euro. Mit dem Geld rüstet die Hochschule ein Verbundlabor aus, in dem Forschende verschiedener Fakultäten den Einfluss von Mikroplastik auf die Umwelt untersuchen. Die neuen, hochmodernen Geräte versprechen bessere Analyse- und Probenergebnisse, die für Fortschritte in den Bereichen Bodenkunde, Wasserwesen und Vegetationstechnik sorgen sollen. 

Mikroplastik ist eine nahezu unsichtbare Gefahr, über dessen Wirkung auf die Umwelt noch zu wenig bekannt ist. Die HTWD möchte daran etwas ändern und versucht, das Verhalten der wenige Millimeter großen Partikel im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte besser zu verstehen. Unterstützung erhält sie nun von der DFG, die das Verbundlabor für „Umweltverhalten von Polymeren in Boden-Gewässer-Vegetationskompartimenten“ mit einer Million Euro unterstützt. Mit dem Geld wurden neue Laborgeräte erworben, die bessere Proben- wie auch Analyseergebnisse ermöglichen. Ziel ist es, mehr und genauere Daten zur Belastung von Wasser, Boden und Luft zu gewinnen – und das schneller als bisher. 

Im neu ausgestatteten Verbundlabor verfolgen Forschende verschiedener Fakultäten das Ziel, die Mikroplastikforschung in den Bereichen Bodenkunde, Wasserwesen und Vegetationstechnik voranzubringen. Federführend für das Projekt sind die Fakultäten Landbau, Umwelt und Chemie sowie die Fakultät Bauingenieurwesen. Für sie schaffen die neuen Laborgeräte eine hervorragende Forschungsinfrastruktur, von der auch angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren. So untersucht die SEMUWA-Nachwuchsforschungsgruppe, mit welchen verschiedenen Methoden der Uferfiltration mikroplastikfreies Trinkwasser gewonnen werden kann. Auch hier wird ein fakultätsübergreifender Ansatz verfolgt, der die Expertise von Forschenden aus der Elektrotechnik und dem Maschinenbau zusammenbringt.

„Die gezielte Investition in modernste Geräte ist nicht nur eine Bereicherung für unsere fakultätsübergreifende Zusammenarbeit, sondern auch ein Sprungbrett für innovative Technologien und Erkenntnisse als Grundlage für weitere wirkungsvolle Beiträge der HTW Dresden zur nachhaltigen Entwicklung“, sagt Professorin Kathrin Harre, Leiterin der Forschungsgruppe Mikroplastik an der HTWD. HTWD-Rektorin Professorin Katrin Salchert betont: „Für unsere Hochschule und insbesondere für die Forschenden ist die Einwerbung der DFG-Fördermittel ein sehr großer Erfolg und eine Bestätigung für die von allen Beteiligten bisher geleistete Arbeit. Damit zeigt sich, dass wir mit unserem Anliegen, anwendungsorientierte Forschung im Sinne des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung voranzutreiben, auch bei solch anspruchsvollen Fördervorhaben gute Chancen haben.“

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HTW News

19. Januar 2024 | Dresden koordiniert Grundlagenforschung für C02-armes Heizen in der Industrie

Geschmolzener Stahl in einer Gießerei
Stahlgießen ist einer der energieintensiven Industrieprozesse, für die CITADEL nach Einsparpotentialen sucht.

14 Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus sieben europäischen Ländern wollen im Projekt CITADEL energieintensive Industrien dekarbonisieren. Der Schlüssel: Heizsysteme, die nicht mit fossiler Energie, sondern grünem Strom laufen. Fünf Demonstrationsanlagen für praxisnahe Erkenntnisse wurden hierzu in Betrieb genommen. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf koordiniert das Projekt. 

Die Industrie gehört zu den größten globalen Emittenten von C02. Besonders in der Produktion von Stahl und Glas unter hohen Temperaturen gelangen große Mengen des klimaschädlichen Gases in die Atmosphäre. Der Grund: Die eingesetzten Hochtemperaturöfen werden mit fossilen Energien betrieben. Dr. Sven Eckert, Leiter der Abteilung Magnetohydrodynamik am Institut für Fluiddynamik des HZDR, sieht Handlungsbedarf: „Um die Klimaziele zu erreichen und der Erderwärmung zu begegnen, müssen wir einen enormen technischen Transformationsprozess in diesem Industriesektor anstoßen.“ 

Wichtiger Impulsgeber soll das Projekt CITADEL sein, das Eckert koordiniert. Gemeinsam mit 13 weiteren Forschungseinrichtungen und Unternehmen sucht das HZDR nach Lösungswegen für eine Umstellung von fossilbetriebenen zu elektrisch betriebenen Heizprozessen. Denkbar ist der Einsatz von Mikrowellen-, Plasma-, Induktions- oder Widerstandsheizungen. „Am Ende dieses Prozesses muss eine Industrie stehen, die im Wesentlichen auf treibhausgasneutralen Energieträgern basiert,“ gibt Eckert das Ziel vor.

Der Fokus der Forschung liegt auf fünf Industrieprozessen: Die Herstellung von feuerfestem Materialien, Glas, Stahl und Kupfer sowie das Recycling von Beton. Für jeden dieser fünf Anwendungsfälle konnten europäische Unternehmen als Kooperationspartner gewonnen werden. An deren Standorten entstehen Demonstrationsanlagen, die das Leistungsvermögen der elektrischen Heiztechnologien im realen industriellen Umfeld veranschaulichen. Gleichzeitig prüfen die Forschenden, wie die elektrifizierten Prozesse in die zukünftigen Energieversorgungssysteme eingebunden werden können. Denn die grüne Transformation hat nur dann den gewünschten Effekt, wenn ausreichend grüner Strom zur Verfügung steht – zu jeder Zeit und zu vertretbaren Kosten.

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HZDR News: "Von Grund auf neu denken"

17. Januar 2024 | Neues Forschungsgerät in Dresden ermöglicht nie dagewesene Präzision in der Krebstherapie

Im Forschungskeller der Dresdner Protonenanlage steht das neue Forschungsgerät, das Protonentherapieanlage (links) und MRT (Mitte) kombiniert.
Im Forschungskeller der Dresdner Protonenanlage steht das neue Forschungsgerät, das Protonentherapieanlage (links) und MRT (Mitte) kombiniert.

In Dresden steht seit Neuestem ein medizinisches Großgerät, das eine Protonenanlage mit einem Ganzkörper-MRT verbindet. Damit ist es weltweit einzigartig – und katapultiert Dresden an die Spitze der Krebstherapie-Forschung! Die Echtzeitbilder und -daten der MRT ermöglichen eine bisher unerreicht präzise Protonenbestrahlung. 

Der Einsatz von Protonen gehört aktuell zu den vielversprechendsten Therapien im Kampf gegen den Krebs. Dabei werden positiv geladene Teilchen (Protonen) erzeugt und mit 180.000 Kilometern pro Sekunde auf das Zielgewebe geschossen. Dabei lässt sich nicht nur die Richtung des Protonenstrahls bestimmen, sondern auch, wie weit er in den Körper eindringen soll. Erreicht er sein Ziel, kommt es zu einer explosionsartigen Entladung – der Tumor wird zerstört, benachbartes Gewebe kommt nur geringfügig zu Schaden. 

Nun wurde in Dresden ein medizinisches Großgerät in den wissenschaftlichen Betrieb genommen, das für neue Impulse sorgen soll. Es ermöglicht eine noch präzisere Bestrahlung, womit einerseits die Chancen einer erfolgreichen Behandlung erhöht werden und andererseits die Gesundheit der Patientinnen und Patienten geschont wird. Dabei handelt es sich um eine weltweit einzigartige Kombination aus MRT-Gerät und Protonentherapieanlage. 

Das Novum: Der Tumor kann während der Protonen-Bestrahlung in Echtzeit verfolgt werden. Anders als herkömmliche Bildgebungsverfahren wie Röntgenbilder stellen MRT-Echtzeitbilder das Weichgewebe detailliert und auf den Millimeter genau dar. So kann der Protonenstrahl positioniert und der Tumor zielgenau anvisiert werden. Ziel der Forschenden ist es, mit Hilfe des Prototyps eine neue Form der Krebsbehandlung zu entwickeln: Der Protonenstrahl soll nur dann aktiv sein, wenn der Tumor genau in seinem Fokus liegt. Bewegt er sich Millimeter davon weg, stoppt die Bestrahlung. 

Aufgebaut ist das Forschungsgerät im Experimentalraum der Protonentherapieanlage des Forschungsverbundes „OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie“ auf dem Gelände der Hochschulmedizin Dresden. Die dortigen Räumlichkeiten bieten hervorragende Voraussetzungen, die einzigartige Forschungsarbeit in einem interdisziplinären Team voranzutreiben. 

„OncoRay versteht sich als institutsübergreifende Forschungsplattform der medizinischen Strahlenforschung in Dresden mit besonderem Fokus auf Translationale Forschung”, erklärt Prof. Esther Trost, Dekanin der Medizinischen Fakultät und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. „Der jetzt eingeweihte Prototyp passt hervorragend in diese besondere Forschungsumgebung.”

Bei der Einweihung der Anlage sprach Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von einem „Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Sachsen“: „Es zeigt exemplarisch, welches Potenzial und Wissen hier vorhanden ist.“ Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikum Dresden, sprach von einem „innovativen Sprung“, den die Großanlage ermögliche, und hob die Vorreiterrolle Dresdens in der Onkologie hervor.

Bis die neue Therapieform in der Praxis angewandt werden kann, wird allerdings noch einige Zeit vergehen: Erste Patientinnen und Patienten könnten in fünf bis sechs Jahren damit behandelt werden.

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Meldung des HZDR

4. Januar 2024 | Neues Klärverfahren aus Dresden macht Mikroschadstoffe unschädlich

Kavitationsblasen in der HyKaPro-Anlage
Kavitationsblasen in der HyKaPro-Anlage

Jetzt geht’s den Schadstoffen in unseren Gewässern an den Kragen – mit der sogenannten Hydrodynamischen Kavitation (HyKaPro). Das ist ein neues Verfahren aus der Ideenschmiede des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). Dabei erzeugen zerplatzende Dampfblasen extreme Bedingungen, gegen die selbst die chemisch extrem stabilen Mikroschadstoffe nicht ankommen. Ein Meilenstein im Kampf gegen die Verschmutzung der Gewässer durch schadstoffhaltiges Abwasser! Als nächsten Schritt will das Dresdner Forschungsteam die Technologie in die Marktreife überführen.

Arzneimittelrückstände, Antibiotika aus der Tierzucht oder Chemikalien, die bereits in kleinsten Mengen hormonähnliche Wirkungen zeigen: Sogenannte Mikroschadstoffe in unseren Gewässern sind ein echtes Problem für die Umwelt. Doch konventionelle Kläranlagen stoßen bei der Bekämpfung an ihre Grenzen. Eine mögliche Lösung ist das Oxidationsverfahren: Durch die Beigabe von Sauerstoff werden die Schadstoffe chemisch gespalten und verlieren ihre umweltschädliche Wirkung. 

Forschende des HZDR haben dieses Verfahren nun weiterentwickelt – und ihm einen eigenen Namen gegeben: Hydrodynamische Kavitation, kurz: HyKaPro. Ihr Ziel: die Oxidationsreaktionen mit Hilfe von Kavitationseffekten zu intensivieren und zu beschleunigen – sozusagen ein Turbo für traditionelle Oxidationsverfahren. Dabei erzeugen zerplatzende Dampfblasen extreme Bedingungen in unmittelbarer Nähe zu den im Wasser mitgeführten Schadstoffen – Temperaturen von 4.700 Grad Celsius und Drücke von 9.900 Atmosphären. Das Resultat ist eine Kettenreaktion: Sogenannte Hydroxylradikale entstehen, docken an die Schadstoffe an und machen sie unschädlich.

Unter Laborbedingungen hat sich die Technologie bereits als äußerst wirkungsvoll erwiesen. Nun will das Forschungsteam den nächsten Schritt gehen und das Verfahren gemeinsam mit Betreibern von Industrie-Klärwerken zur Marktreife führen. Es ist zuversichtlich, nicht nur die Effizienz der hydrodynamischen Kavitation unter Beweis zu stellen, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung umweltfreundlicher Wasserreinigung zu gehen: sowohl in der kommunalen und industriellen Abwasseraufbereitung als auch in der Landwirtschaft und der Trinkwasseraufbereitung.

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HZDR News

21. Dezember 2023 | Für Klimaschutz und Wissenschaft: „Boden des Jahres“ 2024 liegt in Dresdner Wald

Der Boden des Jahres 2024 ist ein Pseudogley aus dem Tharandter Wald bei Dresden.
Der Boden des Jahres 2024 ist ein Pseudogley aus dem Tharandter Wald bei Dresden.

Nach Ackerboden oder Wattboden in den vergangenen Jahren fiel die Wahl zum „Boden des Jahres“ 2024 auf den Wald – und auf Dresden: Stellvertretend für die große Vielfalt der 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland wurde der Boden aus Tharandter Wald ausgewählt. Denn der liefert wichtige Daten für die Klimaforschung oder zur nachhaltigen Waldwirtschaft. Den Forstwissenschaften der TU Dresden dient er als „Freilandlabor“ und lässt tief blicken: Durch frei zugängliche Gruben bietet er Einblicke in den üblicherweise verborgenen unterirdischen Teil des Ökosystems Wald.

Der Waldboden – den es in unzähligen verschiedenen Ausprägungen gibt – ist ein echtes Multitalent: Seine Bedeutung für Mensch, Tier, Pflanzen und das Klima ist enorm. In einer Handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde, er ist ein größerer Kohlenstoffspeicher als die Vegetation, nimmt Starkregenfälle auf und leistet so einen Teil zum Hochwasserschutz. Und er ist der größte Süßwasserspeicher Deutschlands.

Der Boden im Tharandter Wald dient den Forstwissenschaften an der Fakultät Umweltwissenschaften der TU Dresden als „Freilandlabor“. Er ist außerdem Teil eines Bodenlehrpfades, den die Bodenkundler der TU Dresden im Auftrag des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) angelegt haben. Hier kann in sechs Bodenprofilgruben ein Blick unter die Oberfläche des Ökosystems Wald geworfen werden. Mehrere Schautafeln informieren über den Boden, die darin verwurzelten Pflanzen, die Geologie des Tharandter Waldes, das regionale Klima und die Klimaentwicklung. Mehrere Studiengänge der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg und auch weitere Hochschulen nutzen den Bodenlehrpfad. Dazu steht umfangreiches Analysenmaterial zur Verfügung.

„Hochaufgelöste Informationen zur Beschaffenheit der Bodendecke sind unverzichtbar für eine nachhaltige Waldwirtschaft, gerade bei sich verändernden Klimabedingungen“, erklärt Prof. Karl-Heinz Feger vom Institut für Bodenkunde und Standortslehre der TU Dresden. . „Aber auch für komplexe Rechenmodelle, etwa zur Ableitung von Klimawandel-Szenarien und Planung entsprechender Anpassungsmaßnahmen, sind Bodendaten unerlässlich. Grundlage dafür ist nach wie vor eine präzise Bodenbeschreibung und gezielte Probenahme im Gelände.“

Die Schirmherrschaft über den „Boden des Jahres“ hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übernommen. Am diesjährigen Weltbodentag, dem 5. Dezember 2023, wurde der Waldboden im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) feierlich zum Boden des Jahres 2024 erklärt.

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TUD News

Institut für Bodenkunde und Standortlehre

11. Dezember 2023 | Dresden gibt den Takt vor bei der Mobilität der Zukunft „made in Saxony“

Sachsens Staatsminister Martin Dulig nach Übergabe von Fördermittelbescheiden an elf Verbundpartner
Staatsminister Martin Dulig nach der Übergabe der Fördermittelbescheide an die elf Verbundpartner

Schneller am Markt sein und energieeffizienter arbeiten – das ist das Ziel: Von Dresden aus wird zukünftig mit gebündelten Kräften an Technologien für die „Future Mobility“ gearbeitet. Zusammengetan haben sich der Halbleiterhersteller Infineon, drei mittelständische Unternehmen und sieben Forschungseinrichtungen aus Sachsen für das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Grüne Mobilität ‚made in Saxony‘ – Innovative Lösungen für zukunftsweisende Automobil- und Industrieanwendungen“. Dieses nimmt jetzt seine Arbeit auf.

Die Ergebnisse für grüne Mobilität „made in Saxony“ sollen in Automobil- und Industrieanwendungen einfließen – zum Beispiel durch deutlich effizientere und funktionalere Mikrokontroller für Autos. Durch die zunehmende Digitalisierung der Automechanik sind solche immer gefragter. Die neuen Technologien aus Sachsen sollen hier künftig nicht nur Energie einsparen helfen, sondern durch eine erhöhte Funktionalität und eine höhere Lebensdauer auch Ressourcen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.  

Außerdem erforscht das Projekt neue Technologiekonzepte, um die Entwicklung und Herstellung dieser Halbleiterprodukte in höchster Qualität und Zuverlässigkeit zu ermöglichen. Das macht den Produktionsprozess besser kontrollierbar – und auch damit nachhaltiger. Schließlich geht es um die Suche nach Lösungen, die bei der Autoindustrie so begehrten Elektronikbauteile in hohen Stückzahlen mit exzellenter Qualität und unter attraktiven Arbeitsbedingungen in Sachsen herzustellen, was den Wirtschaftsstandort aufwertet.

„Kooperationen wichtiger Stakeholder aus Forschung und Industrie in Sachsen zur Schaffung innovativer Halbleiterlösungen sind für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung“, sagt Martin Dulig, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. „Die Arbeiten der Verbundpartner im gemeinsamen Forschungsvorhaben sind wichtige Bausteine für die nächsten Innovationen ‚made in Saxony‘. Die Projektergebnisse werden die Basis für zukunftsweisende Produkte sein, die die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten.“ 

Gefördert wird das Projekt von der EU und dem Freistaat Sachsen. Nach der symbolischen Übergabe der Fördermittelbescheide in Höhe von rund 17,7 Millionen Euro für drei Jahre kann das Projekt jetzt richtig starten. Zwar lagen die Zuwendungsbescheide bereits seit Ende Oktober vor, aber nun fiel mit der feierlichen Übergabe auch offiziell der Startschuss. 
Neben Infineon gehören zu den Projektpartnern die Dresdner Unternehmen Fabmatics GmbH und SYSTEMA Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH, die LEC GmbH aus Eibenstock sowie die TU Chemnitz, die TU Dresden, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, die Westsächsische Hochschule Zwickau, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme Dresden und das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden.

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Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

5. Dezember 2023 | Nachhaltiges Bauen: Dresden und Sachsen gehen voran

Freude über den Start des LAB bei (v.l.n.r.): Dr. Birgit Beckmann (TU Dresden), Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung), Prof. Manfred Curbach (TU Dresden), Prof. Edeltraut Günther (UNU-FLORES), MdB Torsten Herbst, Landrat Udo Witschas, Franziska Stölzel (UNU-FLORES) und Jan Wörner (Präsident von acatech)
Freude über den Start des LAB bei (v.l.n.r.): Dr. Birgit Beckmann (TU Dresden), Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung), Prof. Manfred Curbach (TU Dresden), Prof. Edeltraut Günther (UNU-FLORES), MdB Torsten Herbst, Landrat Udo Witschas, Franziska Stölzel (UNU-FLORES) und Jan Wörner (Präsident von acatech)

Bauen und Klimaschutz: Passt das zusammen? Die Zahlen sind ernüchternd: Mehr als ein Viertel des globalen CO2-Ausstoßes entfallen auf die Bauwirtschaft. Ebenso satte 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. In Deutschland machen Bauabfälle fast 60 Prozent des jährlichen Müllaufkommens aus. Höchste Zeit für innovative Konzepte für nachhaltiges Bauen! Solche sollen bald im Forschungszentrum „Living Art of Building“ (LAB) entstehen, initiiert von der TU Dresden. Das LAB soll von Bautzen aus starten und bundesweit an verschiedenen Standorten aufgebaut werden.

Ab 2024 soll der mehrjährige Aufbau des LAB beginnen. Durch intensive Grundlagenforschung zu klimaneutralem und ressourceneffizientem Bauen sollen dort Lösungen und Ideen für die Entwicklung neuer Materialien, Technologien und Verfahren in großem Maßstab gefunden werden. „Mit der Forschung im LAB kann Technologieführerschaft aus Deutschland für das neue Bauen geschaffen werden“, freut sich Initiator Prof. Manfred Curbach von der TU Dresden. „Wer den Klimawandel positiv beeinflussen will, muss beim Bau ansetzen.“ 

Perspektivisch sollen insgesamt rund 1.250 Mitarbeitende aus Wissenschaft und Technik in weltweit einzigartigen Laboreinrichtungen forschen und entwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Industrie werden langfristig bis zu 40.000 Arbeitsplätze in und um das LAB herum entstehen. Beteiligen können sich deutschlandweit alle Interessenten, die das nötige Fachwissen und Ressourcen einbringen können. Angestrebt werden außerdem deutschland-, europa- und weltweite Kooperationen mit starken Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Seit 2021 wurde das LAB-Konzept von einem multidisziplinären Expertenteam entwickelt. Zu diesem gehören neben Prof. Curbach unter anderem Jan Wörner, Präsident von acatech, Dr. Birgit Beckmann von der TU Dresden sowie Prof. Edeltraud Günther und Franziska Stölzel von der Universität der Vereinten Nationen. 

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat kürzlich beschlossen, im Bundeshaushalt 2024 insgesamt 3,6 Millionen Euro für den Aufbau des LAB bereitzustellen. Für die folgenden vier Jahre sind zudem bis zu 65 Millionen Euro als sogenannte Verpflichtungsermächtigungen verankert. Zudem haben die Landkreise Bautzen und Görlitz zugesagt, mit Hilfe der Städte und Gemeinden bis zu 450 Millionen Euro ihrer Strukturwandelmittel zur Verfügung zu stellen.

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TUD News

21. November 2023 | Wann wachsen Algen am besten – und wie laut dröhnen Schiffsmotoren? Das Dresdner „Minilab“ findet’s raus!

Das mobile Unterwasser-Labor »Minilab« des Fraunhofer SOT ermöglicht das Testen von neuen Sensoren sowie neuer Materialien und Antifouling-Beschichtungen unter maritimen Bedingungen.
Das mobile Unterwasser-Labor »Minilab« des Fraunhofer SOT ermöglicht das Testen von neuen Sensoren sowie neuer Materialien und Antifouling-Beschichtungen unter maritimen Bedingungen.

Großer Auftritt für Innovationskraft aus Dresden diese Woche an der Ostsee: Auf der „Rostock Ocean Convention“ stellte die Fraunhofer-Forschungsgruppe Smart Ocean Technologies (SOT) die Service- und Testplattform „Minilab“ vor. Das mobile Unterwasser-Labor wurde unter der Leitung des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS erfolgreich getestet. Es ist für Tiefen bis 100 Meter in Seen, Flüssen und Meeren vielfältig einsetzbar – vom Testen neuer Beschichtungen für Schiffsrümpfe oder die Überwachung von Schiffslärm bis zum Monitoring von Algenkulturen für die grünen Smoothies von morgen. Und es hilft dabei, innovative Zukunftstechnologien schneller in den Markt zu bringen.

Wie lange dauert es, bis sich Algen, Meeresschnecken und Kleinkrebse auf dem frischen Unterwasseranstrich einer Yacht ansiedeln? Wie reagieren Unterwasser-Ökosysteme auf neue Offshore-Konstruktionen? Wichtige Fragen wie diese können ab sofort mit Hilfe des „Minilab“ unkompliziert und schnell geklärt werden.

Das Unterwasser-Labor besteht aus einer offenen Stahlrohr-Konstruktion mit einer sensorischen Basisausstattung, die sich flexibel mit Proben sowie weiteren Sensoren und Messgeräten bestücken lässt. Dank einer Kantenlänge von nur rund 70 Zentimetern lässt es sich ganz einfach per Auto transportieren. Ausgestattet ist es mit vier Kameras und einem Temperatur- und Druckfühler sowie mit verschiedenen Sensoren. Mit diesen kann es zum Beispiel ermitteln, ob ein Gewässer sauer oder basisch ist, wie hoch der Sauerstoffgehalt oder die UV-Strahlung ist. Noch kommt die dafür nötige Energie über eine Stromleitung von Land und auch die erfassten Daten werden per Kabel an einen elektronischen Messkoffer über Wasser gesendet. „Wir planen aber schon eine autarke Nachfolgelösung“, verrät SOT-Forschungsgruppenleiterin Dr. Kathrin Baumgarten. Dabei soll das Labor durch Akkus in einer Boje mit Strom versorgt werden. Die erfassten Sensordaten werden dann direkt an einen Mobilfunk-Router in der Boje weitergeleitet.

Durch die vielen Einsatzmöglichkeiten ist das „Minilab“ nicht nur interessant für Sensorhersteller und Entwickler neuer Unterwasser-Materialien, sondern zum Beispiel auch für Aquabauern. Denn angesichts von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und geänderter Essgewohnheiten wird nun auch in der Ostsee versucht, Zuckertang und genießbare Großalgen herzustellen. Diese Algenkulturen sind die eher kühlen Temperaturen der Weltmeere gewöhnt. Damit solche grünen Ansiedlungen dennoch gelingen, könnte das „Minilab“ die Wassertemperatur und andere lebenswichtige Parameter überwachen. „Wir bringen für unsere Partner die zu untersuchenden Proben und Geräte ins Wasser“, so Baumgarten. „Damit helfen wir ihnen, Innovationen schneller in den Markt zu bringen.“

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IKTS News

9. November 2023 | Fraunhofer IKTS aus Dresden präsentiert innovative Technologie für kürzere Wurzelbehandlungen

Dank der innovativen Technologie aus Dresden könnten unangenehme Wurzelbehandlungen in Zukunft deutlich kürzer dauern.
Dank der innovativen Technologie aus Dresden könnten unangenehme Wurzelbehandlungen in Zukunft deutlich kürzer dauern.

Wurzelbehandlungen sind mit das Unangenehmste, was uns beim Zahnarzt erwarten kann: Schmerzhaft und fast immer langwierig. Am Fraunhofer IKTS in Dresden haben Forschende jetzt entdeckt, wie die Feile, die tief in den Wurzelkanäle eindringt, nicht so schnell verklebt und die Behandlung so beschleunigt wird – eine enorme Erleichterung für die Dentisten, ein Segen für Patientinnen und Patienten! Kommende Woche präsentiert das IKTS die innovative Technologie, die auf den besonderen Werkstoff Piezokeramik setzt, auf der COMPAMED in Düsseldorf.

Wenn tiefsitzende Karies und eine Entzündung die Zahnwurzeln angegriffen haben, ist eine Wurzelbehandlung meist unausweichlich. Ärztin oder Arzt öffnen dann den Zahn, um entzündetes Gewebe zu entfernen. Das Problem: Die dabei zum Einsatz kommende rotierende Feile muss zwischendurch ständig gereinigt werden. Nun haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens „IPUCLEAN“ einen winzigen piezokeramischen Stapelaktor entwickelt, durch den die Feile nicht mehr so oft verklebt und die Behandlung schneller endet. 

Bei sogenannten Stapelaktoren werden mehrere Schichten übereinandergelegt und miteinander verschaltet. Dadurch konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Gerät so klein konstruieren, dass es sich in den beengten Platzverhältnissen des Mundraums noch gut bewegen lässt. 

Piezokeramik sind keramische Werkstoffe, die, sobald sie durch äußere Kraft verformt werden, eine sogenannte Ladungstrennung zeigen – und genau die macht sich das Dresdner Team zunutze: Die Rotation der Feile wird von einer schwingenden Bewegung überlagert, die Feile rotiert und schwingt also gleichzeitig. 

„Durch die Überlagerung der Rotation mit einer axialen Schwingung setzt sich die Feile weniger schnell zu“, sagt Dr. Holger Neubert, Abteilungsleiter Intelligente Materialien und Systeme am IKTS. „Die Zahnärztin oder der Zahnarzt können sich viel besser auf die ohnehin diffizile Arbeit im Wurzelkanal konzentrieren. Zudem sinkt das Risiko eines Feilenbruchs.“

Das Unternehmen Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG war Koordinator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts. Ärztinnen und Ärzte der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Rostock erprobten die Technik bereits an Kunststoffzähnen – und gaben positives Feedback!

Die Technologie lässt sich auch für weitere medizinische Anwendungen nutzen, beispielsweise in der Diagnostik oder bei der Krebsbehandlung. „Piezokeramische Komponenten ermöglichen eine große Vielfalt unterschiedlicher Anwendungen und sind aufgrund ihrer Kompaktheit und Leistungsfähigkeit für die Medizintechnik attraktiv“, sagt Dr. Neubert. „Wir sind in der Lage, für Kunden individuelle und auf deren jeweilige Bedürfnisse hin maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.“ 

Vom 13. bis 16. November präsentiert das Fraunhofer IKTS, das führend bei der Arbeit mit piezokeramischen Materialien ist, auf der Medizintechnikmesse COMPAMED in Düsseldorf seine innovative Technologie für kürzere Wurzelbehandlungen – und das weitere Potenzial von piezokeramischer Technik.

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IKTS News

9. November 2023 | Impulse für grüne Energie: Europaweit einzigartiger 3D-Drucker in Dresden

Der neue 3D-Drucker des Fraunhofer IWS erzeugt aus metallischen Pulvern wie Aluminium, Titan oder Kupfer schichtweise besonders große Bauteile mit komplexer Geometrie: zum Beispiel Brennkammern für Wasserstoff-Energiesysteme.
Der neue 3D-Drucker des Fraunhofer IWS erzeugt aus metallischen Pulvern wie Aluminium, Titan oder Kupfer schichtweise besonders große Bauteile mit komplexer Geometrie: zum Beispiel Brennkammern für Wasserstoff-Energiesysteme.

Brennkammern für Wasserstoff-Energiesysteme oder Schaufelradeinhausungen für Turbinen: Diese und weitere komplexe Bauteile aus Metall sind das Spezialgebiet des neuen 3D-Druckers im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahlentechnik (IWS) in Dresden. Dank eines besonderen Schichtverfahrens stellt er große Bauteile mit komplizierter Geometrie in kurzer Zeit her. Das macht ihn europaweit einzigartig – und eröffnet gerade dem Mittelstand große Chancen.

Die sogenannte additive Fertigung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um ein besonders innovatives und ressourcensparendes Herstellungsverfahren: Im Unterschied zu konventionellen Methoden, bei denen Material entfernt wird – vergleichbar mit dem Block des Bildhauers – wird hier schrittweise Material hinzugefügt. Beispielhaft für dieses Verfahren ist der 3D-Druck.

Nun hat das Fraunhofer IWS in Dresden einen europaweit einzigartigen industriellen 3D-Drucker installiert. Die Fertigungsanlage basiert auf dem selektiven Laserstrahlschmelzen im Pulverbett. Dabei schmilzt ein Laserstrahl feine Metallteilchen auf. Aus dieser Schmelze erzeugt die Anlage nach einem Computermodell Schicht für Schicht das gewünschte Bauteil. So lassen sich Komponenten aus Titan, Kupfer und anderen Metallen oder deren Legierungen herstellen.

Das Besondere am neuen 3D-Drucker des IWS ist, dass dieser auch große und komplexe Bauteile herstellen kann – möglich sind Volumen von bis zu 62 mal 62 mal 110 Zentimeter. Für den Mittelstand ergeben sich daraus große Chancen: „Mit solcher Anlagentechnik kann sich der ostdeutsche Mittelstand mit Hilfe des Fraunhofer IWS besondere Alleinstellungsmerkmale erarbeiten“, betont Institutsleiter Prof. Christoph Leyens. Auch im Projekt „SpreeTec next“ spielt die hochmoderne Anlage eine Schlüsselrolle. Sie soll mit dazu beitragen, neue Fertigungsprozesse und Wertschöpfungsketten zu entwickeln.

„SpreeTec neXt“, initiiert von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus Senftenberg (BTU) und der Fraunhofer-Gesellschaft, versteht sich als Brücke zwischen Industrie und Forschung, um kleinen und mittelständischen Unternehmen in der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie den Übergang zu grüner Energietechnik zu erleichtern. Bis 2029 wollen die Projektpartner hierfür ein Innovationszentrum in der Lausitz etablieren und beim Einsatz fortgeschrittener Technologien rund um die additive Fertigung beraten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert diese konkreten Teilaufgaben von „SpreeTec neXt” mit je fünf Millionen Euro.

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Fraunhofer IWS News

1. November 2023 | Vierarmig, präzise, schonend: OP-Roboter HUGO ermöglicht in Dresden neue Therapiemöglichkeiten

Der OP-Roboter HUGO RAS im Einsatz - Prof. Christian Thomas beim ersten Testen des neuen Geräts.
Der OP-Roboter HUGO RAS im Einsatz - Prof. Christian Thomas beim ersten Testen des neuen Geräts.

Deutschlandpremiere in Dresden: Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus (UKD) hat der Roboter HUGO RAS erstmals eine urologische Operation durchgeführt. Er ist neues Mitglied des Robotikparks des UKD, zu dem auch drei Da-Vinci-Modelle gehören. Damit sind beste Voraussetzungen geschaffen, um ein vielseitiges Therapie-Angebot auf die Beine zu stellen. Die neue „Robotic diversity“ macht das UKD aber auch zu einem noch attraktiveren Ort für Forschung und Lehre.

Ein Schnitt nicht größer als ein Schlüsselloch: Die minimalinvasive Chirurgie zeichnet sich durch ihren schonenden Umgang mit dem Körper aus. In den vergangenen Jahren hat die Technik eine rasante Entwicklung genommen. Entscheidender Treiber sind dafür neue Technologien, allen voran sogenannte High-End-Operations-Roboter.

Zu den am weitesten fortgeschrittenen in der Evolutionen dieser Geräte gehört der HUGO RAS, wobei RAS für „robotic assisted surgery“ steht – zu deutsch: robotergestützte Chirurgie. Er gehört seit Neuestem zum beeindruckenden Robotikpark des UKD und hatte gleich seine Bewährungsprobe: Als erster HUGO in Deutschland führte er eine urologische OP durch. Patient war ein 78-jähriger Mann, dessen Prostata verkleinert wurde.

Das UKD verfügte bereits vor der Ankunft des High-End-Roboters über drei Da-Vinci-OP-Roboter. Beide, der HUGO wie auch der Da Vinci, festigen Dresdens Stellung als bedeutender Standort für Pflege, Forschung und Lehre. Für Patientinnen und Patienten eröffnen die verschiedenen Robotik-System neue Chancen. Je nach Befund können die OP-Teams zwischen beiden Systemen wählen.

Der HUGO verfügt über vier sehr individuell einstellbare Arme und eine offene Konsole. So kann der Chirurg eng am Patienten und in der Mitte seines Teams arbeiten. Das Gerät gewährleistet zudem eine bessere Sicht auf die Gesamtszenerie im OP. Zum Vergleich: Die vier Arme des OP-Roboters Da Vinci werden über eine separat stehende Konsole abseits des OP-Tisches bedient. Beide Systeme ermöglichen minimalinvasive und damit schonende Eingriffe.

„Das neue Robotersystem bringt die Dresdner Hochschulmedizin auf ein neues chirurgisches Level“, sagt Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. Auch Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum, ist begeistert darüber, die „beiden am höchsten entwickelten Robotiksysteme“ unter einem Dach anbieten zu können: „Dies ist ein enormer Vorteil, wenn es darum geht, Mitarbeitende für uns zu gewinnen.“ Die konkreten Gründe dafür nennt Prof. Christian Thomas, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie. So wolle man künftig Trainings im Umgang mit dem Hugo anbieten und mit KI forschen. „Robotic diversity am Universitätsklinikum soll dafür sorgen, dass die moderne minimalinvasive Chirurgie in Zukunft nicht automatisch mit einem Hersteller in Verbindung gebracht wird“, sagt Prof. Thomas.

Auch in der Bauch-, Lungen- und Gefäßchirurgie profitieren die Mitarbeitenden des UKD künftig vom Support beider Robotik-Systeme. Neben dem klinischen Einsatz wird das Gerät zudem wissenschaftlich eingesetzt. Patientinnen und Patienten können entsprechend in Studien eingeschlossen und behandelt werden.

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Carus News

23. Oktober 2023 | Dual-Ionen-Technologie mit Dresdner Beteiligung als Game Changer?

Im Projekt TransDIB soll eine Pilotlinie für die Produktion von nachhaltigen Dual-Ionen-Batterien (DIB) genutzt werden, um grünen Strom zwischenzuspeichern.
Im Projekt TransDIB soll eine Pilotlinie für die Produktion von nachhaltigen Dual-Ionen-Batterien (DIB) genutzt werden, um grünen Strom zwischenzuspeichern.

Balkonkraftwerke boomen – auch, weil aktuell bürokratische Hürden für die private Energieerzeugung im Miniformat abgebaut werden. Noch nicht befriedigend beantwortet ist allerdings die Frage, wie überschüssiger Strom gespeichert werden kann. Hier kommen Dual-Ionen-Batterien (DIB) als wiederaufladbare stationäre Energiespeicher ins Spiel. Unter Beteiligung des Dresdner Fraunhofer IKTS und der TU Dresden wird die neuartige Technologie nun für die Anwendung in der Industrie fit gemacht. 

Mit den privaten Kleinkraftwerken können Mieter und Immobilienbesitzer auf einfache Weise Solarstrom produzieren – deutlich günstiger im Vergleich zu Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach. Doch wie lässt sich kostengünstig und umweltverträglich im Haushalt ungenutzter Strom speichern?

Die Antwort könnte ein echter Game Changer sein: Die noch junge Dual-Ionen-Technologie. Im Gegensatz zu bisherigen Lithium-Ionen-Speichern nutzt diese Graphit sowie in Deutschland verfügbare Materialien und verzichtet auf umweltschädliche und teure Metalle wie Nickel oder Kobalt. Auch ihr Lade- und Entladevorgang ist schneller. Dual-Ionen-Batterien versprechen damit geringere Kosten, mehr Sicherheit, höhere Unabhängigkeit – und vor allem: mehr Nachhaltigkeit! Die bisherige Forschung konzentrierte sich allerdings auf die Herstellung von Laborzellen. Industriell relevante Zellformate blieben weitgehend unbetrachtet. 

Im Projekt „TransDIB“ (Entwicklung und Transfer von kosteneffizienten, nachhaltigen und sicheren Dual-Ionen-Batterien für stationäre Energiespeicherlösungen) soll nun der Industrietransfer dieser Batteriezellentechnologie erfolgen. Dafür wollen die Projektpartner Prototypen auf einer Pilotanlage für Lithium-Ionen-Batterien herstellen. Darauf soll die Planung der industriellen Zellproduktion für DIBs aufbauen, sodass später Graphit-Elektroden großflächig hergestellt werden können. 

Dafür arbeiten im Projekt Partner aus Industrie (VARTA Microbattery GmbH, SGL Carbon GmbH, E-LYTE Innovations GmbH, Sixonia Tech GmbH) und Forschung (Technische Universität Dresden, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, Westfälische Wilhelms-Universität Münster) Hand in Hand. „TransDIB“ läuft von Februar 2023 bis Januar 2026 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,3 Mio. Euro gefördert.

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IKTS News

19. Oktober 2023 | Analysegerät von Biotype aus Dresden revolutioniert Krebstherapie und Kriminalistik

Präsentation des Analysegerätes Modaplex

Mit der Präzisionsmedizin entsteht aktuell eine neue Zukunftsbranche – und sächsische Unternehmen, Kliniken und Forschungseinrichtungen sind dabei führend. Zu ihnen gehört etwa das Biotech-Unternehmen Biotype aus Dresden. Die verbesserte Version ihres Analysegeräts Modaplex ebnet jetzt neue Wege – sowohl in der Krebstherapie als auch im Aufspüren von Straftätern.

Dresden entwickelt sich immer mehr zum wichtigsten Hotspot und Impulsgeber in der Präzisionsmedizin. Schon jetzt  gehört es in Deutschland zu den Top-3-Standorten in Sachen Künstlicher Intelligenz und Datenkompetenz – zwei Schlüsseltechnologien für die Entwicklung modernster Diagnoseverfahren. 

Ein wichtiger Akteur in diesem Feld ist das Dresdner Biotech-Unternehmen Biotype, das mit Modaplex neue Maßstäbe in der Analyse von Blutproben setzt. Jetzt hat es eine verbesserte Version des Verfahrens auf den Markt gebracht: Das tischgroße Gerät ermöglicht individualisierte Behandlungsmethoden für Krebspatienten. Dabei werden Blutproben in das Gerät eingespielt. Kleine Biomarker werten dann die Ergebnisse aus und entwerfen personalisierte Therapien. 

In weniger als vier Stunden liefert der automatisierte Workflow der Modaplex-Plattform schnelle und präzise Ergebnisse. In dieser Zeit werden aus einer Probe gleichzeitig die entscheidungs-relevanten RNA- und DNA-Biomarker gemessen. Auf dieser Basis kann die bestmögliche Therapie eingeleitet werden. Damit leistet Biotype einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems.

Doch das Gerät eignet sich nicht allein für die Behandlung von Krebspatienten, sondern findet auch in der Kriminalistik Anwendung: Anhand von Gewebe, Blut oder Urin kann Dank der Technologie mittlerweile genau ermittelt werden, ob sich ein Tatverdächtiger am Tatort befunden hat oder nicht. Das eröffnet einerseits neue Chancen für womöglich irrtümlich verurteilte Häftlinge auf Begnadigung. Andererseits könne man bereits abgeschlossene und nicht aufgedeckte Fälle nochmal „aus dem Kühlschrank“ holen und mit Hilfe des Modaplex neu aufrollen.

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Biotype News

5. Oktober 2023 | Membranen für klimaneutrale Müllverbrennung aus Dresden

Eine Versuchsanlage mit Membrantechnik zur Abtrennung von CO2 soll u. a. aus einem Teilabgasstrom dieser Müllverbrennungsanlage in Lauta betrieben werden
Eine Versuchsanlage mit Membrantechnik zur Abtrennung von CO2 soll u. a. aus einem Teilabgasstrom dieser Müllverbrennungsanlage in Lauta betrieben werden

Weltweit werden jährlich 280 Millionen Tonnen Abfall verbrannt. In vielen Ländern wird dabei Energie aus der entstehenden Hitze gewonnen („thermische Verwertung“). Problem: Das hierbei entstehende Rauchgas enthält klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Das Verbundprojekt „KlimProMem“, koordiniert vom Fraunhofer IKTS in Dresden, will deshalb das CO2 vom Rauchgas abtrennen, um dieses für die Produktion in der Grundstoffindustrie zu verwenden. Zum Einsatz kommt dabei eine innovative Membrantechnik.

Im Fokus des Projekts „KlimProMem“ steht die Weiterentwicklung klimaneutraler Verfahren in der Grundstoffindustrie, also jener Bereiche der Industrie, die Grundstoffe gewinnen und zur Weiterverarbeitung aufbereiten. Grundstoffe sind alle Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft oder Fischerei sowie sämtliche Mineralien – unabhängig davon, ob sie sich in ihrer natürlichen Form befinden oder bereits verändert wurden, etwa um sie für den Verkauf auf dem internationalen Markt vorzubereiten. „KlimProMem“ erprobt nun Membranen, Anlagen und Verfahren, um eine klimaneutrale Herstellung dieser wichtigen Grundstoffe zu ermöglichen.

In diesem Fall werden für die Abtrennung des CO2 vom Rauchgas am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden spezielle Kohlenstoff-Membranen entwickelt und für große Anlagen skaliert. Das Besondere: Um den Prozess möglichst energieeffizient zu gestalten, wird Erdwärme erstmalig mit der energieeffizienten Membran-Destillation – einem thermisch getriebenen Trennverfahren – kombiniert. Getestet werden soll das Prinzip in zwei Müllverbrennungsanlagen.

Im Vergleich zu den üblicherweise bei diesem Verfahren genutzten Polymer-Membranen bieten Kohlenstoff-Membranen eine günstigere chemische und mechanische Stabilität. Mit ihnen kann im Projekt die Weiterverarbeitung des abgetrennten CO2 zu Soda, Natron oder anderen Produkten mittels elektrochemischer Membranverfahren erprobt werden. Soda und Natron sind Basischemikalien, die in vielen Bereichen der Wirtschaft und des Alltags angewendet werden (z. B. Glasherstellung, Reinigungsmittel, Wasserbehandlung).

Neben dem Dresdner Fraunhofer IKTS als Koordinatorin sind an „KlimProMem“ die E.S.C.H. Engineering Service Center und Handel GmbH, die Vulcan Energie Ressourcen GmbH und die CIECH Group beteiligt. Mit der IQONY GmbH und PreZero Energy werden die Feldversuche in den Abfallbehandlungsanlagen in Lauta (Sachsen) und Zorbau (Sachsen-Anhalt) durchgeführt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro über drei Jahre.

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www.frauenhofer.de

29. September 2023 | Dresdner Start-up „HolyPoly“ expandiert – und plant Recycling-Technikum

Die im Bau befindliche „Closed-Loop Factory“ in der Freiberger Straße in Dresden
Die im Bau befindliche „Closed-Loop Factory“ in der Freiberger Straße in Dresden

Das Dresdner Start-up „HolyPoly“ für innovatives Kunststoff-Recycling ist seit drei Jahren auf Wachstumskurs. Jetzt plant die Firma eine sogenannte „Closed-Loop Factory“ – und will diese mit einer Crowdinvesting-Kampagne finanzieren. Durch das Recycling-Technikum will das Dresdner Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen. 

HolyPoly entwickelt Ideen, Konzepte und Prozesse, um das Potenzial recycelter Kunststoffe voll auszuschöpfen: So entstehen durch Wiederverwertung hochwertige Produkte mit hohem Nutzwert und guten Marktchancen. Das Team des Start-ups bringt dabei eine breite Expertise in allen relevanten Disziplinen mit – von der Produktentwicklung und Materialauswahl über nachhaltiges Design und Fertigung bis zu Logistik und Marketing. 

Damit ist das junge Unternehmen so erfolgreich, dass es nun expandiert: Ein geplantes Produktions- und Forschungszentrum soll den anstehenden Projekten genug Raum und umfassende Ausstattung bieten. In der Closed-Loop Factory sollen auf industriellem Niveau neue Plastik-Recyclingkreisläufe entwickelt werden. Als „Closed-Loop Manufacturing“ wird ein geschlossener Fertigungs- und Messprozess für eine gesamte Wertschöpfungskette verstanden, bei dem neue Datenquellen zusammenarbeiten und miteinander verbunden werden. 

Auch bei der Finanzierung der 750.000-Euro-Investition geht HolyPoly neue Wege und setzt auf Crowdinvesting. Hatte das Unternehmen die ersten beiden Finanzierungsrunden noch durch die Akquise größerer Investitionssummen bestritten, können sich nun auch Anlegerinnen und Anleger mit kleineren Beträgen ab 100 Euro beteiligen. Eine entsprechende Kampagne startet in der ersten Novemberwoche. 

„Als wir vor drei Jahren gestartet sind, hätten wir nicht erwartet, dass wir heute bereits so umfangreiche Projekte für renommierte Marken wie Mattel oder Bosch realisieren würden“, sagt HolyPoly-Geschäftsführer Fridolin Pflüger. „Doch das Spektrum unseres Serviceangebots ist offenbar einzigartig und der Bedarf für individuelle Recyclinglösungen sehr hoch.“ 

Noch dieses Jahr sollen in der Closed-Loop Factory die ersten Maschinen anlaufen. In der modernen Halle werden dann Prototypenfertigung, Testverfahren, Materialanalysen, Recyclingprozesse und Musterproduktion auf neuestem technischen Stand möglich sein. Eröffnet wird der Standort schon am 2. Oktober, auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich angekündigt. 

„Es ist absurd, wie viele hochwertige Materialien aus ungenutzten Altprodukten selbst im Jahr 2023 in unseren Abfallsystemen vernichtet werden und wie altmodisch die Wiederverwertung in der Regel immer noch betrieben wird“, sagt Fridolin Pflüger. „Das muss sich ändern – und wir fangen damit an diesem Standort an.“

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www.holypoly.co

22. September 2023 | Ist Magnesium der Schlüssel? Projekt des IFW Dresden erhält 1,5 Mio. Euro für Weiterentwicklung der Thermoelektrik

Dr. Ran He vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
Dr. Ran He vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden

Wenn zum Beispiel die Abwärme großer Industrieanlagen in Strom umgewandelt wird, dann steckt dahinter der thermoelektrische Effekt: Dabei erzeugen zwei ungleiche Temperaturniveaus eine Spannung, die einen Stromfluss ermöglicht und umgekehrt. Dieser Effekt ist seit 200 Jahren bekannt. Und doch stagniert die Entwicklung der Technologie seit einem halben Jahrhundert. Unter anderem, weil man dafür bisher das extrem seltene Element Tellur benötigt. Mit der Förderung vom Europäischen Forschungsrat (ERC) setzt Dr. Ran He vom Leibniz-Institut jetzt alles daran, diesen Stillstand zu überwinden – etwa indem er Tellur durch Magnesium ersetzen möchte. 

In thermoelektrischer Technologie (TE) steckt großes Potential. Schaut man sich zum Beispiel die Nutzung industrieller Abwärme an, wird das ganz besonders deutlich: Laut Umweltbundesamt werden bisher nur sieben Prozent der Fernwärme daraus erzeugt. Dabei liegt das theoretische Potenzial an Industrieabwärme bei etwa 226 Terawattstunden – was deutlich größer ist, als der gesamte derzeitige Fernwärmeabsatz. 
Das Problem: Bisher benötigen die meisten Wärme-Strom-Wandler das extrem seltene Element Tellur. Es kommt in weniger als 0,001 Teilen pro Million in der Erdkruste vor – weswegen die Entwicklung der Technologie seit einem halben Jahrhundert stagniert.

An der Lösung forscht Dr. Ran He vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden. Im Rahmen des Projektes TENTATION (Tellurium-free Thermoelectric Technology for Near-room-temperature Applications) arbeitet der Physiker an der Entwicklung von thermoelektrischen Modulen einer neuen Generation – die statt auf Tellur auf dem reichlich vorhandenen Element Magnesium basieren und die Leistung der aktuellen Technik übertreffen sollen. Denn bisher sind die Wirkungsgrade der Thermoelektrik im Vergleich zu anderen Methoden der Energiegewinnung gering. „Ich strebe eine Verdopplung der Umwandlungseffizienz auf etwa 12 Prozent an,“ sagt Ran He, der seit 2017 am IFW ist. Gerade hat er für seine Arbeit vom ERC den „ERC Starting Grant“ erhalten, ein Forschungsstipendium in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Ran He hat sich viel vorgenommen – aber wenn es ihm gelingt, sein Projektziel tatsächlich zu erreichen, dann ebnet er damit den Weg für eine nachhaltige Energiegewinnung und Temperaturregulierung mit einem breiten Spektrum von Anwendungen nach einem langbekannten Prinzip.

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IFW News

19. September 2023 | Gigantische Gleichstrommessanlage: Dresden setzt neue Impulse für die Energiewende

Die gut acht Meter hohe Anlage erzeugt Spannungen von bis zu 1,2 Millionen Volt.
Die gut acht Meter hohe Anlage erzeugt Spannungen von bis zu 1,2 Millionen Volt.

Die TU Dresden hat eine Versuchsanlage zur Messung von Gleichstrom in Betrieb genommen, von deren Größe es in Deutschland nur wenige gibt. Forschende wollen mit ihrer Hilfe wichtige Fragen zu den Stromnetzen der Zukunft beantworten. Denn bis 2030 soll sich unser Strom mindestens zu 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien speisen – so der Plan der Bundesregierung. Dafür ist auch die Umstellung des Stromnetzes von Wechsel- auf Gleichstrom vorgesehen. Das bringt spezielle Herausforderungen mit sich, für die nun in Dresden Lösungen entwickelt werden.

„Stromautobahnen“: So werden die Kabeltrassen genannt, die Deutschland in Zukunft mit Ökostrom versorgen sollen. Der aus Sonne und Wind erzeugte Strom wird zum großen Teil im windreichen Norden und Osten sowie in großen Offshore-Parks vor den Küsten gewonnen. Gebraucht wird er allerdings vor allem im industriestarken Südwesten und Süden Deutschlands. Damit der Transport über mehrere hundert Kilometer quer durchs Land gelingt, sind dicke Kabel nötig – und die sind auf Gleichstrom ausgelegt. Denn dieser ist im Vergleich zu Wechselstrom deutlich effizienter, er kann ohne große Verluste übertragen werden und ist für große Strommengen sowie lange Strecken geradezu prädestiniert.

Die TU Dresden hat die wachsende Bedeutung von Gleichstrom für die Zukunft unserer Stromversorgung im Blick: In ihrer Hochspannungshalle steht seit Kurzem eine gigantische Messanlage, die mit ihren Ringen und Kugeln ein wenig wie Science-Fiction anmutet. Sie ist gut acht Meter hoch, erzeugt Spannungen von bis zu 1,2 Millionen Volt und hat knapp eine Million Euro gekostet. Das Geld kommt von der Großgeräteinitiative der Bundesländer, die sich der Finanzierung von Großgeräten mit herausragender, innovativer Technik widmet.

Mit Hilfe der Anlage will die Dresdner Uni die Forschung im Bereich der Gleichstromtechnologie maßgeblich vorantreiben. „Wir sind dankbar, dass wir dieses moderne Gerät nun zur Verfügung haben“, sagt Stephan Schlegel, kommissarischer Leiter der Professur für Hochspannungs- und Hochstromtechnik. Eine ehemalige Gleichspannungsanlage von 1994 war veraltet und für aktuelle Forschungsfragen nicht mehr geeignet gewesen. Nun gehört Dresden zu einem der wenigen Forschungsstandorte im Land, an dem diese Möglichkeit besteht.

Dabei warten verschiedene Forschungsaufgaben auf das Team von Stephan Schlegel. Zum einen geht es um die Kabel, die künftig für Gleichspannung verwendet werden: „Wir versuchen, physikalisch zu verstehen, was zum Beispiel in der Isolierschicht solch eines Kabels passiert“, erklärt Schlegel. Diese Schicht ist viel dicker als beispielsweise bei gängigen Erdkabeln für die Mittelspannung. Wie groß muss der Isolierkörper sein? Was passiert bei einer Blitzentladung? Probleme wie diese lassen sich nun mit der neuen Prüfanlage untersuchen. Es gehe aber nicht nur um die Kabel, ergänzt Schlegel, sondern um alle Fragen, die es rund um die Technologien für Gleichspannung und Gleichstrom gibt. Schlegel ist überzeugt, dass genau dieses Wissen in Zukunft immer wichtiger wird: „Wir haben heute die technischen Möglichkeiten, viel mehr mit Gleichstrom zu arbeiten als früher.“

Dank der neuen Versuchsanlage ist Dresden ab sofort ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Energieversorgung von morgen geht.

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saechsische.de (Plus-Artikel)
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14. September 2023 | Forschungscluster mit TU Dresden: Ideenschmiede für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft

Der Lenkungsausschuss traf sich zur konstituierenden Sitzung in Dresden. Von links nach rechts: Prof. Uwe Götze (TU Chemnitz), Prof. Alexander Kratzsch, Prof. Ursula M. Staudinger, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, (TU Bergakademie Freiberg) und CircEcon-Geschäftsführer Prof. Niels Modler, TU Dresden.
Der Lenkungsausschuss traf sich zur konstituierenden Sitzung in Dresden. Von links nach rechts: Prof. Uwe Götze (TU Chemnitz), Prof. Alexander Kratzsch, Prof. Ursula M. Staudinger, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, (TU Bergakademie Freiberg) und CircEcon-Geschäftsführer Prof. Niels Modler, TU Dresden.

Die Kreislaufwirtschaft ist sicher nicht das Allheilmittel, aber ein wichtiger Ansatz, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Allerdings wird immer noch zu wenig dazu geforscht, wie eine effiziente Kreislaufwirtschaft aussehen müsste. Deshalb entsteht im Industriepark Schwarze Pumpe, der zu gleichen Teilen in Sachsen und Brandenburg liegt, das Forschungscluster „CircEcon – Green Circular Economy“: Vier Hochschulen wollen hier gemeinsam neue Ideen für eine treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft entwickeln. Mit dabei: die TU Dresden. 

Eine Kreislaufwirtschaft (englisch circular economy) ist ein System, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung minimiert werden. Dies kann auf vielen unterschiedlichen Wegen geschehen, etwa durch langlebige Konstruktion, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Remanufacturing oder Recycling – und das macht die Sache so komplex. 

Das Forschungscluster CircEcon will deshalb in der Lausitz untersuchen, was es für eine treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft braucht. Das Besondere: Erstmals wird dabei innerhalb eines Forschungsvorhabens die gesamte Produktionskette betrachtet – vom Werkstoff über Produktions- und Verfahrenstechniken bis zum Recycling. Dabei sollen Methoden der Künstlichen Intelligenz, der Digitalisierung und des Energiemanagements auf Basis von „grünem“ Wasserstoff einbezogen werden. Mithilfe von Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssystemen werden so Ideen für eine hocheffiziente Kreislaufwirtschaft entwickelt, erprobt und gemeinsam mit Unternehmen zur Marktreife gebracht.

Nun wurde mit der konstituierenden Sitzung des Lenkungsausschusses für CircEcon ein weiterer wichtiger Schritt getan, um das mit 108 Millionen Euro vom Bund und vom Land Sachsen geförderte Vorhaben Realität werden zu lassen. Beteiligt sind neben der TU Dresden die Bergakademie Freiberg, die TU Chemnitz und die Hochschule Zittau/Görlitz. 

„Die Bündelung der Fachkompetenzen der Universitäten und Hochschulen führt zu einer herausragenden Knowhow- und Technologiebündelung“, sagt Prof. Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden. „Dadurch können wegweisende Lösungen für die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft entwickelt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt werden.“ Prof. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, hebt die „internationale Expertise“ des Projekts hervor, die zu „nachhaltigen Lösungen“ führe: „CircEcon transformiert universitäres Knowhow in industrielle Innovationen und fördert so direkt das wirtschaftliche Wachstum.“

Der Industriepark Schwarze Pumpe in der Lausitz ist Sinnbild für den umfassenden Wandel von ehemals kohlebasierter hin zu Erneuerbarer Energie: Der ehemals größte Gas- und Braunkohlevertrieb der Welt soll sich in den kommenden Jahren zum grünen Industriestandort entwickeln – das Vorhaben CircEcon spielt dabei eine wichtige Rolle.

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TU Dresden News
Solarify News

30. August 2023 | Dresdner lösen Effizienz-Problem bei OLED-Displays

Forscher mit OLED im Labor

Ob Smartphone, Tablet oder Fernseher: Die OLED-Technologie für Displays ist auf dem Vormarsch. Allerdings hat sie ein Problem mit der Farbe Blau: Die bisher verwendeten Emitter, welche die blaue Farbe erzeugen, sind wenig effizient. Das Dresdner Start-up beeOLED GmbH hat nun auf dem International Meeting on Information Display (IMID) in Südkorea, einer der wichtigsten Branchenveranstaltungen, einen tiefblauen Emitter präsentiert, der den Energieverbrauch von Displays deutlich senken könnte. 

Die tiefblauen Emitter, die momentan in OLED-Displays verwendet werden, sind entweder langlebig (fluoreszierende Emitter) oder effizient (phosphoreszierende Emitter). Doch es gibt keine Technologie auf dem Markt, die diese beiden Eigenschaften verbindet. Zwar hat die vom Dresdner Start-up beeOLED entwickelte Technologie der intra-metallischen Emission in der Vergangenheit bei anderen Display-Technologien hohe Stabilität und hohe Effizienz bewiesen. Allerdings konnte sie noch nicht in OLED-Displays eingesetzt werden – bis jetzt! 

Denn nun ist es dem Lichtspezialisten aus Dresden erstmals gelungen, solche Moleküle mit der heute in der Großserienfertigung von OLED-Displays verwendeten Herstellung im Vakuum kompatibel zu machen. Die neuen tiefblauen Emitter sind deutlich effizienter und werden den Stromverbrauch zum Beispiel von Smartphones senken. BeeOLED könnte sich mit ihrer jüngsten Entwicklung einen Milliardenmarkt erschließen. 

Die tiefblauen Emitter sind nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern überzeugen auch Fachleute und Investoren gleichermaßen. Erst kürzlich war es beeOLED gelungen, in einer Finanzierungsrunde 13,3 Millionen Euro von Deep-Tech-Wagniskapitalgebern einzusammeln. Diese Mittel will das Unternehmen gezielt in organische Halbleitermaterialien, die für die Herstellung der OLEDs erforderlich sind, investieren. 

Auf dem International Meeting on Information Display (IMID) in Südkorea, wo beeOLED ihre Innovation nun vorstellte, treffen sich jährlich OLED-Display-Forschende und -Industrieexperten aus aller Welt.

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Pressemitteilung von beeOLED GmbH
Bericht im Handelsblatt

25. August 2023 | Dresdner Unternehmen verhilft der Energiewende im Stromnetz zum Durchbruch

v.l.n.r. Christian Hofmann (Fachbereichsleiter Messwesen / IoT Energiewirtschaft, Robotron), Volker Kroner (Material und Lieferantenmanagement, E.ON), Jürgen Kramny (Leiter Zählsysteme, Netze BW), Olaf Abbing (Geschäftsführer, Landis+Gyr) Janosch Wagner (CTO, PPC)
v.l.n.r. Christian Hofmann (Fachbereichsleiter Messwesen / IoT Energiewirtschaft, Robotron), Volker Kroner (Material und Lieferantenmanagement, E.ON), Jürgen Kramny (Leiter Zählsysteme, Netze BW), Olaf Abbing (Geschäftsführer, Landis+Gyr) Janosch Wagner (CTO, PPC)

Damit die Energiewende vorankommt, sind intelligente Messsysteme für Strom entscheidend. In einigen Privathaushalten sind solch digitale Zähler, Smart Meter genannt, bereits zu finden. Die Wirtschaft hat dagegen noch Nachholbedarf. Doch dieser kann möglicherweise bald befriedigt werden – dank einer Innovation aus Sachsen: Die Dresdner Robotron Datenbank-Software GmbH hat in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern erfolgreich digitale Zähler für Industrie, Gewerbe und große Erzeugungsanlagen erprobt.

Ungefähr drei Viertel der verbrauchten Energie in Deutschland wird bei intelligenten Messsystemen über die registrierende Lastgangmessung (RLM) erfasst. Allerdings ist die Anzahl der RLM-Messstellen mit circa einem Prozent der insgesamt 53 Millionen Zählpunkte in Deutschland noch sehr gering. Bis Ende 2028 sollen die RLM-Messstellen laut Gesetz mindestens 20 Prozent aller Zählpunkte ausmachen. Um die Entwicklung voranzutreiben, haben sich fünf Unternehmen aus der Branche zusammengetan: E.ON, Netze BW GmbH, Robotron Datenbank-Software GmbH, Power Plus Communications AG und Landis+Gyr GmbH.

Ihre Innovation: Durch die Verknüpfung eines RLM-Zählers mit einem Smart-Meter-Gateway (SMGW) haben sie das intelligente, registrierende Lastgangmesssystem „iRLMSys“ realisiert. Dabei wurde ein RLM-Zähler von Landis+Gyr über die CLS-Schnittstelle des Smart-Meter-Gateways von PPC an das Backend-System von Robotron angebunden. Die erprobte Lösung ist auf die speziellen Anforderungen der industriellen Kunden zugeschnitten, die sich erheblich von jenen für normale Haushaltskunden unterscheiden. Der jüngste Versuch hat gezeigt, dass das Messsystem marktfähig ist, ein hohes Sicherheitsniveau bietet und zeitnah zur Verfügung steht.

Eine Name mit Tradition

Beim Namen Robotron denken viele an das Kombinat aus DDR-Zeiten – und klobige Rechner aus Dresden. Und das zu Recht, denn tatsächlich steckt viel Geschichte in dem Dresdner Unternehmen: Robotron wurde zwar 1990 von der Treuhand abgewickelt. Doch Dr. Rolf Heinemann, ein führender Mitarbeiter des ehemaligen Kombinats, gründete im August 1990 mit acht Gesellschaftern und 26 Beschäftigten die Robotron Datenbank-Software GmbH. Tätigkeitsfeld des Unternehmens damals wie heute: die Realisierung von Projekten zur effektiven Verwaltung und Auswertung großer Datenmengen auf der Basis von Datenbank-Software. Zu den Kunden von Robotron zählen unter anderem Energieanbieter. Mit deren Datenmanagement macht die Firma etwa zwei Drittel ihres Umsatzes. Mehr als die Hälfte aller fernabgelesenen Zähler in Deutschland laufen inzwischen über ein Robotron-System, der Betrieb hat sich eine Marktführerschaft erarbeitet. Geführt wird das Unternehmen, das 466 Mitarbeitende beschäftigt, mittlerweile von Heinemanns Sohn Ulf Heinemann. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei knapp 63 Millionen Euro – und dürfte steigen, wenn sich die nun getesteten intelligenten Messsysteme in der Praxis bewähren.

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Pressemitteilung Robotron

18. August 2023 | TU Dresden entwickelt vielversprechende HIV-Blocker

Wie das HI-Virus (gelb markiert) die menschliche Zelle infiziert.
Wie das HI-Virus (gelb markiert) die menschliche Zelle infiziert.

Wichtiger Erfolg in der Erforschung von Aids: Forschende aus Dresden und den USA haben herausgefunden, wie sich das HI-Virus im Körper vermehrt. Verantwortlich dafür zeichnen drei Proteine. Nun haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Moleküle als Antagonisten synthetisiert, um die Invasion zu blockieren. Dadurch eröffnen sich Chancen für neue Medikamente und Therapien – auch für andere Viruserkrankungen und bestimmte Krebsarten.

Weltweit leben fast 40 Millionen Menschen mit HIV, dem Humanen Immundefizienz-Virus. Pro Jahr kommen weitere 1,5 Millionen hinzu. Das Virus dringt in Zellen ein, vermehrt sich darin und zerstört sie schließlich. Die Folge: Das Immunsystem wird erheblich geschwächt.

Die große Frage, die Forschende weltweit interessiert und stark diskutiert wird: Wie gelingt es dem Virus, in den Zellkern einzudringen? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Dresden und der Touro University in Nevada haben nun eine Antwort auf diese Frage: Sie haben drei Proteine identifiziert, die über einen Signalweg interagieren und dem Virus so Tür und Tor öffnen. 

Dieser neu entdeckte Weg beginnt damit, dass HIV in einem Membranpaket verpackt in die Zelle eindringt. Es drückt die schützende Hülle um
den Zellkern nach innen und bildet eine Art Einstülpung. Das Paket mit dem Virus bewegt sich dann zur Spitze dieser Einstülpung, wo das Virus in den Zellkern schlüpft. 

Damit das Virus diesen Weg zurücklegen kann, ist es auf die Arbeit der Proteine angewiesen: Das erste von ihnen befindet sich an der Hülle des Membranpakets, Nummer zwei an der Kernmembran, wo die Invasion stattfindet und Nummer drei verbindet schließlich die ersten beiden Proteine miteinander. 

Der Ansatz der Dresdner Forschenden: Ein Eindringen des Virus ist nur möglich, wenn alle drei Proteine erfolgreich miteinander interagieren. Wird die Kette blockiert, bleibt das Virus ausgesperrt. Daher haben sie gemeinsam mit ihren amerikanischen Kolleg:innen spezielle Moleküle entwickelt. Was sie im Labor beobachteten, schürt große Erwartungen: In der Gegenwart der Moleküle konnte sich das Virus nicht weiter vermehren. 

Auch wenn sich die Forschung noch in einem frühen Stadium befindet: Auf der Basis der neuen Erkenntnisse könnten neue Medikamente für den Kampf gegen Aids entstehen. Auch andere Erkrankungen, bei denen der Transport von Partikeln in den Zellkern eine Rolle spielt, könnten Ziel dieser Therapien sein. Dazu gehören weitere Viruserkrankungen und bestimmte Krebsarten. 

Die Forschung ist daher noch lange nicht an ihrem Ende, wie Dr. Denis Corbeil, Forschungsgruppenleiter am Biotechnologischen Zentrum (BIOTEC) der TU Dresden betont: „Da dieser neue Ansatz auch auf andere Erkrankungen wie Krebs angewendet werden kann, ist es sehr interessant, alle beteiligten molekularen Akteure weiter zu entschlüsseln.“ Sein Team arbeitet also weiter an der Entschlüsselung molekularer Prozesse, um neuen Therapien in Virologie und Onkologie den Weg zu ebnen. Der Anfang ist gemacht!

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TUD News

11. August 2023 | B2Square und Biofabrik aus Dresden wollen den Straßenbau revolutionieren

Frank Albrecht zeigt, wie die Temperatur von Bitumen in Echtzeit allmählich abnimmt, während die Kompaktheit erhalten bleibt.
Frank Albrecht zeigt, wie die Temperatur von Bitumen in Echtzeit allmählich abnimmt, während die Kompaktheit erhalten bleibt.

Von einem der größten Emittenten in der Industrie zur CO2-Senke – was Frank Albrecht, CEO von B2Square, mit dem Straßenbausektor vorhat, ist ambitioniert. Der Schlüssel dazu? Sogenanntes BioBitumen, das als Bindemittel für Asphalt dient. Es wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und könnte erdöl-basiertes Bitumen schon bald ersetzen. Gemeinsam mit der Dresdner Biofabrik, deren Technischer Leiter Albrecht ist, geht es nun an den weltweiten Rollout. Damit ist B2Square das erste Mitglied der ImpactFamily, einer Plattform von Biofabrik, die Greentech-Startups zum globalen Durchbruch verhelfen will.

Herkömmliches Bitumen hat das gesundheitsschädliche Teer als Bindemittel abgelöst und findet sich in so gut wie allen asphaltierten Straßen, Brücken und Parkplätzen. Das Problem: Es basiert auf Rohöl und Raffinerierückständen. Pro Tonne Bitumen werden rund 350 Kilogramm Kohlendioxid ausgestoßen. B2Square hat dafür eine Lösung gefunden. Sein Bitumen-Ersatz ist nicht nur nachhaltig hergestellt, sondern auch klima-positiv, da er Kohlenstoffdioxid dauerhaft bindet. So wird aus einem der größten Emittenten in der Industrie eine CO2-Senke. Mit ihrer Innovation will B2Square nun weltweit für grüne Straßen sorgen – und das gemeinsam mit der Biofabrik aus Dresden. Diese verkündete erst kürzlich einen strategischen Kurswechsel: Seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren hat sie sich der Entwicklung nachhaltiger Technologien gewidmet (WASTX Plastic, WASTX Oil). Nun hat sie eine neue Plattform, die Impactfamily, ins Leben gerufen. Sie soll es Hardware-Startups im Greentech-Bereich ermöglichen, ihre Ideen global zu vermarkten. Ihr erstes Mitglied: B2Square. Frank Albrecht, der auch CTO von Biofabrik ist, über die Partnerschaft: „Als Plattform für revolutionäre Greentech-Technologien und -Produkte ist Biofabrik ein sehr interessanter Multiplikator für unseren Business Case. Doch auch darüber hinaus stellt die Zusammenarbeit eine Vielzahl spannender Synergien in Aussicht.“ Was das BioBitumen von B2Square so attraktiv und einzigartig macht: Es kann im kalten Zustand geliefert, hergestellt und verarbeitet werden. Denn um den Klebstoff für Straßen herzustellen, braucht es lediglich synthetisches Kohlenwasserstoff-Harz und ein zähflüssiges Cashewsnuss-Extrakt. Beides lässt sich vor Ort bei niedrigen Temperaturen mit Asphalt anmischen. Erdöl-basiertes Bitumen muss dagegen erhitzt werden, um es für den Bau von Straßen einzusetzen. Das ist nicht nur energieintensiv, sondern stellt auch ein Risiko für die Arbeiter dar. Heißes Bitumen ist immer wieder Ursache für Unfälle auf Baustellen. Als kalte Instant-Ware bringt das BioBitumen von B2Square damit einige Vorteile im Vergleich zum konventionellen Produkt aus Erdöl mit sich. Einen ersten Vorgeschmack auf das disruptive Potenzial des Klebstoffs für Straßen bieten Pilot-Projekte rund um den Globus. Sie zeigen, wie vielseitig einsetzbar und zugänglich das Produkt ist. Jetzt geht es darum, den nächsten Schritt zu gehen und mit dem Netzwerk der Biofabrik die großen Projekte im Straßenbau für sich zu gewinnen. Ein erster Meilenstein wurde kürzlich publik: Strabag, eines der größten Straßenbauunternehmen Europas, kooperiert mit B2Square.

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Artikel von Biofabrik

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28. Juli 2023 | Dresdner Forschende bringen superschnellen Neurorechner voran

: Elektromagnetische Felder erzeugen Schwingungen in einem magnetischen Vortex. Die nichtlineare Wechselwirkung ähnelt dem Wechselspiel zwischen Neuronen und Synapsen im Gehirn und lässt sich für die Mustererkennung nutzen.
: Elektromagnetische Felder erzeugen Schwingungen in einem magnetischen Vortex. Die nichtlineare Wechselwirkung ähnelt dem Wechselspiel zwischen Neuronen und Synapsen im Gehirn und lässt sich für die Mustererkennung nutzen.

Sie sind klein, leistungsfähig und für viele Aufgaben im Alltag unerlässlich: Computer-Prozessoren. In bestimmten Anwendungsgebieten tun sie sich bisher allerdings schwer, in großen Datenströmen Muster zu erkennen und deren Komplexität zu erfassen. Und sie verbrauchen viel Energie. Sogenannte neuromorphe Computer sind ihnen überlegen. Forschende vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) haben diese Technologie nun einen großen Schritt vorangebracht.

Heutige Computer zerlegen in ihren Prozessoren und Speichern Aufgaben in lange Folgen aus Nullen und Einsen. Die vergleichen sie dann mit elementaren logischen Operationen, addieren und subtrahieren sie. Diese binäre Logik und die Digitalrechentechnik kann die meisten Matheaufgaben zügiger als jeder Mensch lösen. Aber: In vielen Gebieten der Automatisierung hadert die Industrie derzeit mit schneller Datenübertragung. Beispiele sind das autonome Fahren, das Internet der Dinge oder Edge Computing, also Datenverarbeitung am Rande eines Netzwerks. Sensoren liefern hier mit hoher Geschwindigkeit kleine Datenpakete. Darin Muster zu erkennen, ist für zeitgenössische Computerarchitekturen sehr energieaufwendig. Die Lösung für die Forschenden des HZDR: Spinwellen, auch Magnonen genannt. 

Die Idee, mit Magnonen eine neue Datenverarbeitungstechnologie zu schaffen, ist schon etwas älter. Doch das Team des HZDR hat mit seiner Arbeit ein Problem gelöst, das die praktische Umsetzung behinderte. Alle bisherigen Konzepte setzen darauf, dass sich Spinwellen von A nach B ausbreiten müssen, um handhabbar zu sein. Doch es gibt bislang keine wirklich geeigneten Materialien dafür. Die Dresdner gingen nun einen anderen Weg: Sie verlagerten den gesamten Prozess in eine nur wenige Mikrometer dicke, magnetische Scheibe und versetzten diese in Schwingungen. Nun schwingt der ganze Körper, und zwar simultan mit verschiedenen Frequenzen. Man kann sich das wie bei einer Trommel vorstellen: Streut man Sand auf eine Trommel und schlägt sie rhythmisch, entstehen Muster. Das sind Schwingungsmoden. Und die existieren im kompletten Raum. Sie bewegen sich also nicht von A nach B. Es handelt sich um stehende Wellen, die resonant auf dem kompletten Körper existieren. Das Klopfen der Trommel ist dabei die Dateneingabe, die zum Beispiel von einem Sensor kommen kann. Sie verursacht ein Wechselspiel verschiedener Schwingungen und daraus entstehender nicht linearer Prozesse. Weil die Prozesse denen im menschlichen Gehirn ähneln, wird die neue Technologie auch als „Neuromorphes Rechnen“ bezeichnet.

Die neue, äußerst energieeffiziente Technologie soll aus Sicht der Forschenden bestehende Computer nicht ersetzen, sondern sie ergänzen. Ein mögliches Einsatzgebiet ist die Verkehrsoptimierung. Denn neuromorphe Computer könnten den Berg an Daten, den Dienste wie Google in Kombination mit Smartphones und Autos liefern, nach Mustern durchsuchen und einen Stau vorhersagen, bevor das erste Auto überhaupt stehengeblieben ist. Das ist eine hochkomplexe Angelegenheit, bei der sich konventionelle Computerarchitekturen wie PCs enorm schwertun. Sie brauchen viele Rechenschritte. Für neuromorphes Rechnen hingegen ist es das ideale Einsatzgebiet. Auch die intelligente Wartung könnte von neuromorphen Computern profitieren. Bei Windrädern könnten sie zum Beispiel in den Antriebswellen nach Schwingungsmustern suchen, die auf einen Lagerschaden hinweisen. Dadurch wäre die Wartung möglich, bevor das Lager überhaupt ausfällt. Das spart Geld, Energie und Ressourcen.

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Pressemitteilung des HZDR
Artikel im Nachrichtenportal Oiger

20. Juli | Neues Zentrum für Halbleiter-Messtechnik in Dresden: Für mehr Präzision, Qualität und Effizienz

eBeam-Metrologiegeräte von Applied Materials im Reinraum des Fraunhofer IPMS.
eBeam-Metrologiegeräte von Applied Materials im Reinraum des Fraunhofer IPMS.

Sie werden in Laptops und Smartphones, Autos und Waschmaschinen verbaut und sind maßgeblicher Antrieb der Digitalisierung: Die Rede ist von Halbleitern. Um die Halbleiterforschung weiter voranzutreiben und nächste Meilensteine in der Entwicklung anzuvisieren, machen das Dresdner Fraunhofer IPMS und Applied Materials jetzt gemeinsame Sache. Im Herzen von Silicon Saxony, im Center Nanoelectronic Technologies (CNT) des Fraunhofer IPMS, soll eines der größten Technologiezentren für Halbleitermetrologie und Prozessanalyse in Europa entstehen.

Die Messtechnik, auch Metrologie genannt, ist bei der Herstellung von Mikrochips von grundlegender Bedeutung. Denn dank präziser Messungen kann die Qualität einzelner Schritte und Abläufe in der Fertigung exakt überwacht, kontrolliert und so kontinuierlich verfeinert werden. Applied Materials stellt hochmoderne Messgeräte für die Halbleiter-Industrie her, während das Fraunhofer IPMS Deutschlands führendes Forschungszentrum für Halbleiter auf 300 mm ist. Im neuen Technologiezentrum vereinen sie nun ihre Kompetenzen und arbeiten gemeinsam daran, die Entwicklungen auf dem Gebiet der Halbleiter-Metrologie umfassend zu beschleunigen und Prozessschritte zu optimieren. Neue Methoden, Algorithmen und Software sollen im Technologie-Hub entwickelt und erprobt werden.

„Dieses einzigartige Kompetenzzentrum wird in der Lage sein, Prozesse auf einer Vielzahl von Substratmaterialien und Waferdicken zu testen und zu qualifizieren, die für Anwendungen in der vielfältigen europäischen Halbleiterlandschaft entscheidend sind“, erklärt James Robson, Corporate Vice President für Applied Materials Europe.

Dr. Benjamin Uhlig-Lilienthal, Leiter des Geschäftsfelds Next Generation Computing am Fraunhofer IPMS ergänzt, dass seine Institution und weitere Partner vom „Zugang zu den branchenführenden eBeam-Metrologiesystemen von Applied“ profitieren werden. Dazu gehören große Chiphersteller wie Globalfoundries, mit denen das Fraunhofer IPMS eng zusammenarbeitet, aber auch kleinere und externe Unternehmen, die gemeinsam mit dem Institut forschen. Als Begegnungsort für Industrie und Wissenschaft bringt das Technologiezentrum in Dresden somit das Potenzial mit, wichtiger Impulsgeber für die Halbleiterindustrie in Europa zu sein und die Digitalisierung maßgeblich mitzugestalten.

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Pressemitteilung Fraunhofer IPMS
Über das Fraunhofer IPMS
Über Applied Materials

18. Juli 2023 | Dresdner Hydrogel-Wundauflagen versprechen Heilung für chronisch offene Wunden

Wirkungsprinzip der ResCure Hydrogel-Wundgele
Wirkungsprinzip der ResCure Hydrogel-Wundgele

Nach zehn Jahren Forschung: Demnächst beginnen die klinischen Studien für den neuartigen Hightech-Wundverband ResCure, entwickelt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF). Der neue Verband könnte ein großes Problem lösen: Anders als bisherige Wundverbände bekämpft die mit Hydrogel beschichtete Wundauflage die Ursache offener Wunden, statt nur auf die Symptome zu reagieren.

Normalerweise besitzt der menschliche Körper die Fähigkeit, Wunden auf der Haut oder den Schleimhäuten innerhalb kurzer Zeit selbst zu heilen. Doch das funktioniert leider nicht immer, etwa wenn die Betroffenen unter einer Durchblutungsstörung, einem geschwächten Immunsystem oder einer Diabeteserkrankung leiden. Heilen Wunden trotz Behandlung auch nach ein bis drei Monaten nicht, bezeichnet man sie als chronisch. Allein in Deutschland sind aktuell rund 900.000 Menschen davon betroffen. Ihnen die Hoffnung auf Heilung zu geben, war das Ziel der Forschenden vom IPF.

Die von ihnen entwickelten Hydrogel-Wundauflagen haben eine ganz besondere Eigenschaft, die sie von anderen Wundverbänden abhebt. Bisher konnten übermäßige oder chronische Entzündungsprozesse, welche die Wundheilung verhindern, nur mit systemischen Medikamenten behandelt werden. Diese bringen zum einen häufig Nebenwirkungen mit sich und sind andererseits nur begrenzt wirksam.

Die neuartige Technologie bekämpft Entzündungsprozesse hingegen direkt an der Ursache und kann sie dadurch auflösen. Dazu haben die Forschenden Polymer-Netzwerke aus Derivaten des Glykosaminoglykans Heparin und verzweigtem Polyethylenglykol entwickelt, die wie ein „molekularer Schwamm“ funktionieren und entzündungsfördernde Signalmoleküle aus der Wunde aufnehmen und inaktivieren können. Gleichzeitig belassen sie die Wundheilung fördernde Signalmoleküle weitgehend in der Wunde. 

Im Tiermodell und an Wundsekreten von Menschen wurde das neue Therapiekonzept bereits erfolgreich getestet. Und zwar „überaus erfolgreich“, wie Prof. Dr. Carsten Werner vom IPF im Interview mit der Sächsischen Zeitung betonte. Demnach käme es im Vergleich zu den Standardtherapien zu einer fünfzig Prozent schnelleren Wundheilung.

Bis voraussichtlich Anfang 2024 läuft nun die klinische Studie mit rund 100 Patientinnen und PatientenLäuft alles nach Plan, könnte schon Anfang 2025 ein Unternehmen gegründet werden, das die ResCure Hydrogel-Wundauflagen produziert.

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IDW Pressemitteilung: MaterialVital Preis für neuartige Hydrogel-Wundauflagen
IDW Pressemitteilung: IPF-Innovationspreis für neuartige Hydrogel-Wundauflagen

14.07.2023 | Berechenbare Batterien: Dresdner Ingenieure verlängern Lebenszyklen von Akkus

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Nominiertenportrait Innovationspreis 2023: NOVUM engineering GmbH

Das Auto springt nur schleppend an, der Laptop fährt nicht mehr hoch. Wer kennt es nicht: Altersschwache Batterien können uns das Leben schwer machen. Doch in Batterien und Akkus steckt oft mehr als man denkt. Das Dresdner Unternehmen NOVUM engineering hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, das Batterien mithilfe von KI überprüft, um sie effizienter und länger zu verwenden. Das spart viel Zeit, Geld und Emissionen. Für seine Entwicklung gewann das Unternehmen dieses Jahr den Staatspreis für Innovation.

Batterien sind für viele eine Blackbox. Denn bislang wird ihr Ladezustand nur geschätzt. Niemand weiß genau, wie lange sie noch halten oder wann sie kaputt gehen. Dadurch werden Batterien häufig ineffizient genutzt. Laut dem Bundesumweltamt benötigen Batterien bis zu 500-mal mehr Energie in der Herstellung, als sie später zur Verfügung stellen. Werden sie falsch genutzt oder unterliegen starken Temperaturschwankungen, wird die Leistung zusätzlich beeinträchtig. Unter den richtigen Bedingungen können sie jedoch deutlich länger verwendet und für einen zweiten oder sogar dritten Lebenszyklus recycelt werden. Das ist nicht nur für Privatverbraucher, sondern auch für Industrien hochrelevant. Effiziente Batterien sind zum beispielsweise in der E-Mobilität ein zentrales Thema. Ziel ist es hier, die teuren, mit viel Energieaufwand produzierten Batterien möglichst lange zu nutzen.

Doch wie lang halten Akkus tatsächlich? Wie groß ist ihre Kapazität wirklich? Und viel Energie ist am Ende eines Lebenszyklus noch enthalten? Diese Fragen können die Ingenieure von NOVUM engineering jetzt mit ihrem innovativen Verfahren exakt und in Sekundenschnelle bestimmen. Sie haben einen bisher weltweit einzigartigen Prozess entwickelt, um verlässliche Angaben über den Zustand, die Kapazität und die Lebensdauer von Batterien zu treffen. Und das für alle Batterie-Arten und Batteriespeicher jeder Größe, von kleineren Lithiumbatterien über LFP-Akkus, die in Autos, Wohnmobilen oder Motorbooten verbaut sind, bis hin zu Großspeichern in Industrieunternehmen.

Bei dem smarten Monitoring werden die Batterien mithilfe einer patentierten Technologie und KI-basierten Verfahren komplett durchleuchtet und überwacht. Um den Zustand etwa industriell genutzter Akkus zu testen, braucht die KI gerade einmal 90 Sekunden. Die dabei gesammelten Daten werden in der NOVUM-Cloud hochgeladen und mithilfe neuronaler Netzwerke analysiert. So kann der Ladezustand erstmals genau bestimmt werden. Das Monitoring geschieht je nach Bedarf vor Ort oder aus der Ferne per Datentransfers. So kann zum Beispiel ein Flottenmanagement seine Fahrzeugbatterien bequem über ein mobiles Servicetool prüfen lassen.

Mit der präzisen Einschätzung der Batterien, der sogenannten Predictive Maintenance, können Betriebe ihr Nutzungsverhalten anpassen und den idealen Einsatz der Batterie ableiten. So lassen sich jede Menge Energie, Emissionen und Kosten einsparen. Großspeicher können wirtschaftlicher betrieben und Schnelladeverfahren von Elektrokleingeräten optimiert werden. Gebrauchte Batterien bekommen dank der Diagnose einen zweiten oder sogar dritten Lebenszyklus. Das kann bis zu 90 Prozent der Recyclingkosten einsparen.

Batteriespeicher und deren Optimierung sind essenziell für die Energiewende – und NOVUM engineering hat einen Weg gefunden, Batterien berechenbarer und langlebiger zu machen. Für sein innovatives Verfahren wurde das Unternehmen bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als High-Tech-Startup Europe 2017 sowie jüngst mit dem ersten Platz beim Sächsischen Innovationspreis 2023.

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NOVUM Engineering
Sächsischer Innovationspreis von futureSAX

11. Juli 2023 | Spektralanalyse: Wenn die Waschmaschine den Cashmere-Pulli rettet

Das MEMS-Gitterspektrometer ist so klein wie ein Zuckerwürfel
Das MEMS-Gitterspektrometer ist so klein wie ein Zuckerwürfel

Was gehört noch mal ins Wollprogramm? Und reichen 40 Grad aus, um den Fleck aus der Bluse zu bekommen? Fragen, die wir vielleicht schon in wenigen Jahren getrost unserer Waschmaschine überlassen können – dank der gerade am Dresdener Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme entwickelten „Scanning Mirror Mikrospektrometer“ (SMMS). Aber natürlich ist damit noch viel mehr möglich als fehlerfreies Wäschewaschen.

Zukunftsweisende Technologielösungen entwickeln und diese in die Anwendung bringen – das ist das Ziel des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS. Auch im Bereich der optischen Sensortechnik. Hier stellte das Institut dieses Jahr erstmals einen Demonstrator vor, der durch Spektralanalyse erkennt, aus welchen Materialien Textilien zusammengesetzt sind.

Dabei wird Licht auf eine Probe gesendet, von dieser zurückgeworfen und in seine spektralen Bestandteile aufgespalten. Die chemische Zusammensetzung der Probe, vom Kleidungsstück bis zum Lebensmittel, verändert dabei die ausgesendeten Strahlen, sodass Informationen darüber herausgelesen werden können – zum Beispiel, ob ein Pullover wirklich aus Cashmere oder ein Apfel schon reif genug zum Essen ist.

In Dresden arbeiten mehrere Akteure an derartiger Technologie, etwa „Hiperscan“ und „Senorics“. Beim System von „Sensorics“ erfolgt die Aufspaltung mittels einer Anordnung von 16 Sensorelementen mit jeweils eingestellter spektraler Empfindlichkeit. Damit wird eine moderate Auflösung erreicht, die für die einfache Bestimmungen wie die Unterscheidung von Textilien ausreicht. „Hiperscan“ und das „Scanning Mirror Mikrospektrometer“ (SMMS) des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme setzen dagegen auf die Aufspaltung des Lichts an einem Beugungsgitter, wodurch eine bessere Auflösung und genauere Messungen möglich sind.

Die Technologie eröffnet jede Menge Möglichkeiten. Am Beispiel der Wertschöpfungskette von Textilien etwa von der Materialprüfung beim Einkauf neuer Kleidung bis hin zur Pflege, wo durch Analyse der Schmutzpartikel der Reinigungsbedarf festgestellt und das passende Waschprogramm ausgewählt werden könnte. Das könnte gerade älteren Menschen ermöglichen, länger selbstständig ihren Alltag zu bewältigen. Im Textilrecycling könnte das System Textilien nach Farben und Materialien sortieren. Andere Anwendungsbereiche wären zum Beispiel die Frischeprüfung von Lebensmitteln, die sortenreine Trennung von Plastikgegenständen beim Recycling oder auch die Bestimmung von Art und Konzentration von Ausgangsstoffen in der Pharmazie.

Beim SMMS werden die Erkennungsraten durch die Kombination mit Künstlicher Intelligenz weiter verbessert. Außerdem ermöglicht die Verbindung mit KI-Software die Entwicklung „intelligenter“ Gesamtsysteme. Noch stehen dazu Entwicklungsschritte aus, wie etwa die Senkung der Produktionskosten, aber zukünftig könnten Smartphones mit eingebauten Mikrospektrometern möglich sein.

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Meldung des Fraunhofer IPMS

5. Juli 2023 | Revolutionäre Lautsprechertechnologie aus Dresden macht smarte Kopfhörer möglich

Das Forscherteam: Dr. Bert Kaiser und Dr. Sergiu Langa vom Fraunhofer IPMS sowie Holger Conrad von der Bosch Sensortec GmbH (v. l. n. r.)
Das Forscherteam: Dr. Bert Kaiser und Dr. Sergiu Langa vom Fraunhofer IPMS sowie Holger Conrad von der Bosch Sensortec GmbH (v. l. n. r.)

Wofür wir heute noch das Smartphone brauchen, könnten zukünftig intelligente In-Ohr-Kopfhörer mit direkter Internetschnittstelle übernehmen. Bisher fehlte es aber an der Technologie der dafür geeigneten Lautsprecher – denn die müssen nicht nur klein, kompakt und energiesparend sein, sondern auch die vom Markt geforderte Lautstärke von 120 Dezibel erreichen können. Jetzt haben Forschende aus Dresden für die Entwicklung eben solcher Mikrolautsprecher den Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2023 erhalten.

Anrufe tätigen, Musik abspielen, sich die neuesten E-Mails vorlesen lassen oder Überweisungen tätigen: All diese Dinge könnten bald unsere Kopfhörer für uns erledigen. Ganz einfach per Sprachbefehl. Weil die neue Lautsprechertechnologie so platz- und energiesparend ist, dass quasi ein ganzes Smartphone in den Kopfhörer passt. Noch ist das Zukunftsmusik – und wann es soweit ist, hängt von der Technologieentwicklung diverser Bauteile ab.

Ein entscheidender Schritt Richtung Zukunft ist allerdings jetzt dem Dresdner Team um Dr. Bert Kaiser und Dr. Sergiu Langa vom Fraunhofer IPMS sowie Holger Conrad von der Bosch Sensortec GmbH gelungen: Die von ihnen entwickelten Lautsprecher erfüllen alle Bedingungen, um das bisher fehlende Herzstück für intelligente In-Ohr-Kopfhörer zu bilden: Sie lassen sich kostengünstig über Mikroelektroniktechnologien herstellen und schaffen die 120 Dezibel ohne hohen Energiebedarf.

Die Entwicklung gelang aufgrund von zwei neuartigen wissenschaftlichen Ansätzen: Einerseits einem gänzlich neuen Design des Lautsprechers, der nicht wie üblich auf einer vertikal auslenkbaren Membran beruht, sondern bei dem sich die schallverdrängenden Elemente senkrecht in einem Silizium-Chip befinden. Und andererseits auf einer neuen Antriebstechnologie für diese Elemente, den Nano e-drive-Aktoren, die die Schallerzeugung erst möglich machen.

Bei der Vergabe des Joseph-von-Fraunhofer-Preises an Kaiser, Langa und Conrad würdigte die Jury unter anderem „die wissenschaftlich und technologisch umfassende Vorgehensweise bei der Entwicklung eines neuartigen Schallwandlerkonzepts“.

Um die Lautsprecher zu vermarkten, wurde 2019 die Arioso Systems GmbH als Spin-off des Fraunhofer IPMS und der Forschungsarbeiten an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gegründet. Im Sommer letzten Jahres wurde die Arioso Systems GmbH von der Bosch Sensortec GmbH übernommen. Das gemeinsame Ziel aller Akteure: Auf Grundlage der Lautsprechertechnologie Spitzenprodukte für den globalen Massenmarkt zu entwickeln.

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IPMS-Presse

23. Juni 2023 | Mehr als 600 Gäste beim 17. Silicon Saxony Day in Dresden

Mehr als 600 Fachbesucherinnen und -besucher kamen zum Silicon Saxony Day nach Dresden.
Mehr als 600 Fachbesucherinnen und -besucher kamen zum Silicon Saxony Day nach Dresden.

Dresden ist das Herz der deutschen Halbleiterindustrie. Das stellte der 17. Silicon Saxony Day mal wieder eindrucksvoll unter Beweis: Mehr als 600 Industrievertreterinnen und -vertreter, Branchenexpertinnen und -experten sowie Forschende aus 20 Ländern trafen sich am 21. Juni auf dem Dresdner Flughafen, um über die Zukunft des Standorts zu diskutieren. Im Fokus: Die finanziellen Mittel aus dem EU Chips Act sowie dem Programm IPCEI (Important Project of Common European Interest). Zudem wurden Zahlen zum kontinuierlichen Wachstum der Branche in und um Dresden präsentiert. 

Im Jahr 2022 arbeiteten in Sachsen rund 76.100 Beschäftigte in der Mikroelektronik- sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche. Die Zahlen beinhalten noch nicht den angekündigten Personalaufwuchs von Unternehmen, die derzeit ihre Kapazitäten und ihr Engagement in Sachsen ausbauen. Im Vergleich zu 2021 wuchs die Branche um 4,2 Prozent. Man gehe laut Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchenverbandes Silicon Saxony, davon aus, „dass im Jahr 2030 rund 100.000 Beschäftigte im Silicon Saxony in vielen anspruchsvollen Berufsbildern an neuesten Entwicklungen arbeiten, die unser alltägliches Leben einfacher und nachhaltiger machen“. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der sächsischen Softwareindustrie, die im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent wuchs und derzeit über 35.000 Mitarbeitende beschäftigt. 

Mit ihren Investitionen stärkt die Europäische Kommission die Mikroelektronik- und Halbleiterbranche und schafft Investitions- und Planungssicherheit für die Industrie. Halbleiter sind eine Schlüsseltechnologie beim Klimaschutz: In Photovoltaikzellen erzeugen sie Strom aus Licht, in Umrichtern wandeln sie Energie so um, dass diese mit ­minimalem Verlust in das Stromnetz übertragen werden kann. Halbleiter ­machen Antriebe effizienter, überwachen in Sensoren die verschiedensten in die Energiekette eingebundenen Systeme und vernetzen über das Internet der Dinge nachhaltige Energieerzeugung und Verbraucher miteinander, sodass Angebot und Nachfrage optimal aufeinander angepasst werden. Allerdings verbraucht ihre ­Herstellung auch erhebliche Ressourcen. Deshalb intensivieren die Akteure ­entlang der ­gesamten Halbleiter-Wertschöpfungskette ihre Bemühungen, die Mikrochip-­Herstellung selbst nachhaltiger aufzustellen.

Weitere Informationen:
Silicon Saxony News zum 17. Silicon Saxony Day
Milliardeninvestitionen locken Fachkräfte ins Silicon Saxony

20. Juni 2023 | Smarte Messverfahren aus Dresden gegen Hitzeinseln in der Stadt

Hitzesensor
Hitzesensor
Informationsschild zum Hitzesensor
Informationsschild zum Hitzesensor

Immer öfter, immer heißer: Seit den 1950er Jahren hat sich die Zahl der Tage im Jahr, an denen die Temperatur in Deutschland im Durchschnitt mindestens 30 Grad beträgt, verdreifacht. Gerade Großstädte heizen sich im Sommer stark auf. Sogenannte Hitzeinseln sind eine ernste Gesundheitsgefahr und verursachen durch aufgeplatzte Asphaltdecken hohe Schäden. Hier setzt das Projekt KLIPS an, an dem zwei Forschungsinstitute und mehrere Unternehmen aus Dresden beteiligt sind. Das Ziel: Hitzeinseln zu lokalisieren, um die Erkenntnisse bei der Planung von Quartieren berücksichtigen zu können.

KLIPS steht für „KI-basierte Informationsplattform für die Lokalisierung und Simulation von Hitzeinseln für eine innovative Stadt- und Verkehrsplanung“. Im Rahmen des Forschungsprojekts erfassen Sensoren Temperatur und Luftfeuchte. Eine KI ermittelt aus den Messwerten, wie sich die Temperatur in der Stadt verteilt. Auf dieser Basis werden dann Anwendungen zum verbesserten Umgang mit Überwärmung geschaffen. Anstatt auf teure meteorologische Standardsensorik zu setzen, entwickelte ein Projektteam neuartige Stadtklimasensoren. Daran beteiligt sind die Dresdner Unternehmen ERGO Umwelttechnik GmbH, PIKOBYTES GmbH, Contronix GmbH, das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Dresden. Steffen Rietzschel, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung: „Wir erarbeiten damit Anwendungsfälle, die den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert schaffen und gleichzeitig den beteiligten Firmen Geschäftsmodelle eröffnen.“ Das Forschungsprojekt wird mit 2,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und wird in der Landeshauptstadt über das EU-Projekt MatchUP begleitet.

Nach erfolgreicher Testphase werden aktuell rund 300 Sensoren im Stadtgebiet montiert. Sie sollen ab Sommer an repräsentativen Orten wie dem Großen Garten das klimatische Verhalten messen. An ausgewählten Sensorstandorten können sich Bürger an Infotafeln über Messungen und das Projekt informieren. Das Besondere am Vorhaben ist die „Schwarmsensorik“, also der Einsatz eines lokalen Sensornetzwerks, das die Messdaten über eine Datenschnittstelle bereitstellt. Die Sensordaten, die an die Standards des Deutschen Wetterdienstes angelehnt sind, ermöglichen eine verbesserte mikroklimatische Erfassung der Überwärmung in der Stadt. Sie dienen außerdem für Training und Betrieb spezifischer KI-Modelle, die die Temperaturverteilung in der Stadt analysieren und prognostizieren.

Die Forschenden rechnen damit, dass die Modelle zum Ende des Sommers oder Anfang Herbst Ergebnisse liefern. Anschließend beginnt die Bewertung und Evaluation. Bei ausreichender Datenqualität wollen die Projektbeteiligten schon dieses Jahr Karten erstellen, die die Überwärmung Dresdens darstellen. Spätestens im nächsten Sommer sollen dann erste Informationsangebote für Stadtplanung und Öffentlichkeit verfügbar sein.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind bereits angedacht: So sollen die Daten künftig Hitzemeldungen in Echtzeit liefern und die tagesaktuellen Informationen zu heißen und kühlen Räumen in der Stadt verbessern, sodass die Hitzeentwicklung mehr Aufmerksamkeit erhält. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen außerdem künftige Stadtplanungen unterstützen und so Überwärmung vermeiden. Schließlich können die Hitzesensoren dabei helfen, die langfristigen Auswirkungen von Baumaßnahmen zu überwachen.

Weitere Informationen: KLIPS

15. Juni 2023 | Team um Dresdner Forschende entdeckt möglichen Therapieansatz für ALS

Mit gepulsten Magnetfeldern gegen neurodegenerative Erkrankungen
Mit gepulsten Magnetfeldern gegen neurodegenerative Erkrankungen

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.500 Menschen neu an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) – eine neurodegenerative Erkrankung der Motoneuronen. Für ALS gibt es bisher keine Behandlung. Die Krankheit führt zur Lähmung der Muskeln – und in der Regel innerhalb von zwei bis fünf Jahren zum Tod. Ein interdisziplinäres Team um Forschende vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Technischen Universität Dresden hat nun einen möglichen Therapieansatz zur Heilung von ALS gefunden.

Motoneuronen sind bestimmte Nervenzellen, die sich im Gehirn und Rückenmark befinden und für die Steuerung der Muskeln zuständig sind. ALS zerstört diese Motoneuronen, sodass die Muskeln keine Anweisungen mehr erhalten, nicht mehr arbeiten können und schwinden. 

Patientinnen und Patienten sind häufig auf einen Rollstuhl angewiesen. Im späteren Verlauf der Erkrankung haben sie auch Schwierigkeiten, zu sprechen und zu schlucken. Im finalen Stadium kommt es auch zu Lähmungen der Atemmuskulatur und damit zum Tod. 

Das Forschungsteam um den Physiker Dr. Thomas Herrmannsdörfer und den Zellbiologen Dr. Arun Pal vom HZDR sowie den Mediziner Prof. Richard Funk von der TU Dresden gelang es im Labor, Hautzellen sowohl von Gesunden als auch von ALS-Patientinnen und -Patienten zu Motoneuronen umzuprogrammieren. Die so präparierten Motoneuronen wurden dann über verschiedene Zeiträume unterschiedlich starken Magnetfeldern ausgesetzt. Die Versuchsreihen zeigten, dass die Motoneuronen der ALS-Patientinnen und -Patienten auf die Magnetfelder ansprachen: Der Transport der Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zelle – und andere Zellbestandteile wurde durch die Stimulation mit Magnetfeldern reaktiviert. Außerdem konnte die Fähigkeit der Zellen, wieder zu wachsen und sich zu vernetzen, wiederhergestellt werden.

Die Ergebnisse sind aus Sicht der Forschenden ein Meilenstein. Die Wissenschaftler planen nun Langzeit- und In-vivo-Studien, also Versuche im lebendigen Organismus, um das therapeutische Potenzial von Magnetfeldbehandlungen weiter auszubauen. Sie wollen dabei auch untersuchen, wie die Zellveränderungen anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson, Chorea Huntington und Alzheimer auf die Stimulation mit Magnetfeldern reagieren. Langfristig sind klinische Pilotstudien mit speziellen Geräten für Magnetstimulationen angedacht.

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HZDR News

31.05.2023 | Dresdner Forschende erfinden Pille mit, die Schwachstellen in Maschinen und Menschen entdeckt

Misst Impedanzen in schwer erreichbaren Bereichen: superminiaturisierter IoT-Sensor
Misst Impedanzen in schwer erreichbaren Bereichen: superminiaturisierter IoT-Sensor

Maschine kaputt? Mensch krank? Pille eingeworfen, Fehler gefunden! Ganz so einfach funktioniert die Impedanzspektroskopie dann doch nicht, wie schon der sperrige Name vermuten lässt. Aber im Prinzip kommt das Bild mit der Pille dem sehr nahe, was Forschende am Fraunhofer-Institut IZM in Kooperation mit Micro Systems Technologies (MST) und der Dresdner Sensry GmbH erfunden haben: einen wasserdichten Internet-of-Things-Sensor, so klein wie ein Bonbon, der die Eigenschaften von Flüssigkeiten auch an schwer zugänglichen Orten zuverlässig misst – was die Wartung von Industriemaschinen deutlich erleichtert und sogar bei der Identifikation von Krankheiten hilft.

Je größer eine Industriemaschine, desto länger dauert es im Störfall, von außen eine ungewollte Abweichung im Öldruck oder gar ein Leck festzustellen. Das Resultat: Produktionsausfälle und hohe Kosten. Ähnlich die Erkennung von Krankheitsursachen beim Menschen: Schmerzt der Bauch, braucht es meist eine aufwändige Magen- oder Darmspiegelung.

Hier kann die elektrochemische Impedanzspektroskopie Abhilfe schaffen. Sie erkennt Veränderungen von Materialien oder Flüssigkeiten, was ein Indiz für die Korrosion eines Bauteils oder auch ein bestimmtes Krankheitsbild sein kann. Bislang waren solche Impedanzanalysatoren nicht klein und mobil genug, um sie so einsetzen zu können. Das Fraunhofer IZM hat nun mit Unterstützung von MST und dem Dresdner Unternehmen Sensry einen kompakten und modularen IoT-Sensor für diese Anwendungen entwickelt, der Impedanzen messen und drahtlos übertragen kann – wasserdicht und biomedizinisch kompatibel.

Der Sensor vereint auf gerade mal 11 mal 16 Quadratmillimetern die zwei notwendigen Elektroden mit zahlreichen Komponenten für die Analyse von Umgebungseigenschaften – und ist damit der weltkleinste Impedanzspektrokospie-Sensor! Das winzige Multitalent kann neben Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit und Sound in der Umgebung auch das eigene Beschleunigungsverhalten, die Rotation, Licht, Farben oder Umgebungsgeräusche erfassen. Drahtlos werden die Daten an eine eigens entwickelte Software mit Webinterface für PC und Smartphone übertragen. Ist eine Stelle erreicht, an welcher der Druck oder das Flüssigkeitsspektrum von der Norm abweichen, ist das ein Indiz für eine Problemursache.

Die Möglichkeiten der elektrochemischen Impedanzspektroskopie für die Medizintechnik sind bei Weitem noch nicht ausgereizt und die Forschung dazu ist in vollem Gange – unter anderem in Dresden.

Mehr Informationen: Fraunhofer Tech News

23. Mai 2023 | Felsenkellerlabor in Dresden: Hightech-Forschung in 40 Meter Tiefe

Prof. Daniel Bemmerer (HZDR, links) und Prof. Kai Zuber (TU Dresden) teilen sich die Leitung des Labors und freuen sich auf die Möglichkeiten, die der Detektor bietet.
Prof. Daniel Bemmerer (HZDR, links) und Prof. Kai Zuber (TU Dresden) teilen sich die Leitung des Labors und freuen sich auf die Möglichkeiten, die der Detektor bietet.

Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit haben es die Forschenden vom Institut für Kern- und Teilchenphysik (TU Dresden) und dem Institut für Strahlenphysik (HZDR) geschafft: Einer der empfindlichsten Versuchsaufbauten der Welt geht in Betrieb, die Forschung in 40 Meter Tiefe kann beginnen. In dem in einen Stollen gehauenen Labor werden exotische Reaktionen von Teilchen provoziert und beobachtet. Dabei geht es um nicht weniger als die gewaltigsten Vorgänge im Universum: den Urknall, die Neutronensterne und Dunkle Materie. 

Einen ganz besonderen Platz im Untertagelabor nimmt das empfindlichste Messgerät Deutschlands ein, das Forschende aus aller Welt nach Dresden lockt. Es kann Proben von Stoffen und Materialien mit einer Radioaktivität im Bereich von 100 Mikrobequerel analysieren, was gerade einmal einem Hundertstel der Radioaktivität entspricht, wie sie im menschlichen Körper vorhanden ist. 

Nötig ist hierzu eine strahlungsarme Umgebung, wie sie das ehemalige Eislager der Felsenkeller-Brauerei bietet. Rund 40 Meter Felswand schirmen die Apparatur von der Höhenstrahlung aus dem All ab. Zusätzlich sorgt eine vier Tonnen schwere Schutzschicht aus Spezialbeton, Blei und Kupfer dafür, dass die natürliche Radioaktivität des Felsgesteins die Messergebnisse nicht beeinflusst. 

Und wozu der Aufwand? Zentraler Bestandteil der Forschungen im Felsenkellerlabor  sind seltene Kernumwandlungen in Elementen, wie sie ganz am Anfang unseres Universums vorkamen. In dem Labor gehen Wissenschaftler aus aller Welt zentralen Fragen der Astrophysik auf den Grund, etwa jener, woraus Dunkle Materie besteht. Nur fünf Prozent des Universums sind uns bekannt, die sogenannte „normale Materie“. Galaxien, Sterne, Planeten, die Dinge unseres alltäglichen Lebens und auch wir Menschen gehören dazu. Dunkle Materie ist dagegen weitgehend ein Mysterium. Dabei gehen aktuelle Schätzungen davon aus, dass sie 70 bis 80 Prozent des Universums ausmacht! Trotzdem ist über ihre Eigenschaften so gut wie nichts bekannt, nur ihre Schwerkraft verrät sie. Das Dresdner Felsenkellerlabor bringt alle Voraussetzungen mit, um weltweit eine der zentralen Forschungsstätten zur Bestimmung dieses rätselhaften Stoffes zu werden.

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Sächsische Zeitung (Paywall): Dresden erforscht jetzt im Atom-Labor unter der Stadt den Urknall
Über das Institut für Kern- und Teilchenphysik (TUD)
Über das Institut für Strahlenphysik (HZDR)

12. Mai 2023 | Süßer Knochenheilungsturbo aus Dresden

Das Team: Prof. Maria Teresa Pisabarro, Dr. Gloria Ruiz Gómez, Dr. Juliane Salbach-Hirsch und Prof. Lorenz Hofbauer (v.l.n.r.)
Das Team: Prof. Maria Teresa Pisabarro, Dr. Gloria Ruiz Gómez, Dr. Juliane Salbach-Hirsch und Prof. Lorenz Hofbauer (v.l.n.r.)

Mit höherem Alter gelingt es unserem Körper immer schlechter, die Knochen zu erneuern und widerstandsfähig zu halten. Da wir Menschen aber immer älter werden, sucht die Forschung schon lange nach neuen Therapien zur Verbesserung der Knochenregeneration. Einem interdisziplinären Team aus Dresden gelang jetzt ein Durchbruch: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Biotechnologischen Zentrums (BIOTEC), der Medizinischen Fakultät und des Max-Bergmann-Centrums für Biomaterialien (MBC) der TU Dresden haben neuartige bioinspirierte Moleküle entwickelt, welche die Knochenregeneration bei Mäusen verbessern – und vielleicht auch bald beim Menschen.

Mit Hilfe von Computermodellen und Simulationen entwickelte das Team aus Dresden neuartige bioinspirierte Moleküle, die in Biomaterialien eingebunden und somit lokal in Knochendefekte eingebracht werden können. Die neuartigen Moleküle basieren auf Glykosaminoglykanen, langkettigen Zuckern wie Hyaluronsäure oder Heparin – eine süße Lösung als Knochenheilungsturbo!

Schlüssel zum Erfolg war dabei der interdisziplinäre Ansatz und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Forschungseinrichtungen. „Dank der Arbeit unserer Gruppe und anderer Gruppen kennen wir einen bestimmten molekularen Weg, der die Knochenbildung und -reparatur reguliert“, erklärt Prof. Lorenz Hofbauer von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. „Wir konnten ihn auf zwei Bremssignale eingrenzen, die gemeinsam die Knochenregeneration blockieren.“ Die große Herausforderung für die Entwicklung von Medikamenten zur Verbesserung der Knochenheilung bestehe nun darin, diese beiden Blockade-Proteine gleichzeitig und effizient auszuschalten.

„Seit Jahren nutzen wir die Möglichkeiten der Computersimulation, um zu untersuchen, wie Proteine, welche die Knochenbildung regulieren, mit ihren Rezeptoren interagieren“, sagt Prof. Maria Teresa Pisabarro vom Biotechnologischen Zentrum (BIOTEC). Das Team von Prof. Hofbauers „Bone Lab“ setzte schließlich mit diesen Molekülen beladene Biomaterialien bei Knochendefekten in Mäusen ein, um ihre Wirksamkeit zu testen. Dabei erwiesen sich die mit den neuen Molekülen beladenen Materialien im Vergleich zum Standard-Biomaterial als deutlich wirksamer und steigerten die Knochenheilung um bis zu 50 Prozent – was auf ein enormes regeneratives Potenzial hinweist!

„Für jedes Molekül konnten wir dann messen, wie stark es an die Proteine bindet sowie mit der Bindung der Proteine an ihre natürlichen Rezeptoren interferiert“, sagt PD Dr. Vera Hintze vom Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien. „Auf diese Weise konnten wir empirisch zeigen, wie effektiv sie damit die hemmenden Proteine ausschalten.“ Die biologische Relevanz dieser Wechselwirkungsstudien testete Hofbauers Gruppe in einem Zellkulturmodell und später in Mäusen.

Die Ergebnisse sind von großem Wert mit beträchtlicher klinischer Relevanz , um als Blaupause für die Entwicklung neuartiger und besserer Moleküle in der Zukunft zu dienen. Nicht nur werden damit Tierversuche auf ein Minimum reduziert. Auch könnten die neu entwickelten Moleküle etwa dazu verwendet werden, Proteine auszuschalten, die die Knochenregeneration blockieren – und zur Entwicklung neuer, wirksamerer Therapien für Knochenbrüche und andere Knochenerkrankungen führen.

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TU Dresden News

07. Mai 2023 | Sächsische Start-ups präsentieren sich in New York City

Das Programm "STEP USA", welches vom 8. bis 11. Mai in Amerikas Mega-Metropole New York stattfindet, soll sächsische Start-ups beim Einstieg in den amerikanischen Markt und bei der Gewinnung von Investoren unterstützen sowie für den Wirtschafts- und Technologiestandort Sachsen werben. Darunter sind auch namhafte Dresdner Unternehmen wie deepXscan und Semron. Das Programm wurde von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) gemeinsam mit der Deutschen Auslandshandelskammer in New York und weiteren Partnern organisiert.

Im Rahmen des STEP-Programms lernen die sächsischen Start-ups das Ökosystem in New York kennen und werden gezielt auf den Markteinstieg vorbereitet. Auf der Agenda stehen Workshops und 1:1-Sessions. Die Gruppe besucht u.a. das NewLab – eine Community von über 800 Unternehmern, Ingenieuren und Experten, die sich mit aktuellen globalen Herausforderungen beschäftigen. Die Vertreter der Halbleiterindustrie nutzen außerdem die Möglichkeit zu einem Austausch bei NY CREATES, einem weltweit führenden Forschungs- und Innovationshub für fortschrittliche digitale und analoge Technologien sowie Energietechnologien in Albany. Highlight der Woche ist die "Pitch Night" am 10.05.2023, bei der sich die sächsischen Unternehmen vor einer Investoren-Jury und Branchenkennern präsentieren.

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Meldung auf sächsisch.de
Innovationsförderung Dresden

03. Mai 2023 | Dresden „digitaler Leuchtturm Europas“: Spatenstich für Infineon-Milliardenprojekt

Ministerpräsident Michael Kretschmer, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Infineon-Vorstandsvorsitzender Jochen Hanebeck, Bundeskanzler Olaf Scholz und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert beim symbolischen Spatenstich für die Infineon Smart Power Fab in Dresden.
Ministerpräsident Michael Kretschmer, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Infineon-Vorstandsvorsitzender Jochen Hanebeck, Bundeskanzler Olaf Scholz und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert beim symbolischen Spatenstich für die Infineon Smart Power Fab in Dresden.

Großer Bahnhof in Dresden: Zum symbolischen Spatenstich des neuen Werks von Chipkonzern Infineon gab sich in der sächsischen Hauptstadt die geballte Politprominenz die Ehre – von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über Bundeskanzler Olaf Scholz, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wirtschaftsminister Martin Dulig bis zu Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Auf dem Vorhaben ruhen große Hoffnungen, schließlich geht es um nichts weniger als die technologische Souveränität Europas.

„Dresden ist ein digitaler Leuchtturm Europas“, gratulierte Ursula von der Leyen, extra aus Brüssel angereist, zum Spatenstich der Infineon Smart Power Fab. Es sei eine großartige Nachricht, dass Infineon „in Zeiten geopolitischer Risiken massiv in die Produktion von Halbleitern“ investiere. Denn bei jeder Störung des Handels würde „unser Binnenmarkt empfindlich getroffen“, warnte die EU-Kommissionspräsidentin und verwies etwa auf die aktuellen Spannungen zwischen China und Taiwan. „Deshalb brauchen wir wieder mehr Massenproduktion in Halbleitern“, so von der Leyen. „Und deshalb ist Dresden so wichtig!“

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, dass Deutschland den EU Chips Act nicht nur begrüße und unterstütze, sondern diesen „auch mit Leben“ erfülle. Die EU-Mitgliedsstaaten würden in den kommenden Jahren bis zu 43 Milliarden Euro in die Hand nehmen, um den weltweiten Anteil an der Chipproduktion „made in Europe“ auf 20 Prozent zu verdoppeln. Vor diesem Hintergrund deutete der Bundeskanzler an, dass die Investition von Infineon „nicht die letzte Großinvestition sein wird, die wir in Silicon Saxony erleben“.

In die Zukunft blickte auch Infineon-Vorstandschef Jochen Hanebeck: „Wir treiben gemeinsam die Dekarbonisierung und die Digitalisierung voran.“ In Dresden sollen ab 2026 Leistungshalbleiter auf der Basis der 300-Millimeter-Fertigungstechnologie produziert werden, die für Stromzähler und Smart-Meter-Anlagen, Windräder oder Ladesäulen benötigt werden. Fünf Milliarden Euro investiert der Münchner Konzern in die neue Fabrik, die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte. Und diese werde sich rentieren, ist sich Hanebeck sicher: „Der globale Halbleiterbedarf wird angesichts der hohen Nachfrage nach erneuerbaren Energien, Rechenzentren und Elektromobilität stark und anhaltend wachsen.“ Das Werk soll Dresden und Umgebung rund 1.000 neue Arbeitsplätze bescheren.

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Infineon News

02. Mai 2023 | Zeitenwende für die Medizin-Elektronik beginnt in Dresden

SEMECO will Innovationen der Medizintechnik schneller zum Patienten bringen.
SEMECO will Innovationen der Medizintechnik schneller zum Patienten bringen.

Ein weltweit einmaliges Forschungscluster nimmt kommenden Monat in Dresden die Arbeit auf. Das ambitionierte Ziel von SEMECO: Innovative Medizintechnik deutlich schneller als bisher zum Nutzen der Patienten in die Anwendung bringen. Hierfür bündeln Institute, Chip-Industrie und Medizintechnik-Hersteller in und um Dresden ihre Expertise, um intelligente Chips speziell für die Medizin zu entwickeln. So sollen lange Zulassungsschleifen reduziert und das Innovationstempo im Medizinbereich signifikant erhöht werden. 

Das Projekt ist am Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit (EKFS) angesiedelt, die TU Dresden zeichnet für die Koordination verantwortlich. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 45 Millionen Euro gibt es über Clusters4Future  vom Bund, ergänzt durch weitere 17 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen. Je nach Projektgröße sollen weitere Fördergelder aus der Industrie hinzukommen.

Das Cluster geht eines der größten Probleme in der Medizintechnik an: die veraltete Elektronik. Chips müssen meist aus anderen Industriebereichen zu speziellen Medizin-Anwendungen zusammengebaut werden – das kostet Zeit und Geld. Verglichen mit den neuesten Handys etwa beträgt der Rückstand meist zehn bis 20 Jahre. „Was wir in der Medizin vorfinden, ist im Prinzip immer Uralt-Technik“, sagt Projektleiter Gerhard Fettweis, Institutsdirektor und Professor für Nachrichtentechnik an der TU Dresden. 

Neue, eigens für die Medizin entwickelte Chip-Technologien made in Dresden sollen die Wende bringen. „Statt Bausätze in der Größe eines Schuhkartons, soll alles auf einen Chip geschrumpft werden“, berichtet EKFS-Direktor Prof. Jochen Hampe, Co-Chef des Großprojekts. Das ebnet den Weg für völlig neue, miniaturisierte Implantate, Sensoren für die Analyse sowie Auswertung, Steuerung und Kommunikation mit anderen Geräten – „alles in einem Stück Silizium vereint“, schwärmt Hampe. Um außerdem die Zahl an eingesetzten Chips drastisch zu reduzieren, setzen die Dresdner Ingenieure, Ärzte und Chipfirmen auf medizinische Module. Als Vorbild dient hier die Automobilindustrie: „Das ist unsere Nische, unsere Innovationslücke“, sagt Prof. Jochen Hampe. 

Für Dresden als koordinatives Zentrum des Clusters eröffnet sich die einmalige Chance, die Medizintechnik in die Zukunft zu führen. Neben der TU und dem EKFS beteiligen sich noch das 5G-Lab Germany und das Barkhausen-Institut als weitere Dresdner Akteure an dem Projekt. Allein in den ersten drei Jahren rechnen die Verantwortlichen mit bis zu einem halben Dutzend Start-ups, die aus dem Projekt hervorgehen. Bis zu 150 Mitarbeiter sollen bei SEMECO selbst tätig werden.

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24. April 2023 | Dresdner Salamander-Studie: Zombie-Zellen nicht so böse wie gedacht!

Die von der Yun-Gruppe untersuchte Salamanderart: der Grünliche Wassermolch Notophthalmus viridescens
Die von der Yun-Gruppe untersuchte Salamanderart: der Grünliche Wassermolch Notophthalmus viridescens

Sogenannte Seneszente Zellen – auch als „Zombie-Zellen“ bezeichnet – werden seit Langem mit Alterung und Krankheit in Verbindung gebracht. Der Grund: Im Gegensatz zu gesunden Zellen teilen sie sich nicht mehr. Eine neue Studie des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) an der TU Dresden zeichnet nun ein anderes Bild: Mit Versuchen an Salamandern wiesen die Dresdner Forscher nach, dass die vermeintlichen Zombie-Zellen auch eine positive Rolle bei der Regeneration spielen können. 

Salamander verfügen über einzigartige Regenerationsfähigkeiten und können Organe ihres Körpers nachwachsen lassen, darunter auch verlorene Gliedmaßen. „Sie sind eine der wenigen Tierarten, die sich dem natürlichen Alterungsprozess zu entziehen scheinen“, sagt Forschungsleiterin Dr. Maximina H. Yun. „Sie zeigen keine typischen Alterserscheinungen und erkranken nicht an altersbedingten Krankheiten wie Krebs.“ Ob dies mit dem Vorhandensein seneszenter Zellen in Verbindung steht, wollte das Forschungsteam wissen – mit überraschendem Ergebnis! 

Hierzu fanden die Dresdener Wissenschaftler einen Weg, die Anzahl seneszenter Zellen in der Wunde zu modulieren. Verblüffend:  Waren mehr Zombie-Zellen in der Wunde vorhanden, entwickelten die Tiere eine größere Regenerationsknospe, ein sogenanntes Blastem. Gemeint ist damit eine Zellansammlung, die alle nötigen Gewebe für die neuen Gliedmaße bildet. Je größer das Blastem, desto mehr Zellen stehen für das Nachwachsen der Gliedmaße zur Verfügung – und desto schneller verläuft der Regenerationsprozess. Die Mediziner erklären sich dieses Phänomen mit speziellen Signalstoffen der Zombie-Zellen. Diese regen offenbar benachbartes Muskelgewebe dazu an, sich zurückzuentwickeln – im Fachjargon auch Entdifferenzierung genannt. Im nächsten Schritt können sie sich sowohl selbst vermehren als auch in neue Muskelzellen differenzieren und so den Regenerationsprozess fördern. 

Seneszellen sind ein wichtiger Schlüssel, um die Prinzipien des Regenerationsprozesses besser zu verstehen. Medikamente könnten entwickelt werden, die den Alterungsprozess verzögern, aufhalten oder zumindest angenehmer gestalten. Selbst neue Strategien gegen Krebs sind denkbar. Eine Antwort darauf, ob und wie die Selbstheilungsfähigkeiten des Salamanders auf den Menschen übertragbar sind, steht noch aus. Es bleibt spannend!

Über die Yun-Gruppe im CRTD: Yun-Gruppe

21. April 2023 | Gewebe-Akkus sollen E-Autos mehr Reichweite verschaffen

Pilotbandbeschichtungsanlage, auf der der neue Prozess zur Abscheidung der Siliziumschichten entwickelt wird.
Pilotbandbeschichtungsanlage, auf der der neue Prozess zur Abscheidung der Siliziumschichten entwickelt wird.

Akkus für Elektroautos müssen ressourcenschonender und effizienter werden! Hierfür entwickeln Forscher der TU Dresden und des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) neuartige Energiespeicher, die teilweise aus Textilstoffen bestehen. In dem Projekt „revoLect“ bündeln sie ihre Kompetenzen gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie und Wirtschaft, um bis Sommer 2025 ein geeignetes Verfahren zu entwickeln. Die Gewebe-Bauweise ermöglicht es dabei, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien zu erhöhen – wodurch die Reichweite von E-Autos steigt. Außerdem werden im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren weniger Kupfer und Aluminium für die Herstellung benötigt.

Ausgangspunkt des Ganzen sind zwei verschiedene Gewebetypen, die parallel entwickelt werden: Die süddeutsche Porcher Industries Germany GmbH ist spezialisiert auf die Fertigung von Gewebe aus Glasfasern. Das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (ITM) forscht an ultraleichtem Carbon-Gewebe, das als Trägermaterial für die Elektroden erprobt wird. Welcher der beiden Materialtypen sich am Ende durchsetzt, ist noch nicht entschieden.

Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt ist der Einsatz von reinem Silizium als Anodenmaterial. Anoden in Lithium-Ionen-Batterien bestehen aus einem Stromableiter und einem darauf aufgebrachten Aktivmaterial, überwiegend Graphit, in dem Energie in Form chemischer Bindungen gespeichert wird. Hier kommen die Spezialisten des Fraunhofer-FEP ins Spiel: Sie sind auf besonders schnelle Verfahren spezialisiert, um die Gewebe-Elektroden mit Silizium in einer Rolle-zu-Rolle-Anlage zu beschichten.

Lithium-Ionen-Batterien gehören zu den Schlüssel-Technologien für die E-Mobilität und sind damit unverzichtbar für die Energiewende. Bereits jetzt haben etwa 16 Prozent der neu zugelassenen PKW in Deutschland einen Elektroantrieb – und der Bedarf steigt rasant! Hinzu kommt, dass auch die Nachfrage an Batterien für Smartphones, Laptops, Elektrofahrrädern und die stationäre Energiespeicherung zunimmt. Gemeinsam mit ihren Projektpartnern arbeiten die Dresdner Forscher unter Hochdruck an einer nachhaltigen Lösung, die zum Erfolg der Energiewende beiträgt.

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Fraunhofer FEP News

Über das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (ITM): ITM

Über das Fraunhofer FEP: Fraunhofer FEP

19. April 2023 | Dresdner Forscher entwickeln neue Therapie gegen Leukämie-Virus

Das Leukämie-Virus HTLV-1 ist wenig bekannt aber sehr gefährlich. Die Forschung zu einer Genschere könnte bei der Therapie helfen.
Das Leukämie-Virus HTLV-1 ist wenig bekannt aber sehr gefährlich. Die Forschung zu einer Genschere könnte bei der Therapie helfen.

Es ist eng verwandt mit HIV, weniger bekannt, aber ähnlich gefährlich: Das HTLV-1-Virus. Unter Mitwirkung der TU Dresden ist es einer Forschergruppe nun gelungen, den Erreger aus der DNA infizierter Zellen herauszuschneiden. Hierfür verwendeten sie eine für diesen Zweck entwickelte Genschere. Anders als die bekannte Genschere CRIsPR-Cas9 basiert diese auf einem Enzym namens Rekombinase. Konkret handelt es sich um die unter Laborbedingungen hergestelle Designer-Rekombinase RecHTLV. Sie dockt an der Schnittstelle zwischen dem Virus und der menschlichen DNA an, trennt diese voneinander und macht die Infektion auf diese Weise rückgängig. In Zellen, in denen sich das Virus noch nicht vollständig eingebaut hatte, konnte die Genschere die Infektion darüber hinaus massiv erschweren.

Auf das HTLV-1-Virus gehen aggressive Formen der Leukämie, eine unheilbare, zur Lähmung führende Rückenmarkserkrankung und weitere Entzündungskrankheiten zurück. Weltweit sind zwischen 10 und 20 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, das hauptsächlich durch sexuelle Kontakte oder über die Muttermilch weitergegeben wird. Bei zehn Prozent der Betroffenen bricht die Krankheit tatsächlich aus. Der erfolgreiche Einsatz der Genschere im Labor ist ein erster, aber wichtiger Schritt auf dem Weg, das Virus einzudämmen.

Die Erkenntnisse müssen nun außerhalb des Labors weiter intensiv erforscht werden: "Wir haben bereits mit Blick auf das HI-Virus kontinuierliche Verbesserungen mit Designer-Rekombinasen erzielt – nun gilt es, RecHTLV auch für das HTLV-1-Virus weiter anzupassen, das ja ebenfalls zu den Retroviren gehört und daher ganz ähnlich tickt", erklärt Prof. Frank Buchholz von der TU Dresden. Neben der Dresdner Universität trugen das Unternehmen Provirex Genome Editing Therapies und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Erfolg des Projekts bei.

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TU Dresden News
MDR

Über die TU Dresden: TU Dresden

31. März 2023 | Neues Radarsystem vom Dresdner Fraunhofer IZM ermöglicht schnelle Hilfe in der Pflege

Deckenlampe aus Polyurethan mit vier Radarmodulen.
Deckenlampe aus Polyurethan mit vier Radarmodulen.

Stürzt ein alter Mensch in der eigenen Wohnung, ist schnelle Hilfe gefragt. Genau diese bietet ein neues Radarsystem vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Dresden. Außerdem unterstützt die neue Technologie bei der Suche nach verloren gegangenen Gegenständen und trägt langfristig zur Verbesserung der individuellen Betreuung bei. Entwickelt wurde das System mit Partnern aus Berlin und Oldenburg im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts OMNICONNECT.

Auf innovative Weise bringt die Technologie pflegebedürftigen Menschen sowohl mehr Sicherheit als auch mehr Selbstbestimmung im Alltag: Vier Radarmodule erfassen den gesamten Raum und greifen zur Erkennung von Gefahrensituationen auf Künstliche Intelligenz zurück. Dabei interagieren sie mit Transpondern, sogenannten ‚Tags‘, die an bewegliche Gegenstände oder Kleidung geklebt werden. Jeder dieser Tags verfügt über eine eigene Zielfrequenz, dank der er vom System identifiziert werden kann. Je nachdem, wie lange die Antwort eines Tags an das System dauert, lässt dies auf den Aufenthaltsort des Gegenstands oder der Person schließen.

Die Radarmodule sind in eine Deckenlampe integriert, weshalb das System im Alltag kaum wahrgenommen wird. Auch die Privatsphäre wird gewahrt: Statt Bilder werden Bewegungsmuster aufgenommen, die noch vor Ort mit Hilfe eines anpassungsfähigen, integrierten Schaltkreises (FPGA) ausgewertet und an das Informatikinstitut OFFIS der Universität Oldenburg weitergeleitet werden. Kern der dortigen Forschung ist es, anhand der ermittelten Positionsdaten Verhaltensmodellierungen und -vorhersagen zu erstellen. So kann das System beispielsweise an einen Schlüssel erinnern, der immer wieder vergessen wird. Eine Übersicht der getrackten Gegenstände liefert eine App mit einem Grundriss des Hauses. Die Bedienung erfolgt intuitiv per Sprachsteuerung, zum Beispiel durch den Satz „Wo ist mein Schlüssel?“.

Auf lange Sicht soll es außerdem möglich sein, über die aufgezeichneten Bewegungsmuster Rückschlüsse auf das Wohlbefinden des jeweiligen Menschen zu ziehen. Pflegeeinrichtungen wird dank der neuen Technologie aus Dresden ein ungemein wichtiger Datenschatz zur Verfügung stehen, mit dem sie ihre Betreuung in Zukunft noch individueller ausrichten können.

Mehr erfahren: Tech-News Fraunhofer

Über Fraunhofer IZM: www.izm.fraunhofer.de

27. März 2023 | Elektrochrome Folien: Fraunhofer FEP aus Dresden entwickelt innovativen Hitzeschutz fürs Fenster

Fensterglas, das auf Knopfdruck dunkel wird: Was nach Science-Fiction klingt, wird in Dresden bald Wirklichkeit. Koordiniert vom dortigen Fraunhofer FEP-Institut entwickeln sechs Partner aus ganz Deutschland gemeinsam sogenannte elektrochrome Folien. Die innovative Beschichtung vereint gleich mehrere Vorteile: Sie lässt sich auf bereits verbauten Fenstern anbringen, ermöglicht Verdunklung ohne zusätzlichen Sonnenschutz – und kann so nicht nur im Sommer die Hitze im Gebäude reduzieren, sondern auch signifikant Energie sparen. Zudem bleiben die Fenster transparent, ermöglichen also weiterhin den Durchblick. Schließlich geht es um mehr als technologische Innovation: Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit einer Dresdner Oberschule statt. 

Unsere Sommer werden immer heißer. Oft sind Klimaanlagen der einzige Weg, in Innenräumen noch für Abkühlung zu sorgen. Was aber wäre, wenn das Fensterglas selbst die Wärme abblocken kann, bevor sie überhaupt ins Gebäude gelangt? Dresdner Forscher haben im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt FLEX-G eine Antwort auf diese Frage gefunden: elektrochrome Folien. Die intelligenten, direkt aufs Glas aufgebrachten Beschichtungen werden auf Knopfdruck dunkel, ohne dass der Blick aus dem Fenster verloren geht. Im neuen Projekt FLEX-G 4.0 geht es nun darum, diese Folien fit für den kostengünstigen Massengebrauch zu machen. Gemeinsam mit seinen Partnern erforscht das Fraunhofer FEP nun den gesamten Produktionsprozess – von der industriellen Fertigung der Folien bis zur Anbringung auf der Baustelle. 

Getestet wird die neue Technologie aus Sachsen dort, wo sie gebraucht wird: Neben einem Fraunhofer-Laborneubau werden auch die Fenster der 46. Oberschule Dresden mit den innovativen Folien ausgestattet. Der Test soll den Forschern über einen Zeitraum von 12 Monaten wertvolle Informationen dazu liefern, wie viel Energie die Folien tatsächlich einsparen können. Parallel finden zum Vergleich Labormessungen statt. Für die Schülerinnen und Schüler entsteht dabei ein spannendes Projekt: Sie helfen bei den Messungen mit und werten die Ergebnisse gemeinsam mit den Fraunhofer-Experten aus. Mit Unterrichtsmaterialien und Orientierungspraktika fördern die Institute FEP und ISC das Umweltbewusstsein und das naturwissenschaftliche Interesse junger Menschen aller Schulformen.

Die beiden beteiligten Fraunhofer-Institute liefern mit umfassender Erfahrung und der passenden Technik für die Aufbringung der Folien die wissenschaftliche Basis für die industrielle Anwendung. Von Beschichtungsverfahren über die Stromversorgung für die Folien bis hin zur kabellosen Steuerung am Fenster: Die Fragen, mit denen sich die Projektpartner beschäftigen, basieren auf der Arbeit des Dresdner Forschungsinstituts. Die großen Technologien der Zukunft – sie entstehen direkt hier in Dresden.

20. März 2023 | Dresdner Fraunhofer-Ausgründung DIVE will maschinelles Sehen für die Halbleiterindustrie revolutionieren

Dr. Philipp Wollmann, Dr. Wulf Grählert, Oliver Throl und Livia Szathmáry (v. l.) sind die Gründer von DIVE.
Dr. Philipp Wollmann, Dr. Wulf Grählert, Oliver Throl und Livia Szathmáry (v. l.) sind die Gründer von DIVE.

Zehn Jahre haben Wissenschaftler des Fraunhofer IWS in Dresden an der Hyperspectral Vision Technologie gearbeitet. Diese könnte die Qualitätskontrolle in der Chipproduktion auf ein ganz neues Level heben. Nun gründete sich ein Teil des Teams als DIVE imaging systems GmbH aus – und will die innovative Technologie zur Marktreife führen. Dafür erhält DIVE vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine Förderung von 1,2 Millionen Euro. Laut Gründer Dr. Philipp Wollmann habe man sich bewusst für Dresden als Standort entschieden, weil sich hier wichtige Akteure der Mikroelektronik konzentrieren. „Um unsere Technologie bestmöglich kundenorientiert weiterzuentwickeln, haben wir in dieser Stadt die kürzesten Wege und können mit dem sukzessiven Ausbau des bereits bestehenden Netzwerks auch weitere Partner identifizieren“, sagt Wollmann.

Die Qualitätssicherung ist ein elementarer Arbeitsschritt in der Chipproduktion. Allerdings werden gewünschte Anforderungen häufig nicht erfüllt, was Stichproben und aufwendige Sichtinspektionen von Mitarbeitenden beweisen. Das Problem sind dabei oft Verunreinigungen und Rückstände auf Siliziumscheiben (Wafer) und Folien, die mit bekannten Inspektionstechnologien nicht erkennbar sind. Hinzu kommt: Sicherheitsrelevante Anwendungen, etwa im Automobilbereich sowie in der Luft- und Raumfahrt, tolerieren lediglich Fehlerraten von eins zu einer Million (bezogen auf den Output an Chips). Werden diese überschritten, kostet das viel Geld. Entsprechend können hohe Folgekosten verhindert werden, wenn Mängel frühzeitig erkannt und behoben werden.

DIVE will die Qualitätskontrolle mit einer Lösung revolutionieren, die Hyperspektral-Sensorik, Künstliche Intelligenz (KI) und spezielle Beleuchtungstechniken zu einem leistungsfähigen, hochflexiblen Inspektionssystem vereint. Im ersten Schritt beleuchtet das DIVE-System mit sichtbarem Licht und unsichtbarer Infrarotstrahlung jene Wafer, aus denen später Mikrochips für Laptops, Handys oder Autos hergestellt werden. Eine Hyperspektralkamera fängt das zurückgeworfene Licht auf und erfasst 1.000 ‚Farben‘ bzw. Wellenlängen (das menschliche Auge registriert nur die drei Primärfarben rot, grün und blau). Anschließend werden die hochdimensionalen Rohdaten an eine KI weitergeleitet, die das ‚1000-Farben-Bild‘ auf Schadstellen und Verunreinigungen hin untersucht und so die Qualität von Einzelchips oder des gesamten Wafers präzise bewertet.

Die Halbleiterindustrie soll für DIVE erst der Anfang sein. Perspektivisch will das Gründer-Quartett um Dr. Philipp Wollmann seine innovative DIVE-Technologie für die Inspektion und Analyse von Oberflächen und Schichten breit in unterschiedlichen Branchen etablieren.

Mehr erfahren: www.iws.fraunhofer.de

Über DIVE: https://dive.com.de/

14. März 2023 | SAP eröffnet Innovations-Campus im Dresdner Stadtzentrum

Das neue Bürogebäude ergänzt bereits bestehende Räume am Postplatz und bietet Arbeitsplätze für weitere 400 Mitarbeiter.
Das neue Bürogebäude ergänzt bereits bestehende Räume am Postplatz und bietet Arbeitsplätze für weitere 400 Mitarbeiter.

Der Softwarekonzern SAP setzt seinen Wachstumskurs am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden fort: Im Herzen der Stadt eröffnet der IT-Gigant einen neuen Workspace für weitere 400 Angestellte und signalisiert damit, dass der Standort Dresden für das weltweite SAP-Geschäft an Bedeutung gewinnt. Mit dem Campus will das Unternehmen nach eigenen Angaben seine Entwicklungskapazitäten in der sächsischen Landeshauptstadt stärker vernetzen. Im Fokus steht dabei die SAP Business Technology Platform als Innovationstreiber für zukunftsweisende Unternehmenstransformationsprozesse.

„Wir freuen uns sehr, dass wir am Wissenschafts- und Innovationsstandort Dresden weiterwachsen und die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Partnern stärken können“, sagte SAP-Technikchef Jürgen Müller den Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN). 

Auch neue Arbeitsplätze sollen durch die Erweiterung des Dresdner SAP-Standorts entstehen. „Die Geschichte von SAP ist ja eine wirkliche Erfolgsstory“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer den DNN. „Wir begleiten sie jetzt schon über Jahrzehnte, und das ist ein Erfolg einer klugen Wissenschaftspolitik, die immer wieder auch auf Exzellenz setzt und auf die neuen Themen.“ Präsentiert sich SAP am Standort Dresden mit der gleichen Konstanz wie in der Vergangenheit, könnte sich die Einschätzung des Landesvaters als „Riesenchance“ auch in Bezug auf neue Jobs bald bewahrheiten.

9. März 2023 | Energieeffizienter Supercomputer, inspiriert vom menschlichen Gehirn: EU-Millionen für Dresdner Deep-Tech-Startup SpiNNcloud

Die Köpfe hinter dem SpiNNaker 2
Die Köpfe hinter dem SpiNNaker 2

SpiNNcloud Systems, eine Ausgründung der TU Dresden, erhält 2,5 Millionen Euro für sein bahnbrechendes Projekt „SpiNNode: SpiNNaker2 on the edge“. Dessen oberstes Ziel: Energie sparen! 

Der Spinnaker 2 ist nämlich der weltweit größte und energieeffizienteste Supercomputer für künstliche Intelligenz (KI) in Echtzeit. Inspiriert ist die Technologie vom menschlichen Gehirn, denn das benötigt gerade mal 30 Watt, um hochkomplexe Aufgaben zu bewältigen. Zum Vergleich: Der Energiebedarf des Supercomputers „Sunway“ liegt zum Beispiel mehr als 8.200-mal höher: Bei entsprechenden Rechenoperationen verbraucht dieser satte 12 Megawatt. 

„Das Ausmaß des zukünftigen Stromverbrauchs beim Einsatz von KI ist noch nicht absehbar“, sagt Christian Eichhorn, Co-CEO von SpiNNcloud. „Wir arbeiten an der energieeffizientesten Computer-Hardware für großformatige Anwendungen, da dies der Schlüssel zu einer deutlichen Verringerung des CO2-Fußabdrucks der KI sein wird.“ 

Förderer des Projekts ist der Europäische Innovationsrat (EIC), der mit seinem Transition Grant Programm Forschungsinitiativen bei der Unternehmensgründung unterstützt. Aus einem Pool von 286 Bewerbern ist SpiNNcloud eines von 27 Unternehmen, das den Zuschlag erhält. Damit konnte sich erstmals ein Deep-Tech-Unternehmen aus Sachsen in der Ausschreibung durchsetzen. „Mit dieser Finanzierung können wir unsere Expansion vorantreiben und werden 2024 die ersten Systeme aus Sachsen an unsere Kunden weltweit ausliefern“, gibt SpiNNcloud-CTO Matthias Lohrmann die Richtung vor. 

Entwickelt wurde der Supercomputer im Rahmen des europäischen Flagship Human Brain Project, in dem ein Team um TU-Professor Christian Mayer mit der Universität Manchester zusammengearbeitet hat. SpiNNcloud ist ein weiteres Paradebeispiel für den gelungenen Transfer von Wissen in die unternehmerische Praxis am Hightech-Standort Dresden.

24. Februar 2023 | Fraunhofer FEP aus Dresden beschleunigt Transfer innovativer OLED-Technologie in die Industrie

Das neue Testboard für bis zu 64 OLED-Mikrodisplays
Das neue Testboard für bis zu 64 OLED-Mikrodisplays
Mitte März präsentiert das Dresdner Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP auf der embedded world in Nürnberg eine technologische Innovation, die es für Fachleute in sich hat: Auf der internationalen Fachmesse für eingebettete Systeme zeigen die Dresdner Wissenschaftler ein mit 64 Mikrodisplay-Chips bestücktes Testboard, das den Transfer innovativer OLED-Technologien in die Industrie erheblich beschleunigen soll. „Dieses Angebot soll gegenüber einzelnen Evaluations-Kits neue Entwicklungsideen und deren schnelle Umsetzung bei Start-ups, KMU oder Großunternehmen unterstützen“, sagt Martin Rolle, Ingenieur im IC- und Systemdesign am Fraunhofer FEP. Die Dresdner Technologen und IC-Designer haben die Designs und Herstellungsprozesse für ihre Ultra-low-power OLED-Mikrodisplays (kommen besonders in Wearables wie Sportbrillen oder Motorradhelmen zum Einsatz) so optimiert, dass sie den Bedingungen in industriellen Fertigungsumgebungen entsprechen – ein Meilenstein für den Transfer der Technologie zu Industriekunden! Regelmäßig bietet das Fraunhofer FEP industriellen Partnern sogenannte Evaluations-Kits für Test- und Entwicklungszwecke an: Pakete aus zueinander passender Hard- und Software, um Computersysteme für individuelle Bedürfnisse zu entwickeln. Auf den neuen Testboards können bis zu 64 Mikrodisplays direkt über die entsprechende Ansteuerelektronik getestet werden. „Wir haben unsere Pilot-Fertigungsprozesse im Reinraum und mit unseren externen Partnern in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen und optimieren können“, erklärt FEP-Ingenieur Martin Rolle. „Standardisierte Testumgebungen tragen dazu bei, dass wir für unsere Kunden schnell und individuell angepasste Mikrodisplays entwickeln und bei ihnen etablieren können, etwa spezifische Farb- oder Helligkeitsanforderungen.“ Eine wichtige Rolle spielt hierbei die standardisierte Fertigungs-Prozesstechnologie-Entwicklung – und die macht mit der neuen 64-Baulemente-Mikrodisplay-Testeinheit aus Dresden einen Sprung in die Zukunft. OLEDs (englisch für „organic light-emitting diode“, also organische Leuchtdioden) haben eine geringere elektrische Strom- und Leuchtdichte als anorganische Leuchtdioden (LED). Sie sind in der Herstellung günstiger als herkömmliche LEDs, allerdings sind Lebensdauer und Lichtausbeute bei ihnen aktuell noch geringer. OLED-Technik wird für Bildschirme in Smartphones, Tablet-Computern, Fernsehern und Monitoren oder für großflächige Raumbeleuchtung eingesetzt. Hochvolumige Anwendungen von Mikrodisplays beschränkten sich bislang vornehmlich auf elektronische Sucher in Digitalkameras und Projektoren. Seit den ersten privatkundentauglichen Virtual- und Assisted-Reality-Brillen sowie professionellen Anwendungen von Augmented-Reality-Brillen verlagert sich der Mikrodisplay-Markt zunehmend dorthin – und birgt entsprechend großes Potenzial.

17. Februar 2023 | X-Fab in Dresden will zehn Prozent mehr Mikrochips produzieren

Die Mikrochipfabrik von X-Fab bekommt dieses Jahr zusätzliche Produktionsanlagen
Die Mikrochipfabrik von X-Fab bekommt dieses Jahr zusätzliche Produktionsanlagen

Schon jetzt ist X-Fab Dresdens drittgrößte Mikrochipfabrik. Nun wird diese dank Auftragsrekorden und neuer Langzeitverträge noch weiter ausgebaut: Um kräftige 10 Prozent soll die Produktionskapazität am sächsischen Standort des Konzerns gesteigert werden – auf bis zu 106.000 Siliziumscheiben pro Jahr. Hierfür bekommen die rund 500 Beschäftigten neue Kollegen: „Wir sind weiterhin auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften“, sagt Konzernsprecherin Uta Steinbrecher. (Hier finden Interessierte aktuelle Stellenausschreibungen bei X-Fab.) Außerdem arbeiten die X-Fab-Ingenieure daran, die Produktion weiter zu automatisieren. 

X-Fab, das rund um den Globus knapp 4.200 Menschen beschäftigt, stellt vor allem Mikrochips für Autos, aber auch für Industrie und Medizintechnik her. Aufgrund der weltweit hohen Nachfrage nach Halbleitern erweitert X-Fab aktuell an allen Standorten die Kapazitäten. Konzernchef Rudi de Winter rechnet mit starkem Wachstum: Im größten Geschäftsfeld – der Automobilbranche – erwartet de Winter für dieses Jahr rund 35 Prozent Umsatzzuwachs. 2024 soll die Marke von einer Milliarde Dollar geknackt werden. Voriges Jahr wuchs der Konzernumsatz von X-Fab bereits um zwölf Prozent auf 740 Millionen Dollar. 

X-Fab profitiert dabei vor allem vom Boom bei E-Autos und Ökostrom. In neuen Autos stecken immer mehr Halbleiter, die den elektrischen Antrieb bewältigen oder beim Einparken helfen. Aber auch in der Medizintechnik ist der Umsatz gewachsen: Hier stecken die Chips etwa in kontaktlosen Temperatursensoren, Ultraschallgeräten und Anlagen zur DNS-Sequenzierung. 

Jeder dritte Mikrochip aus Europa wird mittlerweile in Dresden hergestellt, das deshalb auch den Beinamen „Silicon Saxony“ bekommen hat.

10. Februar 2023 | Sunfire aus Dresden setzt Meilenstein bei Wasserstoff-Technologie

Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire Dresden
Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire Dresden

Großer Erfolg für Wasserstoff-Technologien made in Dresden: Nach drei Jahren Projektlaufzeit hat das sächsische Unternehmen Sunfire seine neue Generation der Co-Elektrolyse in Betrieb genommen – und damit einen echten Meilenstein gesetzt: Bei der Werksabnahme erzielte der Hochtemperatur-Elektrolyseur eine Leistung von 220 Kilowatt – eine enorme Steigerung im Vergleich zum Vorgänger der ersten Projektphase: In dieser hatte die Leistung bei gerade einmal 10 Kilowatt gelegen! Und nicht nur das: Auch der Wirkungsgrad übertrifft mit 85 Prozent deutlich den aktuellen Marktstandard von 60 Prozent. Der Wirkungsgrad gibt Auskunft über die Menge der Energie, die während des Prozesses verloren geht. 

Mit diesen Kennzahlen steht eine Technologie auf der Schwelle zur Marktreife, die ein wichtiges Puzzleteil für die emissionsfreie Industrie der Zukunft sein kann. Einzigartig an ihr ist der Prozess, bei dem in nur einem Schritt bei Temperaturen von bis zu 850 Grad Celsius aus Wasserdampf und CO2 Synthesegas entsteht, das wiederum zu erneuerbaren Kraftstoffen und chemischen Produkten weiterverarbeitet werden kann. Verwendet wird dafür grüner Strom. Sunfire will die Anlage in Kürze an das KarIsruher Institut für Technologie ausliefern, um sie dort im Energy Lab 2.0 in eine Power-to-Liquid-Anlage zu integrieren. Das gemeinsame Ziel der Projektpartner: Täglich 200 Liter synthetischen Kraftstoff produzieren. 

Die Hochtemperatur-Co-Elektrolyse ist ein wichtiger Teil des Forschungsprojekts Kopernikus P2X, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Projekt widmet sich den vielversprechendsten Ansätzen auf dem Gebiet der sogenannten Power-to-X-Technologien: Lösungen, die erneuerbaren Strom in andere Energieformen umwandeln.

1. Februar 2023 | Sauber! Bessere Solarmodule durch selbstreinigendes Glas aus Dresden

Saubere Sache: Das Team des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) hat ein neuartiges, sich selbst reinigendes Schutzglas entwickelt. Dieses soll den Ertrag von Solaranlagen langfristig steigern. Hergestellt wird das Spezialglas in einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren, bei dem kristallines Titandioxid auf ultradünnes, biegsames Glas aufgebracht wird. Das Titandioxid lässt über Nacht Regentropfen und Tau von der Oberfläche der Solaranlagen abperlen, sodass sich Verkehrsstaub, Sand oder anderer Schmutz nicht absetzen können. Dieser Zustand wird hydrophob, also wasserabweisend genannt. Tagsüber, bei UV-Einstrahlung, verändert sich der Zustand des Materials in superhydrophil, was eine feine Verteilung der Tropfen auf der gesamten Oberfläche zur Folge hat – nun kann das Sonnenlicht ungehindert einfallen, der Strom-Ertrag steigt. 

Das kluge Kombinieren von neuartigem Material und innovativem Herstellungsverfahren durch die Dresdner Wissenschaftler bietet mehrere Vorteile: Die beschichteten Dünngläser sind flexibel und lassen sich auch nachträglich auf Solaranlagen, Fenster oder andere Glashausfassaden anbringen – selbst gebogene Oberflächen stellen kein Hindernis dar. Die Selbstreinigung spart Kosten wie Zeit und ermöglicht eine schnelle, einfache und hochskalierbare Produktion. Schließlich birgt die Technik Potenzial für weitere Anwendungsfelder wie die Medizintechnik oder flexible Displays – wegen der antibakteriellen Wirkung des Titandioxids. 

Zu kämpfen hatte das FEP-Forschungsteam bei der Entwicklung mit der Verbindung von Titandioxid und Dünnglas: Letzteres ist ein neues Substrat, das leicht bricht und empfindlich auf Temperaturunterschiede und Druck reagiert. Titandioxid dagegen kann nur dann zwischen Hydrophobie und -philie wechseln, wenn es kristallin ist – was wiederum hohe Temperaturen in der Herstellung erfordert. Mit den ersten erfolgreichen Beschichtungen auf Ultradünnglas haben die Dresdner Forscher die Grundlagen dafür gelegt, das Verfahren bald zur Marktreife zu führen. 

Erforscht und erprobt wurde das Antischmutz-Dünnglas im Rahmen des europäischen Projektes „New Skin“ (deutsch: „neue Haut“). Es zielt darauf, neue nanotechnologische Oberflächen in die Marktreife zu überführen.

31. Januar 2023 | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: Keimzelle eines entstehenden Radiopharmaceutical Valleys

Staatsministerin Petra Köpping (Mitte) und Staatsminister Martin Dulig (rechts) informieren sich im HZDR über die Entwicklung der Nuklearmedizin.
Staatsministerin Petra Köpping (Mitte) und Staatsminister Martin Dulig (rechts) informieren sich im HZDR über die Entwicklung der Nuklearmedizin.

Die Vision für Sachsen: ein international vernetztes „Radiopharmaceutical Valley“, von dem aus erfolgreich Krebs bekämpft wird – unter anderem, indem die ansässigen Unternehmen und Forschungsinstitutionen die weltweit steigende Nachfrage nach Radiopharmaka bedienen. Keimzelle und Innovationsmotor dabei: das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). 

Bei einem Besuch des Zentrums informierten sich nun Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping und Wirtschaftsminister Martin Dulig über Stand und Perspektiven. „Sächsische Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kliniken sind hervorragend interdisziplinär verknüpft“, sagte Dulig. „Das HZDR wirkt wie ein Nukleus, um den sich die Expertise für schwach radioaktive Medikamente bildet und vermehrt.“ Staatsministerin Köpping betonte: „Die Gesundheitswirtschaft in Sachsen ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie ist hochinnovativ und für das Wohl der Patientinnen und Patienten in unserer älter werdenden Gesellschaft von herausragender Bedeutung.“

Prof. Klaus Kopka, Direktor am Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, sieht die enge Vernetzung des ZRT mit nationalen und internationalen Partnern aus der Hochschulmedizin, außeruniversitären Einrichtungen sowie der Industrie als ideale Voraussetzung, um von Dresden aus schon bald eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Nuklearmedizin einzunehmen: „Aus meiner Sicht bietet sich dem Wissenschaftsstandort Sachsen die einmalige Chance, die heute hervorragend aufgestellten Strukturen zu einem international agierendem Radiopharmaceutical Valley im Freistaat auszubauen.“

Mit seinem Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung und dem Zentrum für Radiopharmazeutische Tumorforschung, verfügt das HZDR über eine einzigartige Infrastruktur. Sämtliche Schritte sind hier unter einem Dach vereint: von der Herstellung von Radionukliden über Design und Entwicklung neuer Radiopharmaka bis zur Produktion und Übertragung in die Anwendung. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Forschung und Wirtschaft arbeitet die Dresdner Einrichtung daran, hocheffektive Radiopharmaka für neue diagnostische und therapeutische Anwendungsfelder zu entwickeln. 

Radiopharmaka sind schwach radioaktive Präparate für bildgebende Verfahren in der Medizin und für den Kampf gegen den Krebs. Sie kommen zum Einsatz, wenn eine Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation nicht hilft. Dabei heften sie sich gezielt an Wucherungen und erlauben so eine gezielte, individuell anpassbare Bestrahlung von innen – gesundes Gewebe wird nicht zerstört. Immer mehr Forschende und Mediziner setzen daher radioaktive Medikamente für präzisere Strahlentherapien gegen Krebs und andere Krankheiten ein.

20. Januar 2023 | Plasmareaktoren aus Dresden sollen Herstellungskosten für e-fuels auf 1 Euro pro Liter senken

Mit ihrem Plasmakataylse-Verfahren will das Team um die beiden Co-CEO’s Michael Haid (links) und Sebastian Becker eine kostengünstige, grüne Alternative zu fossilen Brennstoffen schaffen.
Mit ihrem Plasmakataylse-Verfahren will das Team um die beiden Co-CEO’s Michael Haid (links) und Sebastian Becker eine kostengünstige, grüne Alternative zu fossilen Brennstoffen schaffen.

Das Dresdner Start-up refuel.green will der Zukunftstechnologie e-fuels zum Durchbruch verhelfen – und bekommt dafür nun eine Anschubfinanzierung von 1,2 Millionen Euro. An dieser beteiligen sich der High-Tech Gründerfonds (HTGF) als Lead-Investor, der Technologiegründerfonds Sachsen (TGF) sowie zwei Business Angels. e-fuels sind synthetische, mit Ökostrom produzierte Kraftstoffe, die einer der Schlüssel für eine klimaneutrale Mobilität und Industrie sein könnten. refuel.green verspricht, die Herstellungskosten von derzeit 2,50 Euro pro Liter auf 1 Euro zu senken. Hierfür haben sie ein hochinnovatives Plasmakatalyse-Verfahren entwickelt, das effizient, günstig skalierbar und nachhaltig ist. „Der innovative Lösungsansatz, mit dem die Produktion von e-fuels auf ein wettbewerbsfähiges Preisniveau gebracht werden kann, sowie das komplementäre Gründerteam aus Innovationstreibern, Entwicklern und Anlagenbauern haben uns überzeugt“, erklärt HTGF-Investment-Manager Nils Lang. 

Beim Plasmakatalyse-Verfahren werden Kohlenstoff und Wasserstoff in einen Reaktor gegeben und darin ein Plasma gezündet. Durch einen hinzugegebenen Katalysator reagieren diese zu Kohlenwasserstoff, der schließlich zu Diesel, Benzin oder Kerosin weiterveredelt werden kann. Der Prozess läuft nicht nur klimaneutral ab, sondern entzieht der Atmosphäre sogar CO2, das als wichtiger Rohstoff benötigt wird. Hiervon profitieren insbesondere Raffinerien und Chemiebetriebe, die heute noch abhängig von fossilem Erdöl sind. Außerdem sind e-fuels mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren kompatibel – Infrastrukturen und Fahrzeuge können also weiterverwendet werden. Aktuell befindet sich die Technologie an der Schwelle zur Anwendung in der Industrie. Ein Prototyp ist für 2023 angedacht, Ende 2025 soll die Serienproduktion starten.

13. Januar 2023 | Multiorgan-Chips für Krebstherapien aus Dresden sollen Tierversuche ersetzen

3D-Tumormodelle können auf Multiorgan-Chips in einer realistischen Mikroumgebung kultiviert werden, was die Testung exakter und gleichzeitig einfacher macht.
3D-Tumormodelle können auf Multiorgan-Chips in einer realistischen Mikroumgebung kultiviert werden, was die Testung exakter und gleichzeitig einfacher macht.

Sie sind kleiner als ein Smartphone und könnten doch bald viele Tierleben retten: sogenannte Multiorgan-Chips, die das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und das ebenfalls in Dresden ansässige Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahlentechnik (IWS) nun entscheidend weiterentwickelt haben.

In Multiorgan-Chips simulieren künstlich angelegte Zellkulturen Organfunktionen, Ventile und Kanäle das Gefäßsystem, eine kleine Pumpe den Herzschlag. Auf diese Weise können Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten unter Laborbedingungen erprobt werden – und machen damit Tierversuche verzichtbar. 

HZDR und das Fraunhofer IWS arbeiten derzeit an der Simulation eines dreidimensionalen Tumormodells. An ihm soll die Wirkung von Radiopharmaka getestet werden, die Krebszellen aufspüren und eine zielgerichtete Bestrahlung von innen ermöglichen – eine sowohl wirksame als auch schonende Behandlungsmethode. Bislang werden die Medikamente noch an Tieren getestet, bevor sie mit Menschen in Berührung kommen. Der Einsatz von Multiorgan-Chips könnte die Zahl der Tierversuche drastisch reduzieren. 

Und nicht nur das: „Wir könnten patientenspezifische Zellen auf einen Chip bringen und so simulieren, wie sich eine Krebserkrankung entwickelt“, sieht IWS-Gruppenleiter Florian Schmieder durch die Neuentwicklung auch entscheidende Vorteile für die Patienten selbst.  Auf diese Weise seien maßgeschneiderte individuelle Therapien möglich. Außerdem bilde der Krebs tumorspezifische Antigene, die in Tiermodellen so nicht darstellbar seien. Mittelfristiges Ziel der beiden Institute ist es, die Methode zur Praxisreife zu führen. Erste positive Tests zeigen, dass sich das Forschungsteam dabei auf einem guten Weg befindet. 

Die Zusammenarbeit der beiden Institute ist beispielhaft für den Mehrwert der Wissenschaftsallianz DRESDEN-concept. Die Vereinigung aus 36 Partnern hat das Ziel, den Forschungsstandort Dresden zu stärken und Synergien in Forschung und Lehre sowie Infrastruktur und Verwaltung zu schaffen und zu nutzen.

06. Januar 2023 | Regenwaldschutz made in Dresden: Sensor-Technik in Flugrobotern hört Kettensägen der Holzdiebe

Rainforest Connection hat im Sommer 2022 bereits zehn der neuen „Guardian“-Geräte in Brasilien eingesetzt.
Rainforest Connection hat im Sommer 2022 bereits zehn der neuen „Guardian“-Geräte in Brasilien eingesetzt.

Abholzung tropischer Regenwälder verhindern, Artenvielfalt erhalten, Klimawandel verstehen – für diese wichtigen Ziele haben sich die Nichtregierungsorganisation Rainforest Connection (RFCx) und die Infineon AG zusammengetan. Gemeinsam haben sie das „Guardian“-System entwickelt: Flugroboter kreisen über dem Regenwald, nehmen Geräusche in einem Radius von 1,5 Kilometer auf und laden diese in Echtzeit in eine Cloud hoch. Dort werden die Daten mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) analysiert. Bedrohungen können so binnen kürzester Zeit geortet werden. Ertönt beispielsweise das Geräusch von Kettensägen, erhalten Parkwächter eine Warnmeldung und werden direkt zum Ort des Geschehens geleitet. 

Jetzt bauen Rainforest Connection und der Halbleiterhersteller mit Sitz in Dresden ihre Zusammenarbeit aus: Infineon stattet eine Reihe von „Guardian“-Geräten mit dem CO2-Sensor XENSIV™ PAS aus. Ziel ist es, weitere Erkenntnisse über den Gesundheitszustand der Wälder zu gewinnen und schützenswerte Gebiete zu ermitteln. „Durch den Einsatz von Gas-Sensoren können wir akustische Informationen über die Artenvielfalt vor Ort mit Informationen über das Mikroklima verknüpfen“, erklärt Bourhan Yassin, CEO von Rainforest Connection. Die zusätzlichen Daten sollen zudem Aufschluss darüber geben, wie Tiere auf empfindliche Veränderungen des Mikroklimas reagieren. Zehn dieser neuartigen Geräte sind in Brasilien bereits im Einsatz und erzielen erste Erfolge. So zeigt sich, dass der CO2-Sensor wertvolle Daten liefert, die bei der Überwachung der Artenvielfalt helfen. Adrian Mikolajczak, Vizepräsident am Silicon Valley Innovation Center von Infineon, ist zuversichtlich: „Innovative Technologielösungen, wie unsere CO2-Sensoren, können einen wichtigen Beitrag zum Schutz der besonders bedrohten Regionen unseres Planeten leisten.“ 

So bekommen Forscher und Umweltschützer einen tiefen Einblick in das komplexe Geschehen der riesigen Waldökosysteme. Das ist wichtig, denn tropische Regenwälder spielen für das weltweite Klima eine entscheidende Rolle: Werden sie abgeholzt, fallen sie als natürliche Kohlenstoffspeicher aus. Stattdessen gelangt sogar zusätzliches CO2 in die Atmosphäre. Zudem verfügen die Regenwälder über eine einzigartige Artenvielfalt, die es zu schützen gilt: Rund zwei Drittel aller auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten leben in den tropischen Regionen rund um den Äquator. 

Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen für Power Systems und das Internet der Dinge (IoT). Produkte und Lösungen von Infineon treiben die Dekarbonisierung und Digitalisierung voran. Mit ihren rund 3.100 Mitarbeitern ist Infineon eine der wichtigsten Arbeitgeberinnen der Region und prägt das Bild von Dresden als Europas Zentrum für Mikroelektronik.

2. Januar 2023 | Fettanalyse-Spezialisten von Lipotype gründen US-Niederlassung

Die vor allem als Fette bekannten Lipide spielen eine tragende Rolle für unsere Gesundheit. Es ist mittlerweile bekannt, dass Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eng mit dem Lipidstoffwechsel zusammenhängen. Doch viele Fragen zur Bedeutung der mysteriösen Moleküle sind nach wie vor unbeantwortet. Mit der Identifikation und Analyse aller Fette eines biologischen Systems beschäftigt sich die Lipidomik. Lipotype gilt als Pionier auf diesem Feld und verhilft Wissenschaftlern weltweit zu Durchbrüchen in ihrer Forschung. Als weltweit führender Anbieter von Lipidomics-Analysen stellen sie wichtige Daten zur Verfügung, die einen tiefen Einblick in den Lipid-Kosmos bieten – Ihr Credo lautet: “Lipidomics for a better life”. Hierfür nutzt Lipotype ein auf Massenspektrometrie basierendes Verfahren, mit dem tausende Lipide einer Probe innerhalb kürzester Zeit analysiert werden können. Am Ende der Auswertung steht ein Lipidprofil, das die Aussagekraft einer Blutfettwert-Messung signifikant erhöhen kann. Wie aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, könnten Krankheiten so schon Jahre vor der Ausprägung ihrer Symptome diagnostiziert werden. 

Doch nicht nur die Präventionsmedizin profitiert von den Diensten Lipotypes, sondern auch die Biotechnologie, die Pharmazie oder auch die Nahrungsmittelindustrie erzielen dank der neuen Einblicke wichtige Erkenntnisse für ihre Forschungen. Um die Zusammenarbeit mit den Kunden aus Übersee zu intensivieren, gründet Lipotype nun eine US-Tochter in einem Vorort der Biotech-Metropole Boston. Ihr künftiger CEO wird Dr. Oliver Uecke erklärt: „Über Lipotype Inc. ermöglichen wir US-Kunden den Zugang zu unseren Dienstleistungen und den einfacheren Versand ihrer Proben.“ Dr. John Bajor, Forscher von Lipotype-Kunde Unilever, begrüßt die Gründung der ersten Auslandsfiliale ebenfalls und freut sich über die neue geografische Nähe zu den eigenen Laboren. „Lipotype bietet uns einen konsistenten und zuverlässigen Service im Bereich der lipidomischen Probenanalyse“. Der sächsischen Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) sieht in der Eröffnung der US-Tochter wiederum ein wichtiges Signal und einen Präzedenzfall für das Biotech-Cluster Biosaxony: „Die Biotechnologie ist eine Säule der Innovationskraft und Wirtschaftskraft des Freistaates“, so der Minister.

27. Dezember 2022 | Dresdner Startup Carl und Carla expandiert weiter und nimmt 1.000 Fahrzeug in Betrieb

Fuhrpark-Leiter Richard Vetter (links) nimmt vor der VW-Manufaktur Dresden von Thomas Edig von Volkswagen Sachsen den 1000. Transporter entgegen.
Fuhrpark-Leiter Richard Vetter (links) nimmt vor der VW-Manufaktur Dresden von Thomas Edig von Volkswagen Sachsen den 1000. Transporter entgegen.

Der geschmückte Weihnachtsbaum, die vielen Geschenke darunter und auch noch die Verwandten zu Besuch: Während der Feiertage kann der Platz in den eigenen vier Wänden schon mal knapp werden. Die rettende Idee? Schnell nochmal zum Wertstoffhof, um sich von Gegenständen, die nur im Weg stehen, zu befreien. Mit Carl und Carla aus Dresden ist das in immer mehr deutschen Städten möglich. Über die Plattform können Kurzentschlossene Transporter bequem und einfach buchen, an einer Mietstation abholen und gleich mit der Aufräumaktion beginnen. Das für sein Carsharing mit gebrauchten T4 Bullis bekannte Startup wächst stetig weiter und ist heute ein mittelständisches Unternehmen mit über 100 Mitarbeitenden. Erst vor kurzem nahm Mitbegründer und Fuhrpark-Chef Richard Vetter das 1.000 Fahrzeug in der Gläsernen Manufaktur, der Produktionsstätte von VW, symbolisch entgegen. Zudem steht ein Jubiläum vor der Tür: 2023 feiert das Startup sein zehnjähriges Bestehen.

Eine Verschnaufpause kommt für das befreundete Gründerteam von Carl und Carla jedoch nicht in Frage. „Für 2023 haben wir bereits Fahrzeuge in Höhe von sieben Millionen Euro bestellt“, erklärt Richard Vetter bei der Übergabe des 1.000 Fahrzeugs und kündigt an: „Unsere Planungen sehen vor, 2025 in allen 40 deutschen Ballungszentren mit mehr als 200.000 Einwohnern vertreten zu sein“. Mittlerweile ist das sächsische Unternehmen in 32 deutschen Städten und Regionen vertreten. Für 2023 stehen Aachen, Bielefeld, Lübeck und Kassel als neue Standorte auf der Tagesordnung. Womöglich könnten Bullis von Carl und Carla bald sogar in österreichischen und Schweizer Städten unterwegs sein. Und das ist noch nicht alles: Neben dem Flottenausbau und der Erschließung neuer Standorte möchte der Carsharing-Dienst die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte stark vorantreiben. Derzeit laufen Tests für einen „E-Carl“. Noch gibt es den elektrisch betriebenen Kleinbus aber nicht deutschlandweit und auch die Ladeinfrastruktur fehlt noch.

20. Dezember 2022 | Neues Forschungszentrum in Dresden will den Krebs bekämpfen

Michael Kretschmer betrachtet mithilfe einer VR-Brille eine vom Krebs befallene Leber.
Michael Kretschmer betrachtet mithilfe einer VR-Brille eine vom Krebs befallene Leber.

Eine halbe Millionen Deutsche erkranken jedes Jahr an Krebs. 35 Prozent sterben in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose. Im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg erforschen daher über 3.000 Mitarbeitende, wie die Krankheit entsteht, erfassen Risikofaktoren und suchen nach Strategien, um eine Erkrankung zu verhindern. Das Motto des DKFZ lautet „Forschen für ein Leben ohne Krebs“. Nun entsteht in Dresden ein neues Krebsforschungszentrum, gleich neben dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT). Die direkte Nachbarschaft erlaubt es, die Forschungsergebnisse schnellstmöglich in der Klinik anzuwenden und verfestigt Dresdens Status als Hotspot für Krebsforschung und -therapie. Auch Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, ist überzeugt, mit der Landeshauptstadt als neuen Standort die richtige Wahl getroffen zu haben: „Mit der TU Dresden, der hervorragenden Hochschulmedizin, dem größten industriellen Cluster für Mikroelektronik in Europa und einem besonders gründerfreundlichen Klima bietet Dresden beste Voraussetzungen.“ Sachsens Innenminister Michael Kretschmer ergänzt: „Das Zentrum stärkt Dresden als Top-Wissenschaftsstandort, wo über 100 neue Wissenschaftler Arbeit finden.”

 

Der Standort in Dresden wird die erste Außenstelle des DFKZ und richtet ihren Fokus auf das Zukunftsthema digitale Dienste. Denn Fakt ist: Krebserkrankungen werden in den nächsten Jahren weltweit dramatisch zunehmen. Neben effektiveren Therapien braucht es daher neuartige, smarte Digitaltechnologien, mit denen Krebsprävention, Früherkennung, Therapiesteuerung und Nachbetreuung verbessert werden. Um solche zukunftsträchtigen Techniken für die Krebsforschung zu entwickeln, vereint das neue Zentrum verschiedene Disziplinen wie die Ingenieurwissenschaften und Physik – Smarte Sensoren, Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) kommen zum Einsatz. Auch an der Früherkennung auf Basis von digitaler Datenanalyse soll in dem Forschungszentrum weiter gearbeitet werden. „70 Prozent aller Todesfälle ließen sich vermeiden, wenn wir den Krebs viel früher erkennen können", weist Michael Baumann auf den Effekt frühzeitiger Diagnosen hin. Um auch die Dresdnerinnen und Dresdner für das wichtige Thema zu sensibilisieren, wird das Zentrum um eine Präventionsambulanz ergänzt. Hier können sie sich über die Möglichkeiten der Krebsprävention informieren und das individuelle Krebsrisiko ermitteln.

Das neue Krebsforschungszentrum wird auf dem Onkologischen Campus der Hochmuschmulmedizin der TU Dresden errichtet und soll bis 2026 fertiggestellt werden. Finanziert wird der Neubau mit 20 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen.

12. Dezember 2022 | PowerON aus Dresden ermöglicht Robotern das Fühlen

Sie lassen Roboterhände sogar zerbrechliche Wachteleier greifen: Ernst-Friedrich Markus Henke (r.) und Sascha Teutoburg-Weiss von der Dresdner Firma PowerON.
Sie lassen Roboterhände sogar zerbrechliche Wachteleier greifen: Ernst-Friedrich Markus Henke (r.) und Sascha Teutoburg-Weiss von der Dresdner Firma PowerON.

Bewegliche Roboterarme gehören mehr und mehr zum Standard in der Wirtschaft und Industrie. Doch aktuell müssen sie noch zeitaufwendig programmiert werden, damit sie bestimmte Güter unbeschadet von A nach B transportieren. Bei repetitiven Arbeitsabläufen ist dies eher unproblematisch, an ihre Grenze stoßen sie jedoch bei anspruchsvollen Prozessen, die Fingerspitzengefühl erfordern. PowerON möchte daran etwas ändern und arbeitet an einer vielversprechenden Lösung: Das Dresdner Start-up will Roboterarme mit fühlenden Fingerspitzen versehen und so aus den Grobmotorikern agile und flexible Arbeitskräfte machen. Auf den Fingern des Roboterarms sitzt ein weiches Silikonkissen, auf dem sich eine hauchdünne Folie mit empfindlichen, aufgedruckten Sensoren befindet. Sie lassen die Fingerspitzen fühlen, sobald sie auf den anvisierten Gegenstand treffen. Der Roboter passt daraufhin an, wie stark er zugreifen kann. 

Für Unternehmen ergeben sich daraus neue Möglichkeiten, Roboter in die Produktion einzubinden. Indem sie mit zerbrechlichen Reagenzien hantieren, könnten Roboter nützliche Hilfen im Labor sein. Sie könnten Retour-Sendungen entpacken, bei der Obst- und Gemüseernte unterstützen oder Produkte aus Gummi besser greifen. Auch die Sicherheit für die Zusammenarbeit mit Menschen würde dank des neuen Tastsinns eine neue Qualität erreichen. Ernst-Friedrich Markus Henke, Geschäftsführer von PowerON, erklärt: „Wenn man mit den Fingern zwischen die Greifer eines Industrieroboters gerät, drückt die Maschine zu. Aktuell erkennt sie nicht, dass statt eines Bauteils ein menschliches Körperteil dazwischen ist.“ Langfristig betrachtet können die Neuerungen von PowerON weitreichende Folgen für die Wahrnehmung von Robotern in der Arbeitswelt haben. Sie könnten dabei helfen, das Vertrauen in Roboter zu stärken und Ängste zu nehmen. So könnten sie bald auch für die Pflege von kranken oder alten Menschen eingesetzt werden. 

Honoriert wurden die Leistungen des Robotik-Unternehmens kürzlich mit dem Start-up Award 2022 der Stadt Dresden. Seit 2020 ist Geschäftsführer Ernst-Friedrich Markus Henke zudem Leiter einer Nachwuchsforschungsgruppe an der TU Dresden. Sie widmet sich der Erforschung von Materialien und neuer Fertigungsverfahren, die flexible Robotersysteme möglich machen.

9. Dezember 2022 | Rekordinvestitionen im „Silicon Saxony“: Weltkonzerne setzen auf Hightech-Standort Dresden

Infineon plant die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte – und das in Dresden. Im November veröffentlichte die Infineon Technologies AG ihr Ergebnis für das vierte Quartal 2022: Wegen der prallen Auftragsbücher vor allem durch die Geschäftsbereiche Elektromobilität, autonomes Fahren, erneuerbare Energien, Rechenzentren und Internet of Things rechnet der Neubiberger Konzern mit einem Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent im kommenden Jahr – und baut deshalb seine Fertigungskapazitäten im Bereich 300-Millimeter-Leistungshalbleiter aus. Hierbei handelt es sich um eine neue Bauweise, die eine deutlich höhere Produktionskapazität ermöglicht. Die Summe für das geplante Werk in Dresden liegt bei fünf Milliarden Euro, sofern Berlin und Brüssel entsprechend unterstützen. Bis Herbst 2026 sollen so in Dresden rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Meldung sticht aufgrund der enormen Investsumme heraus. Gleichwohl ist es bei weitem nicht das einzige Unternehmen, welches derzeit auf den Standort Dresden setzt. Bereits am 6. September 2022 startete der Technologiekonzern Jenoptik die Bauarbeiten für seine neue Hightech-Fabrik im Airportpark Dresden. Ab 2025 werden dort Mikrooptiken und Sensoren für den Einsatz in der Halbleiter-Lithographie produziert. Jenoptik investiert über 70 Millionen Euro; für das Unternehmen auch ein Rekord in der jüngeren Firmengeschichte. Im Juli 2022 verkündete Bosch nur ein Jahr nach Eröffnung seiner Dresdner Fab bereits signifikante Kapazitätserweiterungen und ein Entwicklungszentrum für insgesamt über 300 Millionen Euro Invest. „Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage. Für uns steckt in den kleinsten Bauteilen großes Geschäft“, sagte Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung laut Süddeutscher Zeitung. Mit dem Bau der Dresdner Fabrik für rund 1 Milliarde Euro hatte Bosch ebenfalls die größte Einzelinvestition seiner Firmengeschichte getätigt.

7. Dezember 2022 | KI-Anwendungshub ebnet Weg zu nachhaltiger Kreislaufwirtschaft

Künstliche Intelligenz kann den Weg in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ebnen.
Künstliche Intelligenz kann den Weg in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ebnen.

Die Käseverpackung, der Frühstücksjoghurt oder die Shampooflasche: Wir alle entsorgen täglich Plastik. Daraus entstehen riesige Menge Abfall. Um diese zu reduzieren, braucht es innovative Lösungen. Riesiges Potenzial dafür schlummert in Künstlicher Intelligenz (KI), mit deren Hilfe die Nachhaltigkeit von Kunststoffverpackungen enorm verbessert werden kann. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den KI-Anwendungshub „Kunststoffverpackungen – nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit Künstlicher Intelligenz“ ins Leben gerufen. Das umfangreich geförderte Verbundprojekt widmet sich der Aufgabe, kreislauffähige Verpackungen für Lebensmittel, Kosmetika und Pharmazie zu entwickeln. Ein schwieriges Unterfangen, da die Entwicklung und Realisierung von sowohl recyclingfähigen als auch rezyklatbasierten (also zu großem Teil aus recycelten Werkstoffen hergestellten) Verpackungen mit Vorschriften und hohen Anforderungen an die Hygiene verbunden sind. Der entscheidende Erkenntnisgewinn für das Erreichen des Projektziels kann jedoch mit KI erzielt werden. Sie verbindet, verarbeitet und lernt aus Daten über die Materialien und ihre Eigenschaften sowie über die Lebenszyklusphasen eines dann geschlossenen Materialkreislaufs. Daraus entsteht ein Wechselspiel aus dem Lernen der KI (sogenannte lernende Algorithmen) und dem Lernen der Forschenden. Am Ende dieses Prozesses soll klar sein, welche Materialien, Verpackungen, Maschinen und Designs nötig sind, um das Projektziel der kreislauffähigen Verpackungen zu erreichen.

Maßgeblich beteiligt ist der Dresdner Standort des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, die ihre Expertise und Erfahrungswerte aus mehr als 50 Jahren Lebensmittel- und Verpackungswissenschaften in das Innvoationslabor „KIOptiPack“ miteinfließen lassen. Dort sollen praxisreife KI-gestützte Werkzeuge entwickelt werden, die ein erfolgreiches Produktdesign sowie die qualitätsgerechte Produktion von Kunststoffverpackungen mit hohem Rezyklatanteil ermöglichen. Einer der führenden Köpfe des KI-Anwendungshubs ist Prof. Dr. Marek Hauptmann, Abteilungsleiter Verpackungs- und Verarbeitungstechnologien am Fraunhofer IVV. Er erklärt: „Mit dem interdispliziplinären Forscher-Team und weiteren Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft verfolgt der KI-Anwendungshub einen ganzheitlichen Lösungsansatz, der die vielfältigen Möglichkeiten von KI erprobt und in die Praxis überführt. Ziel ist es, den Kreislauf für Kunststoffverpackungen so weit wie möglich zu schließen, wobei der Fokus auf der gesamten Wertschöpfungskette vom Design bis zum erneuten Eintreten in den Kreislauf liegt.“ Auch die TU Dresden ist mit Forschenden aus zwei Professuren vertreten. Die Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerung forscht daran, Maschinen und Produktionsprozesse fortlaufend anzupassen, um große Schwankungen in der Verwertbarkeit von Rezyklaten auszugleichen. Die Professur für Technisches Design widmet sich dagegen intensiv der Frage, wie Design zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann. Lehrstuhlinhaber Prof. Jens Krzywinski: „In unserer Forschung steht nicht nur die mensch-zentrierte Entwicklung von Produkten im Mittelpunkt, sondern wir widmen uns intensiv der Frage, wie Design zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann. Gerade in Bezug auf die Akzeptanz von nachhaltiger Kreislaufwirtschaft ein nicht zu unterschätzendes Thema.“

18. November 2022 | 10 Jahre Exzellenz: TU Dresden auf dem Weg zur Weltspitze

Der ‘Dresden-Spirit’ – Internationale Spitzenforscher und Nachwuchswissenschaftler der TU Dresden arbeiten gemeinsam an Lösungen für globale Herausforderungen.
Der ‘Dresden-Spirit’ – Internationale Spitzenforscher und Nachwuchswissenschaftler der TU Dresden arbeiten gemeinsam an Lösungen für globale Herausforderungen.

Vor zehn Jahren begann die Förderung der TU Dresden (TUD) als eine der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland – ein Meilenstein in der Geschichte der Universität. Längst gehört die TUD zu den leistungsfähigsten Hochschulen bundesweit – in einigen Disziplinen wie den Lebenswissenschaften und Quantenmaterialien sogar global. Für die Digital Cultures und die Zukunft der Mobilität konnten internationale Spitzenforscher gewonnen werden. Außerdem gehört die Universität zu den größten deutschen Zentren für interdisziplinäre digitale Wissenschaften sowie Künstliche Intelligenz und war maßgeblich am Aufbau der Nationalen Dateninfrastruktur (NFDI) beteiligt. Rektorin Prof. Ursula Staudinger erklärt: „Die Exzellenz ist nicht nur treibende Kraft für die herausragende Forschung an den Grenzen des Wissens – sie ist insgesamt ein Motor für Innovation.“

Als eine der Stärken des Standorts Dresden nennt Prof. Staudinger die Bündelung von Kompetenzen von außeruniversitären Institutionen und der Universität. So wurde in der Exzellenzphase auch der Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft deutlich ausgebaut. Mit jährlich 85 prioritätssichernden Patentanmeldungen und 120 Erfindungsmeldungen ist sie heute eine der patentaktivsten Hochschulen in Deutschland. Der Start-up-service ‘dresden|exists’ generiert jährlich über 2.000 Projekte mit Unternehmen und begleitet rund 20 Ausgründungen. Aus der TUD sind so millionenschwere Firmen wie Novaled und das Robotik-Start-up Wandelbots hervorgegangen. Ein weiteres wichtiges Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Exzellenzuni ist der ‘DRESDEN-concept Science and Innovation campus’. Zwölf Jahre nach der Gründung sind eine einzigartige Wissenschaftsallianz und über 30 Forschungseinrichtungen, darunter 3 Max-Planck-, 9 Fraunhofer-, 3 Helmholtz- und 4 Leibniz-Institute sowie forschende Kulturpartner wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aus der TUD entstanden.

Ziel sei es nun, den Status als Exzellenzuniversität zu verstetigen, so Prof. Staudinger. „Wir können dabei hervorragend auf dem aufbauen, was in den letzten zehn Jahren an der TUD erreicht worden ist.“ Anlässlich des Jubiläums wurde der Film "Bright Minds. Excellent Research" produziert, der einen Einblick gibt, wie passionierte Forscher der TUD an Lösungen für große globale Herausforderungen arbeiten.

Beim Abspielen des Videos wird eine Verbindung zu einer externen Internetseite aufgebaut, Ihre Nutzerinformationen übertragen und dort möglicherweise weiterverarbeitet. (Datenschutzerklärung).

Jubiläums-Film “Bright Minds. Excellent Research”

11. November 2022 | Mit KI die Produktion in die Zukunft führen: Neues Demonstrations- und Transferzentrum der TU Dresden zeigt wie es geht

Wo können KI-Anwendungen die Produktion und Fertigung noch effizienter gestalten? Das neue KI-Zentrum der TU Dresden gibt Antworten auf diese Frage.
Wo können KI-Anwendungen die Produktion und Fertigung noch effizienter gestalten? Das neue KI-Zentrum der TU Dresden gibt Antworten auf diese Frage.

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) können in der Produktions- und Fertigungsindustrie erhebliche Potenziale erschlossen werden. Doch wie gelingt insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) der Einstieg in passende KI-Anwendungen? Antworten und Unterstützung gibt ab sofort das “Demonstrations- und Transfernetzwerk KI in der Produktion” an der TU Dresden (ProKI Dresden). Experten der Fakultät Maschinenwesen widmen sich dort schwerpunktmäßig der Umformtechnik und bringen Unternehmen die vielfältigen, aber kaum verbreiteten Einsatzmöglichkeiten von KI nahe. Denn das Potenzial in der Branche ist riesig: Mit ihr können Stillstände in der Produktion vermieden und Qualitätskontrollen verbessert werden.

Weiterhin lassen sich Ressourcen einsparen und Mitarbeitende durch kollaborierende Robotersysteme unterstützt werden. Das umfangreiche und kostenlose Angebot des entstehenden Zentrums richtet sich an Hersteller von Umformmaschinen, Automatisierungs- oder Softwareunternehmen sowie alle Branchenzweige mit umformtechnischen Prozessen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit dem 1. Oktober 2022 das Demonstrations- und Transfernetzwerk ProKI-Netz, dem neben der TU Dresden noch sieben weitere Hochschulen angehören. Das gemeinsame Ziel des Netzwerkes ist, die Wertschöpfungsprozesse von KMU in der Fertigung schneller zu verbessern, die Produktivität und Qualität von Bauteilen zu steigern und KI-Potenziale zur Stärkung des Wirtschaftsraums Deutschland zu nutzen.

04. November 2022 | DUALIS aus Dresden ermöglicht energieeffiziente Produktion und unterstützt Maschinen- und Anlagenbau in der Krise

Die Fabrik von morgen: Software-Lösungen von DUALIS machen Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau smarter und effektiver.
Die Fabrik von morgen: Software-Lösungen von DUALIS machen Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau smarter und effektiver.

Materialknappheit, Fachkräftemangel, die Dekarbonisierung von Lieferketten: Der Maschinen- und Anlagenbau sieht sich mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Besonders akut sind die steigenden Energiekosten, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen schwer treffen. Das Dresdner Softwareunternehmen DUALIS hilft der Branche bei der Einsparung von Energie, indem sie die Regulierung des Verbrauchs besser planbar macht. Ermöglicht wird dies durch das Planungstool GANTTPLAN, das verschiedene Kostenpunkte berücksichtigt und darauf aufbauend einen präzisen Fertigungsplan entwickelt. DUALIS-Geschäftsführerin Heike Wilson erklärt: „Wir möchten Produktionsbetriebe befähigen, ihren Energieverbrauch als feste Größe in ihrer Produktionsplanung zu etablieren. Mit GANTTPLAN können Planer verschiedene Szenarien durchleuchten und die energieeffizientesten Möglichkeiten für die eigene Produktion finden.” So kann das Planungstool abwägen, ob die Produktion besser per Hand und energiesparend oder per Maschine und zeitsparend abgewickelt wird. Schwankende Stromtarife werden ebenso modelliert wie auch hohe Lastspitzen zu bestimmten Tageszeiten.

Dr. Kirsten Hoffmann, Produktmanagerin von DUALIS, über weitere Entwicklungsperspektiven: „Zur Ausweitung von GANTTPLAN sind spezielle Reports bzw. Analysetabellen möglich. So kann der Fertigungsplan zum einen nach Energiekriterien analysiert werden. Zum anderen ist ein Vergleich unterschiedlicher simulierter Szenarien wie verschiedene Energieverträge oder der Kauf einer neuen energieeffizienten Maschine denkbar.“ Indem DUALIS Unternehmen mit verschiedenen Industrie 4.0-konformen Lösungen unterstützt, trägt das Softwareunternehmen wesentlich dazu bei, Dresdens Position als führender Smart System-Standort Europas zu festigen.

28. Oktober 2022 | Sunfire produziert Grünen Wasserstoff in weltrekordverdächtiger Größenordnung

Sunfire und die Salzgitter AG führen ihren gemeinsamen Weg fort, die Stahlindustrie nachhaltiger und grüner zu gestalten.
Sunfire und die Salzgitter AG führen ihren gemeinsamen Weg fort, die Stahlindustrie nachhaltiger und grüner zu gestalten.

Seit 2019 betreibt das Dresdner Unternehmen Sunfire im Rahmen von GrInHy2.0 („Green Industrial Hydrogen“) einen Hochtemperatur-Elektrolyseur auf dem Gelände der Salzgitter Flachstahl. Die Anlage gilt als weltweit größte und effizienteste ihrer Art. Nun ziehen die Partner des EU-geförderten Wasserstoffprojektes eine vielversprechende Bilanz: Fast 100 Tonnen des wertvollen Gases konnten in vier Jahren für die klimaneutrale Stahlproduktion hergestellt und direkt in das Wasserstoffnetz der Salzgitter Flachstahl eingespeist werden. Dies gelang auf Basis der sogenannten SOEC-Technologie (solid oxide electrolysis cell), bei der Dampf aus industrieller Abwärme mithilfe von erneuerbarem Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. 200 Nm3 (Normkubikmeter) grünen Wasserstoff kann der Sunfire-Elektrolyseur pro Stunde erzeugen – eine Größenordnung, die bislang noch kein anderes Unternehmen nachweisen konnte. Sunfires CTO Christian von Olshausen erklärt: „GrInHy2.0 ist ein wichtiges Leuchtturmprojekt für Sunfire, in dem wir unsere SOEC-Technologie im industriellen Maßstab demonstrieren konnten. Gleichzeitig haben wir wertvolle Erkenntnisse für die technische Weiterentwicklung gewonnen. Projekte wie dieses legen den Grundstein für eine erfolgreiche Skalierung von Elektrolysetechnologien weltweit.“ Die Partnerschaft von Sunfire und der Salzgitter AG soll daher auch über GrInHy2.0 hinaus fortgeführt werden.

21. Oktober 2022 | Bis zu 60 Prozent Einsparpotenzial - Dresdner Fraunhofer FEP entwickelt weltweit einzigartige Fenster-Technologie

Visueller Vergleich zwischen elektrochromen Fenstern im nicht-geschalteten (unten) und geschalteten (oben) Zustand.
Visueller Vergleich zwischen elektrochromen Fenstern im nicht-geschalteten (unten) und geschalteten (oben) Zustand.

Forschenden des Dresdner Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) ist es gelungen, die weltweit erste thermochrome Schicht auf Dünnstglas in einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren zu fertigen. Dr. Cindy Steiner, Gruppenleiterin am Fraunhofer FEP, freut sich: „Damit haben wir einen wichtigen Schritt in der Skalierung der Technologie vom Labor- auf einen Pilotmaßstab geschafft!“ Im nächsten Schritt soll die Technologie skaliert und zur Marktreife geführt werden. Mit dem Einsatz von thermochromischen Schichten ist es dem Forschungsteam des FEP gelungen, die Sonneneinstrahlung bei Fenstern aus Dünnstglas entsprechend der Wetterlage zu regulieren. Thermochrom bedeutet, dass die Fenster ab einer Temperatur von circa 20 Grad Celsius von einem transmittiven zu einem reflektiven Zustand wechseln – die Sonneneinstrahlung wird also blockiert. Mechanische Jalousien könnten damit schon bald der Vergangenheit angehören. Vor allem aber verfügt die Technologie über hohes Einsparpotenzial in Sachen Energie: Der Kühl- und Heizenergiebedarf eines Gebäudes lässt sich in Extremfällen bis zu 60 Prozent reduzieren. Besonders Bürokomplexe, öffentliche Gebäude und Neubauten, die über große, nach Süden ausgerichtete Fenster und Glasfassaden verfügen, profitieren von der Innovation. Smarte Fenster können somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

14. Oktober 2022 | Neues Diabetes-Zentrum in Dresden erforscht innovative Methoden zur Behandlung von Diabetes Typ I

Prof. Barbara Ludwig und Prof. Stefan Bornstein zeigen die Prototypen des Bioreaktors, in dem Betazellen (z.B. vom Schwein) verpackt sind und so vor den Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers geschützt werden.
Prof. Barbara Ludwig und Prof. Stefan Bornstein zeigen die Prototypen des Bioreaktors, in dem Betazellen (z.B. vom Schwein) verpackt sind und so vor den Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers geschützt werden.

In Deutschland leiden mehr als 6 Millionen Menschen unter Diabetes. Jedes Jahr wird die Krankheit bei 500.000 Menschen neu diagnostiziert. Und allein in den letzten 25 Jahren ist die Zahl um mehr als ein Drittel gestiegen. Die Statistiken zeigen: Um der Volkskrankheit Diabetes Einhalt zu gebieten, braucht es innovative und effizientere Methoden zur Behandlung grassierender Stoffwechselerkrankungen. Dieser Aufgabe widmen sich in Zukunft die Forscher des Zentrums für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien Sachsen (MITS), das vor Kurzem den Betrieb aufgenommen hat.

Besonderes Augenmerk gilt dort der wissenschaftlichen Arbeit am sogenannten Bioreaktor, der Patienten mit Diabetes Typ I den Alltag erleichtern soll. Professor Stefan Bornstein, der Sprecher des MITS, erklärt: „Man kann ihn sich wie einen Herzschrittmacher vorstellen: Eine kleine Dose von fünf bis sechs Zentimetern Durchmesser, die auf das Bauchfell, also unter die Haut, transplantiert wird.“ Im Bioreaktor sind Betazellen, beispielsweise vom Schwein, eingeschlossen, die vor Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers geschützt sind. Der Clou: Die Zellen können selbständig und nach Bedarf Insulin produzieren und an den Körper abgeben. Insulinspritzen und -pumpen werden dadurch überflüssig. Neben der Forschung am Bioreaktor werden auch Folgeerkrankungen an Gefäßen, Herz, Nieren, Leber oder Knochen untersucht. Ziel ist es, diese zu verhindern und die Regeneration der Zellfunktionen zu ermöglichen. Der Bund und der Freistaat Sachsen finanzierten den Neubau mit mehr als 35 Millionen Euro. Er bietet Platz für rund 100 Mitarbeiter.

07. Oktober 2022 | Roboter als große und kleine Helfer vor allem bei jungen Menschen willkommen

Besonders jüngere Menschen erkennen großes Potenzial in Roboter als sinnvolle Alltagshelfer.
Besonders jüngere Menschen erkennen großes Potenzial in Roboter als sinnvolle Alltagshelfer.

Ob als Unterstützer bei Reinigungsarbeiten, im Garten oder in der Pflege – Roboter sind längst nicht mehr nur in der Industrie zu Hause, sondern kommen in den unterschiedlichsten Arbeits- und Alltagsbereichen zum Einsatz. Dies zeigt sich auch in den Antworten des Deutschen Robotik Spiegels 2022, der vom Deutschen Robotik Verband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden und der Dresden Marketing Gesellschaft ins Leben gerufen wurde. Besonders jüngere Menschen können sich den Einsatz von Robotern in diversen Anwendungsfeldern, wie zum Beispiel in der Angehörigenpflege oder in der Unterhaltung, gut vorstellen. Doch auch unabhängig vom Alter sieht eine Mehrheit der Befragten in Robotern das Potenzial, unseren Arbeitsalltag zu verbessern –  mehr als zwei Drittel (67,5 Prozent) von ihnen schätzen Robotik als eine wichtige Zukunftsbranche für den Standort Deutschland ein. 

Die Vorstellung vom „Roboter als Kollege“ hat sich allerdings noch nicht durchsetzen können. Auf die Frage, welche Rolle Roboter künftig am ehesten in Unternehmen einnehmen sollten, favorisiert die große Mehrheit der Befragten (76,2 Prozent) weiterhin den Roboter als Maschine. Das möchte das Dresdner Robotik Software-Unternehmen Wandelbots ändern. „Normalerweise ist die Umsetzung von Robotik-Prozessen sehr komplex“, sagt Christian Piechnick, CEO und Gründer von Wandelbots. „Bis ein Roboter einsatzbereit ist, müssen erfahrene Entwickler jeden einzelnen Arbeitsschritt programmieren. Hohe Kosten und fehlendes Fachpersonal hindern aktuell die Beschleunigung der Automatisierung. Genau hier setzen wir an.“ Dafür bietet das Unternehmen die No-Code-Lösung Wandelbots Teaching, die Nutzer:innen befähigt, Roboter selbstständig anzulernen, ohne über Programmierkenntnisse zu verfügen. 

Neben Wandelbots treiben in Dresden viele Akteure die Entwicklung gemeinsam voran, sodass die Vorstellung vom „Kollegen Roboter“ bald Realität werden könnte. Thomas Schulz, Geschäftsführer des „Robot Valley Saxony“, sieht in der Landeshauptstadt einen Knotenpunkt für deutschlandweit einzigartige Synergien: „Das Robot Valley Saxony ist das Robotik-Ökosystem im Herzen Europas, das Experten aus Industrie, Forschung und Start-ups aktiv miteinander vernetzt, um Innovation und Wachstum im Robotik-Sektor in Sachsen und darüber hinaus zu fördern.“

30. September 2022 | Zusammen in die Zukunft – Luft- und Raumfahrtkongress 2022 in Dresden

Bildmontage zum Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress

Gemeinsam forschen und die Zukunft nachhaltig gestalten: So lautete das Motto des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses (DLRK), der dieses Jahr in Dresden stattfand. Vom 27. bis 29. September kamen dazu rund 500 Experten aus Wissenschaft und Forschung, Industrie und Politik zusammen. In vielen Vorträgen und Diskussionsrunden wurde vor allem die Expertise des Standorts herausgestellt. Denn Dresden bietet ideale Bedingungen: Hier gibt es exzellente Forschungsinstitute und Hochschulen.

Auch in Zukunft soll die Luft- und Raumfahrt hier weiter vorangebracht werden. Neben bekannten Unternehmen wie der Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW), Diehl Aviation oder Nehlsen-BWB Flugzeug-Galvanik ist die Stadt gerade für junge Start-ups attraktiv. Mit Herone und Morpheus Space haben sich zwei vielversprechende Jungunternehmen in Dresden angesiedelt. Das Weltall-Start-up Morpheus Space plant, eine Fabrik in der Landeshauptstadt zu errichten, um jährlich Tausende von Antriebssystemen zu produzieren.

Luft- und Raumfahrt hat in Dresden Tradition: Im Jahr 1955 begann der Flugzeugbau in der Stadt. Einige Jahre später wurde in einer Halle unweit des Deutschen Hygienemuseums das erste strahlgetriebene Passagierflugzeug Deutschlands entwickelt – ein Symbol des DDR-Flugzeugbaus. Seit dieser Zeit prägen große Hangars das Stadtbild. Und noch heute werden dort Passagierflugzeuge aus der ganzen Welt gewartet und zu Frachtflugzeugen umfunktioniert.

16. September 2022 | Auf der Suche nach dem Plastik-Ersatz – EU-Projekt unter sächsischer Federführung forscht nach recycelbaren Produktmaterialien

Der Beschleuniger im Ionenstrahlzentrum
Der Beschleuniger im Ionenstrahlzentrum

Obst- und Gemüsesorten, eingewickelt in Folie: Dieses Bild bietet sich in zahlreichen Supermärkten. Die Lebensmittel sollen so länger haltbar gemacht werden. Besonders nachhaltig ist das jedoch nicht. Und das ist lediglich ein Beispiel von vielen. 
Die Industrie könnte bis zu 80 Prozent der späteren Umweltauswirkungen eines Produktes erfassen, daraus lernen und entsprechend handeln – und das bereits in der Entwurfsphase. Das ergab eine Einschätzung des „Circular Economy Action Plan“ (Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft) der Europäischen Union. Allerdings bietet das lineare Herstellungsmuster dafür bisher nur wenige Anreize.

Dies soll sich künftig ändern: Das Forschungsinfrastrukturprojekt ReMade@ARI unter Koordination des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) setzt sich dafür ein, neue Materialien zu entwickeln, die sowohl recyclebar als auch wettbewerbsfähig sind. Künftig könnten so zum Beispiel biobasierte Materialien aus Holz eine nachhaltige Alternative zu Plastikverpackungen darstellen. Auch in den Bereichen Elektronik und Textilien wollen die beteiligten Einrichtungen das Potenzial nutzen. Das Projekt wird mit insgesamt 13,8 Millionen Euro von der EU gefördert.

„Jeder aus der Wissenschaft aber auch aus der Industrie, der ein neues, wiederverwertbares Material entwickeln möchte, kann an uns herantreten“, so Dr. Stefan Facsko, wissenschaftlicher Koordinator des Projektes und Leiter des Ionenstrahlzentrums am HZDR. Aus den Forschungsinfrastrukturen wird letztlich diejenige ausgewählt, an der sich die erforderliche Forschung am besten umsetzen lässt.

09. September 2022 | Seltene Erden aus alten Energiesparlampen: Leschs Kosmos über Recycling-Revolution von Helmhotzforschenden

Dresdner Forscher haben ein virales Recycling-Verfahren entwickelt, mit dem sich seltene Erden aus Leuchtstoffröhren gewinnen lassen.
Dresdner Forscher haben ein virales Recycling-Verfahren entwickelt, mit dem sich seltene Erden aus Leuchtstoffröhren gewinnen lassen.

Der technologische Fortschritt lässt den Bedarf an Rohstoffen drastisch steigen. Elektronische Geräte verschlingen Hightech-Materialien wie Seltene Erden. Da die natürlichen Ressourcen begrenzt sind, bedarf es innovativer Lösungen. Ausgediente Elektronikprodukte enthalten etwa solche wertvollen Elemente. Forschende des Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Seltene Erden aus Leuchtstofflampen zurückgewinnen können. Ein Beispiel dafür, dass eine Wiedergewinnung der enthaltenen Elemente möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Den Schlüssel zur gezielten Rückgewinnung der Seltenen Erden liefern Bakteriophagen: Viren, die vor allem Bakterien infizieren. Durch die Kombination mit einem speziellen magnetischen Trennungsverfahren ist es den Forschern gelungen, Rohstoffe gezielt aus Stoffgemischen herauszufiltern und wiederzuverwenden. Für die Rückgewinnung setzen sie magnetische Separation ein, die auf Biokollektoren basieren. „Die durch Biokollektoren wiedergewonnenen Seltenen Erden können wir zukünftig zurück in den Kreislauf bringen, wodurch sich gleichzeitig das enorme Ausmaß an Sondermüll reduziert“, erläutert Dr. Franziska Lederer, Leiterin der Nachwuchsforschergruppe BioKollekt, das Potenzial für einen nachhaltigen Wirtschaftskreislauf. Klingt kompliziert? Dieses innovative Recycling interessierte auch die ZDF-Wissenschaftsreihe Leschs Kosmos, der den Prozess in der aktuellen Folge „Der Schatz in der Mülltonne – Das Recycling-Versprechen“ anschaulich macht

01. September 2022: Deutscher Robotik Spiegel 2022: Roboter zur Fachkräftesicherung noch umstritten

Die Zukunft der Arbeit: Der Roboter als Kollege
Die Zukunft der Arbeit: Der Roboter als Kollege

In Deutschland ist Robotik in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Zukunftstechnologien und zum Wirtschaftstreiber aufgestiegen. Ein Trend, der sich auch in den aktuellen Ergebnissen des Deutschen Robotik Spiegels 2022 bemerkbar macht. Darin bewerten mehr als zwei Drittel der Befragten (67,5 Prozent) Robotik als wichtige Zukunftsbranche für den Standort Deutschland. Die Umfrage wurde vom Deutschen Robotik Verband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden und der Dresden Marketing Gesellschaft ins Leben gerufen wurde. Was der Spiegel ebenfalls zeigt: Es bedarf weiterer Aufklärung, um Vorurteile in der Arbeitswelt zu überwinden und Wissenslücken zu schließen.

Besonders deutlich wird dies beim Thema Fachkräftemangel: So sieht jeder dritte Erwerbstätige, der bereits mit Robotern gearbeitet hat, die Technologie als mögliche Lösung für das Problem. Der Anteil unter den Erwerbstätigen ohne Erfahrung fällt mit 16,2 Prozent hingegen bedeutend geringer aus. Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung in der Landeshauptstadt Dresden, erklärt: „Man muss heute weder Millionen investieren noch Programmierkenntnisse haben, um seine Prozesse wirkungsvoll zu automatisieren. Gerade bei den KMU sehen wir hier noch viel Potenzial.“ Aus den Umfrageergebnissen geht demnach ein klarer Arbeitsauftrag an die Politik hervor. Ziel muss es sein, das Thema Robotik der Bevölkerung nahezubringen, um unbegründete Ängste zu entkräften. Olaf Gehrels ist Vorstand des Deutschen Robotik Verbandes e.V. und sagt: „Wir müssen Betreiber und Bediener vor allem in KMU emotional davon überzeugen, dass Roboter eine Hilfe und keine Konkurrenz in der Werkhalle sind."

Eine der treibenden Kräfte, die Deutschlands Status als führende Robotik-Industrie in Europa weiter ausbauen will, ist die Stadt Dresden. Als „Robot Valley Dresden“ verfolgt sie eine Strategie mit drei Schwerpunkten: Aufklärungsarbeit, Technologie-Förderung in Forschung und Praxis sowie Netzwerkarbeit in Form von Kongressen und Ausstellungen, die der Branche Gelegenheit zum Wissensaustausch bieten.

Mehr Informationen zum Robotik-Spiegel 2022

26. August 2022 | Startschuss für DAKORE: In Dresden entsteht Mobilfunknetz der Zukunft

Das Team von DAKORE mit dem „GreenICT“-Award.
Das Team von DAKORE mit dem „GreenICT“-Award.

Mobilfunknetze sind wahre Stromfresser. Allein die Funkzugangsnetze verbrauchen jährlich ca. 750 GWh, was einem Energieverbrauch von 250.000 Privathaushalten entspricht. Bis 2030 könnte sich dieser Wert verdoppeln. Damit es nicht so weit kommt, werden am Technologie-Standort Dresden laufend neue Projekte ins Leben gerufen, die den Weg für den Mobilfunk der Zukunft ebnen.

Eines davon ist das Projekt DAKORE der TU Dresden, das eine energiesparende Mobilfunk-Basisstation mit Hilfe neuartiger KI-Methoden konzipiert. Mit diesem Ansatz, der Energieeinsparungen von bis zu 60 Prozent ermöglichen soll, konnte das DAKORE-Team auch beim „GreenICT“ überzeugen. Beim Innovationswettbewerb 2021 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gehörten sie zu den drei Gewinnerteams.

Projektleiter Prof. Frank Ellinger betont, dass das Konzept zukünftig nicht allein zur Modernisierung des bestehenden Mobilfunktnetzes eingesetzt wird, sondern auch zum weiteren Netzausbau in zukünftigen Makro- und Mikrobasisstationen: „Mit Hilfe von DAKORE kann Deutschland die Kompetenzen im neuen Wissenschaftsbereich der KI-gesteuerten Optimierung von Funkzugangsnetzen wesentlich stärken und einen signifikanten Beitrag zur Senkung des Energieverbrauches liefern“, so Eillinger.

18. August 2022 | Robotiksoftware optimiert Lagerautomatisierung: Internationale Investoren unterstützen revolutionäre Technologie von WAKU Robotics

Das Gründerteam des Startup WAKU Robotics aus Dresden: Alexander Bresk (CIO), Sander Nijssen (CEO), Leo Käßner (CPO), Florian Purchess (CTO) und Victor Splittgerber.
Das Gründerteam des Startup WAKU Robotics aus Dresden: Alexander Bresk (CIO), Sander Nijssen (CEO), Leo Käßner (CPO), Florian Purchess (CTO) und Victor Splittgerber.

Die Zukunft der Logistik wird von der Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern bestimmt sein. Das Dresdner Startup WAKU Robotics leistet mit seinem Produkt WAKU Sense einen wichtigen Beitrag für innovative Robotiklösungen und prägt damit das Robot Valley Dresden. Die Softwarelösung unterstützt Robot Operators bei der Steuerung und Koordination mobiler Roboter in verschiedenen Branchen. Victor Splittgerber, Gründer und CEO von WAKU Robotics, erklärt: „Mit WAKU Sense befähigen wir menschliche Operator, den reibungslosen Betrieb von Roboter-Flotten sicherzustellen. Das Tool unterstützt Kunden bei diesem revolutionären Übergang zu einer noch fortgeschrittneren Lagerautomatisierung.“ Vom Potenzial der innovativen Technologie sind auch aktuelle Kunden und internationale Partner überzeugt. Ein frisches Investment von 1,5 Millionen Euro soll die Entwicklung der Software von WAKU Sense beschleunigen. Franz Humer ist Gründer von Agilox, einem führenden Hersteller von autonomen mobilen Robotern und Teil der Seed-Investitionsrunde. Er sagt: „WAKU Sense ist die erste Plattform, die in der Lage ist, verschiedene AMR/AGV-Anbieter zu orchestrieren. Sie bringt alles auf ein Dashboard und integriert Sensoren, Gabelstapler und menschliche Operators. Sense ist damit wie gemacht für Robot Operators, die mit mehr als nur einem Roboteranbieter auf dem Shopfloor arbeiten müssen".

12.08.2022 | 6G kann kommen: Dresdner Barkhausen-Institut gründet „Corenext“-Projekt für technische Unabhängigkeit Europas im Mobilfunk der Zukunft.

Corenext-Projektleiter Michael Roitzsch und Ko-Geschäftsführer Tim Hentschel. Foto: Heiko Weckbrodt
Corenext-Projektleiter Michael Roitzsch und Ko-Geschäftsführer Tim Hentschel. Foto: Heiko Weckbrodt

Gerade einmal seit zwei Jahren ist der aktuell leistungsstärkste Mobilfunk-Standard 5G in Deutschland voll funktionsfähig – da steht in Dresden mit 6G das Netz der Zukunft bereits vor der Tür. 6G wird nicht nur für Handynutzer, sondern auch für das IoT (Internet of Things) und damit für die Wirtschaft bisher ungenutzte Potentiale freisetzen. Damit europäische Unternehmen in Zukunft weniger von Zulieferern aus Taiwan, Südkorea oder den USA abhängig sind, hat das Barkhausen-Institut am Standort Dresden das Projekt „Corenext“ ins Leben gerufen.

In den nächsten drei Jahren will ein Konsortium aus 23 Partnern, darunter starke internationale Marken wie Nokia, Ericsson, Infineon und NXP, eigene Prozessoren, Antennen, zuverlässige Architekturen und Betriebssysteme für den Mobilfunkstandard 6G entwickeln. Das kündigten der designierte Projektleiter Michael Roitzsch und Instituts-Co-Geschäftsführer Tim Hentschel an.

Das Projekt wird mit 13 Millionen Euro von der EU finanziert und hat große Ziele: „Am Ende steht die Entwicklung des Prototyps eines Multiprozessor-Systems, aus dem europäische Unternehmen eigene Schaltkreise bauen können“, erklärt Hentschel.

Die Dresdner Ingenieure planen einen weiteren Coup: Durch die Open-Source-Deklarierung des Projekts, also die öffentliche Zugänglichkeit der Hard- und Softwarekomponenten, wird Sabotage an den späteren Produkten durch Geheimdienste, Industriespione oder Cyberkriminelle so gut wie unmöglich. Corenext – ein weiteres europäisches Schlüsselprojekt am Hightech-Standort Dresden.

03. August 2022 | 45 Millionen Euro gegen Innovationsstau in der Medizintechnik: Bund fördert SEMECO-Projekt der TU Dresden für vereinfachte Zulassungsprozesse

SEMECO bringt Innovationen der Medizintechnik durch sichere und hochintegrierte cybermedizinische Mikrosysteme schneller zum Patienten.
SEMECO bringt Innovationen der Medizintechnik durch sichere und hochintegrierte cybermedizinische Mikrosysteme schneller zum Patienten.

Die Innovationszyklen in der Medizintechnik werden länger. Grund dafür sind immer komplexere Technologien und Systeme einerseits und immer anspruchsvollere und langwierige Zulassungsverfahren andererseits. Deshalb hat die Technische Universität Dresden das Projekt SEMECO (Secure Medical Microsystems and Communications) ins Leben gerufen. Die traditionelle medizinische Regulatorik soll mittelfristig durch Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) revolutioniert werden. Durch das Zusammenspiel von Messtechnik, Nachrichtentechnik und Informationsverarbeitung können smarte medizinische Instrumente und Implantate schneller entwickelt und zugelassen werden. Ein neuer Plattform-Ansatz soll zudem sichere und medizinische Mikrosysteme ermöglichen.

Das Bundesforschungsministerium fördert diesen Innovationscluster der TU Dresden jetzt mit 45 Millionen Euro in den kommenden neun Jahren. Eine der Stärken des Projekts liegt in der regionalen Bündelung wissenschaftlicher Expertise sächsischer Forschungspartner. Der Zukunftscluster SEMECO bietet gemeinsam mit dem Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit, dem 5G++Lab Germany sowie dem Barkhausen Institut ideale Voraussetzungen für eine innovative und nachhaltige Zusammenarbeit an einem der europaweit führenden Standorte für Mikroelektronik, Nachrichten­technik und erklärbare KI in Dresden.

SEMECO ist eines von sieben Clustern aus ganz Deutschland, das in der zweiten Runde des Clusters4Future-Wettbewerbs des BMBF aus 117 Bewerbungen ausgewählt wurde. „Die Freude in unserem Team ist sehr groß. Gemeinsam wollen wir ein System schaffen, welches das Innovations- und Zukunftspotenzial der Halbleiter- und Mikro­system­technik­industrie für die Medizintechnik vergrößert. Die notwendigen Sicherheitsanforderungen sollen berücksichtigt, ein Mehrwert für Patientinnen und Patienten aber zügig hergestellt werden“, sagte Gerhard Fettweis, Professor für Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden und wissenschaftlicher Koordinator des SEMECO-Projekts.

26. Juli 2022 | SurFunction GmbH gründet Tochterunternehmen in Dresden, um nachhaltige Laser-Technologie in der Industrie zu etablieren

Das Gründungsteam der SurFunction Tec GmbH.
Das Gründungsteam der SurFunction Tec GmbH.

Erst vor zwei Jahren ging die SurFunction GmbH aus der Ausgründung der TU Dresden (TUD), der Universität des Saarlandes und dem Material Engineering Center Saarland hervor. Nun gründet sie selbst mit der SurFunction Tec GmbH ein eigenes Tochterunternehmen, das den Hochtechnologie-Standort Dresden mit seinem Knowhow auf dem Gebiet der Laserstrahlinterferenzstrukturierung (xDLIP) bereichern wird. Bei der im hohen Maße nachhaltigen xDLIP-Methode werden unter dem Einsatz von Pulslasern mikroskopisch kleine Strukturen erzeugt, die Produkte langlebiger, nachhaltiger und effizienter gestalten. Ziel der Gründer ist es daher, die Technologie in den kommenden Jahren fest in der Industrie zu etablieren. Erste Anwendungsfelder konnten bereits identifiziert werden – in der Automobilbranche, der Medizin, der Sicherheitstechnik und sogar in der Weltraumtechnik: „Unsere Technologie hat es in mehreren Projekten auf die Internationale Raumstation ISS geschafft, wo sie von unserem deutschen Astronauten Matthias Maurer getestet wurde“, so Dr. Dominik Britz, Geschäftsführer der SurFunction GmbH. Gemeinsam mit Dr. Bogdan Voisiat von der TU Dresden übernimmt er nun auch die Geschäftsführung des Tochterunternehmens. „Mit der strategischen Entscheidung, die SurFunction TEC in Dresden zu gründen, folgen wir auch den jüngsten Technologie-Ansiedlungen in der Region Dresden. Mit unserer xDLIP-Technologie sehen wir viele interessante Schnittstellen und weiteres Innovationspotential“, so Voisiat. Dank der engen Zusammenarbeit mit den Hochschulen ist zudem der schnelle Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis sichergestellt.

18. Juli 2022 | Brücke aus Carbonbeton der TU Dresden ausgezeichnet: Zweifache Ehrung auf dem fib Kongress in Oslo

Die CarboLight Bridge im Deutschen Museum in München präsentiert die Vorteile der innovativen Materialkombination.
Die CarboLight Bridge im Deutschen Museum in München präsentiert die Vorteile der innovativen Materialkombination.

Im Deutschen Museum in München können Besucher aktuell die CarboLight Bridge bewundern, die von Wissenschaftlern der TU Dresden konzipiert und angefertigt wurde. Das Besondere daran: Dank der innovativen Bauweise mit Carbon- und Infraleichtbeton überzeugt die Brücke nicht nur mit schlankem Design, das filigrane Bauwerk ist dadurch auch noch besonders ressourcenschonend errichtet worden. Eigenschaften, die nun auch die internationale Gesellschaft für Beton – die Fédération international du Béton (FIB) – auf den Plan gerufen haben. Sie hat die Carbonbetonbrücke im Rahmen des renommierten fib Kongresses in Oslo gleich mit zwei Auszeichnungen bedacht: dem Sonderpreis im Wettbewerb für außergewöhnliche Betonbauten und dem ‘Innovation Award 2022’ für ein Paper, das den Prozess vom Design bis zur Umsetzung beschreibt. Bauingenieur Marc Koschemann, der den Bau der Brücke geplant und begleitet hat, freut sich über die Auszeichnung und sieht weiteren Handlungsbedarf beim Einsatz von Leichtbaumaterialien in der Industrie: “Die Baubranche muss sich wesentlich verändern, damit wir künftig ressourcenschonend bauen und CO2-Emissionen reduzieren können. Der Einsatz von innovativen Baustoffen wie Carbonbeton ist zur Erreichung dieses Ziels grundlegend.” Ein wichtiger Innovationstreiber auf diesem Gebiet ist der Dresdner Verein “C³” (Carbon Concrete Composites), der sich für die Markteinführung des Baustoffs einsetzt. Auf ihrem Weg zur Praxisreife gewährte ihnen der Freistaat vor Kurzem finanzielle Mittel in Höhe von 2,15 Millionen Euro. Ziel sei es, den bereits vorhandenen Wissens- und Technologievorsprung weiter auszubauen, so Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig.

6. Juli 2022 | Robert Habeck gibt Sunfire aus Dresden Startschuss zur Serienfertigung von Elektrolyseuren

Mit der Industrialisierung seiner Elektrolyse-Technologien leistet Sunfire einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien.
Mit der Industrialisierung seiner Elektrolyse-Technologien leistet Sunfire einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien.

Grüner Wasserstoff ist einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft, weshalb der Wissenschaftsstandort Dresden die Entwicklung der Technologie in Forschung und Industrie vorantreibt. Einer der maßgebenden Akteure auf diesem Gebiet ist das Dresdner Unternehmen Sunfire, das Elektrolyseure zur Herstellung von grünem Wasserstoff in die Serienfertigung bringen will. Für dieses Vorhaben hat der Elektrolyse-Spezialist kürzlich eine finanzielle Unterstützung im Rahmen des europäischen Förderprogramms “Important Projects of Common European Interest” (IPCEI) beantragt. Eine Bewilligung der Förderung von Seiten der EU-Komission steht zwar noch aus, doch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima hat den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bereits jetzt genehmigt. “Sunfire kann damit als eines der ersten Unternehmen im Rahmen des großen gemeinsamen europäischen Projekts loslegen. Das ist ein starkes Zeichen – auch für den Standort Deutschland und den Standort Sachsen”, erklärt Wirtschaftsminister Robert Habeck und ergänzt: “Gerade in diesen schwierigen Zeiten müssen wir den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft umso schneller voranbringen. Die industrielle Serienfertigung von Elektrolyseuren ist dafür ein ganz wichtiger Baustein.” Bei Sunfire-CFO Stephan Garabet sorgt das Signal aus Berlin für große Freude: “Die Genehmigung zum frühzeitigen Projektstart unterstreicht unsere zentrale Rolle in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Mit der Förderung können wir deutlich schneller, innovativer und umfangreicher skalieren als es uns mit unseren eigenen Mitteln möglich wäre.”

1. Juli 2022 | Krebstherapie mit KI: Mehr Wirkung, weniger Nebenwirkung

ProtOnART - ein neues Konsortium für die adaptive Protonen-Online-Strahlentherapie.
ProtOnART - ein neues Konsortium für die adaptive Protonen-Online-Strahlentherapie.

Als führender Smart Health-Standort ist Dresden einer der maßgeblichen Fortschrittstreiber in der Krebsforschung. Nun schließt sich unter Beteiligung des Dresdners OncoRay-Zentrums ein neues internationales Konsortium zusammen, um einen neuen Standard der Strahlentherapie zu erreichen. Gelingen soll dies mit der adaptiven Protonen-Online-Strahlentherapie (ProtOnART), die dem Konsortium ihren Namen stiftet. Bei der Strahlentherapie mit Protonen handelt es sich um eine Behandlungsmethode, die bereits im Praxisalltag eingesetzt wird. Sie gilt als besonders schonend und wirksam, da sie das um den Tumor liegende Gewebe maximal geschont. Eine Herausforderung sind allerdings die anatomischen Veränderungen des behandelten Patienten: Tumore und Organe können von Tag zu Tag sowohl ihre Position ändern als auch in ihrer Größe variieren. Um dieser Herausforderung Herr zu werden, will das Konsortium eine KI-basierte Protonentherapie entwickeln, die anatomische Veränderungen nahezu in Echtzeit erfasst. Prof. Mechthild Krause, Direktorin von OncoRay in Dresden betont: „Unsere Vision ist es, die technologisch und klinisch bestmögliche Strahlentherapie zu entwickeln. Dies gelingt, indem wir die physikalischen Vorteile von Protonen auch für veränderliche Anatomien optimal nutzen. Mit ProtOnART wollen wir eine von KI unterstützte adaptive Protonentherapie in die klinische Realität bringen, von der vor allem Patienten mit sehr variablen und beweglichen Tumoren profitieren." Neben dem OncoRay-Zentrum in Dresden bringen PARTICLE und In Beam Applications (IBA) aus Belgien sowie Ray Search Laboratories aus Schweden ihre fachlichen Expertisen in das internationale Forschungsprojekt mit ein.

29. Juni 2022 | Innovationen für die Energiewende: Institut für Energietechnik in Dresden bezieht neues Forschungsgebäude

Zwischen den alten Institutsgebäuden strahlen die leicht gefalteten Aluminiumtafeln des neuen Forschungsgebäudes im Sonnenlicht.
Zwischen den alten Institutsgebäuden strahlen die leicht gefalteten Aluminiumtafeln des neuen Forschungsgebäudes im Sonnenlicht.

Mehr Unabhängigkeit durch Erneuerbare Energien und moderne Speichertechnologien – ein Ziel, das man in Dresden nicht erst seit dem Ukrainekrieg verfolgt. Als einer der führenden Greentech-Standorte Europas treibt die Landeshauptstadt die Energiewende schon seit vielen Jahren maßgeblich mit voran. Dabei helfen soll ihr künftig auch ein neues Forschungsgebäude auf dem Campus der TU Dresden, das am 20. Juni 2022 vom Institut für Energietechnik (IET) eröffnet wurde. Den 22 Wissenschaftlern des Instituts bietet es optimale Forschungsbedingungen. So begünstigt der innovative Neubau dank verzahnter Versuchs- und Laborhallen das vernetzte Arbeiten und verfügt über Platz für insgesamt drei Professuren. Diese entwickeln neue Techniken zur Energiegewinnung und -Speicherung, unter anderem in den Bereichen Wasserstoff, Kernenergie sowie Kälte- und Wärmetechnik. Konkrete Anwendungsfälle sind etwa die Erforschung alternativer Kältemittel für Elektrofahrzeuge oder Haushaltsgeräte. Anlässlich der Eröffnung des neuen Gebäudes betont der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU): "Das Gelingen der Energiewende hängt entscheidend davon ab, wie gut die Forschung im Bereich der Energietechnik aufgestellt ist. Aus den Projekten, die hier realisiert werden, entsteht letztlich ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft."

14. Juni 2022 | Von der Forschung direkt in die Praxis - Nationales Leichtbau Validierungszentrum am ILK in Dresden eröffnet

Leichtbautechnologien sind ein wichtiger Schlüssel für die zukunftsfähige Gestaltung der Wirtschaft, weshalb das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden bereits seit 2010 an ihrer Entwicklung forscht. Um die Ergebnisse dieser Forschung künftig noch schneller in die industrielle Praxis zu überführen, hat es nun mit dem Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum (LEIV) eine neue Einrichtung gegründet, von der insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren sollen. Bei der Eröffnungsfeier des LEIVs sprach Vorstandssprecher Prof. Maik Gude von einem Meilenstein der europäischen Leichtbauforschung: “Unsere Bemühungen um einen nachhaltigen Ansatz bei der Entwicklung und Herstellung weitgehend ressourcenneutraler Hightech-Produkte werden hier im LEIV lebendig.” Auch Dr. Robert Franke, Leiter der Wirtschaftsförderung, und Michael Kellner, Grünen-Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, waren bei der Veranstaltung vor Ort. Ein erstes Etappenziel des neuen Zentrums lautet, den Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Hightech-Leichtbaustrukturen bis 2030 um 80 Prozent zu senken. Damit leistet die Dresdner Leichtbauforschung einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer umweltschonenden Kreislaufwirtschaft. Mit dem ILK an der Spitze gehört Dresden zu den wichtigsten europäischen Standorten in diesem Forschungsfeld.

7. Juni 2022 | Neues Center der Halbleiter-Forschung in Dresden eröffnet

Symbolische Waferübergabe zur feierlichen Eröffnung des "Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony" in Dresden. In der vorderen Reihe die beiden Standortleiterinnen des neuen Centers: Dr. Manuela Junghähnel (links) und Wenke Weinreich.
Symbolische Waferübergabe zur feierlichen Eröffnung des "Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony" in Dresden. In der vorderen Reihe die beiden Standortleiterinnen des neuen Centers: Dr. Manuela Junghähnel (links) und Wenke Weinreich.

Im direkten Umfeld der Chip-Giganten Bosch, Global Foundries und AMTC ist ein Leuchtturm der Halbleiter­forschung mit internationaler Strahlkraft entstanden: Das Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony, das am 7. Juni feierlich eröffnet wurde. Gleich zwei Fraunhofer Institute bündeln hier künftig ihre Kompetenzen. Ihre Zusammenarbeit hilft dabei, Halbleiter-Unternehmen und Systemanwender sowie Material- und Anlagenhersteller aus der ganzen Welt anzuziehen und an den Standort rund um das Silicon Saxony zu binden. “Dank der engen Kooperation zwischen den beiden Forschungs­einrichtungen, die das Center mit seinem 4000 Quadratmeter großen Reinraum ermöglicht, sind optimale Voraussetzungen für eine herausragende Halbleiter-Forschung geschaffen”, sagt Dr. Manuela Junghähnel. Gemeinsam mit Dr. Wenke Weinrich wird sie das Center leiten und die Forschung mit hochmodernen 300 Millimeter Wafern vorantreiben. Auch Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung, ist von der Strahlkraft des neuen Forschungs-Standorts überzeugt: “Fraunhofers neues Zentrum ist ein unschätzbarer Zugewinn für das Silicon Saxony und ganz konkret für unseren Halbleiter-Campus am Airport Park. Hier werden die nächsten Kapitel von Europas führendem Mikroelektronikstandort geschrieben.”

7. Juni 2022 | Dresdens Oberbürgermeister begrüßt Volkswagen Konzern IT in den Universellen Werke der Stadt

Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (v.l.n.r.) heißen die IT-Forschungseinheit von Volkswagen im Innovationszentrum Universelle Werke herzlich willkommen.
Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (v.l.n.r.) heißen die IT-Forschungseinheit von Volkswagen im Innovationszentrum Universelle Werke herzlich willkommen.

Volkswagen ist mit seiner IT-Forschungseinheit zur Vernetzung der Produktion aller VW-Standorte in das Innovationszentrum Universelle Werke eingezogen –  Dresdens größten Innovation-Hub. Das Gebäude wird von der Technologiezentrum Dresden GmbH betrieben, an der auch die Stadt beteiligt ist. Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte die neuen Mieter persönlich: „Volkswagen hat in Dresden nicht nur die Gläserne Manufaktur errichtet, sondern treibt seither in der ganzen Stadt Innovationen voran und sorgt so für Wertschöpfung am Standort.“ Ein Ziel, dem sich auch die Wirtschaftsförderung Dresden und dessen Leiter Dr. Robert Franke widmen: “Unsere Aufgabe als Wirtschaftsförderer ist es, für innovative Unternehmen und Gründer geeignete Flächen zu schaffen und sie dann durch Förderung und Vernetzung auch langfristig an Dresden zu binden.” Wie es weitergeht, erklärt Prof. Dr. Uwe Wieland, Leiter des Dresdner Standorts der VW Group Software Innovation & Development: „In drei Jahren sind wir auf 50 IT-Spezialisten gewachsen. Mit der sogenannten Industrial Cloud werden wir alle 120 konzernweiten Fertigungsstätten von Volkswagen vernetzen.“. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz Künstlicher Intelligenz, die das menschliche Sehen adäquat nachbildet. „Mit der Vorreiterrolle von TU Dresden und HTW Dresden in der Kommunikationstechnologie verfügt die Stadt über klare Standortvorteile“, so Wieland.

27. Mai 2022 | TU-Ausgründung Heteromerge entwickelt 3D-Multimaterialdrucker für den Nanometerbereich

Das Heteromerge-Team um TU-Professor Robert Kirchner: Jörg Knorr, Siddharth Das, Dr. Ye Yu und Dr. Robert Kirchner (v. l. n.r.)
Das Heteromerge-Team um TU-Professor Robert Kirchner: Jörg Knorr, Siddharth Das, Dr. Ye Yu und Dr. Robert Kirchner (v. l. n.r.)

Als Ausgründung der Forschungsgruppe ”3D Mesoskopische Systeme” am Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) der TU Dresden hat sich das Startup Heteromerge auf die Entwicklung hochpräziser 3D-Drucker spezialisiert. Dabei hat es im Rahmen seiner Forschung ein patentiertes Verfahren für den automatisierten Materialaustausch entwickelt, das erstmals dazu in der Lage ist, Multimateriadrucke mit Strukturgrößen von bis zu 100 Nanometern durchzuführen. Möglich macht das die hohe Genauigkeit des eingesetzten Druckkopfes, der Neuausrichtungen nach dem Materialwechsel auf bis zu 10 Nanometer genau platziert – und das unabhängig vom Drucksubstrat. So kann die Technologie sowohl auf Silizium und Glas als auch auf passiven und aktiven Drucksubstraten eingesetzt werden, wie zum Beispiel auf LEDs oder Lasern. Um sein Verfahren möglichst schnell in den Markt zu bringen, nimmt Heteromerge seit Mai 2021 an dem EXIST-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz teil. Auch hat das Dresdner Unternehmen sich mit seiner innovativen Technologie für den futureSAX Publikumspreis der Innovationsplattform des Freistaates Sachsen beworben.

20. Mai 2022 | TU-Neurobiologin Catherina Becker erhält Humboldt-Professur

Prof. Catherina Becker ist eine Pionierin der Erforschung von Rückenmarksregeneration bei Zebrafischen.
Prof. Catherina Becker ist eine Pionierin der Erforschung von Rückenmarksregeneration bei Zebrafischen.

Am 12. Mai 2022 war es soweit: Catherina Becker, Neurobiologin der TU Dresden, nahm mit der Alexander von Humboldt-Professur den höchstdotierten internationalen Forschungspreis in Deutschland entgegen. Schwerpunkt ihrer Forschung am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) bildet die Regeneration des zentralen Nervensystems, des Gehirns und des Rückenmarks. Dafür untersucht die weltweit führende Neurobiologin Mechanismen im Rückenmark von Zebrafischen, die über eine besondere Regenerationsfähigkeit verfügen. Bereits als junge Doktorandin war Becker fasziniert von der Fähigkeit von Fischen und Fröschen, ihr Nervensystem zu reparieren, was Menschen nicht können. „Als eines der führenden Institute auf dem Gebiet der Regenerationsforschung ist das CRTD ein sehr attraktives Forschungsumfeld, das mir viele Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten bietet“, sagt Prof. Catherina Becker. „Ich bin sehr glücklich, mit der Unterstützung durch die Humboldt-Professur am CRTD an der TU Dresden arbeiten zu können. Hier bin ich Teil des Johannstadt Campus, der wunderbare Möglichkeiten für Forschungskooperationen mit den umliegenden Instituten bietet.“

13. Mai 2022 | Hightech-Gründerfonds übergibt den Staffelstab: Dresdner Startup Arioso Systems von Bosch gekauft

Kleiner Chip, großer Effekt: Die Mikro-Lautsprecher von Arioso sind nur wenige Quadratmillimeter groß.
Kleiner Chip, großer Effekt: Die Mikro-Lautsprecher von Arioso sind nur wenige Quadratmillimeter groß.

Kleiner als eine Ein-Cent-Münze und dennoch mit hervorragendem Klang – der Markt für Mikro-Lautsprecher entwickelt sich rasant. Ganz vorne mit dabei: Das Dresdner Startup Arioso Systems, das an der Markteinführung besonders leistungsstarker und energieeffizienter Mikro-Lautsprecher arbeitet. Dabei kommt eine spezielle Technologie namens „Nanoscopic Electrostatic Drive“ zum Einsatz, die am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) entwickelt wurde. Aus dem in Dresden und Cottbus ansässigen Projektteam des IPMS stammen auch die Arioso-Gründer, die die Technologie in den vergangenen Jahren mit der finanziellen Unterstützung des Hightech-Gründerfonds zur Marktreife gebracht haben. Mit dem Einstieg von Bosch Sensoric will das Startup seine Mikro-Lautsprecher nun in die Massenproduktion bringen und an Hersteller von Bluetooth-Kopfhörern und Smartphones verkaufen –  etwa Apple oder Sennheiser. Das Besondere: Die Membranen der Arioso-Lautsprecher verfügen über ungewöhnlich viel Volumen, da sie im Gegensatz zum Wettbewerb nicht nur ihre Oberfläche, sondern auch vertikal angelegte Lamellen als Klangraum nutzen. Im Resultat führt das zu einer höheren Energieeffizienz und größeren Nachhaltigkeit und macht Arioso zu einem der weltweit innovativsten Anbieter von Mikro-Lautsprechern. Marktexperten prognostizieren für dieses Marktsegment in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum. Laut dem Tech-Spezialisten Yole soll der Gesamtmarkt für Mikro-Lautsprecher zum Beispiel von 9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026 wachsen.

6. Mai 2022 | Europäischer Forschungsrat verteilt Millionen-Stipendien an Wissenschaftler der TU Dresden

Aushängeschild der sächsischen Forschungslandschaft: Die Technische Universität Dresden.
Aushängeschild der sächsischen Forschungslandschaft: Die Technische Universität Dresden.

Frisches Geld für Spitzenforschung aus Dresden – der Europäische Forschungsrat (ERC) macht es möglich. Rund 5,3 Millionen Euro will die renommierte Institution künftig für drei TU-Wissenschaftler aus ihren Fördertöpfen zur Verfügung stellen. Das Besondere: Bei den Geldern des sogenannten ERC Grants handelt es sich um hundertprozentige Fördermittel, die von den Forschungsgruppen für sämtliche Kosten und Bedarfe ihrer Projekte eingesetzt werden können. Über die Mittel freuen dürfen sich die drei TU-Wissenschaftler Prof. Dr. Triantafyllos Chavakis, Prof. Stefan Kaskel und Prof. Andreas Deutsch. Triantafyllos Chavakis ist Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin und erforscht mit seinem Team die Entstehung metabolischer Entzündungen. Um die Krankheit besser zu verstehen, verfolgt das Team einen innovativen Ansatz, bei dem die Mechanismen der Entzündung sowohl lokal auf Zellebene also auch ganzheitlich auf der Ebene des Immunsystems untersucht werden. Der Bekämpfung von Krankheiten widmet sich auch Andreas Deutsch vom Zentrum für Hochleistungsrechnen. Mit seiner Förderung will er Chemo-Immuntherapien gegen Tumorerkrankungen entwickeln, die auf einer neuartigen experimentellen Methode und mathematischen Modellierungen basieren. Anders Stefan Kaskel von der Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie, der mit seinem Team an der Entwicklung einer biologischen Schnittstelle zwischen Mensch und Computer arbeitet. Die Technologie soll unter anderem den Energieverbrauch von Computern reduzieren und das On-Chip-Energiemanagement in autonomen mikroelektronischen Bauelementen ermöglichen. Für die TU Dresden stellen die drei Förderungen bereits die zweite Vergabe aus den Töpfen des ERC Grants in 2022 dar. Insgesamt belaufen sich die Mittel aus dem Programm nun auf über sieben Millionen Euro.

28. April 2022 | TU-Ausgründung "herone" ist bereit für die Serie

Das Gründerteam begrüßt die Gäste zur Einweihung der neuen Produktionsstätte. Von links: Alexander Rohkamm, Dr. Christian Garthaus und Daniel Barfuß.
Das Gründerteam begrüßt die Gäste zur Einweihung der neuen Produktionsstätte. Von links: Alexander Rohkamm, Dr. Christian Garthaus und Daniel Barfuß.

2018 als Ausgründung der TU Dresden gestartet, entwickelte "herone" in den vergangenen Jahren eine spezielle Produktionstechnik für Leichtbauteile, mit denen das Unternehmen künftig die Luftfahrtindustrie beliefern will. Die dafür nötigen Anlagen samt Produktionshalle hat herone nun mit einem Festakt eingeweiht. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme können die 13 Mitarbeiter des Unternehmens künftig bis zu 20.000 Bauteile pro Jahr herstellen. Insgesamt erhielt das Startup dafür finanzielle Unterstützungen in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro. Auch die Wirtschaftsförderung Dresden unterstützte herone 2018 mit einer Innovationsförderung sowie der Vermittlung von Räumlichkeiten und später beim Bau der neuen Produktionshalle. Mit seinen ultraleichten Bauteilen aus recycelbaren Kunststoffen will herone die Luftfahrt bei der Entwicklung emissionsfreier Maschinen unterstützen. „Unser Ziel ist es, Lösungen zur Überwindung von Grenzen anzubieten, und so unseren Beitrag zur Bewältigung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten“, so Mitgründer Christian Garthaus.

21. April 2022 | Fortschritt bei Deuterium-Gewinnung: TU Dresden filtert den Treibstoff von Raumschiff Enterprise

Nur Deuterium kann die Poren des metallorganischen Gerüsts „DUT-8“ öffnen, während Wasserstoff das Gerüst geschlossen lässt. Diese hochselektive Erkennung führt zu einer hohen Trennschärfe bei gleichzeitig hoher Deuterium-Aufnahme.
Nur Deuterium kann die Poren des metallorganischen Gerüsts „DUT-8“ öffnen, während Wasserstoff das Gerüst geschlossen lässt. Diese hochselektive Erkennung führt zu einer hohen Trennschärfe bei gleichzeitig hoher Deuterium-Aufnahme.

Bereits Raumschiff Enterprise flog mit Deuterium als Treibstoff durch die Galaxis. Auch wenn es sich dabei um Science-Fiction der 1960er Jahre handelt, an der realen Anwendung des Wasserstoffisotops für die Energieerzeugung wird heute noch geforscht. Denn Deuterium, der schwere Bruder von Wasserstoff, gilt als vielversprechender Stoff der Zukunft durch sein breites Anwendungsspektrum: ob in der Wissenschaft, zur Energiegewinnung oder bei der Arzneimittelherstellung. Doch die Gewinnung aus der natürlichen Isotopenmischung des Wasserstoffs ist bislang aufwendig und teuer. Das könnte nun bald effizienter und kostengünstiger gehen: mit einem porösen Material, das an der Technischen Universität Dresden entwickelt wurde. In einer interdisziplinären Zusammenarbeit haben die Gruppen von Prof. Stefan Kaskel und Prof. Thomas Heine von der TU Dresden gemeinsam mit Dr. Michael Hirscher vom MPI für Intelligente Systeme Stuttgart einen neuartigen Trennungsmechanismus für die Wasserstoffisotope entwickelt. Dieser beruht auf dem an der TU Dresden entwickelten flexiblen metallorganischen Gerüst „DUT-8“. „Unser Material ermöglicht eine Trennung von gasförmigem Deuterium D2 von Wasserstoff H2. DUT-8 ist hochflexibel und kann seine Porengröße dynamisch anpassen. Diese strukturelle Reaktion erweist sich jedoch als äußerst selektiv: Nur Deuterium kann die Poren öffnen, während Wasserstoff das Gerüst geschlossen lässt. Diese hochselektive Erkennung führt zu einer hohen Trennschärfe bei gleichzeitig hoher Deuterium-Aufnahme“, erklärt Stefan Kaskel, Professor für Anorganische Chemie an der TU Dresden.

14. April 2022 | Innovative Technologien im Handwerk: Handprothesen aus dem 3D-Drucker

Die beiden Ur-Dresdner Christoph Braun und Jonas Schubert sind Geschäftsführer von “stamos + braun”, der Elbstädter Manufaktur für Prothesen und Orthesen.
Die beiden Ur-Dresdner Christoph Braun und Jonas Schubert sind Geschäftsführer von “stamos + braun”, der Elbstädter Manufaktur für Prothesen und Orthesen.

Dem Dresdner Unternehmen “Stamos + Braun” ist es mit einem 3D-Drucker gelungen, aus medizinischen Silikonen individuell angepasste Silikon-Prothesen zu fertigen – und zwar mit bemerkenswerten Ergebnissen. So wiegen die hochwertigen Silikonteile bis zu 40 Prozent weniger als herkömmliche Exemplare und können darüber hinaus mit deutlichen Materialersparnissen hergestellt werden. Der Grund: Die robusten und viskosen Silikone werden digital erstellt und bei hohen Temperaturen mit minimalem Mengeneinsatz ausgedruckt. Das Verfahren stellt eine völlig neue Technologie und einen Meilenstein in der Produktion von Prothesen dar. Eine besondere Herausforderung dabei ist es, die Prothesen vollfarbig zu drucken. Zusammen mit der Technischen Universität Dresden ist es “Stamos + Braun” jedoch gelungen, Farbe und Form von verlorengegangenen Gliedmaßen authentisch wiederzugeben. Ziel von “Stamos + Braun” ist es, die Grenzen zwischen “künstlich” und “real” immer stärker verschwimmen zu lassen. Der Einsatz digitaler Technologien spielt dabei eine wichtige Rolle. Um seine Erfahrungen in diesem Feld mit anderen Handwerksbetrieben zu teilen, nimmt Geschäftsführer Christoph Braun am 13. April 2022 auf der Konferenz „Zukunftsland Sachsen“ teil. Unter dem Motto „Wie Digitalisierung dem sächsischen Handwerk hilft“ tauschen sich Experten dort über das Potential digitaler Tools im Handwerk aus.

7. April 2022 | Körperwärme in Strom verwandeln: So will die TU Dresden organische Hochleistungs-Thermoelektrika möglich machen

Handys mittels Körperwärme aufladen – was nach Zukunftsmusik klingt, könnte dank neuen Erkenntnissen aus der Thermoelektrik bald Realität werden. Ein wichtiger Baustein dafür: Die Entwicklung von organischen Halbleitern am Institut für Angewandte Physik (IAP) der TU Dresden. Denn im Vergleich zu anorganischen Materialien verfügen organische Halbleiter über eine höhere Flexibilität und bringen gleichzeitig ein geringes Gewicht sowie eine niedrige Wärmeleitfähigkeit mit. Bisher kam es bei der Technologie jedoch immer wieder zu Einschränkungen der Leitfähigkeit. Forschende der TU Dresden konnten dies nun umgehen, indem sie eine hocheffiziente Modulationsdotierung für die thermoelektrischen Bauelemente entwickelt haben. Die Ergebnisse wurden vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht. Teamleiter Prof. Karl Leo sieht in der Forschung ein großes Potential: "Unsere Arbeit ebnet neue Wege zu flexiblen thermoelektrischen Bauelementen, die es ermöglichen, auf elegante und effiziente Weise direkt elektrische Energie aus Wärme zu erzeugen."

Prof. Dr. Karl Leo vom Institut für Angewandte Physik der TU Dresden.
Prof. Dr. Karl Leo vom Institut für Angewandte Physik der TU Dresden.

1. April 2022 | Dresdner Startup-Förderung für Carbon Clouds: Mit Entengrütze zu sauberem Wasser und Biomasse

Geschäftsführer Marko Dietz fischt die arbeitende Entengrütze mit einem Sieb aus dem Wasser.
Geschäftsführer Marko Dietz fischt die arbeitende Entengrütze mit einem Sieb aus dem Wasser.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – das ist der Plan des Dresdner Biotech-Startups Carbon Clouds. Das Unternehmen hat eine Methode entwickelt, bei der Wasserlinsengewächse – allgemein bekannt als Entengrütze – zur Säuberung von Abwasser genutzt und anschließend als Biomasse verwendet werden können. Bei der Methode wird dem Abwasser Nitrat und Phosphat entzogen, was deutliche Kosteneinsparungen bei der Wasseraufbereitung ermöglicht. Die Steuerung des Prozesses soll mithilfe von Künstlicher Intelligenz weitestgehend automatisiert werden. Die zu Biomasse verarbeitete Entengrütze lässt sich unter anderem als Dünger verwenden. Chemiker Marko Dietz, Geschäftsführer der Carbon Clouds GmbH, will daraus ein Geschäftsmodell machen: „Wir wollen aus den Problemen von heute Lösungen für morgen machen“, verkündete er das Credo seines Startups. Um die Technologie weiterzuentwickeln und Investoren davon zu überzeugen, eröffnete Carbon Clouds am 29. März einen Forschungs- und Show-Container in Dresden. Rund die Hälfte der Investitionskosten von 200.000 Euro kommen aus der Landeshauptstadt. Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Dresdner Wirtschaftsförderung: „Mit der Innovationsförderung ermöglichen wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen, zukunftsweisende Ideen mit städtischer Relevanz umzusetzen. Bereits 2019 hat uns Carbon Clouds überzeugt. Wir sind stolz, dass das Startup durchgehalten hat und wir einen Teil dazu beitragen konnten.“

28. März 2022 | Mobilfunklücken, Supraleiter, organische Elektronik: Vier Forscher:innen mit DRESDEN EXCELLENCE AWARD 2021 ausgezeichnet

Die Preisträger freuen sich über die Auszeichnung mit dem DRESDEN EXCELLENCE AWARD, v.l.n.r.: Andrey Ruzhanskiy, Dr. habil. Hans Kleemann, Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Lukas Grambole.
Die Preisträger freuen sich über die Auszeichnung mit dem DRESDEN EXCELLENCE AWARD, v.l.n.r.: Andrey Ruzhanskiy, Dr. habil. Hans Kleemann, Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Lukas Grambole.

Die Landeshauptstadt Dresden und das Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ haben im März exzellente Forschungs- und Abschlussarbeiten mit dem DRESDEN EXCELLENCE AWARD gewürdigt. Lucas Grambole erhielt den Preis für seine Forschung zu Fragen der Energieversorgung und Andrey Ruzhanskiy für seine Erkenntnisse zur Stabilität von 5G-Netzen. Dr. Shreenanda Ghosh, die zu Supraleitern forscht, gehört ebenfalls zu den Preisträger:innen, ebenso wie Dr. Habil Hans Kleemann, der den Award für seine Untersuchungen zu organischen Halbleitermaterialien bekam.

Zentrale Kriterien der Jury-Entscheidungen für die vier Gewinner:innen sind die Relevanz für die Forschung sowie die Zukunftsorientierung für die Entwicklung der Dresdner Stadtgesellschaft. „Die aktuellen gesellschaftlichen Themen spiegeln sich in den Arbeiten wider: von Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energieversorgung bis hin zu Digitalisierung und Pandemie-Folgen. Alle ausgezeichneten Arbeiten haben praktische Anwendungsbezüge und hohen Wert für unser Leben – heute und in Zukunft“, kommentiert Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, die Wahl der Jury.

16. März 2022 | “Quantenkatze” soll Forschung in die Schule bringen: Dresdner Exzellenzcluster entwickelt digitale Lernspiele für Quantenphysik

Die Spiele-App "Katze Q" vom Dresdner Exzellenzcluster soll unter jungen Schülern das Interesse für Quantenphysik wecken.
Die Spiele-App "Katze Q" vom Dresdner Exzellenzcluster soll unter jungen Schülern das Interesse für Quantenphysik wecken.

Quantenphysik ist hochkomplex und schwer vermittelbar – so das gängige Bild, dem Forschende vom Ct.qmat aus Dresden nun jedoch entgegenwirken wollen. Das Ziel: Mittels digitaler Lernspiele wollen die Physiker des Exzellenzclusters aktuelle Forschungsinhalte aus der Quantenphysik für eine jüngere Zielgruppe aufbereiten. Dafür haben sie unter anderem eine Lern-App (“Katze Q”) entwickelt, bei der Kinder von einer “totlebendigen” Katze – bekannt aus dem berühmten Gedankenexperiment von Erwin Schrödinger – durch altersgerechte Lerninhalte geführt werden. Die preisgekrönte App für Kinder ab elf Jahren wurde bereits mehr als 80.000 Mal heruntergeladen und könnte in Zukunft auch in Schulklassen der sechsten Jahrgangsstufe eingesetzt werden, so Carsten Albert, der sich im Ct.qmat-Verbund um die Lernspiele kümmert. Derzeit werden quantenphysikalische Phänomene erst ab der Oberstufe behandelt. Das Ct.qmat (Complexity and Topology in Quantum Matter) ist ein 2019 gegründetes Exzellenzcluster der Universität Dresden und der Universität Würzburg. Es ist weltweit für seine führende Forschung im Bereich der Quantenmaterialien bekannt und beherbergt rund 270 Forschende aus 34 Ländern.

11. März 2022 | ILK installiert interaktives Außenthermometer am Institutsgebäude

Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Dresdner Wirtschaftsförderung, und Prof. Uwe Franzke, Direktor am Dresdner Institut für Luft- und Kältetechnik, bei der Einweihung des Außenthermometers.
Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Dresdner Wirtschaftsförderung, und Prof. Uwe Franzke, Direktor am Dresdner Institut für Luft- und Kältetechnik, bei der Einweihung des Außenthermometers.

Unter den neugierigen Blicken der Schüler des Dresdner Kreuzgymnasiums hat das Institut für Luft- und Kältetechnik Anfang März ein neues Außenthermometer installiert. Das 2,5-Meter hohe Thermometer an der Außenfassade des ILK Dresden deckt ein Temperaturspektrum von -273°C bis +100°C ab, das mit einer Reihe von Markierungen und QR-Code versehen ist. Über den QR-Code können Passanten Informationen zu den verschiedenen Temperaturständen des Thermometers aufrufen, zum Beispiel über Gefriertrocknung, Trockeneis, flüssigen Sauerstoff oder den kältesten Tag in Dresden. Mit der Aktion soll die Sichtbarkeit des Instituts erhöht werden – vor allem unter Schülern. „Besonders wichtig ist uns, die Schulleiter und Lehrer zu erreichen, um gemeinsam mit ihnen, die Dresdner Schüler für die Naturwissenschaften zu begeistern”, so ILK-Direktor Prof. Uwe Franzke. Das ILK ist mit seiner exzellenten Forschung im Bereich der Luft- und Kältetechnik ein absolutes Aushängeschild für den Wissenschaftsstandort Dresden und die bundesweite Forschungslandschaft.

2. März 2022 | Dresdner Spin-Offs auf Wachstumskurs: Senodis erhält 1,5 Millionen Risikokapital, Infrasolid mit neuem Investor

Das Gründerteam von Senodis blickt zuversichtlich in die Zukunft: Marek Rjelka, Christoph Kroh, Thomas Härtling, Björn Erik Mai
Das Gründerteam von Senodis blickt zuversichtlich in die Zukunft: Marek Rjelka, Christoph Kroh, Thomas Härtling, Björn Erik Mai

Das Dresdner Hightech-Unternehmen Senodis erhält eine Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Investoren sind der High-Tech Gründerfonds, der Technologiegründerfonds Sachsen und der Fraunhofer Technologie Transfer Fonds. Mit dem Risikokapital will Senodis sein innovatives Ceracode-Verfahren weiterentwickeln und vermarkten. Das System basiert auf einer speziellen Keramik-Tinte, mit der sich hitzebeständige Codes auf Metallbauteile drucken lassen, um sie im Produktionsprozess digital nachverfolgen zu können. Als Ausgründung des Fraunhofer IKTS aus Dresden wurde Senodis im Rahmen der Innovationsförderung 2019 mit finanziellen Mitteln der Wirtschaftsförderung Dresden unterstützt. Investitionen, die sich nun bezahlt machen. Das gilt auch für die Dresdner TU-Ausgründung Infrasolid, die ebenfalls Teil der Innovationsförderung 2019 war. Das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung technischer Infrarot-Lösungen spezialisiert hat, wechselte Ende Februar seinen Eigentümer. Statt zum Technologiegründerfonds Sachsen gehört Infrasolid nun zur Innovative Sensor Technology AG aus der Schweiz und will mit dem neuen Partner weiter wachsen. Ein Beleg, für die erfolgreiche Arbeitsweise der Wirtschafts- und Innovationsförderung in Dresden, die vielen Start-ups als Brutkasten dient.

25. Februar 2022 | 150 Millionen für den Kampf gegen Krebs: In Dresden will Dewpoint die Forschung vorantreiben

CEO Ameet Nathwani
CEO Ameet Nathwani

Mit einer Finanzspritze von 150 Millionen Euro sorgte das Dresdner Biotech-Unternehmen Dewpoint Therapeutics vor kurzem für viel Aufmerksamkeit. Nun verrät CEO Ameet Nathwani, wofür die Gelder aus der Serie C Finanzierung eingesetzt werden sollen. So plane das aus Boston stammende Unternehmen die Erforschung von insgesamt 20 neuen Krankheitsbildern, für die man künftig individualisierte Medikamente entwickeln will. Dafür soll der Dresdner Standort auf 2.000 Quadratmetern Fläche ausgebaut und die Mitarbeiterzahl von derzeit rund 220 auf mehr als 300 erhöht werden. Rasantes Wachstum für das 2018 gegründete Unternehmen, das sich mit der Entwicklung einer KI-gestützten Analysemethode und individualisierten Medikamenten einen Namen gemacht hat. Dabei konnte es auch von der Arbeit einiger Forschungseinrichtungen aus dem Dresdner Biotech-Cluster profitieren, wie dem Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden. Das von Direktor Anthony Hyman gegründete Institut war unter anderem an der Entdeckung von sogenannten biomolekularen Kondensaten beteiligt, die Dewpoint für die Entwicklung individualisierte Medikamenter untersucht. Ein kostengünstiger und hocheffizienter Ansatz im Kampf gegen Krebs, HIV sowie eine Reihe von Nerven-, Virus- und Herzerkrankungen. Dabei erhält Dewpoint Unterstützung von großen Pharmakonzernen wie Bayer und Pfizer.

16. Februar 2022 | Dresdner Forscher entwickeln ultrahelles Licht für Halbleiterindustrie und Mikrobiologie

Eine Millionen mal heller als die Sonne – so leistungsstark ist der Weißlichtlaser, den Dresdner Forscher vom Fraunhofer Institut entwickelt haben. Der ultrahelle Laser soll künftig bei Qualitätskontrollen in der Halbleiterindustrie und in der Mikrobiologie zum Einsatz kommen. Durch die Intensität der Lichtquelle können beispielsweise das Oberflächenprofil, tieferliegende Strukturen und sogar die Rückseite von Mikrochips in einem Vorgang charakterisiert werden. Auch die Mikrobiologie könnte von dem Laser profitieren, so bei der Untersuchung von Zellkulturen. Die verwendete Lichtquelle scheint etwa eine Million mal heller als die Sonne und lässt sich dennoch problemlos in industrielle Fertigungsprozesse eingliedern. Entstanden ist die Technologie im Rahmen einer Doktorarbeit, die der Wissenschaftler Dr. Tobias Baselt am Fraunhofer Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (AZOM) und der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) angefertigt hat.

Mit dem neuen Weißlichtlaser von Dr. Tobias Baselt lassen sich Zellen in Echtzeit untersuchen.
Mit dem neuen Weißlichtlaser von Dr. Tobias Baselt lassen sich Zellen in Echtzeit untersuchen.

14. Februar 2022 | Dresdner “CUBE” feiert Richtfest: Der Rohbau des ersten Carbon-Hauses der Welt steht

Innovativ, nachhaltig und schon bald vollendet – mit dem Richtfest des CUBE rückt der Tag der Fertigstellung des weltweit ersten Carbon-Hauses aus Dresden einen großen Schritt näher. Die Arbeiten an dem Gebäude, das vollständig aus dem völlig neuartigen und nachhaltigen Baumaterial besteht, laufen bereits seit mehreren Jahren. Nach dem Richtfest am 3. Februar geht es nun mit dem Einbau der Fensterfronten, dem Innenausbau und der Hausanlagentechnik weiter. Die Einweihung des Gebäudes ist für September 2022 geplant. Das Gebäude ist ein wichtiger Beleg für die Marktreife des neuen Materials, das neben der Schonung von Ressourcen auch zu deutlichen CO2-Einsparungen in der Bauindustrie führen könnte. Bauherr Prof. Manfred Curbach, Professor für Massivbau an der TU Dresden und Vorstandsvorsitzender des Verbands C³, dankte den beteiligten Bauarbeitern für ihr unermüdliches Engagement und ihre Bereitwilligkeit, mit dem ungewohnten Baustoff zu arbeiten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte C³-Konsortium erforscht und entwickelt eine völlig neue Art des Bauens mit Hilfe des Verbundwerkstoffes Carbonbeton. Der CUBE ist ein Meilenstein für die breite Anwendung in der Praxis.

Bauherr Prof. Manfred Curbach zeigt die Funktionsweise des Carbonbetons am Modell.
Bauherr Prof. Manfred Curbach zeigt die Funktionsweise des Carbonbetons am Modell.

4. Februar 2022 | Smart Systems Hub baut IoT-Labor mit Edge-Cloud, 5G-Netz und Co-Bots aus

Mit Blick auf das wachsende Interesse der Wirtschaft am Internet der Dinge (IoT) baut die Dresdner Exzellenzinitiative Smart Systems Hub ihr „IoT-Lab“ in der Dresdner Neustadt aus. So können Unternehmen und Institute in dem 50 Quadratmeter großen Labor ab sofort eine neue Cloud-Infrastruktur nutzen, um Roboter über ein 5G-Campusnetz fernzusteuern. Das 5G-Netzwerk wurde vom Dresdener Unternehmen CampusGenius errichtet. Der kollaborative Roboter wurde von dem Tech-Unternehmen „Universal Robots“ installiert und kann über eine App des Dresdner Robotik-Spezialisten „Wandelbots“ für verschiedenste Mensch-Maschine-Aufgaben angelernt werden. Ein vielversprechendes Anwendungsfeld der Technologie liegt im Bereich der Industrie und des Handwerks, wo Co-Bots künftig dabei helfen könnten, dem zunehmendem Fachkräftemangel zu begegnen. Insgesamt wollen der Smart Systems Hub und seine Partner aus der Wirtschaft bis 2023 rund eine halbe Millionen Euro in das neue Labor investieren. Konzipiert ist es als Nukleus und Erprobungsumgebung für die florierende IoT-Community in Sachsen.

Bei der Einweihung des neuen IoT-Labors: Das Teams des Smart System Hubs aus Dresden.
Bei der Einweihung des neuen IoT-Labors: Das Teams des Smart System Hubs aus Dresden.

25. Januar 2022 | Greentech-Unternehmen Heliatek aus Dresden für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt nominiert

Für den deutschen Innovationspreis nominiert: Das Greentech-Unternehmen Heliatek ist es gelungen besonders klimafreundliche Solarfolien zur Marktreife zu bringen.
Für den deutschen Innovationspreis nominiert: Das Greentech-Unternehmen Heliatek ist es gelungen besonders klimafreundliche Solarfolien zur Marktreife zu bringen.

Der Deutsche Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) würdigt das Engagement von Wirtschaft und Forschung für die Entwicklung von umwelt- und klimafreundlichen Technologien. Vergeben wird der mit 175.000 Euro dotierte Preis vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Für die diesjährige Verleihung haben rund 150 Unternehmen ihre zukunftsweisenden Entwicklungen eingereicht, darunter auch das Dresdner Greentech-Unternehmen Heliatek, das es mit seinen klimafreundlichen Solarfolien unter die 21 Nominierten geschafft hat. Die besonders dünnen, leichten und flexiblen Solarfolien von Heliatek werden auf Basis organischer Photovoltaik gefertigt und zeichnen sich durch einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck (10 gCO2e/kWh) aus. Das Unternehmen ist Teil eines in Dresden ansässigen Greentech-Clusters von rund 360 Akteuren, darunter etwa 70 Forschungseinrichtungen und mehr als 270 Start-ups, Spin-offs, Mittelständlern und international agierenden Konzernen. Mit der Entwicklung zahlreicher führender Klima-Technologien trägt das Cluster entschieden zur Bekämpfung des Klimawandels bei und sichert der Region grünes Wachstum mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen.

24. Januar 2022 | Bundesministerium bringt Wissenschaftsjahr 2022 nach Dresden: TU installiert Pop-Up-Wissensorte in der Stadt

Mit Pop-Up-Wissensläden den Dialog zwischen Bürgern und Wissenschaft stärken – das ist das Ziel der TU Dresden im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022.
Mit Pop-Up-Wissensläden den Dialog zwischen Bürgern und Wissenschaft stärken – das ist das Ziel der TU Dresden im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022.

Fragen sammeln für die Forschung von morgen – das ist der Ansatz des diesjährigen „Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt!“, eine Initiative von Wissenschaft im Dialog und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, an der auch die TU Dresden teilnimmt. So hat die TU gemeinsam mit Partnern aus Dresden und Weißwasser das Projekt „POP-UP-WISSEN – Wissen schafft Dialog“ ins Leben gerufen, bei dem leerstehende Ladenflächen zu „Pop-Up-Wissensorten“ umgewandelt werden, um den Dialog zwischen Bürgern und Wissenschaft stärker zu fördern. Im ersten Quartal des Projekts stehen das Sammeln von Fragen an die Wissenschaft und die Präsentation aktueller Projekte der TU Dresden im Vordergrund. Ab dem zweiten Quartal bis Jahresende sollen die Fragen dann in analogen und digitalen Formaten beantwortet werden. Fragen können über das gesamte Jahr direkt an das Projekt bzw. über die Dachkampagne gestellt werden.

13. Januar 2022 | TU Dresden baut weltweit führenden Fahrsimulator für autonomes Fahren

Im Inneren der Kugel befindet sich ein Cockpit, in dem Fahrer den Betrieb autonomer Autos testen können.
Im Inneren der Kugel befindet sich ein Cockpit, in dem Fahrer den Betrieb autonomer Autos testen können.

Die Entwicklung autonomer Autos stellt für Ingenieure eine der größten Herausforderungen der Gegenwart dar. Ähnliches gilt allerdings auch für Fahrer, die sich häufig noch an den Betrieb der neuen Technologie gewöhnen müssen. Die TU Dresden hat aus diesem Grund einen Fahrsimulator gebaut, der eigens auf die Besonderheiten von autonomen Fahrzeugen zugeschnitten ist und mit dem sich Übergabe-Szenarien im Fahrbetrieb zwischen Technik und Mensch besonders gut erforschen lassen. Darüber hinaus ist der Simulator aber auch dazu in der Lage, medizinische Einschätzungen zur Fahrtauglichkeit des Fahrers vorzunehmen oder die Wahrnehmung von Bewegungen, Fahrkomfort und Fahrbarkeit zu erforschen. Dabei kommt eine neue Simulationstechnik zum Einsatz, die eine realistische Wahrnehmung des Fahrzeugverhaltens samt Empfinden der Beschleunigung und Richtungsänderung ermöglicht. Eine “hochimmersive” Technologie, bei der das Bewusstsein die virtuelle Welt für real hält. Die Entwicklung des rund 12 Millionen Euro teuren Simulators ist vom Bundesverkehrsministerium mit sieben Millionen Euro unterstützt worden. Die kugelförmige Anlage gilt als weltweit modernster Simulator seiner Art und soll 2023 offiziell in Dresden in Betrieb genommen werden.

10. Januar 2022 | Kollaborative Roboter, das weltweit erste Carbonhaus und Wachstum in den Zukunftstechnologien – der Wirtschaftsstandort Dresden geht gestärkt ins neue Jahr

Leichtbau im Aufschwung: Die Elbe Flugzeugwerke wollen in Dresden auch 2022 weiter wachsen.
Leichtbau im Aufschwung: Die Elbe Flugzeugwerke wollen in Dresden auch 2022 weiter wachsen.

Der Wirtschaftsstandort Dresden blickt voller Vorfreude auf das kommende Jahr, das für die Region eine Reihe spannender Projekte bereithält. So steht mit der Eröffnung des “CUBE” bereits im Frühjahr ein wichtiger Meilenstein an. Der CUBE ist das weltweit erste Haus, das aus Carbonbeton gefertigt wird, ein recycelbarer und nachhaltiger Baustoff, der in Dresden entwickelt wurde und nun zur Marktreife gebracht wird. Ein Erfolg des Dresdner Greentech-Standortes, dessen rund 360 Akteure 2022 weiter wachsen wollen. Gleiches gilt auch für die Dresdner Robotik-Szene, die dem Fachkräftemangel mit smarten Co-Workern und kollaborativen Robotern den Kampf angesagt hat. Mit dem Robotics Festival und weiteren Projekten will das wachsende Dresdner Cluster den Durchbruch der Technologie weiter vorantreiben. Dabei helfen könnte ihr auch die Vernetzung von Theorie und Praxis am Standort, die 2022 durch staatliche Zuschüsse in Millionenhöhe noch verstärkt werden soll. Beteiligt an dem Projekt sind die TU Freiberg, die HTW Dresden und die TU Dresden, die mit den Fördergeldern den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter ausbauen wollen, sodass neue Forschungsergebnisse ihren Weg in die Praxis künftig noch schneller finden. Wozu das führen kann, zeigen die Elbe Flugzeugwerke (EFW), die in Dresden einen Standort zur Umrüstung von Flugzeugen betreiben, an dem hochmoderne Leichtbauteile zum Einsatz kommen. Für den zukunftsfähigen Industriezweig sucht EFW nun 300 neue Mitarbeiter, die das Unternehmenswachstum weiter vorantreiben werden.

14. Dezember 2021 | Vattenfall und Cloud&Heat starten Pilotprojekt zur Bereitstellung nachhaltiger Rechenkapazität

Mit Green-IT zu mehr Energieeffizienz: Wie es möglich ist zeigt Cloud&Head zusammen mit Projektpartner Vattenfall in Stockholm.
Mit Green-IT zu mehr Energieeffizienz: Wie es möglich ist zeigt Cloud&Head zusammen mit Projektpartner Vattenfall in Stockholm.

Rechenzentren fressen immer mehr Strom und Ressourcen – ein Problem, das das Dresdner Startup Cloud&Heat durch den Einsatz nachhaltiger Technologien und den Aufbau einer möglichst energieeffizienten Digitalen Infrastruktur lösen will. Dafür ist der IT-Spezialist nun eine Kooperation mit dem Energieunternehmen Vattenfall eingegangen. In einem Pilotprojekt wollen die beiden Partner an der Entwicklung fossilfreier High-End-Server arbeiten, die dank Künstlicher Intelligenz und High Performance Computing besonders hohe Rechenleistungen erfüllen können. Und das bei einem möglichst geringen Ressourcenverbrauch, wofür die Server zur Kühlung an ein Biomasse-Heizwerk gekoppelt werden. Auf diese Weise wird die überschüssige Abwärme aus dem Rechenzentrum, das in zwei Containern nahe Stockholm steht, abgeführt und in das angrenzende Fernwärmesystem einspeist. Angesichts der zunehmenden Bedeutung und Nachfrage von Green IT wollen Cloud&Heat und Vattenfall dieses Projekt weiter verbessern und mehr Lösungen anbieten, um weitere nachhaltige Dateninfrastrukturen zu fördern.

8. Dezember 2021 | Dresdner Forscherinnen erhöhen den Wirkungsgrad von nachhaltigen Perowskit-Solarzellen

Mit ihrer Forschung an der TU Dresden treibt Prof. Yana Vaynzof die Marktreife von Perowskit-Solarzellen maßgeblich mit voran.
Mit ihrer Forschung an der TU Dresden treibt Prof. Yana Vaynzof die Marktreife von Perowskit-Solarzellen maßgeblich mit voran.

Strom aus Sonnenenergie ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, weshalb Forschende permanent damit beschäftigt sind den Wirkungsgrad von Solarzellen zu verbessern. Prof. Dr. Yana Vaynzof, Inhaberin der Professur für Neuartige Elektronische Technologien an der TU Dresden, ist das in Zusammenarbeit mit Kolleginnen der italienischen Universität Pavia bei sogenannten Perowskit-Solarzellen mit einer “invertierten Architektur” gelungen. So konnte die Dresdner Forscherin den Wirkungsgrad der kleinen Kraftwerke durch die Beimischung von organischen Salzen von 23 auf 23,7 Prozent erhöhen. Doch nicht nur das: Mit der veränderten Zusammensetzung der Zellen hat sich auch ihre Stabilität erhöht. In Anbetracht dieser Verbesserungen sei man der Markteinführung der vielversprechenden Technologie einen großen Schritt näher gekommen, so Prof. Vaynzof. Perowskit-Zellen mit einer invertierten Architektur gelten als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Silizium-Zellen, da ihre Produktion deutlich weniger Energie verbraucht. Bisher ging das allerdings auf Kosten des Wirkungsgrads der besonders leichten Sonnenkraftewerke, was sich mit der veränderten Zusammensetzung nun geändert hat. Über die Forschungserfolge von Prof. Vaynzof haben wir bereits Mitte April berichtet, damals sorgte sie mit einem einem neuen Herstellungsverfahren von Perowskit-Zellen für Aufsehen, das eine bessere Reproduzierbarkeit ermöglichte.

2. Dezember 2021 | 22 Millionen für einen digitalen Zwilling: TU Dresden erhält Auftrag zur Erforschung der Zukunft der Straße

Die Zukunft der Straße ist vernetzt und digital.
Die Zukunft der Straße ist vernetzt und digital.

Die Zukunft der Straße ist digital – so viel scheint klar. Zur Erforschung des digitalen Verkehrswesens wurde an der TU Dresden ein Sonderbereich zur Untersuchung sogenannter Digitaler Zwillinge einberufen. Digitale Zwillinge sind Computermodelle, die physische Prozesse mittels sensorischer Echtzeit-Überwachung virtuell abbilden, um sie dann in Hinblick auf bestimmte Ziele zu optimieren. Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des autonomen Fahrens werden sie in Zukunft voraussichtlich eine wichtige Rolle spielen. Der Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde deshalb mit einem Fördergeld von über 22 Millionen ausgestattet.

Die Leitung des neuen Bereichs namens „Digitaler Zwilling Straße – physikalisch-informatorische Abbildung des Systems Straße der Zukunft“ wird Professor Michael Kaliske vom „Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke“ der TU Dresden übernehmen. Weitere Institute sind als Partner mit an Bord, etwa von der RWTH Aachen. Neben dem neuen Forschungsbereich umfasst das Projekt auch zwei Graduiertenkollegs, die nun an der TU Dresden eingerichtet werden. Mit der Einwerbung des Projekts konnte sich der Forschungsstandort Dresden gegen eine Vielzahl anderer Bewerber durchsetzen.

26. November 2021 | Deutscher Astronaut führt für TU Dresden Experimente auf der ISS durch

ESA-Astronaut Matthias Maurer freut sich auf seine Reise in den Weltraum. Mit im Gepäck hat er zwei Hightech-Geräte, die unter anderem von der TU Dresden mitentwickelt wurden.
ESA-Astronaut Matthias Maurer freut sich auf seine Reise in den Weltraum. Mit im Gepäck hat er zwei Hightech-Geräte, die unter anderem von der TU Dresden mitentwickelt wurden.

Einmal als Astronaut in den Weltraum fliegen – ein Traum, der für Matthias Maurer nach langer Vorbereitung endlich wahr wurde. Am 12. November reiste der deutsche ESA-Astronaut erstmals in einer SpaceX-Rakete Richtung Orbit, um auf der internationalen Raumfahrtstation ISS eine Reihe wissenschaftlicher Experimente durchzuführen. Mit an Bord waren auch zwei Forschungsaufträge, die von der TU Dresden begleitet werden. Dabei handelt es sich zum einen um einen als “Bioprint First Aid” bezeichneten 3D-Drucker, der eine gewebebildende „Biotinte“ herstellen kann, mit der sich die Heilung von Schürfwunden beschleunigen lässt. Das zweite begleitete Experiment dient der Entwicklung eines smarten Atemgas-Analyse-Systems. Anders als bisherige Systeme soll das dem Träger deutlich mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen und die körperliche Leistungsfähigkeit des Trägers besser feststellen können. Matthias Maurer wird voraussichtlich die kommenden sechs Monate auf der ISS verbringen.

18. November 2021: Dresdener Forscher entwickeln neuartige Krebstherapie

Prof. Gerhard Ehninger, Mitbegründer der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und Gründer der Firma Cellex mit Sitz in Dresden.
Prof. Gerhard Ehninger, Mitbegründer der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und Gründer der Firma Cellex mit Sitz in Dresden.

Digitale Technologien revolutionieren die Medizin und versprechen neue Chancen für die Krebstherapie. Das Dresdener Unternehmen GEMoaB unterstützt mit seinen Forschungen die sogenannten CAR-T-Therapien, bei denen Blutkrebspatienten mit gentechnisch veränderten Abwehrzellen behandelt werden. Diese Killerzellen bekämpfen den Krebs, lösen jedoch häufig eine überschießende Immunreaktion des Körpers aus, die lebensgefährlich sein kann. Mithilfe der GEMoaB-Technologie soll es gelingen, diese Immunreaktion zu verhindern: Sie schaltet die Killerzellen an und ab. Gründer von GEMoaB ist Stammzellenexperte und Mediziner Prof. Gerhard Ehninger, der bereits den CAR-T-Ansatz mitentwickelt hat. Ehninger war Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und Mediziner am Klinikum der TU Dresden. Er ist Mitbegründer der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und Gründer der Firma Cellex mit Sitz in Dresden und Köln. Blackstone Life Sciences investierte aktuell eine Viertelmilliarde US-Dollar in GEMoaB. Das Unternehmen ist künftig die europäische Zentrale der neu gegründeten internationalen Company Avencell Therapeutics. Dresden wird Sitz von Avencell Europe.

15. November 2021 | NTT DATA Business Solutions stärkt Sachsens IT-Netzwerk

Auf Wachstumskurs: Der Global Player am Standort Dresden.
Auf Wachstumskurs: Der Global Player am Standort Dresden.

Die Digitalisierung von Unternehmen schreitet voran. Cloud-Computing gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Auch die NTT DATA Business Solutions AG (vormals itelligence AG) mit Hauptsitz in Dresden bleibt dank des steigenden Cloud-Management-Bedarfs weiter auf Wachstumskurs: Im aktuellen Halbjahr verzeichnet der weltweit führende SAP-Dienstleister für den Mittelstand und Konzerne eine positive Geschäftsentwicklung. Die wachsende Nachfrage nach SAP-Support und Cloud-Management stärkt auch den Unternehmensstandort Sachsen, in den das Unternehmen bisher über 40 Millionen Euro investierte. In Zukunft will NTT DATA Business Solutions Innovationspartnerschaften bei Themen wie Smart City, 6G-Konnektivität und Industrial Internet of Things weiter ausbauen. Geplant ist unter anderem, die Zusammenarbeit mit dem Smart Systems Hub, dem Cluster Silicon Saxony und den Hochschulen der Region zu intensivieren. Auf diese Weise fördert das Unternehmen den Boom der IT- und Software-Branche am Innovationsstandort Dresden.

04. November 2021 | Amt für Wirtschaftsförderung und KarriereStart holen bundesweite Gründungswoche nach Dresden

Gründungswoche: Im Neuen Rathaus tauschen sich Gründer und Nachwuchskräfte aus.
Gründungswoche: Im Neuen Rathaus tauschen sich Gründer und Nachwuchskräfte aus.

Der Standort Dresden bietet Hightech-Gründern beste Bedingungen für einen erfolgreichen Start in den Markt. Zu den vielen regionalen Unterstützern gehören das Amt für Wirtschaftsförderung und die Bildungs-, Job- und Gründermesse KarriereStart: Anlässlich der Gründungswoche Deutschland laden die beiden Einrichtungen am 15. November 2021 zum Gründungsseminar „Auf die Plätze, Fertig, ... Stopp – Mit neuen Ideen und Zuversicht Konzepte entwickeln“ ein. Entscheider aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen sowie Investoren berichten über Themen wie innovative Gründungsmodelle oder neue Strategien während der Coronakrise. Die Veranstaltung findet von 16 bis 20.30 Uhr im Neuen Rathaus statt, eine Anmeldung ist erforderlich und bis 11. November möglich.

Die diesjährige Gründungswoche Deutschland vom 15. bis 21. November steht unter dem Motto „Gründen heißt Vielfalt“. Ihr Ziel ist es, Nachwuchskräfte für Unternehmertum zu begeistern, den Austausch von Ideen, Erfahrungen und Meinungen über Gründung und Selbstständigkeit zu ermöglichen und Initiativen zur Gründungsförderung vorzustellen.

27. Oktober 2021 | Dresdner Wasserstoff-Unternehmen sichert sich Millioneninvestition

109 Millionen Euro für Sunfire: Grüner Wasserstoff fördert die Energiewende.
109 Millionen Euro für Sunfire: Grüner Wasserstoff fördert die Energiewende.

Der Markt für klimafreundlichen grünen Wasserstoff wächst – auch in Europa. Investorengelder in Höhe von 109 Millionen Euro sollen es dem Dresdner Unternehmen Sunfire künftig ermöglichen, seine neuartige Elektrolyse-Technologie zu industrialisieren und erste Gigafactories zu errichten. Zu den Geldgebern gehören unter anderem die Lead-Investoren Lightrock und Planet First Partners sowie Carbon Direct Capital Management und HydrogenOne Capital. Mit der Entwicklung seiner Hochtemperatur-Elektrolyse (SOEC) setzt Sunfire neue Maßstäbe für die Herstellung von grünem Wasserstoff: Die Elektrolyseure des Startups sind in der Lage, in nur einem Schritt ein Synthesegas zu produzieren, das in Produkte wie Kerosin oder Diesel umgewandelt werden kann. Auf diese Weise hilft die Technologie von Sunfire dabei, fossile Ausgangsstoffe wie Erdöl oder Kohle zu ersetzen. Bis 2023 will das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden in Deutschland zusätzlich eine Produktionsstätte für alkalische Elektrolyseure mit einer Kapazität von 500 Megawatt pro Jahr aufbauen. Der weitere Ausbau ist bereits in Planung.

20. Oktober 2021 | Forscher der TU Dresden erhält Preis für innovative Materialkombination für Roboter-Arme

Kostengünstigere Antriebe für Roboter durch innovative Material-Kombination: Für diese Entwicklung wurde der aus Bangladesh stammende Maschinenbau-Experte Moniruddoza Ashir jetzt mit dem Innovationspreis vom Industrieclub Sachsen e.V. ausgezeichnet. Bereits seit 2013 forscht der studierte Textil- und Konfektionstechniker und promovierte Maschinenbauer am Institut für Textilmaschinen der TU Dresden zu alternativen Materialien für kinetische Systeme. Während Greif- und Roboter-Arme traditionell meist auf Metall basieren, empfiehlt Ashir in seiner Dissertation Formgedächtnislegierungen aus Nickel und Titan, die trotz Verformungen in ihre Ursprungsform zurückkehren können. Diese seien schon etabliert, aber teuer. Seine vorgestellte, neue Kombination mit Faser-Kunststoff-Verbünden wie Glas oder Carbon benötige weniger Legierungen und sei deshalb kostengünstiger in der Produktion.

Herr Dr. Ashir (2.v.re.) zur Preisverleihung des Innovationspreises des Industrieclubs Sachsen 2020 gemeinsam mit Frau B. Deutsch (Geschäftsführerin Industrieclub Sachsen e.V.), Herr Prof. Dr. Ch. Cherif (Direktor des ITM), Frau Prof. U. Staudinger (Rektorin der TUD) und Herrn Dr. G. Bruntsch (Präsident Industrieclub Sachsen e.V.); v.l.n.r.
Herr Dr. Ashir (2.v.re.) zur Preisverleihung des Innovationspreises des Industrieclubs Sachsen 2020 gemeinsam mit Frau B. Deutsch (Geschäftsführerin Industrieclub Sachsen e.V.), Herr Prof. Dr. Ch. Cherif (Direktor des ITM), Frau Prof. U. Staudinger (Rektorin der TUD) und Herrn Dr. G. Bruntsch (Präsident Industrieclub Sachsen e.V.); v.l.n.r.

19. Oktober 2021 | Elektronik-Nachwuchs lötet in den Ferien

Talente-Entwicklungsprogramm JUNIORDOKTOR startet die 14. Runde

Ab sofort können Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 12 wieder am JUNIORDOKTOR-Programm teilnehmen und bei rund 100 Veranstaltungen in Dresden ihre Talente testen. Besonders nachgefragt ist auch diesmal das Schülerlabor am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Auftakt der neuen JUNIORDOKTOR-Staffel war der Start des Herbstferienprogramms „Löten – Platinen bestücken – Radios bauen“ am Dienstag, 19. Oktober 2021, im HZDR. Hier lernen Schülerinnen und Schüler die Grundlagen der Mikroelektronik.

A disk of magnetic material is irradiated with ions.
Juniordoktor-Auftaktveranstaltung im Schülerlabor DeltaX

Prof. Sebastian Schmidt, wissenschaftlicher Direktor des HZDR, freut sich über das große Interesse am Schülerlabor: „Spitzenforschung ist nur möglich mit hochmotivierten und exzellent ausgebildeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Deshalb hat das HZDR als international renommierte Forschungseinrichtung im Blick, junge Menschen frühzeitig für Wissenschaft zu begeistern. Unser ausgebuchtes Schülerlabor DeltaX trifft mit seinen Angeboten für Schule und Freizeit dabei den Nerv der Forschergeneration von (über)morgen.“

Die große Nachfrage an den ersten Veranstaltungen stimmt die Initiatoren zuversichtlich: „Die bereits 14. Ausgabe des JUNIORDOKTORs und die ausgebuchten Veranstaltungen bestätigen uns Jahr für Jahr den Erfolg dieses Freizeit-Programms für Schülerinnen und Schüler. Die Begeisterung für Technologien bei jungen Talenten zu wecken und zu fördern, ist unser Ziel. An einem Hochtechnologie Standort wie Dresden arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft eng Hand in Hand. Daher unterstützen wir nachhaltige Konzepte wie diese des JUNIORDOKTORs zur Nachwuchskräftesicherung“, sagt Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung.

Informationen zum Programm werden fortlaufend unter www.juniordoktor.de veröffentlicht. Die ersten 16 der rund 100 Veranstaltungen stehen fest und werden bereits eifrig von den Kindern und Jugendlichen gebucht. Bisher sind folgende Veranstalter dabei:

  • Barkhausen Institut
  • Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden
  • Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
  • Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf mit Schülerlabor DeltaX
  • Landesverband Sächsischer Jugendbildungswerke e. V.
  • Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
  • SachsenEnergie AG
  • Technische Sammlungen Dresden
  • Technische Universität Dresden
  • tjg. theater junge generation

Geplant wird sowohl mit analogen als auch mit digitalen Formaten – je nach Möglichkeiten der Veranstalter. Die Evaluation der letzten Staffel zeigte, dass die Kinder und Jugendlichen sich ausdrücklich beide Formate wünschen. Für die einen ist die Sehnsucht nach realen Begegnungen groß, während andere, die zum Beispiel aus dem Dresdner Umland bis hin zu Leipzig kommen, überhaupt erst durch die digitalen Formate in die Dresdner Wissenschaft und Forschung eintauchen konnten und können. Mit der korrekten Beantwortung von insgesamt sieben Fragen und dem Nachweis von sieben Stempeln erwerben sie die JUNIORDOKTOR-Würde samt Hut und Urkunde.

Das stadtweite Talente-Entwicklungsprogramm JUNIORDOKTOR ist ein wichtiges Projekt des Netzwerks Dresden – Stadt der Wissenschaften. Es wird vom Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden koordiniert. Kinder und Jugendliche der Klassenstufe 3 bis 12 aus Dresden und Umgebung erhalten kostenlosen Zugang zu spannenden Veranstaltungen an rund 30 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und technologieorientierten Unternehmen.

15. Oktober 2021 | Dresdner Startup unterstützt Kunststoffhersteller beim Recycling

Zu 100 Prozent recycelbar: Johanna Bialek und das Team von Holy Poly wollen Kunststoffabfälle vermeiden.
Zu 100 Prozent recycelbar: Johanna Bialek und das Team von Holy Poly wollen Kunststoffabfälle vermeiden.

In der Europäischen Union und damit auch in Deutschland sind seit dem 3. Juli 2021 zahlreiche Einwegplastikprodukte verboten. Auf diese Weise soll die Menge an Kunststoffmüll in der Umwelt verringert werden. Das Dresdner Start-up Holy Poly unterstützt Hersteller von Kunststoffprodukten dabei, die verschärften Vorgaben für mehr Recycling in den Betrieben und in der Gesellschaft zu erfüllen und selbstgesteckte Ziele bei der Abfallreduzierung zu erreichen. Kunden von Holy Poly sind dabei vor allem B2C-Markenhersteller, die höherwertige Kunststoffprodukte auf den Markt bringen. Das Entwicklungsziel sind laut Holy Poly Produkte, die zu 100 Prozent recycelt und zu 100 Prozent recycelbar sind – und eine Kunststoffbranche, die auf Kreislaufwirtschaft setzt. Bei diesem Schritt unterstützt Holy Poly Unternehmen mit verschiedenen Servicepaketen – von der Beratung über Design und Engineering bis hin zur Umsetzung. Erste Projekte wurden bereits mit Mattel und Innocent verwirklicht.

8. Oktober 2021 | Dresdner KI-Software erleichtert Leukämie-Diagnose

Knochenmarkausstrich eines AML-Patienten: Die neue Software erkennt eine bestimmte Genmutation anhand äußerer Zellmerkmale (dunkelgrüne Färbung).
Knochenmarkausstrich eines AML-Patienten: Die neue Software erkennt eine bestimmte Genmutation anhand äußerer Zellmerkmale (dunkelgrüne Färbung).

Digitale Technologien revolutionieren die Medizintechnik und schaffen neue Chancen, etwa für die Früherkennung von Krebserkrankungen. Forschende am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und der TU Dresden haben ein neuartiges Computersystem entwickelt, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Die Analyse-Software unterstützt Ärztinnen und Ärzte hochpräzise dabei, eine akute myeloische Leukämie (AML) erstmals zu diagnostizieren. AML ist die in Deutschland häufigste Form einer schnell fortschreitenden Blutkrebserkrankung und betrifft das Knochenmark. Zudem erleichtert es die KI-Lösung, eine Genmutation zu erkennen, die für die Behandlung der Erkrankung wichtig ist. Entwickelt haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das System mithilfe künstlicher neuronaler Netze, die menschliche Fähigkeiten nachahmen. Der technologische Ansatz kann auf viele weitere bildbasierte Untersuchungsmethoden angewendet werden und ist derzeit im Ausbau.

7. Oktober 2021 | Dresden ist Aufsteiger des Jahres beim Smart City Index

Im diesjährigen Smart City Index der deutschen Großstädte gelang Dresden der größte Sprung: von Platz 24 im letzten Jahr auf den sechsten Platz in der aktuellen Shortlist. Das bundesweite Digitalranking wird jährlich vom IKT-Branchenverband erhoben, der dafür in fünf Themenbereichen rund 11.000 Datenpunkte erfasst und überprüft. Dresden ist einer der führenden Hochtechnologie-Standorte Europas und nutzt digitale Technologien unter anderem für die zukunftsgerichtete Stadtentwicklung. Dresdner Akteure aus Forschung und Wirtschaft sind für Smart-City-Lösungen in vielen Bereichen weltweite Schrittmacher, etwa bei der Entwicklung von 6G. Die IT- und Software-Industrie ist mittlerweile der größte Arbeitsplatzgenerator in Dresden. Auch die Stadtverwaltung Dresden nimmt beim Thema Smart City eine führende Rolle ein, etwa in der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes in Deutschland. So können bereits über 80 verschiedene Verwaltungsleistungen per Onlineassistent elektronisch beantragt werden. Bis Ende 2022 sollen 200 Leistungen online verfügbar sein.

5. Oktober 2021 | Dresden will sich als Europas führender Hochtechnologie-Standort behaupten

Sichtprüfung der Siliziumkarbid-Halbleiter während der Produktion in der Waferfab von Bosch.
Sichtprüfung der Siliziumkarbid-Halbleiter während der Produktion in der Waferfab von Bosch

Dresdens Wirtschaft wächst – zu diesem Schluss kommt Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, bei der Vorstellung einer 12-Monats-Bilanz am heutigen Dienstag, 5. Oktober 2021: „Corona hat Branchen wie das Gastgewerbe, den Handel und die Kultur schwer erschüttert und fordert uns massiv heraus. Gleichzeitig erleben wir insbesondere im Hochtechnologiebereich eine absolute Boom-Situation, die enorme Wachstumsperspektiven für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden eröffnet.“

Die vergangenen Monate waren geprägt von einer Reihe namhafter Investitionsentscheidungen für den Standort Dresden, so etwa von Vodafone, Jenoptik und Amazon Web Services. Hinzu kommen zahlreiche erfolgreiche Finanzierungsrunden für Startups in Hochtechnologiebereichen, etwa in der Biotechnologie und Robotik. Die Eröffnung des hochmodernen Chipwerkes von Bosch – sechs Monate vor dem Plan – hat die Aufmerksamkeit weltweit agierender Hightech-Unternehmen auf den Mikroelektronik-Standort Dresden gelenkt. „Der weltweite Chipmangel ist auch eine Chance für unseren Standort. Wir wollen die nächsten Akteure nach Dresden holen und das Silicon Saxony weiter ausbauen. Wir brauchen dafür eine zügige Regierungsbildung und Klarheit für die Investoren“, fordert Franke und fügt hinzu: „Wir wollen uns als Europas führender Hochtechnologiestandort behaupten“. Die Wirtschaftsförderung ist intensiv eingebunden in die infrastrukturelle Ertüchtigung des Dresdner Nordens und treibt die hinreichende Versorgung mit Strom, Wasser, Gas sowie ÖPNV voran.

Als deutlichen Wachstumsindikator sieht Franke die ungebrochen hohe Flächennachfrage: 114 Unternehmen erhielten in den vergangenen zwölf Monaten 170 Flächenangebote der Wirtschaftsförderung. Unterm Strich wurde 45 Neuansiedlungen und Erweiterungsprojekte begleitet, u. a. wurden 13 Hallen gebaut. „Es wird sich weiter ganz bewusst für Dresden entschieden. Unser gut vernetztes Ökosystem mit seiner wissenschaftlichen Exzellenz und den top ausgebildeten Fachkräften zieht insbesondere Unternehmen der künftigen Trend- und Wachstumsmärkte an“, so Franke. Sowohl die Gewerbegebiete als auch die Technologie- und Gründerzentren werden kontinuierlich weiterentwickelt. Rund vier Hektar werden in den Gewerbegebieten bis Jahresende verkauft werden, ähnlich hoch ist die Prognose für 2022. Bei den Immobilien sind durch das Nanocenter, die Universellen Werke und den Gewerbehof Freiberger Straße zuletzt 15.000 Quadratmeter Fläche hinzugekommen – die Auslastung liegt trotzdem bereits bei 98 Prozent.

24. September 2021 | Schwungrad der TU Dresden speichert Windenergie in Rekordhöhe

Installation des Schwungrades in Boxberg 2021
Installation des Schwungrades in Boxberg 2021

Für die Energiewende spielen Speichertechnologien wie Lithium-Ionen-Batterien, Pumpspeicherwerke oder synthetische Kraftstoffe eine wichtige Rolle. Eine weitere Technologie, die bisher nur wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, sind sogenannte Schwungräder, bei denen überschüssige Energie in Form von Rotationsenergie gespeichert wird. Wie groß das Potential dieser Technologie ist, zeigt ein von der TU Dresden entwickeltes Schwungrad in Boxdorf in der Lausitz, das eine halbe Megawattstunde Energie speichern und in der Spitze bis zu 500 Kilowatt abgeben kann. Der Demonstrator ist damit fünfmal so groß wie der bisher größte Schwungrad-Speicher. Aufgestellt in der Nähe eines Windparks soll die Technologie künftig dabei helfen, elektrische Energie aus Leistungsspitzen abzufangen und für wind-ärmere Zeiten zu speichern. Ein wirtschaftlicher Betrieb des Demonstrators ließe sich laut TU Dresden problemlos umsetzen.

24. September 2021 | TU Dresden wird Teil der europäischen Universität Eutopia

Von nun an ein Teil der europäischen Universität Eutopia: Die Technische Universität in Dresden.
Von nun an ein Teil der europäischen Universität Eutopia: Die Technische Universität in Dresden.

Eutopia ist ein Netzwerk von Partneruniversitäten, das es sich zum Ziel gesetzt hat die europäische Universität der Zukunft zu bauen. Dafür will Eutopia Studierende, Lehrkräfte und Lernende auf die Disruptionen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten. Gleichzeitig soll die Europäisierung des Studienangebots weiter angeschoben werden, woran nun auch die Technische Universität Dresden teilnehmt, die dem Netzwerk vor kurzem beigetreten ist. Rektorin Ursula M. Staudinger hofft mit dieser Mitgliedschaft, gemeinsame europäische Lehrprojekte an der TU Dresden gestalten zu können. Die Aufnahmezeremonie fand am Donnerstag, dem 23. September, in der Residenz des italienischen Botschafters in Belgien statt. Zusammen mit der TU Dresden schlossen sich dem Verbund auch die Università Ca'Foscari Venezia und der Universidade Nova de Lisboa an. Damit besteht Eutopia aus insgesamt neun Universitäten.

16. September 2021 | Erstes “Dresden Robotics Festivals” bringt die führenden Köpfe der Robotik-Szene zusammen

Das Dresden Robotics Festival bringt die führenden Köpfe der internationalen Robotik-Szene in die sächsische Landeshauptstadt
Das Dresden Robotics Festival bringt die führenden Köpfe der internationalen Robotik-Szene in die sächsische Landeshauptstadt

Das erste Dresden Robotics Festival bringt vom 16. bis zum 22. September die internationale Robotik-Szene aus Industrie, Forschung und New Business in der sächsischen Landeshauptstadt zusammen. Unter den 350 Teilnehmern und 60 internationalen Referenten des Events befinden sich führende Robotik-Hersteller wie Fanuc, Siemens, Stäubli und Yaskawa, genauso wie renommierte Wissenschaftler, Führungskräfte und Start-ups. Das Dresden Robotics Festival wurde vom “Robot Valley Saxony” ins Leben gerufen, einem Branchenverband, der gemeinsam mit sächsischen Startups, Zulieferern, Dienstleistern, Forschungsinstituten und öffentliche Einrichtungen den Robotik-Standort Sachsen fördert. Mit dem Dresden Robotics Festival unterstreicht die Innovationsregion Dresden einmal mehr ihre Fähigkeit, die Zukunft der Wachstumsbranche Robotik entscheidend mitzubestimmen.

9. September 2021 | Projektstart für 6G-Life-Forschungshub in Dresden

Eröffnung des 6G-life-Forschungshubs: Prof. Frank H. P. Fitzek, 6G-life Program Manager Sarah Franke, TUD-Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger und der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Eröffnung des 6G-life-Forschungshubs: Prof. Frank H. P. Fitzek, 6G-life Program Manager Sarah Franke, TUD-Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger und der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Mit „6G-Life“ ist an der Technischen Universität Dresden ein neuer Forschungs-Hub eröffnet worden, bei dem sich alles um 6G dreht – den Mobilfunkstandard der Zukunft. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und hat das Ziel, die Entwicklung der Quantenkommunikation und der Künstlichen Intelligenz im Mobilfunkbereich entscheidend voranzubringen. So sollen Entwicklungen wie Virtual Reality oder das Taktile Internet (Echtzeit-Fernsteuerung physischer Objekte) mit der Einführung des 6G-Netzes künftig Anwendung in einem breiten Markt finden.

Derzeit beschränken sich solche Anwendungen vor allem auf lokale 5G-Campusnetze. Im Unterschied zum 5G-Standard sind dafür jedoch deutliche Verbesserungen bei der Latenz, der Resilienz und der Netzsicherheit nötig, woran der 6G-Life-Hub ab sofort forscht. Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Förderung von Startups. Mit Blick auf die 6G-Entwicklung gilt Dresden als eines der weltweit führenden Forschungszentren. Mit seiner Förderung verbindet das BMBF das Ziel, Deutschland in der Weltspitze als Technologiepartner zu etablieren und den technologischen Wandel mitzugestalten.

2. September 2021 | Klimaschutz durch digitale Technologien: Bundesministerium zeichnet zwei Dresdner Forschungsprojekte aus

Mit innovativen Technologien den Ressourcenverbrauch der Digitalisierung reduzieren – das ist das Ziel des “Green ICT”, einem Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Gestartet ist der Wettbewerb mit 22 Forschungsteams, von denen Bundesministerin Anja Karliczek nun drei ausgezeichnet hat. Zwei stammen von der Technischen Universität Dresden – das "E4C" und das "DAKORE". Die beiden Projekte unter der Leitung von Professor Gerhard Fettweis und Professor Frank Ellinger entwickeln digitale Lösungen, die die Energieeffizienz von zukünftigen Kommunikations- und Informationstechnologien verbessern sollen. „Digitale Technik und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen. Deshalb arbeiten wir schon heute an Lösungen zur Frage nach energieeffizienter Digitaltechnik", so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Preisverleihung. Insgesamt werden die drei Siegerteams vom BMBF mit Fördermitteln von bis zu 12 Millionen Euro unterstützt.
Prof. Frank Ellinger präsentiert einen Aufbau zum Messen von sehr schnellen Mikrochips. Auf dem Monitor ist ein stark vergrößerter Chip zu sehen, der bei sehr hohen Frequenzen von etwa 200 Gigahertz arbeitet.
Prof. Frank Ellinger präsentiert einen Aufbau zum Messen von sehr schnellen Mikrochips. Auf dem Monitor ist ein stark vergrößerter Chip zu sehen, der bei sehr hohen Frequenzen von etwa 200 Gigahertz arbeitet.

27. August 2021 | Künstliche Intelligenz als Frühindikator: Wissenschaftler der TU Dresden erzielen Durchbruch bei implantierbaren KI-Systemen

Künstliche Intelligenz (KI) findet in der Medizin bereits an vielen Stellen Anwendung, zum Beispiel bei der Auswertung von Patientendaten, um anhand kleinster Veränderungen Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Wissenschaftler der TU Dresden gehen einen Schritt weiter: Mit einer bio-kompatiblen KI-Plattform gelang ihnen erstmals die Implantierung von KI in den menschlichen Körper. Ziel des Forscher-Teams um Prof. Karl Leo, Dr. Hans Kleemann und Matteo Cucchi der Professur für Optoelektronik ist es, mittels der KI-Plattform gesunde und krankhafte Muster in biologischen Signalen aufzudecken, Herzschläge in Echtzeit zu klassifizieren und so krankhafte Veränderungen ohne eine permanente ärztliche Überwachung in einem frühen Stadium zu erkennen. Basis für den KI-Chip sind polymer-basierte Faser-Netzwerke, die dem menschlichen Gehirn strukturell ähneln und die komplexe Verarbeitung von Daten ermöglichen („Reservoir Computing“). In dem Ansatz sehen die Wissenschafter eine Möglichkeit Smart Health-Lösungen für die Zukunft weiterzuentwickeln.

Polymer-basiertes künstliches neuronales Netz. Das stark nichtlineare Verhalten dieser Netze ermöglicht ihren Einsatz im Reservoir-Computing.
Polymer-basiertes künstliches neuronales Netz. Das stark nichtlineare Verhalten dieser Netze ermöglicht ihren Einsatz im Reservoir-Computing.

20. August 2021 | Dresdner Forscher entwickeln neue Hardware für das künstliche Gehirn

Das menschliche Gehirn arbeitet hoch-dynamisch und extrem effizient. Neuroinspirierte Rechner ahmen das nach – bislang hauptsächlich durch Softwarelösungen. Geht es jedoch nach Dr. Alina Deac, Projektleiterin am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), soll die Arbeitsweise des Gehirns künftig auch auf der Hardware-Ebene nachgebildet werden können. Gemeinsam mit ihrem Forschungsteam untersucht sie dafür kleinste Materialien, sogenannte Nano-Scheiben, die mit Ionenstrahlen manipuliert ein ähnliches Aktivitätsmuster aufweisen wie miteinander kommunizierende Nervenzellen im Gehirn. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für miniaturisierte Hardware-Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, deren Praxistauglichkeit sich am Wissenschaftsstandort Dresden hervorragend erforschen lässt, so Dr. Alina Deac: „Dresden ist ein einzigartiger Standort für Innovationen rund um neuromorphes Computing oder Wi-Fi-Technologien. Es ist ein Riesenvorteil, dass wir unsere Entwicklung hier bereits vor Ort auf ihre Praxistauglichkeit testen können. Zum Beispiel können wir die Nano-Scheiben mit unseren Partnern an der TU Dresden und bei der Industrie langfristig auch in komplexere Elektronik integrieren“. Das Anwendungsspektrum der Nano-Scheiben ist enorm. Bereits heute werden vergleichbare Technologien in kommerziellen Magnetspeichern und für neue Drahtlos-Technologien eingesetzt.

Eine Scheibe aus magnetischem Material wird mit Ionen bestrahlt.
Eine Scheibe aus magnetischem Material wird mit Ionen bestrahlt.

12. August 2021 | Dresdner Forscher entwickeln Feststoffbatterien für elektrische Flugzeuge

Mit Schwefel zu leichteren Batterien: Das Fraunhofer IWS arbeitet am Durchbruch der Technologie.
Mit Schwefel zu leichteren Batterien: Das Fraunhofer IWS arbeitet am Durchbruch der Technologie.

Aus der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung – so das Ziel von “SoLiS”, einem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das seit 2021 an der Marktreife von Feststoffbatterien arbeitet. An dem Projekt sind unter anderem die TU Dresden und das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) aus Dresden beteiligt, wo letzteres die Projektkoordination übernimmt. Anders als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus bestehen Feststoffbatterien aus einem Lithium-Schwefel-Gemisch und verfügen über vergleichsweise hohe Speicherkapazitäten und niedrige Materialkosten. In dem Projekt sollen innovative Herstellungsverfahren der neuen Technologie erprobt und optimiert werden. Die Forschungsergebnisse könnten dabei helfen die besonders leichten und kostengünstigen Batterien künftig in der elektrischen Luftfahrt einzusetzen. Das Projekt wird mit einer Gesamtsumme von knapp 1,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

06.08.2021 | Ohne Verkehrschaos zum Stadion? Hacker mit Ideen gesucht!

Open Data Camp 2019
Open Data Camp 2019

Dynamo-Fans, die Dresdner Stadtverwaltung und der Stadionbetreiber veranstalten Hackathon im Oktober 2021. Am Sonnabend, 23. Oktober 2021, und Sonntag, 24. Oktober 2021, werden Teams aus Hard- und Softwareentwicklern Ideen für neue Mobilitätslösungen im Umfeld des Rudolf-Harbig-Stadions gemeinsam entwickeln. Die Veranstalter stellen dafür zahlreiche offene Daten zur Verfügung, etwa aus dem Amt für Geodaten und Kataster oder von den Verkehrsbetrieben. Ziel ist es, dem hohen Verkehrsaufkommen bei Spielen von Dynamo Dresden mithilfe moderner technischer Möglichkeiten zu begegnen.

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4. August 2021 | Volkswagen und TraceTronic gründen neocx: Ein Joint Venture für automatisierte Software Integration

Axel Heinrich, Leiter der Elektrik-/Elektronik-Entwicklung bei Volkswagen, und Rocco Deutschmann, Geschäftsführer von TraceTronic, feiern die Gründung von neocx in Dresden.
Axel Heinrich, Leiter der Elektrik-/Elektronik-Entwicklung bei Volkswagen, und Rocco Deutschmann, Geschäftsführer von TraceTronic, feiern die Gründung von neocx in Dresden.

Leistungsfähige Fahrzeugfunktionen basieren auf dem vernetzten Zusammenspiel vieler Einzelkomponenten aus Software und Hardware. Diese Komponenten zusammenzuführen und im Gesamtverbund zu testen, ist eine der derzeit wichtigsten Entwicklungsaufgaben der Automobilindustrie. Das Joint Venture neocx, gegründet von Volkswagen und dem Dresdner IT-Spezialisten TraceTronic, will dabei helfen sie zu lösen. TraceTronic wurde 2004 als Spin-Off der TU Dresden gegründet und gehört heute mit rund 300 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Anbietern von Lösungen für das Testen und Integrieren von Fahrzeugsoftware.

Für Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung Dresden, stellt TraceTronic ein Paradebeispiel für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden dar: “Das neue Gemeinschaftsunternehmen neocx mit Volkswagen ist ein besonderer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von TraceTronic. Im Zukunftsmarkt Integration und Testen von hochvernetzter Fahrzeug-Software wird es nicht das letzte Kapitel des Dresdner Unternehmens sein. Die großen Themen der Automobilbranche – CO2-Minderung, Elektromobilität und hochautomatisiertes Fahren – treiben die Komplexität der Elektronik und Software und damit auch den Bedarf, diese automatisiert zu testen. Genau hier liegt die weltweit gefragte Expertise von Tracetronic.“

An dem Joint Venture neocx sind Volkswagen und TraceTronic zu jeweils 50 Prozent beteiligt.

03.08.2021 | Dresden fördert innovative Projekte aus Wirtschaft und Forschung

Die Landeshauptstadt Dresden fördert innovative Projekte aus Wirtschaft und Forschung mit 10.000 Euro bis maximal 100.000 Euro. Insgesamt stehen etwa 250.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung ist bewusst themenoffen und ermöglicht z. B. Vorhaben aus den Bereichen Industrie 4.0, Smart City, neue Materialien, zukünftige Energiesysteme oder auch nicht-technische Neuerungen. Bewerbungen sind bis zum 19. September 2021 möglich. Die Antragsformulare sowie weitere Informationen zur Förderung gibt es unter www.dresden.de/innovativ.

Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung: „Unsere Innovationsförderung hat sich vielfach als erfolgreicher Katalysator bewiesen, wenn es darum geht, exzellente Ideen mit städtischer Relevanz in zukunftsträchtige Geschäftsmodelle zu verwandeln.“

Antragsberechtigt sind Gründer und Startups aus dem Hochtechnologiebereich, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Dresden sowie Forschungseinrichtungen und Nicht-KMU im Rahmen von Unternehmensverbünden.

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29. Juli 2021 | NCT in Dresden entdeckt neue Therapiemöglichkeiten gegen Darmkrebs

Im NCT-Labor untersuchen Wissenschaftler die Wirksamkeit verschiedener Substanzen an Zellkulturen.
Im NCT-Labor untersuchen Wissenschaftler die Wirksamkeit verschiedener Substanzen an Zellkulturen.

Gut 58.000 Menschen erhalten in Deutschland jedes Jahr die Diagnose Darmkrebs. Dennoch gibt es bisher nur wenige effektive Therapien gegen die Erkrankung, vor allem, wenn sie sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Ein Forscherteam unter Leitung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Dresden und Heidelberg könnte das allerdings nun ändern. Bei seiner Forschung hat es ein Proteinkomplex (Cyclin K/CDK12) entdeckt, über das sich die Tumorzellen des Darmkrebs gezielt angreifen lassen. Als geeignetes Mittel dafür könnte eine bislang unbekannte Substanz aus der neuartigen Wirkstoffgruppe der molekularen Klebstoffe dienen, die ebenfalls von dem Forscherteam des NCT entdeckt wurde.

„Dies ist eine wichtige Grundlage, um künftig neue Medikamente für Patienten mit Darmkrebs zu entwickeln oder vorhandene CDK12-Inhibitoren auf ihre Wirksamkeit gegen diese Tumoren zu testen“, sagt Prof. Hanno Glimm, Direktor am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden. Das NCT ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Dresdner Universitätsklinikums, der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).

22. Juli 2021 | In Dresden spielt die KI-Musik

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wollen die Forschenden des CeTI die Fähigkeit des Klavierspiels digitalisieren, um sie anschließend in Lernprogramme zu überführen.
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wollen die Forschenden des CeTI die Fähigkeit des Klavierspiels digitalisieren, um sie anschließend in Lernprogramme zu überführen.

Die menschliche Hand am Klavier: Ein komplexes Zusammenspiel von Sehnen, Sinneszellen und verschiedensten Muskeln. Wie es genau funktioniert, untersucht ein Forschungsteam der TU Dresden und des „Zentrums für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion“ (CeTI). Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wollen die Forschenden die Fähigkeit des Klavierspiels digitalisieren, um sie anschließend in Lernprogramme zu überführen. Dafür haben sie die Pianistin Inhye Park in einem Sensoranzug an ein Klavier gebeten und jede ihrer Bewegungen mittels Künstlicher Intelligenz analysiert. Jeder ihrer Tastenanschläge wird in Echtzeit auf dem Computer erfasst. Die so gesammelten Daten können nun als Grundlage für Lernprogramme dienen, bei denen Lernende ebenfalls in einen KI-Anzug schlüpfen und mittels Vibrationsfeedback sich selbst die richtigen Bewegungen antrainieren können. So lernen sie „beispielsweise, dass durch das Abfedern des Handgelenks ein eher weicherer oder härterer Ton entsteht", erklärt Karl-Heinz Simon, Klaviermethodiker am CeTI Dresden. Schon in einigen Jahren könnten solche Lernprogramme dabei helfen, Menschen unabhängig von Sprache oder anderen Barrieren verschiedenste Fähigkeiten beizubringen.

2. Juli 2021 | TU Dresden entwickelt Laserroboter zur Entsorgung von radioaktivem Giftmüll

Inhaber der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik: Prof. Dr.-Ing. habil. Antonio Hurtado
Inhaber der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik: Prof. Dr.-Ing. habil. Antonio Hurtado

Beim Abriss von alten Kernkraftwerken entstehen große Mengen radioaktiven Mülls. Sie zu entfernen kann für Menschen mit großen Gefahren verbunden sein. Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Dresden wollen das nun ändern. Dafür hat das Team der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik einen neuen Laserroboter entwickelt, der kontaminierte Materialien bereits vor dem Abriss unschädlich und für eine künftig Wiederverwendung zugänglich machen soll.

Im Fokus steht dabei eine krebserregende Lackierung aus Weichmachern, die sich auf vielen Wänden und Metallteilen von alten Kraftwerken befindet. Derzeit werden die radioaktiven Lacke mit Sandstrahlern abgetragen, was zu einer Kontaminierung des eingesetzten Sandes führt. Um das zu umgehen, wurde der Dresdner Roboter mit speziellen Lasern ausgestattet, die die Lacke so erhitzen können, dass die radioaktiven Stoffe zerfallen und sich anschließend absaugen lassen. Laut der TU Dresden besteht an der Technologie bereits ein internationales Interesse, da die Zahl maroder Kernkraftwerke immer weiter steigt.

25. Juni 2021 | Leichtbausymposium 2021 der TU Dresden: Mit Neutralleichtbau zu mehr Ressourceneinsparungen

Der Vorstand des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden lud zum 24. Leichtbausymposium in Dresden: Prof. Werner Hufenbach, Prof. Niels Modler, Prof. Hubert Jäger, Prof. Maik Gude (von links)
Der Vorstand des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden lud zum 24. Leichtbausymposium in Dresden: Prof. Werner Hufenbach, Prof. Niels Modler, Prof. Hubert Jäger, Prof. Maik Gude (von links)

„Neutralleichtbau - Mehrwert durch Ressourceneinsparung“, so das Motto des Dresdner Leichtbausymposiums 2021, das ganz im Zeichen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschaftsweise stand. Gemeinsam mit ausgewählten Experten wurden auf der Veranstaltung des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik der Technischen Universität Dresden die Leitplanken eines ressourcensparenden Leichtbaus im 21. Jahrhundert diskutiert. Ob „Cradle-to-Cradle“ oder innovative Lösungsansätze für die Kreislaufführung von Wertstoffströmen – die Plattform hat mit seinen etwa 100 digitalen Veranstaltungen eine große Bandbreite an Themen abgedeckt. Neben den Vorträgen konnten die mehr als 1.000 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auch etliche Möglichkeiten zur interaktiven Netzwerkbildung nutzen. Das Dresdner Leichtbausymposium gilt seit vielen Jahren als eine wichtige branchenübergreifende Plattform zum Erfahrungsaustausch von internationalen Entscheidungsträgern. Auch in diesem Jahr hat das Symposium mit dem Thema Neutralleichtbau einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen.

18. Juni 2021 | Smart System Hub: Digital Product Factory aus Dresden geht mit neuer Challenge in die dritte Runde

Michael Kaiser, CEO und Hans Klingstedt, Senior Project Manager Business Development & Co-Innovation bei Smart Systems Hub, Dr. Georg Püschel, Product Manager und Mitbegründer von Wandelbots, Harald Heinrich, Lead Principal Engineering Automation und Uwe Gäbler, Director Development Center Dresden bei Infineon
Michael Kaiser, CEO und Hans Klingstedt, Senior Project Manager Business Development & Co-Innovation bei Smart Systems Hub, Dr. Georg Püschel, Product Manager und Mitbegründer von Wandelbots, Harald Heinrich, Lead Principal Engineering Automation und Uwe Gäbler, Director Development Center Dresden bei Infineon

Das Auge von Infineon, die Muskeln von Wandelbots, das Nervensystem von SAP und objective partner: so sieht die dritte Runde der Digital Product Factory, kurz DPF, aus. Die DPF ist ein Innovationsprogramm des Smart Systems Hub aus Dresden, das sich die Entwicklung digitaler Industrieanwendungen zum Ziel gesetzt hat. Ihre Projekte sind auf eine Laufzeit von drei Monaten begrenzt und bringen Kooperationspartner aus verschiedenen Disziplinen zusammen. In der dritten, aktuellen Ausgabe der Digital Product Factory arbeitet nun das Technologieunternehmen Infineon mit den Softwarespezialisten SAP, objektive partner und Wandelbots daran, die Interaktion von Mensch und Roboter mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Dafür haben sich die Co-Innovatoren zwei Ziele gesetzt: Die Entwicklung eines flexibel einsetzbaren Roboters, der mit einer Sensorfusion-basierten Edge-AI Lösung angelernt und überwacht werden kann, sowie die Möglichkeit, den Roboter digital abzurechnen.

Beides zusammen bildet ein ganzheitliches und skalierbares Geschäftsmodell, das auch als „robot and asset as a service“ bezeichnet wird. Das Smart Systems Hub Dresden gestaltet dafür die virtuellen und physischen Räume, leitet methodisch die Produktentwicklung und übernimmt die Organisation und die Akquise von Know-How.

14. Juni 2021 | Jenoptik, Vodafone, Bosch - Dresdens Hightech-Standort auf Wachstumskurs

Neue Reinräume für die Dresdner Fertigung: Jenoptik will die Bauarbeiten an seinem neuen Standort bis 2025 abgeschlossen haben.
Neue Reinräume für die Dresdner Fertigung: Jenoptik will die Bauarbeiten an seinem neuen Standort bis 2025 abgeschlossen haben.

Vodafone, Jenoptik und Bosch sorgen für Zuwachs am Hochtechnologie-Standort Dresden. Während sich der Mobilfunkspezialist Vodafone mit einem globalen Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung in der Landeshauptstadt niederlassen will, bauen Jenoptik und Bosch neue Fertigungsstätten im Silicon Saxony auf. Am neuen Vodafone-Standort sollen bis zu 200 Forscher an der Weiterentwicklung der 5G- und 6G-Technologie arbeiten und konkrete Anwendungen in den Bereichen autonomes Fahren, vernetzte Landwirtschaft, Chemie und Bau vorantreiben. Der Photonik-Konzern Jenoptik erwirbt ein Grundstück, um in eine neue Reinraum-Fabrik mit hochmodernem Fertigungsgebäude und Bürokomplex zu investieren. Der Industrieriese Bosch dagegen hat im Dresdner Norden gerade eine neue Halbleiterfabrik eröffnet. Der Standort gilt zu den modernsten seiner Art und als eine der größten Investitionen des Traditionsunternehmens. An allen drei Ansiedlungen war das Amt für Wirtschaftsförderung unmittelbar beteiligt. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert betont die Vorzüge des Standorts: „Das Zusammenspiel zahlreicher Unternehmen, Institute und Startups macht Dresden zu einem der führenden Hochtechnologiestandorte Europas. In Dresden ist die Zukunft zu Hause“. Dresdens exzellente Hochschulen würden gerade in den MINT-Fächern weltweit gefragte Talente ausbilden, denen sich vor Ort nun weitere sehr attraktive Chance bieten, so Hilbert.

3. Juni 2021 | Vodafone entscheidet sich für Dresden als Standort für neues globales Innovationszentrum

Die Vodafone Gruppe wird in Dresden ein globales Kompetenzzentrum für Forschung, Entwicklung und Innovation aufbauen. Damit schafft das Unternehmen in den kommenden Jahren mehr als 200 hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt. Im Januar 2021 startete die Vodafone Gruppe einen internationalen Wettbewerb, in dem sich acht vorab ausgewählte europäische Städte als Standort für das neue Zentrum bewerben konnten. In diesem Wettbewerb hat sich Dresden durchgesetzt. Das Kompetenzzentrum wird einen klaren Fokus auf Zukunftstechnologien wie 5G, 6G und OpenRAN haben – genau wie auf konkrete Anwendungen in den Bereichen autonomes Fahren, vernetzte Landwirtschaft, Chemie und Bau. In all diesen Bereichen ist Dresden bereits ein weltweit führender Forschungsstandort.

Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland: “Die Entscheidung ist ein weiteres starkes Bekenntnis zum Industriestandort im Herzen Europas. [...] ab 2021 wollen wir jetzt 6G in Dresden aus Deutschland für die Welt entwickeln. Unser Signal für dieses Land: Die Zukunft der Digitalisierung wird in Deutschland erdacht.”

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: “Die Attraktivität Dresdens und Sachsens als Innovationsregion wird hier erneut sichtbar.” Dirk Hilbert, Oberbürgermeister von Dresden: “Das Zusammenspiel zahlreicher Unternehmen, Institute und Startups macht Dresden zu einem der führenden Hochtechnologiestandorte Europas. Vodafones Entscheidung unterstreicht das noch einmal doppelt: In Dresden ist die Zukunft zu Hause.”

Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, ergänzt: “Wir sind stolz, dass wir Vodafone mit unserer Bewerbung überzeugen konnten. Ein wichtiges Argument für Technologieansiedlungen sind immer wieder unsere exzellenten Hochschulen, die besonders in den MINT-Fächern weltweit gefragte Talente ausbilden.”

28. Mai 2021 | Dresdner Forscher machen technische Oberflächen rein wie Lotusblüten

Ein Team aus Forschern des Fraunhofer IWS und aus der Wirtschaft gründen mit “Fusion Bionic” ein Hightech-Unternehmen aus: Benjamin Krupop, Dr. Tim Kunze und Dr. Sabri Alamri (v. l.) gehören dazu.

Moderne Lichtinterferenz-Technologien aus Dresden machen es möglich: Durch “Direct Laser Interference Patterning” (kurz: DLIP, auf Deutsch: “Direkte Laserinferenz-Strukturierung”) können die Gründer der “Fusion Bionic”, eines Spin-offs des Fraunhofer IWS, nun sehr schnell Lotuseffekte und andere raffinierte Strukturtricks der Natur auf technische Oberflächen wie Batteriekomponenten, Implantate oder sogar Flugzeuge übertragen. Diese mikroskopisch kleinen Oberflächenmuster gestalten Implantate verträglicher oder verhindern mit ihren Anti-Eis-Mustern, dass Fluggäste im Winter wegen tiefgefrosteter Tragflächen ewig auf den Start in den sonnigen Süden warten müssen. Die in der vergangenen Dekade am Fraunhofer IWS und an der TU Dresden erforschte Technologie ist nun marktreif. Dr. Tim Kunze, der bisher die Gruppe für Oberflächenfunktionalisierung am Fraunhofer IWS leitete, hat daher im April 2021 mit einem Team aus Wissenschaft und Wirtschaft “Fusion Bionic” gegründet. Der Firmenname steht für die Fusion von naturinspirierten Effekten in technische Produktoberflächen, also eine Art Symbiose aus Biologie und Technologie nach dem Vorbild der Bionik. “Dabei hat uns auch das Fraunhofer AHEAD-Programm stark weitergeholfen. In einem unternehmerischen Umfeld mit Unterstützung von Experten aus der Fraunhofer-Gesellschaft haben wir unser Geschäftsmodell sowie das Produkt geschärft und unser Team gut für die Gründung aufgestellt”, sagt Tim Kunze. Dieser Fraunhofer-Forschungstransfer in die Praxis möchte auch für neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Dresden und Sachsen sorgen. Die Belegschaft soll bis Ende 2022 auf etwa zehn Beschäftigte wachsen.

20. Mai 2021 | Preis für Wissenschaftskommunikation: Dresdner Doktorand tritt für Deutschland an

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FameLab Germany Regionalentscheid 2021 – Stefan Golfier

Unter Mitstreitern aus ganz Deutschland hat sich der Dresdner Wissenschaftler Stefan Golfier durchgesetzt und ist im Finale des FameLab Germany 2021 als Sieger hervorgegangen. Das FameLab ist ein international renommierter Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation, bei dem Nachwuchswissenschaftler ihre Arbeiten einer Jury innerhalb einer dreiminütigen Präsentation vorstellen müssen. Dabei gewinnt der Teilnehmer mit den verständlichsten und spannendsten Inhalten und kann sich über eine Reihe regionaler Wettbewerbe für das internationale Finale beim Cheltenham Science Festival in Großbritannien qualifizieren.

Für Deutschland ist das in diesem Jahr nun Stefan Golfier gelungen, der vor kurzem seine Doktorarbeit an dem Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik sowie dem Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme geschrieben hat. Mit seinem Vortrag “Unser entknotetes Erbgut” tritt er als nächstes gegen die besten Kommunikatoren der internationalen Wissenschaftsszene an: “Die Qualifikation für das Finale ist eine tolle Erfahrung und eine großartige Gelegenheit meine Faszination für die Wissenschaft mit einem breiten Publikum zu teilen. Für die Möglichkeit daran teilzunehmen, möchte ich mich bei den Dresdner Max-Planck-Instituten und der Dresdner Wissenschaftscommunity bedanken, durch die meine Begeisterung für die Wissenschaftskommunikation geweckt wurde.“ Das FameLab existiert bereits seit 2005 und gehört zu den führenden Veranstaltungen seiner Art.

12. Mai 2021 | TU Dresden steigt im Ranking der besten Universitäten weiter auf

Beyer-Bau und Observatorium der TU Dresden: Laut RUR Ranking auf Platz 67 der besten Universitäten der Welt.
Beyer-Bau und Observatorium der TU Dresden: Laut RUR Ranking auf Platz 67 der besten Universitäten der Welt.

Ganze 867 Universitäten hat das RUR World University Ranking 2021 für seine Rangliste der weltweit besten Universitäten untersucht. Darunter auch die TU Dresden, die in diesem Jahr auf Rang 67 gelandet ist. Nach ihrer Platzierung auf Rang 229 im Jahr 2013 hat sie sich damit innerhalb von acht Jahren um 162 Plätze verbessert. Im Ranking der deutschen Universitäten klettert sie ebenfalls nach oben: Von Platz 17 in 2013 auf Platz 3 in 2021. Besonders gute Noten bekommt die TUD im Bereich Lehre, wo sie im Deutschlandvergleich zum zweiten Mal in Folge auf Platz 2 gerankt wird. Auch im Bereich Forschung zeigen sich im weltweiten Vergleich konstant gute Platzierungen. Hier hat es die TU Dresden 2021 erneut unter die Top 50 geschafft, sowie deutschlandweit auf Platz 6.

Als Resultat stuft das RUR World University Ranking die TU Dresden nun in der sogenannten Diamond League ein. Die Ergebnisse bestätigen den lang anhaltenden Aufwärtstrend der TU Dresden in internationalen Rankings. Das zeigt auch das QS World University Ranking 2021, indem sich die TU Dresden ebenfalls verbessert und einen Platz unter den Top 200 belegt hat.

7. Mai 2021 | Mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung: Senodis bezieht neuen Firmensitz

Das Senodis-Gründerteam: Thomas Härtling, Björn Erik Mai, Marek Rjelka Christoph Kroh.
Das Senodis-Gründerteam: Thomas Härtling, Björn Erik Mai, Marek Rjelka Christoph Kroh.

Digitales Tracking von Bauteilen spielt für smarte Industrieanwendungen eine wichtige Rolle, stellt in manchen Fällen jedoch eine große technische Herausforderung dar. So etwa bei Bauteilen aus Metall, die während ihrer Verarbeitung extremen Temperaturen ausgesetzt werden. Das Dresdner Startup Senodis hat aus diesem Grund das Verfahren “CeraCode” entwickelt, das Metallteile mit einer besonders widerstandsfähigen Tinte aus Keramik-Pigmenten kennzeichnet, sodass sie auch bei Temperaturen von über 900 Grad noch erkannt und digital nachverfolgt werden können. Um dieses Verfahren zur Marktreife zu bringen, unterstützte die Wirtschaftsförderung Dresden das Start-up in der Vergangenheit mit finanziellen Mitteln in Höhe von 80.000 Euro und der Vermittlung eines Firmensitzes im Dresdner TechnologieZentrum Nord.

Die neuen Geschäftsräume in dem innovativen Umfeld konnte Senoris vor kurzem in Betrieb nehmen: „Wir danken der Stadt Dresden für die Unterstützung und den damit verbundenen Vertrauensbeweis in der frühen Gründungsphase von Senodis. Es bestätigt sich für uns täglich, dass Dresden mit seinem Technologieumfeld und seiner wachsenden Startup-Szene ein exzellenter Standort ist, um unsere Ideen in die Tat umzusetzen“, sagt Dr. Christoph Kroh, Co-Gründer und Technischer Geschäftsführer von Senodis. Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung, ist froh das Unternehmen, das 2019 als Spin-Off des Fraunhofer IKTS gegründet wurde, an seinem neuen Standort begrüßen zu dürfen: “Senodis hat uns mit einer wirklich innovativen Technologie überzeugt, die wir unbedingt hier am Standort halten wollten. Unsere Innovationsförderung hat sich einmal mehr als erfolgreicher Katalysator bewiesen, exzellente Ideen in zukunftsträchtige Geschäftsmodelle zu verwandeln“, so Dr. Robert Franke.

30. April 2021 | Dresdner Autosoftware-Hersteller Tracetronic auf Wachstumskurs

TraceTronic Geschäftsführer Dr. Peter Strähle, Tracetronic Geschäftsführer Dr. Rocco Deutschmann, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Dr. Robert Franke von der Wirtschaftsförderung Dresden
TraceTronic Geschäftsführer Dr. Peter Strähle, Tracetronic Geschäftsführer Dr. Rocco Deutschmann, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Dr. Robert Franke von der Wirtschaftsförderung Dresden

Ob Fahrerassistenzsysteme, Autonomes Fahren oder Infotainment: die Komplexität von Automobil-Software steigt exponentiell. Bis zu 100 Steuergeräte sind mittlerweile im Fahrzeug verbaut. Das Dresdner Unternehmen Tracetronic hat Softwarelösungen entwickelt, damit die elektronischen Steuergeräte vollautomatisiert in unterschiedlichsten Umgebungen getestet werden können - beginnend beim Test einzelner Software-Komponenten bis hin zum abschließenden Test in Fahrzeugen. Dadurch können Fehler früher erkannt und Markteinführungszeiten erheblich verkürzt werden. Um die steigende Nachfrage zu bedienen, errichtet das Unternehmen am Hauptsitz Dresden einen modernen Gebäudekomplex für bis zu 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gestern war die Grundsteinlegung.

2004 aus der Technischen Universität Dresden gegründet, hat sich Tracetronic seitdem zu einem globalen Unternehmen mit weiteren Standorten in Deutschland, den USA und Korea entwickelt. Mehr als 150 Unternehmen der internationalen Automobil- und Zuliefererindustrie unterstützt Tracetronic mit Software-Produkten und innovativen Lösungen zur Entwicklung und Absicherung komplexer eingebetteter Systeme in Fahrzeugen. Dazu zählen Audi, die BMW Group, Bosch, CLAAS, Continental, Daimler, Denso, Ford, Geeley, IAV, John Deere, Magna, Porsche, Rivian, Siemens oder Volkswagen. „TraceTronic ist ein Paradebeispiel für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden. 2004 aus der TU Dresden ausgegründet und aus guten Gründen hier geblieben, strahlt es heute aus dem Gewerbegebiet Coschütz-Gittesee in alle Ecken der automobilen Welt, von Korea bis ins Silicon Valley“, so Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung zur Grundsteinlegung.

23. April 2021 | Künstliche Muskeln für den Roboter der Zukunft – PowerON will in Dresden die Entwicklung beschleunigen

PowerON-CEO Dr. Markus Henke stellt flexible Robotik-Komponenten vor.

Das aufstrebende Startup PowerON hat sich zum Ziel gesetzt, die Robotik zu revolutionieren. Dabei werden auf Basis sogenannter „künstlicher Muskeln“ Produkte entwickelt, die die Transformation der Roboter von steifen, unflexiblen und schwerfälligen Fließbandarbeitern hin zu geräuschlosen, nachgiebigen, flexiblen und agilen Alltagsassistenten ermöglichen. „Egal, ob im Haushalt, beim Einkauf oder im Gesundheitswesen, es werden sich zahlreiche neue Einsatzmöglichkeiten erschließen, mit denen wir momentan noch nicht einmal rechnen“ so Dr. Markus Henke, CEO von PowerON.

Bereits seit 2015 forscht das Gründerteam gemeinsam an der dafür genutzten Technologie. Mit Gründung der PowerON Limited 2019 in Neuseeland und der PowerON GmbH im Sommer 2020 in Dresden wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. „Für uns ist Dresden der ideale Standort. Jedes Jahr verlassen zahlreiche erstklassige Absolventen die ansässigen Universitäten, wodurch wir auf ein hervorragendes Netzwerk im Bereich der Forschung und Entwicklung zurückgreifen können. So arbeiten wir zum Beispiel im Rahmen eines Nachwuchsprojekts sehr eng mit der TU Dresden zusammen. Darüber hinaus gehört die Stadt Dresden im Bereich der Robotik zu den führenden Standorten“, so Dr. Henke.

Derzeit arbeitet das internationale Team vorrangig an der Entwicklung von nachgiebigen Sensoren, die es unter anderem ermöglichen, Robotergreifer mit einem Tastsinn auszustatten. Den möglichen Anwendungsfeldern der Technologie sind aber kaum Grenzen gesetzt. So ist es auf Basis der gleichen Materialen auch möglich, flexible Aktoren zu entwickeln, die beispielsweise als Pumpen oder auch als Antriebe für Prothesen genutzt werden können. Dieses Gebiet soll nach einer Erweiterung des Teams in den nächsten Monaten stärker in den Fokus rücken.

16. April 2021 | Sprung bei Perowskit-Forschung: TU Dresden macht Herstellung hocheffizienter Solarzellen reproduzierbar

Prof. Dr. Yana Vaynzof, TU Dresden
Prof. Dr. Yana Vaynzof, Lehrstuhl für Neuartige Elektronik-Technologien, cfaed und IAPP, Technische Universität Dresden

Leistungsstarke und kostengünstige Solarzellen sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, weshalb die Technologie schon seit vielen Jahren intensiv erforscht wird. Ein Bereich, der in den vergangenen Jahren für viel Aufsehen gesorgt hat, sind sogenannte Perowskit-Zellen. Die kleinen Sonnenkraftwerke sind deutlich leichter und weniger aufwändig in der Produktion als herkömmliche Silizium-Zellen und konnten zuletzt erhebliche Effizienzsteigerungen für sich verbuchen. Bei ihrer Herstellung stand die Forschung allerdings lange Zeit vor einem Rätsel, zeigten die hergestellten Zellen bisher unerklärliche Qualitätsunterschiede. Einer Forschungsgruppe der Technischen Universität Dresden ist es jetzt gelungen das Rätsel zu lösen. Als Ursache für die geringe Reproduzierbarkeit identifizierten sie ein bestimmtes Anti-Lösungsmittel. In ihrer Studie konnten sie zeigen, wie unterschiedliche Anwendungen des Mittels zu abweichenden Ergebnissen in der Produktion führten. Auch war es den Forschern der TU möglich, Empfehlungen für eine optimale Anwendung aus ihrer Arbeit abzuleiten. „Unsere Ergebnisse auf diesem Gebiet bieten damit wertvolle Einblicke, um eine Weiterentwicklung dieser vielversprechenden Technologie in ein kommerziell erfolgreiches Produkt zu ermöglichen”, so Studienleiterin Prof. Dr. Yana Vaynzof. Die Ergebnisse wurden im renommierten Journal „Nature Communications“ veröffentlicht.

9. April 2021 | TU Dresden stößt mit organischen Dioden erstmals in den Gigaherz-Bereich vor

Prof. Karl Leo
Prof. Karl Leo will mit seinem Team neue Anwendungsfelder im Bereich der organischer Elektronik erschließen.

Das Institut für Angewandte Physik (IAP) an der Technischen Universität Dresden gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen im Bereich der organischen Elektronik. Ziel von Institutsleiter Prof. Karl Leo und seinem Team ist es, völlig metallfreie Bauteile zu entwickeln, um neue Anwendungsfelder wie aufrollbare Bildschirme, organische Mensch-Maschine-Schnittstellen oder körperverträgliche elektronische Implantate zu ermöglichen. Bisher galten Dioden aus rein organischen Materialien allerdings als zu langsam (Rechenleistung von etwa 20 bis 30 Megahertz), weshalb sie stets mit Silizium-Komponenten ergänzt wurden. Eine neue Technologie der TU Dresden, bei der kohlenstoffbasierte Transistoren durch eine neuartige vertikale Bauweise miteinander kombiniert werden, könnte das allerdings ändern. Mit ihr lassen sich rein organische Dioden erzeugen, die Schaltfrequenzen von bis zu 3 Gigahertz erreichen. Prof. Karl Leo und sein Team sind zuversichtlich, mit der vertikalen Technik bald auch komplexe organische Schaltungen herstellen zu können, die ähnlich schnell wie Siliziumchips sind. Mit ihnen wären dann auch vollständig aufrollbare OLEDs nicht mehr weit entfernt.

1. April 2021 | Dresdner Start-up Packwise startet mit frischem Geld ins internationale Geschäft

Das Packwise-Gründerteam: René Bernhardt, Gesche Weger und Felix Weger.
Das Packwise-Gründerteam: René Bernhardt, Gesche Weger und Felix Weger.

Das Dresdner Start-up Packwise digitalisiert Wertschöpfungsketten von Unternehmen aus der Chemie- und Lebensmittelindustrie, indem es Industrieverpackungen mit kleinen Internet-Of-Things-Sensoren ausstattet. Die Technologie bietet Kunden eine Vielzahl an Funktionen an, um ihre Supply Chain transparenter, sicherer und effizienter zu gestalten, wofür Packwise vergangenes Jahr mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ausgezeichnet wurde. Von seinen Investoren, darunter auch dem Technologiegründerfonds Sachsen, konnte das 2017 gegründete Unternehmen nun einen siebenstelligen Eurobetrag in einer Pre-Series A Finanzierungsrunde einsammeln. Mit dem Geld will Packwise seine Softwareplattform ausbauen, das Wachstum im europäischen Markt beschleunigen und seinen Marktstart in Nordamerika vorbereiten. Dafür plant das Start-up sein Entwicklungs- und Vertriebsteam weiter auszubauen.

26. März 2021 | KI-basiertes Identifikationsverfahren für Zellen: Biophysiker Herbig erhält den Dresdner Exzellenzpreis

Mit dem DRESDEN EXCELLENCE AWARD werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Dresden ausgezeichnet.
Mit dem DRESDEN EXCELLENCE AWARD werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Dresden ausgezeichnet.

Der Dresden Excellence Award ist ein Wissenschaftspreis, der von der Stadt Dresden einmal im Jahr an herausragende Forschungsarbeiten verliehen wird, die für die Dresdner Stadtentwicklung von besonderer Relevanz sind. Der Preis wird in den Kategorien Bachelor, Master, Promotion und Habilitation vergeben, diesjähriger Gewinner in der Kategorie Promotion ist der Biophysiker Dr. Maik Herbig vom Zentrum für regenerative Therapien (CRTD) der Technischen Universität Dresden. In seiner Abschlussarbeit konnte der Wissenschaftler ein neues Verfahren zur Identifikation von Zellarten entwickeln, dass auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning basiert und Zellen anhand von mechanischen und morphologischen Eigenschaft unterscheiden kann. Dabei verzichtet die neue Technologie (RT-DC genannt) auf den Einsatz von Farbmarkern, was sie günstiger und schneller als herkömmliche Verfahren macht und ihren Anwendungsbereich vergrößert.

Das Verfahren wird bereits von einer TU-Ausgründung eingesetzt. Für Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Dresden, ein wichtiger Beitrag zur Innovationskraft und Attraktivität des Standorts: “Ob neue Behandlungsansätze im Kampf gegen Multiple Sklerose oder die revolutionäre Identifizierung von Zellarten - alle ausgezeichneten Arbeiten haben praktische Anwendungsbezüge und hohen Wert für unser Leben – heute und in Zukunft”. Das Amt für Wirtschaftsförderung begleitet den Award seit 2017.

19. März 2021 | Infineon und GLOBALFOUNDRIES: Gemeinsam zum Hightech-Ventil

DPF-2 Review Deepdive Anforderung
DPF-2 Review Deepdive Anforderung

Das “Silicon Saxony” in Dresden gehört zu den führenden Halbleiter-Clustern der Welt und beherbergt die größte und modernste Chip-Fabrik Europas. Die Niederlassung des amerikanischen Chip-Herstellers Globalfoundries ist vor kurzem zum Austragungsort einer besonderen Challenge des Branchenverbands Smart Systems Hub geworden. Aufgabe der Challenge war es ein neues Überwachungssystem für die speziellen Ventile der Fabrik zu entwickeln. Als Ergebnis haben die Teilnehmer nun ein KI-basiertes Kontrollsystem mit Hightech-Sensorik und Edge-Computing-Lösung vorgestellt, das defekte Ventile frühzeitig erkennen und so Produktionsunterbrechungen vermeiden kann. An der Entwicklung beteiligt waren neben Globalfoundries auch Infineon Dresden, Sensry, Coderitter und T-Systems Multimedia. Ihr Prototyp soll künftig zur Marktreife gebracht werden.

12. März 2021 | Dresdner Chip-Hersteller entlasten die Automobilindustrie

Blick auf das fertiggestellte Halbleiterwerk im Dresdner Norden
Blick auf das fertiggestellte Halbleiterwerk im Dresdner Norden

Über leere Auftragsbücher kann sich die Dresdner Halbleiterindustrie derzeit nicht beklagen. Ganz im Gegenteil: Der stark wachsende Einsatz von Silizium-Wafern in der Automobilindustrie hat in der jüngeren Vergangenheit zu einem regelrechten Nachfrageboom geführt. Die Folge: Expansionsdruck im Silicon Saxony, Dresdens renommiertem Halbleiter-Cluster, das mit Bosch, Infineon und Globalfoundries drei der weltweit führenden Hersteller beherbergt. Während der Chip-Spezialist Globalfoundries derzeit damit beschäftigt ist, seine bestehenden Kapazitäten auszubauen, plant Bosch die Eröffnung seiner ersten Chipfabrik am Standort Dresden. Ab Juni sollen dann auch hier die begehrten Silizium-Wafer produziert werden.

Die Chipfabrik, in die Bosch insgesamt rund eine Milliarde investiert hat, zählt zu den mordernsten der Welt und wird durch die deutsche Bundesregierung gefördert. Das gleiche zählt auch für den Ausbau der Globalfoundries-Fabrik. Mit den staatlichen Förderungen soll die strategisch wichtige Schlüsselindustrie noch stärker an den Standort gebunden werden.

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Die Technik-Journalistin Nicole Scott besucht die neue Bosch 300mm Halbleiterfabrik in Dresden

5. März 2021 | ZEISS und TU Dresden gehen strategische Kooperation ein

Prof. Dr. Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, unterzeichnet während des virtuellen Meetings den Kooperationsvertrag mit der ZEISS Gruppe
Prof. Dr. Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, unterzeichnet während des virtuellen Meetings den Kooperationsvertrag mit der ZEISS Gruppe

Ob in Sachen Mikroelektronik, Quantenmaterialien, Halbleitertechnik oder 6G – am Innovationsstandort Dresden ziehen Wirtschaft und Wissenschaft an einem Strang. Das gilt ab sofort auch für die Technische Universität Dresden und das Technologieunternehmen ZEISS, die vor kurzem eine langfristige Kooperation eingegangen sind. Der Optik-Spezialist aus Jena will die Zusammenarbeit nutzen, um sich intensiv mit Studierenden und Wissenschaftlern der TU Dresden, Medizinern des Universitätsklinikums, sowie Start-ups und innovativen Unternehmen aus der Region zu vernetzen.

Die Kooperation soll sich nicht nur auf optische Technologien beschränken, sondern auch Bereiche wie Lebenswissenschaften, Medizintechnik, Mikroelektronik, Nanotechnologie, Informatik und Künstliche Intelligenz abdecken. Zum Auftakt steht ein Projekt aus dem Feld der Organoide an, bei dem unter anderem auch das Leibniz-Institut für Polymerforschung und das Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit mitwirken. Organoide sind künstlich erzeugte Gewebeteile, die menschlichen Organen ähneln. Die Kooperation ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt.

26. Februar 2021 | TU Dresden entwickelt Schnüffel-Roboter für den Katastropheneinsatz

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© Technische Universität Dresden

Ob bei Unfällen, Naturkatastrophen oder der Beseitigung von Kriegsschäden -  Gase können für den Menschen eine große Gefahr darstellen, gerade wenn sie geruchlos sind. Aus diesem Grund hat ein Zusammenschluss von sieben Professuren der TU Dresden gemeinsam den SNIFFBOT entwickelt - ein ferngesteuerter Roboter, der mittels Gas-Sensorik die Gegend inspizieren und absichern kann. Der Roboter soll bei Gefahrensituationen in größerer Anzahl zum Einsatz kommen und sowohl mit Menschen, seiner physischen Umwelt als auch mit anderen Robotern kommunizieren können. Neben der Absicherung von Katastrophenfällen soll die Technologie auch für industrielle Anwendungen wie die Überwachung komplexer Produktionsanlagen geeignet sein, so Projektleiter Prof. Dr. Uwe Aßmann. Das SNIFFBOT-Projekt wird im Rahmen des Smart Systems Hub Dresden mit einer Summe von insgesamt 1,78 Millionen Euro von der Sächsischen Aufbaubank gefördert und läuft noch bis Ende 2021.

19. Februar 2021 | Fraunhofer-Gesellschaft startet Forschungsprojekt zur Entwicklung eines 6G-Standards

Mit dem Forschungsprojekt 6G SENTINEL arbeitet die Fraunhofer-Gesellschaft an dem kommenden 6G-Mobilfunkstandard.

Mit dem Forschungsprojekt 6G SENTINEL der Fraunhofer-Gesellschaft soll die Entwicklung wichtiger Technologien für den 6G-Mobilfunkstandard vorangetrieben werden. An dem Projekt beteiligt ist unter anderem das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) aus Dresden, das mit seiner Forschung wichtige Pionierarbeit in einem zentralen Schlüsselmarkt der Digitalisierung leisten will. Der Mobilfunkstandard 6G soll für bessere Leistungen bei der Datenrate, der Energieeffizienz, der Latenz und der Zuverlässigkeit des Mobilfunknetzes sorgen. Er gilt als wichtige Voraussetzung für die flächendeckende Echtzeit-Fernsteuerung physischer Objekte, wie sie zum Beispiel bei IoT-Anwendungen oder selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommen soll. Ein Forschungsbereich, der in Dresden bereits seit vielen Jahren intensiv bearbeitet wird, unter anderem vom Barkhausen Institut und dem 5G Lab Germany an der Technischen Universität Dresden.

Mitbegründer des 5G Labs ist der langjährige Mobilfunkexperte Prof. Dr. Gerhard Fettweis, der vor kurzem mit dem European SEMI Award ausgezeichnet wurde. Als einer der führenden Forscher im Bereich der Elektro- und Nachrichtentechnik beschäftigt sich Fettweis unter anderem mit der Entwicklung eines einheitlichen 6G-Funkspektrums, mit dem sowohl die zelluläre als auch die sensorische Kommunikation von robotischen Anwendungen abgewickelt werden soll. Dazu findet vom 23.-24.02.2021 das erste “IEEE

International Online Symposium on Joint Communications & Sensing” online statt, organisiert vom Barkhausen Institut und der TU Dresden.

12. Februar 2021 | Aus Plastikmüll wird Rohöl - Biofabrik aus Dresden geht mit Recyclinganlage in Serienproduktion

Oliver Riedel, CEO und Gründer der Biofabrik in Dresden, ist auf Öl gestoßen. An jedem Ort der Welt. Die “WASTX Plastic” macht Plastikmüll zu Kraftstoff.
Oliver Riedel, CEO und Gründer der Biofabrik in Dresden, ist auf Öl gestoßen. An jedem Ort der Welt. Die “WASTX Plastic” macht Plastikmüll zu Kraftstoff.

Von der Wegwerfgesellschaft zur Kreislaufwirtschaft - mit der “WASTX Plastic” der Biofabrik aus Dresden könnte es in Zukunft möglich sein. Eingebaut in Schiffscontainer ist die mobile Recyclinganlage dazu in der Lage, Verpackungsmüll aus Kunststoff bei rund 400 Grad aufzuspalten und in synthetisches Rohöl umzuwandeln - ein Vorgang, der auch als Pyrolyse bezeichnet wird. Da die Technologie bei Kunststoffen bisher allerdings als ineffizient und zu energieintensiv galt, wurde sie kaum genutzt. Mit der “WASTX Plastic” der Biofabrik ist es jedoch möglich, Kunststoffe bei vergleichsweise geringen Temperaturen einzuschmelzen, was die Anlage hochprofitabel und vielseitig einsetzbar macht. So hat das Team der Biofabrik um CEO und Gründer Oliver Riedel bereits ein Pilotprojekt in Afrika und eine Pyrolyse-Großanlage in Deutschland geplant, die aus vielen einzelnen Containern zusammengebaut wird und täglich rund 200 Tonnen Plastikmülll verwerten soll. Aus einem Kilogramm Abfall entsteht dabei rund ein Liter Rohöl.

Um die benötigten Anlagen bereitzustellen, hat die Biofabrik die Produktion an regionale Auftragsfertiger abgegeben, die nun mit der Serienfertigung gestartet sind. 2021 sollen noch bis zu 100 Anlagen gefertigt werden, 2022 sind bereits mehrere hundert geplant. Der Bedarf für Recyclinganlagen bei Plastikmüll ist groß: Jährlich werden über 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert - vieles davon wird nach einmaliger Nutzung wieder entsorgt. Erst im November hat die Biofabrik eine weitere Recyclinganlage, die WASTX Oil, an erste Kunden ausgeliefert. Mit dieser Anlage wird Altöl wiederaufbereitet. Seit 2011 entwickelt die Biofabrik mit Sitz in Dresden-Rossendorf technische Lösungen für die großen Energie- und Abfallprobleme des 21. Jahrhundert - zunächst im kleinen Maßstab, um sie später zu skalieren.

5. Februar 2021: Dresdner Zukunftscluster SaxoCell gewinnt Millionen-Förderung

Das sächsische Innovationsnetzwerk SaxoCell konnte mit seiner Forschung zu neuartigen Zell- und Gentherapien überzeugen und eine zweistellige Millionen-Förderung einstreichen. SaxoCell will sogenannte lebende Arzneimittel für eine breite Öffentlichkeit verfügbar machen und damit zur Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheiten beitragen. Das Konsortium, an dem unter anderem die TU Dresden beteiligt ist, wurde nun in das Förderprogramm “Clusters4Future” aufgenommen. Das Programm ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und unterstützt in zwei Förderrunden jeweils sieben Zukunftscluster über drei Jahre mit bis zu 15 Millionen Euro. Die erste Förderrunde, für die sich auch SaxoCell qualifiziert hat, soll im Herbst 2021 beginnen. Im Rahmen seiner Förderung will SaxoCell die Bereiche Gen- und Zelltherapie, Künstliche Intelligenz, Automatisierung sowie regulatorische Bereiche aus Wissenschaft und Industrie zusammenbringen und so eine einzigartige Wertschöpfungskette in Sachsen etablieren. Dabei werden als wichtiger Erfolgsfaktor auch regionale Industrie und kommerzielle Partner beteiligt sein.
Spitzenforschung aus Sachsen: Das Zukunftscluster SaxoCell gewinnt Förderungen in Millionenhöhe.

29. Januar 2021 | Volkswagen startet Serienproduktion des ID.3 in der Gläsernen Manufaktur Dresden

Hoher Besuch zum ersten Roll-Out des ID.3 in Dresden: Martin Dulig (Wirtschafts- und Verkehrsminister Sachsen), Dirk Hilbert (Oberbürgermeister Dresden), Dr. Stefan Loth (Volkswagen Geschäftsführung Technik & Logistik), Karen Kutzner (Volkswagen Geschäftsführung Finanz & Controlling) und Dirk Coers (Volkswagen Geschäftsführung Personal), Jens Rothe (Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Volkswagen Sachsen).
Hoher Besuch zum ersten Roll-Out des ID.3 in Dresden: Martin Dulig (Wirtschafts- und Verkehrsminister Sachsen), Dirk Hilbert (Oberbürgermeister Dresden), Dr. Stefan Loth (Volkswagen Geschäftsführung Technik & Logistik), Karen Kutzner (Volkswagen Geschäftsführung Finanz & Controlling) und Dirk Coers (Volkswagen Geschäftsführung Personal), Jens Rothe (Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Volkswagen Sachsen).

Fast ein halbes Jahr haben die Umrüstungen an der Fertigungslinie gedauert, nun ist es endlich soweit: Im Beisein von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Oberbürgermeister Dirk Hilbert rollt der erste ID.3 in der Gläsernen Manufaktur vom Band. Nach Zwickau wird Dresden damit zum zweiten Produktionsstandort des Kompaktstromers von Volkswagen, der 2020 als Golf-Nachfolger und erstes Modell der ID.-Reihe auf den Markt kam.

Wie alle vollelektrischen Fahrzeuge des Volkswagenkonzerns basiert auch der ID.3 auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB), dem technologischen Rückgrat der Volkswagen E-Offensive. Die Gläserne Manufaktur ist weltweit erst der vierte Standort, der auf den neuen Baukasten wechselt. Für Oberbürgermeister Dirk Hilbert ein Schritt von dem auch die Stadt Dresden profitiert: “Wir wollen Dresden zur Modellstadt für nachhaltige und integrierte urbane Mobilität entwickeln. Dazu gehört auch, dass wir das neue E-Modell mit in den Fuhrpark der Landeshauptstadt aufgenommen haben. Auch arbeiten wir als Kommune schon seit längerem daran, dass die Ladeinfrastruktur sich stetig verbessert”. Parallel zum Produktionsstart des ID.3 in der Manufaktur schlägt auch das benachbarte Besucherzentrum von Volkswagen ein neues Kapitel auf. Als “Home of ID.” soll es jährlich bis zu 9.700 ID.-Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Ein weiterer Schwerpunkt der strategischen Neuausrichtung ist der Ausbau des Forschungsstandortes. Hier entstehen neue Möglichkeiten innovative Projekte in Kleinserie in der Manufaktur zu testen, bevor sie an den großen Volumenstandorten zum Einsatz kommen.

19. Januar 2021 | NorcSi will Silizium-Akkus zur Marktreife bringen – Helmholtz-Zentrum an Entwicklung beteiligt

Inbetriebnahme der Blitzanlage durch die NorcSi-Gründer Dr. Marcel Neubert, Georg Ochlich, Udo Reichmann und Dr. Charaf Cherkouk
Inbetriebnahme der Blitzanlage durch die NorcSi-Gründer Dr. Marcel Neubert, Georg Ochlich, Udo Reichmann und Dr. Charaf Cherkouk

Von der Taschenlampe bis zum Elektroauto – Lithium-Ionen-Akkus sind in den vergangenen Jahren immer leistungsfähiger geworden, heute haben sie ihre technologischen Grenzen jedoch so gut wie erreicht. Mit Blick auf künftige Entwicklungssprünge sind deshalb neue Materialien gefragt. Ein verheißungsvoller Kandidat ist Silizium. Das Halbmetall könnte die Speicherkapazität von Akkus verzehnfachen, verändert allerdings sehr schnell seine chemische Struktur, was industriellen Anwendungen bisher im Weg stand.

Mit einer neuen Fertigungstechnologie, bei der das Silizium mit Blitzen behandelt wird, ließe sich das jedoch ändern. Entwickelt wurde sie am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), zur Marktreife bringen soll sie das Dresdner Start-Up NorcSi. Das Unternehmen, eine Ausgründung des HZDR, will die Silizium-Akkus in den kommenden Jahren bis zur Serienproduktion bringen. Es ist zuversichtlich, dass die neue Technologie nicht nur leistungsfähiger, sondern auch kostengünstiger als derzeitige Akkus ist. Da der Ausbau der E-Mobilität momentan stark vorangetrieben wird, ist die Nachfrage nach derartigen Energiespeichern international hoch.

12. Januar 2021 | Sachsen fördert Senorics mit zwei Millionen Euro

Dr. Ronny Timmreck, CEO des Dresdner Hightech-Herstellers Senorics, mit einem seiner vielversprechenden Mini-Sensoren.
Dr. Ronny Timmreck, CEO des Dresdner Hightech-Herstellers Senorics, mit einem seiner vielversprechenden Mini-Sensoren.

Die Senorics GmbH ist ein Hightech-Unternehmen aus Dresden, das organische Sensoren für die Stoffanalyse von Speisen, Getränken und Textilien entwickelt. Ihre alltagstauglichen Mini-Sensoren stellen eine günstige Alternative zu Laboranalysen dar und sollen in Zukunft verschiedenste Anwendungen im Verbraucherbereich möglich machen, etwa zur Bestimmung des Zuckergehalts von Obst. Auf dem Weg zur Massenproduktion unterstützt der Freistaat Sachsen das Unternehmen deshalb mit einem Zuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro. Das Geld wird für den Aufbau einer Pilotlinie eingesetzt und stammt aus einem gemeinsamen Förderprogramm Sachsens und der EU, aus dem bereits rund 50 Millionen Euro an sächsische Unternehmen geflossen sind. Anlässlich der Förderung betonte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig die Innovationskraft von Senorics und die Bedeutung des Unternehmens für den Standort. Senorics ging 2017 aus dem Institut für Lichtphysik (IAP) der TU Dresden hervor und beschäftigt zurzeit etwa 40 Mitarbeiter.

08. Januar 2021 | Coding-Plattform EntwicklerHeld sammelt frisches Geld für Expansion

Mitgründer Felix Hanspach freut sich auf die kommenden Aufgaben bei EntwicklerHeld
Mitgründer Felix Hanspach freut sich auf die kommenden Aufgaben bei EntwicklerHeld

Der Technologiegründerfonds Sachsen und Björn Bak, Gründer der Dating-Plattform Lovoo und des Risikokapitalgebers Edition.VC aus Dresden, investieren einen hohen sechsstelligen Betrag in die Dresdner Coding-Plattform EntwicklerHeld. Das 2018 gegründete Unternehmen bietet Softwareentwicklern Programmier-Challenges an, mit denen sie sich untereinander messen und gleichzeitig auf dem Arbeitsmarkt auf sich aufmerksam können. Das Besondere: Auf der Plattform mit derzeit rund 20.000 Nutzern tummeln sich nicht nur aktiv suchende Fachkräfte, sondern auch solche, die lediglich über einen latenten Wechselwunsch verfügen. Das Unternehmen geht davon aus, dass etwa 70 Prozent aller Entwickler für neue Jobangebote offen sind. Da sich viele von ihnen in ihrer Freizeit mit Coding beschäftigen, sehen die Investoren in der Plattform großes Potential. Mit ihrer Investition wollen sie die Expansion von EntwicklerHeld in den kommenden Jahren weiter voranzutreiben. Die Plattform ist von den Gründern bereits während ihres Studiums an der TU Dresden entworfen und später in der Zusammenarbeit mit dem Hochschulservice dresden|exists und zahlreichen IT-Partner aus der Region weiterentwickelt worden.

30. Dezember 2020 | Dresdner Chipfirma FMC sammelt 20 Millionen US-Dollar für neue Speichertechnologie ein

FMC ist eine Ausgründung der TU Dresden (2016) und Technologieführer für ferroelektrische Speichertechnologien.
FMC ist eine Ausgründung der TU Dresden (2016) und Technologieführer für ferroelektrische Speichertechnologien.

Die Dresdner Chipfirma Ferroelectric Memory GmbH (FMC) hat in einer Finanzierungsrunde der Serie B rund 20 Millionen US-Dollar für die Weiterentwicklung einer vielversprechenden Datenspeicher-Technologie erhalten. Die Finanzierungsrunde wurde von den neuen Investoren M Ventures und imec.xpand angeführt, ebenfalls beteiligt waren Hynix, Robert Bosch Venture Capital und weitere Kapitalgeber aus der Technologiebranche. FMC ist auf die Entwicklung ferroelektrischer Speicher spezialisiert, die sich durch besonders hohe Geschwindigkeiten, eine enorme Skalierbarkeit  und einen extrem niedrigen Stromverbrauch auszeichnen. Die kleinen Chips gelten als Speicherlösung der nächsten Generation und eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten für Technologien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Internet of Things, Big Data und 5G. Das Unternehmen mit Sitz in Dresden will die innovativen Speicher in den kommenden Jahren zur Marktreife bringen. Dafür soll das Team vergrößert und die internationale Expansion vorangetrieben werden, auch auf dem US-amerikanischen und dem asiatischen Markt. Seine Technologie hat FMC gemeinsam mit Globalfoundries am Nanoelektronik-Labor der TU Dresden entwickelt.

23. Dezember 2020 | Dresdner Forscher lassen Strom zu Quanten-Honig werden

Gitterstruktur von „Herbertsmithite“, einem Material mit hervorragenden Leitfähigkeiten, das in Zukunft für wichtige Entwicklungen in der Mikroelektronik sorgen könnte.
Gitterstruktur von „Herbertsmithite“, einem Material mit hervorragenden Leitfähigkeiten, das in Zukunft für wichtige Entwicklungen in der Mikroelektronik sorgen könnte.

Herbertsmithite ist ein Quantenmaterial, das von Wissenschaftlern des Dresdner Exzellenzclusters ct.qmat entdeckt wurde und für künftige Entwicklungen im Bereich der Mikroelektronik eine entscheidende Rolle spielen könnte. Der Grund: Das Material verfügt über eine besondere Gitterstruktur, in der sich Elektronen nicht nur einzeln fortbewegen, sondern aneinander gekoppelt, wie eine zähe Flüssigkeit, die durch das Gitter kaum gestört wird. Ein Phänomen, das Johanna Erdmenger und Ronny Thomale, Wissenschaftler des Exzellenzclusters, als “Quantenhonig” bezeichnen und künftig für einen schnelleren und effizienteren Transport von Strom nutzen wollen. Johanna Erdmenger ist Expertin für die Physik schwarzer Löcher, Ronny Thomale auf dem Gebiet fester Körper. Die Entdeckung des Materials gelang den beiden Forschern nur, weil sie zwei bisher getrennte Theorien zur Quantengravitation und Festkörperphysik miteinander kombiniert haben. Die Forschungsergebnisse wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

16. Dezember 2020 | Jenoptik investiert in Fertigungsanlage zur Herstellung zukünftiger Sensor-Generationen

Für die Halbleiterindustrie stellt Jenoptik spezielle Hightech-Komponenten her, deren hochpräzise Fertigung unter besonderen Bedingungen stattfindet.
Für die Halbleiterindustrie stellt Jenoptik spezielle Hightech-Komponenten her, deren hochpräzise Fertigung unter besonderen Bedingungen stattfindet.

Jenoptik investiert in eine neue Elektronenstrahl-Anlage, die Mitte 2022 am Standort Dresden in Betrieb genommen wird. Die neue Anlage wird bei dem in Jena ansässigen Spezialisten Vistec Electron Beam gebaut. Sie soll ein Kernelement bei der Entwicklung und Produktion neuer Generationen von Präzisionssensoren bilden. Aufgrund ihrer enormen Genauigkeit ist sie dazu in der Lage Materialien im 10-Nanometer-Bereich zu bearbeiten, was ungefähr einem 2.000stel eines Haares entspricht. Die Anlage ist vielseitig einsetzbar und wird in Dresden unter anderem für die Herstellung von Mikrooptiken eingesetzt, das Herzstück der Jenoptik-Sensoren. Die Sensoren sind für die Halbleiterindustrie, in der ebenfalls unter hochpräzisen Anforderungen gearbeitet wird, unverzichtbar. Jenoptik ist einer der weltweit führenden Entwicklungs- und Produktionspartner für optische und mikrooptische Systeme.

09. Dezember 2020 | Schaufler Lab@TU Dresden lässt Kunst und Wissenschaft über KI diskutieren

Der Kickoff am 28. Oktober an der TU Dresden: Rektorin Prof. Ursula Staudinger, Kirsten Vincenz, Prof. Lutz Hagen und Initiator Prof. Hans Müller-Steinhagen
Der Kickoff am 28. Oktober an der TU Dresden: Rektorin Prof. Ursula Staudinger, Kirsten Vincenz, Prof. Lutz Hagen und Initiator Prof. Hans Müller-Steinhagen

Das Schaufler Lab@TU Dresden ist eine Initiative der Schaufler Foundation und der TU Dresden, die Wissenschaftler und Künstler zusammenbringt und über technische Innovationen und den Wandel von Gesellschaft und Kultur diskutieren lässt. Das Lab besteht aus zwei Säulen, dem Schaufler Kolleg@TU Dresden und der Schaufler Residency@TU Dresden. Es wurde am 28. Oktober im Rahmen eines virtuellen Kickoffs offiziell eröffnet. In der ersten Projektphase des Labs soll es um die Frage gehen, wie Künstliche Intelligenz (KI) kulturelle und gesellschaftliche Strukturen verändert und gleichzeitig selbst durch diese hervorgebracht und verändert wird.

An der TU Dresden tragen viele Forschungseinheiten aus Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften entscheidend zur Entwicklung von neuen KI-Technologien bei. Die Teilnehmer des Labs sind einer transdisziplinär angelegten Forschungsmethode an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst verpflichtet.

02. Dezember 2020 | Dresdner Biofabrik recycelt Altöl - erste Serienanlagen ausgeliefert

Ab jetzt in Serie: Die Recyclinganlage WASTX Oil, mit der sich täglich bis zu 3.000 Liter verschmutztes Öl in nutzbaren Kraftstoff umwandeln lassen.
Ab jetzt in Serie: Die Recyclinganlage WASTX Oil, mit der sich täglich bis zu 3.000 Liter verschmutztes Öl in nutzbaren Kraftstoff umwandeln lassen.

Technische Lösungen für die großen Energie-, Ernährungs- und Abfallprobleme unserer Zeit - daran arbeitet die Biofabrik aus Dresden mit innovativen Anlagen, wie der WASTX Oil. Das ist eine Recyclinganlage für Altöl, die seit Anfang November in Serie gefertigt wird und künftig an Partner in der ganzen Welt ausgeliefert werden soll. Mit ihr lassen sich flüssige Reststoffe wie Altöl, Altdiesel und Heizölreste, aber auch Kerosin und Schifffahrtsöle dezentral und vollautomatisch wiederaufbereiten. So können aus einem Liter altem Öl bis zu 0,9 Liter neuer Kraftstoff hergestellt werden. Für Nutzer der Anlage eine hoch-profitable Technologie, die zugleich sehr umweltfreundlich ist. Laut Biofabrik fallen jährlich rund 25 Millionen Tonnen Altöl an, wovon bis zu 95 Prozent verbrannt, deponiert oder illegal in der Natur entsorgt werden. Könnte man die Energie des jährlich anfallenden Altöls nutzen, ließen sich die 85 energetisch schwächsten Länder der Welt preiswert mit Energie versorgen.

26. November 2020 | Handelsblatt-Ranking - Fabmatics belegt Platz 35. der wachstumsstärksten Mittelständler 2020

Fabmatics HERO
Mit Anlagen wie dem Helping Robot (HERO) schaffte es Fabmatics im Handelsblatt-Ranking der wachstumsstärksten Mittelständler bis auf Platz 35.

Fabmatics ist ein Dresdner Dienstleister für Fabrikautomatisierungen, der seinen Kunden innovative Lösungen für hochtechnisierte Produktionsumgebungen anbietet. Entstanden ist das Unternehmen 2016 aus einem Zusammenschluss der Roth & Rau – Ortner GmbH und HAP GmbH, zwei Automatisierungssspezialisten aus der Dresdner Halbleiterindustrie. Mit der Fusion gelang es Fabmatics sich als gesamtverantwortlicher Systemintegrator im Bereich Smart Factories und Industrie 4.0 zu positionieren, wo sie heute mit zu den führenden Anbietern gehören. In den vergangenen Jahren konnten sie dank einer hohen Nachfrage aus der HighTech-Industrie stark expandieren, was ihnen kürzlich den 35. Platz im Handelsblatt-Ranking der wachstumsstärksten deutschen Mittelständler 2020 eingebracht hat. Für das Ranking „TOP 100 des Mittelstands 2020“ wurden über 4.000 deutsche Mittelständler untersucht.

19. November 2020 | Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat entwickelt maßgeschneiderte Kristalle für Quantenchips

Logo ct.qmat
Das Exzellenzcluster ct.qmat mit Sitz in Dresden bringt Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt zusammen, um die Werkstoffe der Zukunft zu entwickeln.

Atom für Atom erschaffen die Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters ct.qmat in ihren Laboren die Werkstoffe des 21. Jahrhundert. Quantenmaterialien, wie Mangan-Bismut-Tellurid: Ein maßgeschneiderter Kristall, der auf seiner Oberfläche völlig verlustfrei Strom leiten kann, während er nach innen hin isoliert ist. Der Werkstoff gehört zu den Hoffnungsträgern einer Materialrevolution, an der seine Entdecker, unter ihnen die Dresdner Juniorprofessorin Anna Isaeva und Dr. Alexander Zeugner, gemeinsam mit einer Wissenschafts-Community aus 29 Nationen forschen. Das Wundermaterial kann, in dünnen Schichten aufgetragen, auf sämtlichen Oberflächen zum Einsatz kommen – auch auf sogenannten Quantenchips. Sie haben das Potenzial, den Energieverbrauch von Computern drastisch zu senken, während sie ihre Speicherkapazität und Rechenleistung deutlich erhöhen. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Informationstechnologie stellen sie eine wichtige Entwicklung dar.

12. November 2020 | Digitale Infrastruktur für erneuerbare Energien – Kiwigrid entwickelt Software-Plattform weiter

In Dresden testet und optimiert Kiwigrid die Konnektivität und Steuerung dezentraler Energieressourcen.
In Dresden testet und optimiert Kiwigrid die Konnektivität und Steuerung dezentraler Energieressourcen.

Ob in privaten Haushalten oder bei Energieversorgern – Energiemanagementsysteme spielen für die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle. Dank modernster Software können sie Photovoltaikanlagen mit stationären Speichern, dem Stromnetz oder E-Autos verbinden. Der Dresdner Hersteller Kiwigrid vernetzt auf diese Weise schon heute rund 150.000 Geräte auf einer dezentralen Plattform.

Mit einer neuen Generation, die neben Photovoltaik und E-Mobilität auch den Wärmesektor an die Plattform anbindet, sollen es sogar noch mehr werden. Das Ziel: Millionen Geräte bilden eine softwaregesteuerte Einheit, damit Strom in Echtzeit und über Ländergrenzen hinweg zur Verfügung gestellt wird. Der Standort Dresden könnte Kiwigrid bei diesem Ziel helfen, gilt er mit seiner universitären Landschaft und der Expertise in Elektrotechnik doch als besonders geeignet für Greentech-Unternehmen. Mit Solarwatt und Heliatek hat Kiwigrid sogar zwei Branchenpartner in seiner unmittelbaren Nachbarschaft, hinter denen ebenfalls der Technologieinvestor Stefan Quandt steht.

6. November 2020 | Batterietests für die Automobilindustrie – Novum bekommt Kapitalspritze in Millionenhöhe

Novum Engineering ist ein Dresdner Startup, das KI-basierte Monitorings für Batterien anbietet. Anteilseigner des 2014 gegründeten Unternehmens sind der High-Tech Gründerfonds und der Risikokapitalgeber Dr. Hettich Beteiligungen, die zusammen bisher rund 3,5 Millionen Euro investierten. Sie wollen Novum nun bei der Verbesserung eines Diagnosegeräts unterstützen, das innerhalb weniger Sekunden den Verschleißzustand von Batterien testen kann. Das Gerät arbeitet mit einem patentierten Verfahren und kommt völlig ohne Internetverbindung aus. Herkömmliche Verfahren setzen dagegen voraus, dass die Batterien permanent online sind. Neben Großspeichern plant Novum das Offline-Verfahren künftig auch bei ausrangierten Automobilbatterien einzusetzen. Mit sogenannten 2nd-Life-Schnelltests ließen sie sich wesentlich schneller auf ihre Eignung für einen späteren Einsatz als stationäre Speicher überprüfen. Die Investoren sehen in der Anwendung im Automobilbereich großes Potential.

Mit dem “Module Observer” von Novum lässt sich der Zustand von Großbatterien bestimmen. Er soll mit frischem Kapital weiterentwickelt werden.

28. Oktober 2020 | Additive Drives sichert sich Seed-Finanzierung über 1,3 Mio. Euro

Im 3D-Drucker hergestellte Einzelspule für größtmögliche Flexibilität im Einsatz für alle denkbaren Motorgeometrien
Im 3D-Drucker hergestellte Einzelspule für größtmögliche Flexibilität im Einsatz für alle denkbaren Motorgeometrien

Drei Monate nach seiner Gründung hat das Dresdner Startup Additive Drives eine Seed-Finanzierungsrunde über 1,3 Millionen Euro abgeschlossen. Kapitalgeber ist der Münchner Investor AM Ventures Holding, der sich auf den Bereich additive Fertigungstechnologien spezialisiert hat. Die Finanzierung soll Additive Drives dabei unterstützen, die Markteinführung von 3D-gedruckten Einzelteilen für Elektromotoren weiter anzuschieben. Ziel des Unternehmens ist es, die Entwicklungszeit von Elektromotoren mithilfe dieser Komponenten zu halbieren. Das Startup ist eine Ausgründung der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, nahe Dresden. Neben dem Gründernetzwerk SAXEED kooperiert Additive Drives mit verschiedenen Universitäten und Wirtschaftsunternehmen.

22. Oktober 2020 | Globalfoundries stellt neuen KI-Chip “made in saxony” vor: Serienproduktion soll 2022 in Dresden starten

Mitarbeiter von Globalfoundries am Standort Dresden
Mitarbeiter von Globalfoundries am Standort Dresden

Der neuartige Chip wurde vom Halbleiterhersteller Globalfoundries in Zusammenarbeit mit dem belgischen Forschungsunternehmen Imec entwickelt. Seine Stärken liegen in der Verarbeitung großer Datenmengen, wie sie bei Big Data- und KI-Anwendungen vorkommen. Hier soll der Chip extrem energiesparend arbeiten und leistungsfähiger als herkömmliche Chips sein. Ein funktionsfähiger Demonstrator wurde der Öffentlichkeit kürzlich vorgestellt. Der Anlauf der Serienproduktion ist für 2022 geplant. Ausschließlicher Produktionsstandort ist Dresden, Europas größter Halbleiterstandort. Dort betreibt Globalfoundries ein Werk, das in der Halbleiterproduktion als weltweit führend gilt. Globalfoundries will 2021 rund 1,4 Milliarden Euro in die eigene Expansion investieren.

15.10.2020: CO2 in der Stahlproduktion: Dresdner Wasserstoffgewinnung im Hochofen spart jährlich acht Millionen Tonnen

Die wasserstoffbasierte Direktreduktion ist eine Schlüsseltechnologie für die CO2-freie Rohstahlproduktion.
Die wasserstoffbasierte Direktreduktion ist eine Schlüsseltechnologie für die CO2-freie Rohstahlproduktion.

Rund sieben Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entstehen in der Stahlproduktion. Ein Grund dafür ist der CO2-intensive Einsatz von Koks bei der Reduktion von Eisenerz. Um den CO2-Ausstoß zu verringern, soll das Koks nun durch Wasserstoff ersetzt werden. Dazu forschen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts, darunter das Dresdner Keramikinstitut IKTS, an einer neuen Verfahrensweise, der Direktreduktion. Mit ihr ließen sich 95 Prozent der bisherigen CO2-Emissionen einsparen – in Deutschland jährlich rund acht Millionen Tonnen.

Ermöglicht werden die Einsparungen durch eine in die Stahlproduktion integrierte Wasserstoffherstellung, bei der eine spezielle Elektrolyseanlage des IKTS eingesetzt wird. Dank hitzeresistenter Keramik-Zellen soll sie dazu in der Lage sein, neben Grünstrom auch die Hitze aus den Hochöfen für die Wasserstoffherstellung zu nutzen. Das Verfahren wurde von IKTS-Forscher Dr. Matthias Jahn bereits in einer Machbarkeitsstudie erprobt und soll im Rahmen eines sächsischen Wasserstoff-Kompetenzzentrums weiter untersucht werden.

09.10.2020 | Dresdner Hersteller von Mini-Windrädern bereitet Börsengang vor

Eine Kleinwindanlage von Iqron
Eine Kleinwindanlage von Iqron

Mit nur drei Mitarbeitern und vier installierten Anlagen steht das Dresdner Technologie-Start-Up iQron ganz am Anfang seiner Unternehmensgeschichte. Aber es hat bereits Großes vor. So will das Unternehmen künftig eine Produktion mit 50 Mitarbeitern in Sachsen aufbauen und jährlich rund 4.000 Kleinwindanlagen auf dem Weltmarkt verkaufen. Um das zu schaffen, braucht es allerdings zusätzliches Kapital, das iQron nun über den Gang an die Pariser Börse einspielen möchte, die Technologie-Start-Ups mit ihrem Access-Segment ein gutes Investitionsklima bietet. Durch den Verkauf von 25 Prozent der Anteile soll ein Erlös von acht Millionen Euro generiert werden. Davon sind 4,5 Millionen für den Aufbau der Produktion und des Vertriebs eingeplant, der Rest fließt laut „Sächsischer Zeitung“ zurück an die Eigentümerin, die Dresdner Wagniskapitalholding E2C3.

In den kleinen Windrädern steckt großes Potential: Mit nur 4,4 Metern Durchmesser und einer Leistung von 2,5 bis sieben Kilowatt sind sie ideal für den emissionsfreien und kostengünstigen Betrieb von Mobilfunkmasten und Wasserpumpen. iQron wäre der erste Hersteller, der die Mini-Windräder in Serie produziert. An potentiellen Abnehmern mangelt es dem Unternehmen nicht: Weltweit gibt es rund zweieinhalb Millionen Funktürme, die infrage kommen. Mit der Deutschen Telekom hat das ambitionierte Start-Up bereits einen wichtigen Kooperationspartner für erste Feldversuche in Nürnberg gefunden.

02.10.2020 | Dresdner Carsharing-Dienstleister Carl und Carla expandiert in vier weitere Städte

Die Gründer von Carl und Carla mit Flottenfahrzeugen.
Die Gründer von Carl und Carla mit Flottenfahrzeugen.

Carl und Carla expandiert stark. Der Dresdner Carsharing-Anbieter für Transporter, Kleinbusse und Camper baut seine Flotte um 100 weitere VW-Kleintransporter aus und ist nun auch in Dortmund, Bonn, Erlangen und Fürth präsent. Insgesamt bietet das Unternehmen derzeit 500 Fahrzeuge in 21 deutschen Städten an. Als jüngstes Modell hat das Startup einen elektrischen Kleinbus von VW, den Elektro-6.1T, in die Flotte aufgenommen. Das Team will mit diesem Prototypen erfahren, wie Kunden das Angebot aufnehmen und damit umgehen. Carl und Carla ist im Future Mobility Incubator der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden entstanden. Das Startup-Programm ist eine Kooperation von Volkswagen und der Landeshauptstadt Dresden, um innovative Geschäftsideen rund um die Mobilität der Zukunft zu fördern.

25. September 2020 | Modernste Technik gegen Krebs – Neues Nationales Tumorzentrum an der Uniklinik Dresden

Wissenschaft, Forschung und Behandlung unter einem Dach: Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
Wissenschaft, Forschung und Behandlung unter einem Dach: Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)

Mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) hat in Dresden ein neuer Forschungs- und Behandlungs-Hotspot eröffnet. Träger des NCT ist neben dem Universitätsklinikum auch das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind so im NCT eine Vielzahl namhafter Forschungseinrichtungen an einem Standort vereint.

Den Wissenschaftlern und Medizinern stehen vor Ort die bundesweit modernsten Analyse- und Behandlungsmethoden zur Verfügung. Durch die räumliche Nähe wird auch die für komplizierte Krebserkrankungen notwendige enge interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten und Fachrichtungen möglich und Prozesse von der Zellanalyse bis zur operativen Entfernung von bösartigem Gewebe vereinfacht. Ausschlaggebend ist hierbei die Vernetzung von Instrumenten und Geräten durch Experten aus Medizin und Informatik. Insgesamt werden im NCT in Dresden ab sofort bis zu 500 Menschen maßgeblich einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von Tumorerkrankungen leisten.

Damit stärkt Dresden weiter seinen Status als einer der führenden Biotech-Standorte Europas. Erst im Juli ist mit der Neugründung von Innate Repair Saxony GmbH (iRSN) ein weiterer Biotech-Akteur am Standort entstanden. Die Stadt Dresden unterstützt das im Bereich der Diabetesforschung tätige Unternehmen im Rahmen der diesjährigen Innovationsförderung mit Fördermitteln in Höhe von 70.000 Euro.

17. September 2020 | Dresdner Innovationsförderung - Das sind die Preisträger 2020

Im vierten Jahr der Innovationsförderung unterstützt die Landeshauptstadt in diesem Jahr sieben außergewöhnliche Projekte, die mit neuen und klugen Herangehensweisen Problemstellungen mit städtischer Relevanz bearbeiten. Ein Fachgremium bewertete im Juni 2020 die eingereichten Anträge. Die Zuwendungsbescheide über Fördersummen zwischen 10.000 und 100.000 Euro wurden jetzt übergeben. Die diesjährigen Preisträger sind die Unternehmen Innate Repair, coboworx, SEMRON, eMAXX, PIKOBYTES, scoolio und IoT-Plan. Sie repräsentieren das breite Innovationsspektrum der Stadt: Von globalen Herausforderungen wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bis hin zu ganz praktischen Fragestellungen etwa zum Robotikeinsatz im Mittelstand oder zur Verbesserung der Fachkräftesicherung.

Der Innovationspreis ist themenoffen und ermöglicht Vorhaben aus den Bereichen Industrie 4.0, Smart City, neue Materialien, zukünftige Energiesysteme oder auch nicht-technische Neuerungen. Antragsberechtigt sind Gründer und Startups aus dem Hochtechnologiebereich, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Dresden sowie Forschungseinrichtungen und Nicht-KMU im Rahmen von Unternehmensverbünden.

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www.dresden.de
Innovationsförderung in Dresden
Informationen zur Antragstellung
Meldung DAWO
Innate Repair
coboworx
SEMRON
eMAXX
PIKOBYTES
scoolio
IoT-Plan

10.September 2020 | CeTI Dresden gründet “Campus Genius” – 5G-vernetzte Roboter unterstützen Betriebe weltweit

5G Campus-Container des CeTI (Centre for the Tactile Internet with Human-in-the-Loop)
5G Campus-Container des CeTI (Centre for the Tactile Internet with Human-in-the-Loop)

Das CeTI (“Center for Taktile Internet with Human-in-the-Loop”) der TU Dresden hat mit dem “Campus Genius” ein eigenes Unternehmen für sein Angebot individueller 5G-Netze gegründet. Hiermit reagiert das Exzellenzcluster CeTI auf die steigende Nachfrage nach lokalen 5G-Netzen zur Steuerung von Robotern. Durch deren Einsatz können Abläufe in Betrieben effizienter, schneller und kostengünstiger gestaltet werden. Der Mobilfunk der fünften Generation (5G) ist deutlich reaktionsschneller als sein Vorläufer LTE und kann viele hunderte Handgriffe parallel koordinieren.

Die angebotenen Campusnetz-Kerne und Container sind mobile 5G-Sendestationen im Frequenzfenster 3,7 und 3,8 Gigahertz. Sie sind vom öffentlichen Mobilfunk abgeschottet und daher auch unter Datenschutzaspekten und Spionagegesichtspunkten besonders attraktiv für die “Industrie 4.0”. Darüber hinaus setzt das Team um Thomas Höschele und Sebastian Itting keine umstrittene Technik ein, sondern verbaut ausschließlich bekannte Markenprodukte und Eigenentwicklungen.

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www.dnn.de
www.oiger.de

04.09.2020 | Dresdner Start-up WAKU Robotics expandiert international – Marktplatz für Industrieroboter wächst

Dresden zählt zu den bekanntesten Robotik-Hubs Europas. Junge Unternehmen machen sich die Innovationskraft des Standorts zunutze, wie die Robotikentwickler von Wandelbots, die no-code Robotics-Lösungen anbieten, oder Coboworx, wo maßgeschneiderte Robotikkonzepte für den Mittelstand entwickelt werden. Zu den jungen Playern in Dresden zählt auch das Start-up WAKU Robotics, das seinen internationalen Logistik- und E-Commerce-Kunden mit der unabhängigen Vergleichsplattform „LotsOfBots“ und dem Online Robot Solution Designer zwei Lösungen bietet, um die richtigen Roboter für ihre jeweiligen Anwendungen zu finden. Denn die Nachfrage nach Robotern ist international groß, doch die Beschaffung gestaltet sich oft schwierig und zeitaufwändig. WAKU Robotics hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, der weltweit größte Marktplatz für mobile Roboter zu werden. Bei der internationalen Expansion erfahren sie Unterstützung von starken Investoren wie dem Technologiegründerfonds Sachsen, der Innovationsplattform Plug and Play und Hans-Jürgen Cramer, ehemaligem Geschäftsführer von Vattenfall Europa, die zuletzt zusammen eine Million Euro in das Start-up investiert haben.

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founderella.de
wirtschaft-markt.de

Das Team von WAKU Robotics unterstützt mit seiner Vergleichsplattform „LotsOfBots“ und dem Online Robot Solution Designer internationale Unternehmen bei der Suche nach der passenden Robotikanwendung.
Das Team von WAKU Robotics unterstützt mit seiner Vergleichsplattform „LotsOfBots“ und dem Online Robot Solution Designer internationale Unternehmen bei der Suche nach der passenden Robotikanwendung.

25.08.2020 | Dresdner Unternehmen entwickelt Corona-App zur Nachverfolgung von Veranstaltungsteilnehmern

Ab dem 1. September soll die in Dresden entwickelte App “pass4all” zur Nachverfolgung von Kontakten zu Corona-Infizierten auf Veranstaltungen in den App Stores zum Download zur Verfügung stehen. Die App reduziert den Aufwand zur Erfassung der Identitäten der Besucher erheblich, so müssen keine personalisierten Tickets mehr vergeben werden. Stattdessen können die Gesundheitsämter mögliche Ansteckungsketten im Infektionsfall effektiv über die App nachverfolgen. Dies wird möglich, indem über einen QR-Code oder via Bluetooth auf dem Handy die Angaben über Aufenthaltsort, Zeit, Areal, Reihe und Sitzplatz der Besucher gespeichert werden. Diese Informationen werden schon auf dem Handy des Nutzers verschlüsselt und den Gesundheitsämtern so anonym übermittelt. pass4all ergänzt somit die offizielle Corona-Warn-App der Bundesregierung.

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www.mdr.de

Website des Unternehmens
www.pass4all.de

Die App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen auf Veranstaltungen verspricht Erleichterungen für die Branche und für Gesundheitsämter.
Die App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen auf Veranstaltungen verspricht Erleichterungen für die Branche und für Gesundheitsämter.

20.08.2020 | In Dresden entsteht die erste durch 5G-Mobilfunk vernetzte Baustelle Deutschlands

In Dresden soll ab Mitte 2022 eine über 5G Mobilfunk automatisierte Pilot-Baustelle in Betrieb gehen. Dies plant ein durch das Institut für Mechatronischen Maschinenbau der TU Dresden koordiniertes Projekt, an dem über 20 Baufirmen, Baumaschinen-Hersteller, Softwareschmieden und weitere Institute beteiligt sind. Durch die Nachrüstung von Baumaschinen mit digitalen Assistenten und 5G-Modulen, sowie deren Vernetzung mit einer neuartigen Baustellen-Cloud soll ein effizienterer Bauprozess ermöglicht werden. Dabei handelt es sich lediglich um eine Teilautomatisierung. Die Steuerung der Roboter wird weiterhin durch Menschen auf der Baustelle erfolgen, die mit digitalen Assistenz-Systemen bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Dennoch soll durch die Innovation auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden können.

Zur Meldung

Durch Vernetztes Bauen über 5G soll effizienteres Bauen mit geringerem Personaleinsatz ermöglicht werden.
Durch Vernetztes Bauen über 5G soll effizienteres Bauen mit geringerem Personaleinsatz ermöglicht werden.

12.08.2020 | Forschungsteam der TU Dresden arbeitet an Entwicklung von Corona Schnelltest

Ein interdisziplinäres Forscherteam der TU Dresden arbeitet an der Entwicklung eines Corona Schnelltests, der weitaus schnellere Ergebnisse liefern soll als bisher möglich. Der Test soll anhand der Analyse von Blutstropfen innerhalb weniger Minuten erfolgen, während die Ergebnisse aktuell existierender Tests bisher im günstigsten Fall nach etwa vier Stunden vorliegen. Die Methode soll ab 2021 zur Anwendung gebracht werden. Langfristig ist auch die Entwicklung einer Testmethodik anvisiert, durch die Sensoren am Smartphone eine Infektion über Hautkontakt ermitteln. Durch die Möglichkeit schnellerer Tests kann die rechtzeitige Unterbrechung von Ansteckungsketten ermöglicht und so ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet werden.

Meldung der TU Dresden
Meldung der Süddeutschen Zeitung

Schematische Darstellung des Konstruktionsprinzips eines Sensors zum Direktnachweis von SARS-CoV-2-Viren
Schematische Darstellung des Konstruktionsprinzips eines Sensors zum Direktnachweis von SARS-CoV-2-Viren

06.08.2020 | Erweiterung der Universellen Werke geplant – Neuer Innovationscampus für Leichtbau und Robotik in Dresden

Die Universellen Werke, das Dresdner Innovationszentrum für Hightech-Unternehmen, soll bis 2022 weiter ausgebaut werden. Bereits jetzt beherbergt das Zentrum auf dem Gelände der alten Fabrikanlage Startups, Forschung und Technologieunternehmen aus den Bereichen Leichtbau und neue Materialien, Digitalisierung, zukünftige Mobilität und Robotik. Erst in 2019 eröffnet, erfreut sich der Standort großer Beliebtheit und , sodass die Wirtschaftsförderung Dresden gemeinsam mit den Immobilienexperten von Immopact nun die räumliche Erweiterung plant. Im Herzen der Stadt entsteht so ein ganz neuer Innovationscampus mit Schwerpunkt auf Robotik und Leichtbau. Durch die Reaktivierung von weiteren 15.000 Quadratmetern wird sich die Nutzfläche der Universellen Werke nahezu vervierfachen und Platz für zahlreiche weitere innovative Unternehmen bieten.

Weitere Informationen:

Oiger

TechnologieZentrumDresden

NanoCenter

Dresdner Gewerbehofgesellschaft mbH

Universelle Werke
Ein bereits renoviertes Gebäude auf der alten Fabrikanlage

30.07.2020 | Coboworx siedelt sich in den universellen Werken an – Standort Dresden attraktiv für aufstrebendes Robotik-Startup

Das Unternehmen coboworx mit Stammsitz in Osann-Monzel, Rheinland-Pfalz, zieht in die Universellen Werke, dem Technologiezentrum im Robot Valley Dresden, ein. Das Startup bietet roboterbasierte Automatisierungslösungen für kleine und mittlere Unternehmen an. Als für die Standortwahl entscheidend nennen die Gründer die Innovationskraft der TU Dresden und das spannende Ökosystem des Standorts im Bereich der Robotik. Darüber hinaus konnte die schnelle Entscheidung der Stadt über eine Innovationsförderung überzeugen. coboworx ist auf kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, spezialisiert. So hat coboworx eine neue softwarebasierte Methode zur deutlich verkürzten Risiko- und Gefährdungsbeurteilung neuer Cobots entwickelt und bietet eine Online-Plattform zur digitalisierten Erkennung von Automatisierungspotenzial und Berechnung des ROI.

Mehr erfahren unter: Automationspraxis

oder DNN

Die coboworx Gründer Olaf Gehrels, Klaus Wagner, Georg Matheus und Ralf Zeisberger (v.l.)
Die coboworx Gründer Olaf Gehrels, Klaus Wagner, Georg Matheus und Ralf Zeisberger (v.l.)

14.07.2020 | Dresdener Unternehmen nehmen an den HANNOVER MESSE DIGITAL DAYS teil

Die HANNOVER MESSE DIGITAL DAYS fanden am 14. und 15. Juli digital unter reger Beteiligung Dresdner Unternehmen statt. Die N+P Informationssysteme GmbH präsentierte ihre Entwicklung “Digitaler Zwilling”, die als menschenzentrierter Informationspunkt in der Industrie-Software wirkt, die FCP Fuel Cell Powertrain GmbH innovative Brennstoffzellen und Powertrains für den internationalen Markt und Wandelbots sein neuestes Produkt, den TracePen. Auch zwei Fraunhofer Institute beteiligten sich, so stellte das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil EAS Dresden, eine Innovation im Bereich Sensorik und Predictive Maintenance vor und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS eine Innovation im Bereich Grüner Wasserstoff.

 

Hannover Messe Digital Days: Link

Die Präsentationen können hier abgerufen werden.

Hannover Messe Digital Days 14. & 15. Juli 2020

10.07.2020 | Exzellenzcluster der TU Dresden macht spektakuläre Entdeckung im Bereich der Festkörperphysik

Das Exzellenzclusters Complexity and Topology in Quantum Matter (CT.QMAT) der TU Dresden eröffnet mit einer spektakulären Entdeckung neue Forschungsfelder für Physiker aus aller Welt. Die Forschungsgruppe konnte Phänomene der Quantenphysik in ultrareinen Metallen erstmals auf makroskopischer Ebene nachweisen. Zuvor wurden die meisten dieser Phänomene nur auf der kleineren mikroskopischen Ebene, also der Größenordnung von Atomen und Elektronen, beobachtet. Der experimentelle Beleg erfolgte an den ultrareinen Metallen Palladiumkobaltoxid und Platinkobaltoxid durch die Messung periodischer Überlagerungen von Elektronenwellen über eine Länge von 20.000 Atomabständen. Bisher waren Messungen über eine Länge von zehn bis 100 Atomabständen üblich.

Exzellenz-Newsletter der TU Dresden, Thema: Wow-Forschung: Quantenphysik in ultrareinem Metall beobachtet

Exzellenzcluster Complexity and Topology in Quantum Matter CT.QMAT

Wissenschaftliche Publikation

Logo CT.QMAT

08.07.2020 | Drei Dresdner Startups mit dem Sächsischen Gründerpreis ausgezeichnet – Morphus Space GmbH gewinnt ersten Preis

Drei der fünf Gewinner des Sächsischen Gründerpreis 2020 kommen aus Dresden. Der Preis wurde im Rahmen des digitalen Formats der futureSAX- Innovationskonferenz verliehen. Mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde die in Dresden ansässige Morpheus Space GmbH für erstaunlich kleine und effiziente Antriebslösungen für den autonomen Betrieb von Satelliten.

Auf dem zweiten Platz folgte die ebenfalls in Dresden ansässige Semron GmbH für die Herstellung von Halbleiterchips mit der Energieeffizienz eines Gehirns.

Auch der dritte Platz ging anteilig nach Dresden, an die Peerox GmbH für ein selbstlernendes Assistenzsystem für die Bedienung von Maschinen. Ebenfalls mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde die Chemnitzer LiGenium GmbH, den Publikumspreis erhielt BSW-Education aus Thalheim.

Der Award:
Artikel auf medienservice.sachsen.de
Artikel auf founderella.de

Die Start-Ups:
Morpheus Space
Semron
Peerox

24.06.2020 | Neuer Labor-Komplex in Dresden – Institut zur Erforschung von Quantenmaterialien geplant

Das Leibnitz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) plant die Errichtung eines Neubaukomplexes auf rund 10.000 Quadratmetern in Dresden. Dieser soll ab dem Jahr 2024 unter anderem Platz für Labore für die industrienahe Forschung, sowie ein neu geplantes Teilinstitut zur Erforschung von Quantenmaterialien bieten. Die Erforschung dieser Materialien, die aufgrund von Quanteneffekten besonders spezielle Eigenschaften haben, soll in den Bereichen des Quantencomputerbaus, der Energiewirtschaft und der Medizintechnik zu Durchbrüchen verhelfen. Das IWF ist bereits in Dresden ansässig, die aktuell genutzten Räumlichkeiten sind jedoch schon jetzt nicht ausreichend.
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17.06.2020 | Microsoft und Siemens investieren in Dresdner Startup Wandelbots – TracePen erfolgreich gelauncht

Die neueste Innovation von Wandelbots: Der Tracepen.
Die neueste Innovation von Wandelbots: Der Tracepen.

Der TracePen, die jüngste Innovation des Dresdner Startups Wandelbots, ist ab sofort auf dem Markt verfügbar. Dieser ermöglicht das unkomplizierte Programmieren von Industrierobotern ohne spezielle Vorkenntnisse. Im Rahmen seiner Series B Finanzierungsrunde sammelte Wandelbots erst kürzlich insgesamt 26 Millionen Euro ein. Unter den Geldgebern waren neben dem Londoner Investor VC 83North auch Microsoft und Siemens. Investoren, die sich bereits an der letzten Finanzierungsrunde 2018 beteiligt hatten, weiteten darüber hinaus ihre Beteiligungen weiter aus.

Produktvorstellung
Roboter-Teaching und Inbetriebnahme per Tracepen
Finanzierungsrunde
Internationale Berichterstattung

16.06.2020 | Dresden bringt klimafreundlichen Beton zum Einsatz – Grundstein für das Carbonhaus “CUBE” gelegt

Das Carbonhaus “CUBE”
Das Carbonhaus “CUBE”

Das erste gänzlich aus Carbonbeton gefertigte Haus befindet sich nun im Bau. Am 16. Juni wurde der Grundstein für das Carbonhaus “CUBE” auf dem Grundstück der TU Dresden gelegt. Die Universität entwickelte den kohlefaser-verstärkten Beton in langjähriger Forschung. Dieser ist deutlich leichter und haltbarer als Stahlbeton und ermöglicht somit durch den geringeren Materialverbrauch eine Einsparung von bis zu 70% CO2. Außerdem können so völlig neue architektonische Formen realisiert werden, wie das geschwungene Dach des Carbonhauses eindrucksvoll demonstriert. In Dresden kommt Carbonbeton bereits bei einer Brückenerweiterung zum Einsatz. Die Ausbauarbeiten an der "Carolabrücke" sind schon weit vorangeschritten und der Baustoff hat sich bislang gut bewährt.

Digitale Grundsteinlegung
CUBE: "Wir schreiben Geschichte"
Sächsische Zeitung: "Weltweit erstes Haus aus Superbeton
Baufortschritt Carolabrücke
Berichterstattung International

17.05.2020 | Dresden bietet optimale Jobaussichten auch nach der Krise

Roboter entwickelt durch das Excellenzcluster CeTI der TU Dresden
Roboter entwickelt durch das Excellenzcluster CeTI der TU Dresden

In einer umfangreichen Studie des Londoner Anbieters von Aus- und Weiterbildung FutureLearn, der die Jobperspektiven von Städten nach der Corona Krise bewertet hat, liegt Dresden im weltweiten Vergleich auf Platz 14 und belegt damit nach München (Platz 9) und Stuttgart (Platz 13) den dritten Platz im nationalen Ranking. Die Studie basiert auf Prognosen zur wirtschaftlichen Stabilität und den Karrierechancen des Standorts. In die Untersuchung flossen Faktoren wie Lebenshaltungskosten, Arbeitsrecht, Qualität der Gesundheitsvorsorge, Möglichkeiten für Einwanderer und Gleichberechtigung, sowie Prognosen zu Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum ein.
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06.05.2020 | 5G NetMobil stellt Forschungsergebnisse zum Informationsaustausch im Straßenverkehr vor

Mehr Sicherheit und Effizienz durch Echtzeit-Kommunikation
Mehr Sicherheit und Effizienz durch Echtzeit-Kommunikation

Das von der TU Dresden koordinierte Forschungsprojekt 5G NetMobil, in dem 16 Partner aus Forschung, Mittelstand und Industrie an digitalen Kommunikationskonzepten für den Straßenverkehr forschen, hat seine Ergebnisse vorgestellt. Neben fünf konkreten Anwendungen für die Vernetzung zwischen Fahrzeugen und deren Kommunikation mit der Verkehrsinfrastruktur wurden auch Anforderungen für das künftige 5G Netz für diese Vernetzung erarbeitet.

Die Ergebnisse fließen ein in die weltweite Standardisierung der Infrastruktur, sowie Geschäftsmodelle und erste Serienprojekte von Partnern wie BMW, Volkswagen und dem Ampelhersteller Dresden Elektronik Ingenieurtechnik GmbH:

5g-netmobil.de
www.saechsische.de

04.05.2020 | Wandelbots präsentiert TracePen zur Steuerung von Robotern

Vorführen statt Roboter programmieren –mit dem Tracepen von Wandelbots.
Vorführen statt Roboter programmieren –mit dem Tracepen von Wandelbots.

Das Dresdner Startup Wandelbots hat mit dem TracePen ein neues Produkt vorgestellt, das den Einzug von Robotern in kleineren Firmen erleichtern soll. Mit dem TracePen können Robotern manuell Bewegungen vorgegeben werden, so entfällt der kostenintensive Aufwand des Programmierens. Wandelbots bringt hiermit sein erstes in höheren Stückzahlen verfügbares Produkt auf den Markt.

Weitere Informationen:
www.wandelbots.com/tracepen
automationspraxis.industrie.de
www.k-zeitung.de
www.saechsische.de

09.04.2020 | Magazin „Business Punk“ erklärt Dresden zum idealen Standort für Hightech

Die Neue Terrasse angrenzend an das Congress Center
Neue Terrasse Congress Center

Heliatek, Sunfire und Cloud&Heat sind nur drei Beispiele von Dresdner Unternehmen, die mit neuen Technologien und Produkten Lösungen für den Klimawandel bieten. Der Business Punk hat sie besucht und den Hightech-Standort Dresden unter die Lupe genommen. Zum Artikel: weiterlesen

02.04.2020 | Fraunhofer-Ausgründung bringt revolutionäre Audio-Technologie in den Markt

Animation eines MEMS Mikrolautsprecher-Bauelementes mit parallel angeordneten Aktor-Paaren
Lautsprecher aus Silizium

Die Dresdner Fraunhofer IPMS- Ausgründung Arioso Systems GmbH hat ein neues siliziumbasiertes Schallwandlerprinzip in den Markt gebracht. Die neue Technologie ermöglicht eine neue Art von extrem kleinen Mikrolautsprechern. Diese finden beispielsweise Anwendung bei miniaturisierten Kopfhörern, welche nun um integrierte Anwendungen wie Instant-Übersetzungen oder weitere sprachbasierte Internetdienstleistungen erweitert werden können. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Technologiegründerfonds Sachsen, dem High-Tech-Gründerfonds III und Business Angeln.
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02.04.2020 | Dresdner Barkhausen Institut an Entwicklung des Corona Proximity Tracking Systems beteiligt

Das eng mit der TU Dresden zusammenarbeitende Dresdner Barkhausen Institut, das sich auf die Kernfelder des Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) spezialisiert hat, ist Mitglied und Mitwirkender in der europäischen Initiative Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT). Diese entwickelt eine Grundlage für die digitale Rückverfolgung in Übereinstimmung mit dem europäischen Datenschutzgesetz, um so die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Leben und Gesellschaft zu verringern. Die Initiative konnte insbesondere zur Entwicklung der Sicherheitsarchitektur, zur Betriebssystemanbindung und zur Funkmessung zwecks Nähe-Erkennung zweier Handys beitragen.
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31.03.2020 | Forscher der TU Dresden entwickeln 3D-gestrickte Mund-Nasen-Maske

3D-gestrickte Mund-Nasen-Maske
3D-gestrickte Mund-Nasen-Maske

Den Technikern und Wissenschaftlern des Instituts für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden ist es gemeinsam mit einem Kooperationspartner gelungen, eine schnelle Variante für die Fertigung neuartiger textiler 3D gestrickter Mund-Nasen-Masken – ganz ohne zusätzlichem Konfektionsaufwand – zu entwickeln und einen Prototyp für die sofortige Verwendung zu fertigen.
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23.03.2020 | DRESDEN-concept Partner im Kampf gegen das Coronavirus - mit 3D-Druckverfahren können dringend benötigte Teile für Beatmungsgeräte gefertigt werden

Ein additiv gefertigtes Ventil für Beatmungsgeräte aus dem 3D-Drucker der DRESDEN-concept-Partner.
Ein additiv gefertigtes Ventil für Beatmungsgeräte aus dem 3D-Drucker der DRESDEN-concept-Partner.

Durch die weltweite Verbreitung des Coronavirus sind aktuell Lieferketten teils unterbrochen, was zu Engpässen in der Produktion führt. In verschiedenen europäischen Ländern gründeten 3D-Druckfirmen Plattformen, um durch additive Fertigungsprozesse fehlende Bauteile beispielsweise für Beatmungsgeräte zu produzieren und so die Medizintechnikunternehmen zu unterstützen. Dem vergangene Woche gestarteten Aufruf der Europäischen Kommission an Forschungscluster, ihre 3D-Drucker zu melden und sich bei der Herstellung von benötigten Materialien zu beteiligen, folgten bereits mehrere DRESDEN-concept-Partner, wie das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, die Professur für Technisches Design der TU Dresden, das Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und der Makerspace der SLUB.
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16.03.2020 | Globalfoundries Dresden gewinnt neue Kunden und Aufträge

Eine Halbleiterscheibe gefertigt vom Halbleiterkonzern Globalfoundries
Eine Halbleiterscheibe gefertigt vom Halbleiterkonzern Globalfoundries

Die Dresdner Chipfabrik des Halbleiterkonzerns Globalfoundries (GF) wird durch neue Kunden und Aufträge voraussichtlich bereits Ende 2020 voll ausgelastet sein. Die dort hergestellten Schaltkreise verbrauchen vergleichsweise wenig Strom. Das macht sie für mobile Geräte und batteriebetriebene Maschinen besonders interessant. Das Unternehmen rechnet derzeit mit einer Beeinträchtigung durch die Corona-Krise von zwei bis drei Monaten...
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05.03.2020 | Dresdner Solarmodul-Fabrik verdoppelt Produktionskapazität

Produktion von Photovoltaikmodulen in Dresden.
Produktion von Photovoltaikmodulen in Dresden.

Der Dresdner Photovoltaik-Systemanbieter "Solarwatt" ist auch in schwierigen Zeiten auf Wachstumskurs. Nach Absatzrekorden investiert das Unternehmen zehn Millionen Euro in Forschung und Entwicklung sowie eine neue Fertigungslinie in Dresden. Damit verdoppelt Solarwatt seine Produktionskapazität am Standort...
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05.03.2020 | Wandelbots Co-Founder Christian Piechnick erhält Preis für besten Newcomer der German Start-up Awards

Christian Piechnick wird beim „German Startup Award“ als „Bester Newcomer” ausgezeichnet
Christian Piechnick wird beim „German Startup Award“ als „Bester Newcomer” ausgezeichnet

Der Preis für den besten Newcomer des „German Startup Awards“ geht nach Dresden – an Christian Piechnick, einen der fünf Gründer von Wandelbots. Der Bundesverband Deutsche Startups kürte in Berlin erstmalig Akteure der deutschen Startup-Szene in fünf Kategorien.
www.germanstartupawards.de
www.handelsblatt.com
www.saechsische.de