Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/aktuelle-buergerbeteiligungen/stadtteilgestaltung-dresden-suedwest.php 07.12.2023 13:55:13 Uhr 03.05.2024 03:14:55 Uhr |
Gestaltung der Stadtteile im Dresdner Südwesten – Cottaer Bogen
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität möchte die Stadtteile Briesnitz, Cotta, Gorbitz und Löbtau mithilfe baulicher Maßnahmen sozial, wirtschaftlich und ökologisch noch attraktiver gestalten. In den vergangenen Jahren flossen bereits umfangreiche Fördergelder in die Sanierung von Gebäuden und Freiflächen. Diese Investitionen führten z. B. in Friedrichstadt, Johannstadt oder Pieschen zu einer positiven Entwicklung.
Nun erfolgte die Aufnahme der Stadtteile Briesnitz, Cotta, Gorbitz und Löbtau in das Förderprogramm „Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung“. Das Förderprogramm läuft von 2021 bis 2027 und ist Teil des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen finanzieren darüber Projekte zur Verbesserung der ökologischen Lebensqualität sowie zur wirtschaftlichen und sozialen Belebung benachteiligter Stadtgebiete. Für den Antrag und die Auswahl geeigneter Projekte untersuchte die Landeshauptstadt Dresden das Gebiet Dresden-Südwest/Cottaer Bogen näher. Der Fokus lag vorrangig auf baulichen Projekten, wie der Gestaltung von barrierefreien Freiräumen, Spielplätzen oder Parkanlagen. Weiterhin sollen die kulturellen und sozialen Angebote verbessert und die lokale Wirtschaft belebt werden.
Wie Bürger mitwirken konnten
Ablauf der Bürgerbeteiligung
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität führte im Dresdner Südwesten vom 1. bis 29. April 2022 eine Online-Befragung in den Stadtteilen Briesnitz, Cotta, Gorbitz und Löbtau durch. Im Vordergrund standen die attraktivere Gestaltung öffentlicher Räume, die Verbesserung der Infrastruktur, die Belebung der lokalen Wirtschaft sowie die Weiterentwicklung sozialer und kultureller Angebote.
Online-Umfrage zur Gestaltung der Stadtteile Briesnitz, Cotta, Gorbitz und Löbtau
Ergebnisse der Umfrage
Insgesamt haben 641 Bürgerinnen und Bürger sowie Träger sozialer Projekte an der Online-Befragung teilgenommen. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 15.900 Einwohnerinnen und Einwohnern im geplanten EFRE-Fördergebiet entspricht das einer Beteiligung von ungefähr 4 Prozent. Obwohl es sich bei der Umfrage um keine repräsentative Methode handelt, werden Grundideen und allgemeingültige Tendenzen ersichtlich.
Allgemeine Frage zu Aspekten im Dresdner Südwesten
Welche der folgenden Aspekte sollten aus Ihrer Sicht im Dresdner Südwesten verbessert werden?
Die Grafik zeigt, welche Aspekte im Dresdner Südwesten laut der Befragten verbessert werden sollten.
Ungefähr zwei Drittel der Befragten wünschen sich Verbesserungen bei den Fuß- und Radwegen (446 Personen = 70 Prozent) und bei den Grünflächen sowie dem Baumbestand (428 Personen = 67 Prozent). Dies waren mit Abstand die am häufigsten genannten Kategorien. Weitere häufig genannte Aspekte waren Gaststätten/Cafés (327 Personen = 51 Prozent), das Kulturangebot (294 Personen = 46 Prozent) sowie Sportplätze und Spielangebote (239 Personen = 37 Prozent), bei denen sich die Befragten Verbesserungen wünschen.
Nachbarschaftliches Miteinander kreuzten 154 Personen (24 Prozent) an, den Wunsch nach mehr generationsübergreifenden Angeboten äußerten 117 Teilnehmende (18 Prozent) und den Wunsch nach Nahversorgung und Lebensmittelläden 102 Befragte (16 Prozent). Einen größeren Fokus auf die Wohninnenhöfe fordern 80 Personen (12 Prozent). Potential in der Verbesserung der Dienstleistungsangebote sehen 69 Befragte (11 Prozent).
Fragen zum Umfeld des ehemaligen Standortes
des Theaters Junge Generation
Einer der markantesten Gebäudekomplexe im Quartier ist der ehemalige Standort des Theaters Junge Generation (TJG). Dieser befindet sich zwischen der Elbe und der Hamburger Straße. Der Briesnitzpark und der Zugang des S-Bahn-Haltepunktes Cotta sollen ebenso attraktiver gestaltet werden.
Welche Verbesserungen wünschen Sie sich für das derzeit vernachlässigte Umfeld des ehemaligen Standortes des Theaters Junge Generation?
Auch für den Standort des ehemaligen Theaters Junge Generation wurde gefragt, welche Verbesserungen sich die Befragten wünschen. Von den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wurden am häufigsten die Fuß- und Radwegverbindungen zum Elberadweg genannt (413 Personen = 64 Prozent), gefolgt vom Wunsch nach der Gestaltung der Fläche mit Pflanzen und Bäumen (382 Personen = 60 Prozent) sowie der Schaffung von Erholungsflächen (351 Personen = 55 Prozent). Etwas weniger, aber immerhin noch die Hälfte der Antworten entfiel auf den Punkt "Treffpunkte für Jugendliche" (325 Personen = 51 Prozent).
Den Wunsch nach Orten für öffentliche Veranstaltungen äußerten 304 Personen (47 Prozent). Bedarf für mehr Spielangebote für Kinder sehen 291 Teilnehmende (45 Prozent). 269 Personen (42 Prozent) sehen Potential bei den Querungsmöglichkeiten über die Bundesstraße B6. Eine Verbesserung beim Angebot von Sport- und Fitnessgeräten wünschen sich 201 Personen (31 Prozent) sowie bei Fahrradstellplätzen 141 Personen (22 Prozent). Für 108 Befragte (17 Prozent) ist der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Einrichtungen ein Thema.
Haben Sie weitere Hinweise und Anregungen für die Entwicklung des Umfeldes des ehemaligen Standortes des Theaters Junge Generation?
Zusammenfassung der Antworten auf die offene Frage:
- Wiederbelebung des Briesnitzparkes
- Nachnutzung des TJG als Veranstaltungsort
- Schaffung von Räumen im TJG für Kulturschaffende sowie Jung und Alt
- Einrichtung von Räumen im TJG für die Nachbarschaft
- Nachnutzung des TJG durch die Gastronomie
- naturnahe Gestaltung der Freiflächen
- Schaffung von Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche (Skatepark, Fußballfeld)
- Wunsch nach Lärmschutz und eine bessere Abgrenzung von der Bundesstraße B6
- Ausbau der Fahrradwege
- barrierefreier Zugang zur Elbe
Fragen zum Umfeld des Hebbelbades und des Volkshauses Cotta
Das Hebbelbad erfüllt eine wichtige Naherholungsfunktion für die Anwohnerinnen und Anwohner. Das Volkshaus Cotta und das Umfeld der 12. Grundschule soll ebenso attraktiver gestaltet werden.
Welche Verbesserungen wünschen Sie sich für das Umfeld des Hebbelbades und des Volkshauses Cotta?
Im Umfeld des Hebbelbades und des Volkshauses Cotta waren die mit Abstand häufigsten Antworten, dass Erholungsflächen verbessert (376 Personen = 59 Prozent) und die Flächen mit Pflanzen und Bäumen (362 Personen = 56 Prozent) gestaltet werden sollten. Dies gaben jeweils fast zwei Drittel der Befragten an. Jeweils etwa 40 Prozent der Befragten wünschten sich eine Verbesserung des kulturellen Angebotes (273 Personen = 43 Prozent), der Wegeverbindungen (267 Personen = 42 Prozent) und der Treffpunkte für Jugendliche (242 Personen = 38 Prozent).
Bedarf für mehr Spielangebote für Kinder sehen 214 Teilnehmende (33 Prozent). Eine Verbesserung beim Angebot von Sport- und Fitnessgeräten wünschen sich 203 Personen (32 Prozent). 181 Befragte (28 Prozent) sprechen sich für ein Nachbarschaftszentrum aus. 174 Personen (27 Prozent) sehen Potential in der Erreichbarkeit und im Umfeld des Volkshauses Cotta.
Haben Sie weitere Hinweise und Anregungen für die Entwicklung des Umfeldes des Hebbelbades und des Volkshauses Cotta?
Zusammenfassung der Antworten auf die offene Frage:
- Belebung des Volkshauses mit breitem Angebotsspektrum (z. B. Jugendtreff, Veranstaltungen für Jung und Alt und die Nachbarschaft, Biergarten)
- Wunsch nach Verbesserung der Wegeverbindung des Volkshauses mit dem Freibad
- Wunsch der Verbesserung der Wegebeziehungen um das Volkshaus (Fuß- und Radverkehr)
- Verkehrsberuhigung und sicherer Schulweg
- Möglichkeiten der sportlichen Betätigung ohne Vereinsmitgliedschaft
- Öffnung der Freifläche des Freibades während der Herbst-/Winterschließzeiten
- bessere Rad- und Fußwege
- mehr grüne Infrastruktur
Bemängelt wurden die Ordnung und Sauberkeit der Fußwege und Grünflächen (Müll, Hundekot).
Fragen zum Umfeld der Gleisschleife Wölfnitz
Die Gleisschleife Wölfnitz verbindet auf Höhe der Koblenzer Straße die Kesselsdorfer Straße mit der Julius-Vahlteich-Straße. Sie passiert das Polizeirevier Dresden-West sowie einen Supermarkt. Derzeit noch unterirdisch verläuft in diesem Bereich der Gorbitzbach, welcher von der Gleisschleife überquert wird.
Die Haltestelle wird heute bei Bauarbeiten als Bedarfshaltestelle für den Pendelverkehr genutzt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe AG planen mit dem Ausbau der Kesselsdorfer Straße den langfristigen Erhalt und die Erneuerung der Gleisschleife. Für die Zukunft gibt es Überlegungen für eine Nutzung als Endhaltestelle.
Die Landeshauptstadt plant für diesen Bereich attraktive Fuß- und Radwegebeziehungen zu schaffen, den Gorbitzbach offenzulegen, neue Bäume zu pflanzen und versiegelte Flächen zu begrünen. Auch Aufenthalts- und Treffpunkte für Jugendliche und/oder Familien sind in diesem Gebiet denkbar.
Welche Verbesserungen wünschen Sie sich für das Umfeld der Gleisschleife Wölfnitz?
Etwa zwei Drittel der Befragten (415 Personen = 65 Prozent) wünschen sich im Umfeld der Gleisschleife mehr Grün- und Wegeverbindungen entlang des Gorbitzbaches. Auch waren die Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität der Haltestelle (378 Personen = 59 Prozent) und die Verbesserung des Sicherheitsempfindens häufig genannte Wünsche (358 Personen = 56 Prozent). Als weitere Themen kreuzten die Teilnehmenden die mangelhafte Freiflächengestaltung im Bereich der Gleisschleife (348 Personen = 54 Prozent) sowie die Erlebbarkeit und Zugänglichkeit des Gorbitzbaches (343 Personen = 54 Prozent) an.
Bedarf für mehr Querungsmöglichkeiten über die Kesselsdorfer Straße sehen 253 Teilnehmende (39 Prozent). Eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten über die Julius-Vahlteich-Straße wünschen sich 217 Personen (34 Prozent).
Die Antworten spiegeln sich im Wesentlichen auch in der weiterführenden offenen Frage wider.
Haben Sie weitere Hinweise und Anregungen für die Entwicklung des Umfeldes der Gleischleife Wölfnitz?
Zusammenfassung der Antworten auf die offene Frage:
- Areal mit wenig Aufenthaltsqualität
- hohe Problemdichte
- Wunsch nach der Aufwertung der Zufahrten
- Wunsch nach Verbesserung der Fuß- und Fahrradwege
- Erhöhung der Freiraumqualität (Pflanzen, Bäume, Bachoffenlegung)
- mehr Sauberkeit im Gebiet
- Wunsch nach alternativen Aufenthaltsmöglichkeiten (Jugendtreff, Gastronomie)
Angaben zu den Teilnehmenden der Umfrage
Altersstruktur
- Der größte Teil der Befragten war zwischen 25 und 39 Jahre (46 Prozent) und zwischen 40 und 64 Jahre (40 Prozent) alt.
- Die unter 25-Jährigen waren mit 10 Prozent an der Umfrage beteiligt.
- Befragte im Alter von 65 Jahren und älter nahmen lediglich zu einem Anteil von 2 Prozent teil, wodurch diese Altersgruppe unterrepräsentiert war. Dies lag möglicherweise am Online-Format der Befragung.
Bezug der Befragten zum Gebiet
- 66 Prozent der Befragten gaben an, im Gebiet zu wohnen.
- 18 Prozent laufen/fahren regelmäßig durch das Gebiet.
- 5 Prozent verbringen regelmäßig ihre Freizeit im Gebiet.
- 2 Prozent arbeiten im Gebiet.
- Die übrigen Teilnehmenden gaben keine Antwort oder haben einen anderen Bezug zum Gebiet.
Gut zu wissen
Ausblick und weitere Maßnahmen
Die Ergebnisse der Online-Befragung (1. bis 29. April 2022) sind in das Gebietsbezogene Integrierte Handlungskonzept (GIHK) eingeflossen. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität erarbeitete das Konzept von März bis Juni 2022. Es enthält die Ziele und Strategien, um die Stadtteile Briesnitz, Cotta, Gorbitz und Löbtau mithilfe baulicher Maßnahmen sozial, wirtschaftlich und ökologisch noch attraktiver zu gestalten. Das Konzept war die Voraussetzung für den Antrag der EFRE-Fördermittel der EU.
Die Aussagen und Wünsche aus der Online-Befragung bestärkten die entwickelten Strategien und Zielstellungen für das Gebiet. Damit konnten konkrete Projekte entwickelt werden, bei denen die Wünsche der Bewohnerschaft eingeflossen sind und/oder berücksichtigt wurden. Nach dem Erhalt des Zuwendungsbescheids beginnt nun die Weiterentwicklung, Planung und Umsetzung der konkreten Projekte. Die Landeshauptstadt lädt Bürgerinnen und Bürger ein, bei ausgewählten Projekten mitzuwirken. Weitere Information dazu erfolgen zeitnah hier.
Zeitlicher Ablauf der EFRE-Förderperiode
- 2. Quartal 2021 bis 2. Quartal 2022: Erarbeitung des Gebietskonzeptes und Durchführung einer Bürgerumfrage
- 15. September 2022: Bestätigung des Gebietskonzeptes durch den Stadtrat
- 1. Quartal 2023: Beantragung der Förderung bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB)
- 13. September 2023: Bewilligung der Fördermittel
- ab 4. Quartal 2023: Startschuss von Einzelprojekten: Vorbereitung, Planung, Bürgerbeteiligung bei ausgewählten Projekten
- 2024 bis 2027: Umsetzung der Projekte
Weitere Planungen für die Gleisschleife Wölfnitz
Die Gleisschleife Wölfnitz und das umliegende Areal waren zum Zeitpunkt der Online-Befragung (1. bis 29. April 2022) noch Schwerpunktbereiche der Planung rund um die EFRE-Förderung. Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass die Gestaltung dieses Bereiches einen zeitlich intensiven Planungsprozess benötigt. Während der EFRE-Förderperiode 2021 bis 2027 ist eine Neugestaltung des Areals nicht realisierbar.
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität möchte das Umfeld der Gleisschleife Wölfnitz außerhalb des EFRE-Förderprogramms weiterentwickeln. Es ist Teil der Planung zum dritten Bauabschnitt der Kesselsdorfer Straße. Weitere Informationen zu diesen Planungen finden Sie in nebenstehendem Link.
Weitere Informationen
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein wichtiges Instrument der Europäischen Union zur Förderung benachteiligter Regionen und Gebiete mit Strukturproblemen. Mit der Förderung werden mehrere Schwerpunkte unterstützt.
Schwerpunkte sind:
- die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation,
- die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen,
- die Verringerung der CO2-Emissionen und
- eine nachhaltige Stadtentwicklung.
EFRE-Gebiete in der Landeshauptstadt Dresden
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