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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klima-von-dresden/stadtklima_dresden.php 18.01.2024 15:37:55 Uhr 27.04.2024 19:29:28 Uhr

Das Stadtklima von Dresden

Stadtklima – kurz erklärt

Bebauung, Flächenversiegelung und Emissionen charakterisieren die Stadtlandschaft. Austauschvorgänge zwischen Boden und Atmosphäre werden durch die Versiegelung beeinträchtigt oder unterbunden. Hinzu kommen Emissionen und Abwärme aus Industrie, Feuerungsanlagen und Verkehr. Diese beeinträchtigen die Luftqualität zum Teil erheblich. Der natürliche Strahlungs-, Wärme- und Wasserhaushalt wird gestört. Die Folge sind veränderte meteorologische Parameter, die eine Veränderung des Lokal- und Mikroklimas nach sich ziehen. So stellt sich ein vom unbebauten Umland abweichendes Klima ein – das sogenannte Stadtklima.

1981 hat die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) den Begriff Stadtklima wie folgt definiert:

Stadtklima ist das durch die Wechselwirkung mit der Bebauung und deren Auswirkungen modifizierte Klima.

Weltorganisation für Meteorologie (WMO)

Warum ist das wichtig?

Die Bedeutung des Stadtklimas ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Zum einen steigt der Anteil der Stadtbevölkerung stetig und Städte expandieren, zum anderen wachsen die damit einhergehenden ökologischen Probleme.

Die Intensität der stadtklimatischen Veränderungen bestimmt nicht nur die Attraktivität und Lebensqualität einer Stadt, sie ist insbesondere für die Gesundheit der Stadtbewohner von Bedeutung. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind zum Beispiel möglich durch Schadstoffanreicherungen der Luft, durch Hitzebelastung bis hin zu Hitzestress vor allem in den überwärmten Gebieten (Hinweise zum Verhalten bei Hitze), durch Belastungen für Allergiker durch zeitigeren Blühbeginn von Pflanzen im Stadtgebiet.

So sind städtebauliche Maßnahmen erforderlich, die die Ausbildung des Wärmeinseleffektes verhindern und somit die Stadt attraktiv und lebenswert zu erhalten (Klimawandelvorsorgende Stadtplanung). Dies führte letztlich zur Ausbildung des Forschungsbereiches der Stadtklimatologie als Teildisziplin der Umweltmeteorologie. Neben der Grundlagenforschung zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Klima, Lufthygiene und Stadtplanung hat das Thema in viele Regelwerke und Richtlinien, wie die DIN- und VDI-Vorschriften, Eingang gefunden.


Geringere Windgeschwindigkeiten und erschwerte Durchlüftung der Stadtstrukturen sind die Folge erhöhter Oberflächenrauigkeit und Gebäudeanordnung. Höhere durchschnittliche und maximale Lufttemperaturen ergeben sich im Stadtgebiet etwa aufgrund von Abwärme aus Industrie, Verkehr und Haushalten sowie durch einen veränderten Strahlungshaushalt infolge versiegelter Flächen, hoher Wärmespeichervermögen der Baumaterialien, und Reflexionen zwischen Gebäuden. Der Mangel an Versickerungsflächen und der dadurch bedingte schnelle Oberflächenabfluss des Niederschlagswassers führen zu Veränderungen des Wasserhaushaltes. Das Verdunstungspotenzial ist herabgesetzt und die Luftfeuchte im Stadtraum reduziert. Die Grundwasserneubildung ist erheblich eingeschränkt.

Aufgrund der hohen Varianz versiegelter und unversiegelter Oberflächen im Stadtraum und der Vielfältigkeit der verwendeten Baustoffe treten große Unterschiede im Lufttemperatur-, Luftfeuchte- und Windfeld im mikroskaligen Bereich (10 bis 100 Meter) auf. Hingegen differieren andere Klimaelemente, wie Sonneneinstrahlung und Niederschlagsmengen, über die Stadtfläche hinweg wenig.

In den Wintermonaten kann es zur Ausbildung einer Dunstglocke kommen. Dann ist die Durchmischung der Luft erschwert und die Schadstoffkonzentration in der Stadtluft nimmt zu. Entsprechend negative Folgen kann dies auf die Luftqualität und damit auf die Gesundheit haben.

Stadtklima von Dresden

Einen Überblick über die stadtklimatischen Verhältnisse in Dresden und die wichtigen klimaökologischen Funktionsräume gibt die interaktive Synthetische Klimafunktionskarte im Themenstadtplan der Stadt Dresden: