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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/gruenes-dresden/gruenanlagen-parks/blueherpark.php 15.01.2024 13:11:10 Uhr 28.03.2024 21:47:43 Uhr

Blüherpark

Historie

Springbrunnen im Blüherpark mit Sandsteinbecken und oberer Schale mit Fontäne, im Hintergrund Bäume und Menschen
Im Blüherpark

Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Kurfürst Johann Georg III. vor den Toren der Stadt einen Lustgarten anlegen. Prinz Johann Georg Chevallier de Saxe - ein Sohn August des Starken, erwarb diesen 1764. Unter Hofbaumeister Friedrich August Krubsacius entstanden ein Palais im Rokokkostil und ein aufwendig gestalteter barocker Park.

Nach dem Tod des Prinzen ließ Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis den Park erweitern. Kleinarchitekturen, beispielsweise einen Pavillon und eine Einsiedelei wurden eingefügt. Gleichzeitig erwirkte sie mit der Gründung einer Stiftung, dass das Areal dauerhaft dem zweitgeborenen Sohn des Sächsischen Herrscherhauses als Wohnsitz zur Verfügung stand (Sekundogenitur).

Als einer der ersten Gärten in der Region wurde der Park nach 1783 landschaftlich überformt. Eine weitere umfassende Umgestaltung in diesem Stil erfolgte 1904 unter Obergartendirektor Johann Carl Friedrich Bouché. Das barocke Parterre sowie Hauptachsen mit rahmendem Alleensystem wurden dabei integriert.

Seit 1930 befindet sich das Deutsche Hygienemuseum im Blüherpark. Dies führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Grundstruktur der Parkanlage.

Die Zerstörungen des Parkes durch den Zweiten Weltkrieg waren erheblich. Nach Abriss der Reste des Palais legte man im zentralen Parterrebereich ein Heilkräutergarten an. In den Folgejahren hat man den Garten im Sinne eines Volksparkes grundlegend umgestaltet,das Wegesystem vereinfacht und Spielplätze errichtet.

Entwicklung der historischen Parkanlage

Anliegen des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft war und ist es, räumliche und gleichzeitige historische Bezüge im Blüherpark wieder aufzuzeigen und erlebbar zu machen und der Anlage damit ihre kulturhistorisch-denkmalpflegerische Bedeutung zurückzugeben. Hierzu mussten zunächst Fremdnutzungen wie der Heilkräuter- sowie ein Schulgarten herausgelöst werden. Schwerpunkt bisheriger Arbeiten bildete die Rekonstruktion des Parterrebereiches in der Ausformung der 1930er Jahre - dem Kernstück der Anlage. Der Grundriss des Palais Sekundogenitur wurde durch Pflanzungen markiert, Alleen komplettiert sowie Wege angelegt. Damit verbesserte sich gleichzeitig die räumliche Anbindung des Parks in Richtung Stadtzentrum.

Planung und Baudurchführung

  • 2001 veranlasst und betreut das Amt für Stadtgrün die Untersuchung der Anlagengeschichte im Rahmen einer Diplomarbeit an der HTW Dresden
  • 2006 Erarbeitung einer denkmalpflegerischen Zielstellung und Ausführungsplanungen
  • 2005 - 2008 Pilotprojekt im Rahmen des EU-Projektes „GreenKeys-Stadtgrün als Schlüssel für nachhaltige Städte“ (u. a. Restaurierung des Hofbrunnens und barocker Skulpturen und Vasen mit Mitteln aus dem „Nachlass Sprung“; Finanzierung von Baumpflanzungen über Ausgleichsmaßnahmen)

(Stephanie Jäger, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft)

Weitere Sanierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen

Literatur zum Blüherpark

  • Matthias Geisler, Stephanie Jäger: Von der Sekundogenitur zum Blüherpark Gepriesen - vergessen - wiederentdeckt (Dresdner Hefte  - Beiträge zur Kulturgeschichte, Heft Nr. 146, 2/2021: "Schau an der schönen Gärten Zier" Gartenkultur in Dresden, Seite 46, Herausgeber Dresdner Geschichtsverein e. V.)