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Fritz-Foerster-Platz

Für den Fritz-Foerster-Platz ist eine städtebauliche Studie geplant. Bereits vor dieser Untersuchung soll die Stadtgesellschaft beteiligt werden. Dazu wird ein innovatives Verfahren zur Bürgerbeteiligung erprobt.

Aktuelles:

Das Beteiligungsverfahren im Vorfeld der städtebaulichen Untersuchung mit den drei Phasen Wissenskampagne, Online Co-Design und Co-Design Workshops wurde mit großer Beteiligung durchgeführt. Es wurden 1.761 Fragebögen mit 15.225 Beiträgen eingereicht und 112 Designentwürfe erstellt. Herzlichen Dank an die zahlreichen Teilnehmer für die umfangreiche Wissenssammlung, die aus den Beiträgen entstanden ist, und für die kreativen Entwürfe zur Veranschaulichung verschiedener Entwicklungsmöglichkeiten des Fritz-Foerster-Platzes. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung stellen die Grundlage für die weitere intensive Auseinandersetzung mit dem Platz und den angrenzenden Flächen und Nutzungen dar. In Kürze wird die vollständige Auswertung der Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens auf dieser Internetseite vorgestellt.

Bürgerideen zum Fritz-Foerster-Platz gefragt

Das Stadtplanungsamt Dresden beabsichtigt eine städtebauliche Untersuchung des Fritz-Foerster-Platzes durchzuführen. Die planerische Untersuchung soll Möglichkeiten aufzeigen, wie der Platz als Eingangsbereich zum Hochschulcampus, Verkehrsknotenpunkt und Teil der zukünftigen Stadtbahntrasse 2020 ergänzend zu den vorhandenen Gebäuden eine städtebauliche Aufwertung erfahren kann. Im Mittelpunkt steht der Bereich zwischen Zellescher Weg, Einsteinstraße und Hochschulstraße.

Noch vor der eigentlichen Untersuchung durch ein Planungsbüro erprobt die Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Dresden einen innovativen Ansatz der Online-Bürgerbeteiligung. Ziel ist die frühzeitige Einbeziehung der Anlieger sowie der Stadtgesellschaft, um grundlegende Informationen sowie Gestaltungs- und Nutzungsanforderungen aus der Öffentlichkeit für diesen markanten Stadtraum zu gewinnen. Besondere Herausforderungen hierbei sind:

die heterogene bauliche Fassung der Platzfläche,
verschiedenste Nutzungen bestehend aus Universitätscampus, Büronutzung, Wohngebieten und Studentenwohnheimen sowie
die Verkehrsanlagen und Übergänge im Bereich der Platzfläche.

Mit der Beteiligung sollen die unterschiedlichen Interessenlagen und Blickwinkel für die Weiterentwicklung und Gestaltung ergründet werden. Konkret soll ermittelt werden, welche Kenntnisse die Dresdner vom Platz haben, wie er genutzt wird und welche Wünsche und Vorstellungen für die zukünftige Gestaltung und Nutzung bestehen.

Ausschnitt aus Online-Design-Spiel des Beteiligungsverfahrens U_CODE Fritz-Foerster-Platz

Das Beteiligungsverfahren U_CODE

Zur Ideenfindung wird das neue Verfahren U_CODE verwendet.

U_CODE ist die Abkürzung für das EU-Forschungsprojekt „Urban Collective Design Environment“, welches von der Arbeitsgruppe Wissensarchitektur an der Fakultät Architektur der TU Dresden entwickelt wurde.

U_CODE ermöglicht, verschiedene Interessengruppen bei der Konzeption urbaner Räume und Gebäude einzubeziehen. Mittels digitaler Werkzeuge können sich auch Tausende Bürger mit Ideen und Hinweisen einbringen, da die Anregungen weitestgehend automatisiert aufbereitet und ausgewertet werden. Hierzu kommen die in dem Projekt entwickelten innovativen Instrumente einer Wissens- und Design-Kampagne zum Einsatz.

Darin liegt auch der große Unterschied zu klassischen Bürgerbeteiligungsverfahren, wie z. B. Informationsveranstaltungen oder förmlichen Beteiligungen. Dort sind der Informationssammlung und ihrer Auswertung zeitliche, personelle und organisatorische Grenzen gesetzt.

Ablauf der Bürgerbeteiligung U_CODE

Das Beteiligungsprojekt wird in drei Phasen im Zeitraum Juni bis September 2020 durchgeführt.

1. Wissenskampagne
9. Juni bis 5. Juli 2020

2. Online Co-Design
13. Juli bis 18. August 2020

3. Co-Design Workshop
31. August bis 19. September 2020

Schema des Ablaufs des Beteiligungsverfahrens U_CODE

1. Wissenskampagne

In der Wissenskampagne – Phase 1 der Bürgerbeteiligung U_CODE – fand vom 9. Juni bis 5. Juli 2020 eine Online-Befragung zu Hinweisen und Gestaltungsideen zum Fritz-Foerster-Platz statt. In der Auswertung der 1.761 Fragebögen und insgesamt 15.225 Beiträge zu den einzelnen Themen wurden relevante Themen für die Phase 2 von U_CODE herausgefiltert. So wünschten sich viele Teilnehmer der Wissenskampagne „mehr Grün“ oder eine „bessere Aufenthaltsqualität“. Diese Aspekte wurden in das Online-Design-Spiel (Phase 2 der Bürgerbeteiligung U_CODE) integriert, indem dort konkrete 3D-Objekte in den Kategorien Natur und Stadtmobiliar zur Verfügung standen.

Auswertung der Phase 1 des Beteiligungsverfahrens U_CODE für den Fritz-Foerster-Platz — Auswertung der Phase 1 – Wissenskampagne

Ergebnisse der Wissenskampagne

2. Online Co-Design

Vom 13. Juli bis 18. August 2020 konnten Interessierte in der zweiten Phase von U_CODE auf Grundlage eines 3D-Stadtmodells eigene Designvorschläge zum Fritz-Foerster-Platz erstellen. Grundlage waren wesentliche Ergebnisse der Wissenskampagne (Link zur Aufgabenstellung Online Co-Design). Zusätzlich konnten alle eingereichten Designs in einer Online-Galerie angeschaut und kommentiert werden. Die Ergebnisse des Online Co-Designs wurden ausgewertet und flossen gemeinsam mit den Befragungsergebnissen der Wissenskampagne in die dritte Phase ein.

Link zur Online-Galerie

3. Co-Design Workshop

Vom 31. August bis 19. September 2020 fanden Workshops auf dem TU-Campus in unmittelbarer Nähe des Fritz-Foerster-Platzes statt. Aufbauend auf dem Wissens- und Ideenschatz der vorigen Projektphasen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, in Kleingruppen die bislang entstandenen Vorschläge zu vertiefen und neue Ideen zu entwickeln. Experten der Wissensarchitektur und des Stadtplanungsamtes begleiteten dies fachlich und standen als Diskussionspartner zur Verfügung. Das Planen und Gestalten erfolgt mit kreativen Werkzeugen, z.B. digitalen Planungstischen, Virtual Reality-Brillen, 3D-Druckern, klassischem Modellbau. Die 22 entstandenen Entwürfe sind in der Online-Galerie veröffentlicht und können dort kommentiert werden.

Link zur Online-Galerie

Ergebnisse und Auswertung

Die umfangreiche Aufarbeitung, Auswertung und Darstellung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung für den Fritz-Foerster-Platz befindet sich kurz vor dem Abschluss. In Kürze werden wir hier darüber informieren.

Städtebauliche Bedeutung des Fritz-Foerster-Platzes

Städtebauliche Beschreibung

Der Fritz-Foerster-Platz im Stadtteil Südvorstadt ist vor allem als Verkehrsknoten bekannt. Über ihn verlaufen neben den hoch frequentierten Buslinien 61 und 66 auch der Autobahnzubringer B 170 und die vierspurige Umgehung der Innenstadt. Gleichzeitig ist er ein zentraler Platz, der das Tor zum Hauptcampus der TU Dresden darstellt und damit prägend für das sich schnell entwickelnde Universitätsareal ist.

Im gesamtstädtischen Kontext liegt der Platz an der zentralen Verbindungsachse zwischen der Innenstadt und der Südvorstadt als Standort von Wissenschaft und Bildung. Er verfügt über eine gute Verkehrsanbindung und große Nähe zu wichtigen Bezugspunkten und nimmt eine verbindende Funktion zwischen den angrenzenden Wohnquartieren, der Universität und dem Innenstadtkernbereich ein. Insbesondere die direkte Nachbarschaft zur TU, die als bedeutende akademische Bildungsstätte wichtige wissenschaftliche und wirtschaftliche Funktionen innerhalb des Stadtgefüges wahrnimmt, bedeutet eine besondere Lagequalität.

Städtebaulich ist der Fritz-Foerster-Platz geprägt durch verschiedenartigste Gebäude, die bis auf eine Ausnahme keinen direkten Bezug zum Platz herstellen. Historisch gesehen gehört der Fritz-Foerster-Platz zu einer Stadterweiterungsfläche der Gründerzeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele dieser Strukturen zerstört, die Flächen wurden beräumt und neu bebaut. Die als Kulturdenkmal unter Schutz stehenden Lehr- und Hörsaalgebäude der TU Dresden Gerhart-Potthoff-Bau und Beyer-Bau sowie die Mensa Bergstraße westlich und südlich des Platzes wirken mit ihrer offenen Raumauffassung und den baumbestandenen Freiflächen als Solitäre. Das einzige historische, aus der Gründerzeit stammende Gebäude im nordwestlichen Platzbereich (Fritz-Foerster-Platz 2) ist ein Zeugnis der vormaligen Blockrandbebauung, welche sich bis zum Nürnberger Platz und Fritz-Löffler-Platz erstreckte. Das ebenfalls denkmalgeschützte Gebäude wird als Bürogebäude genutzt. Die Gebäude zeugen sowohl von der Bautätigkeit zur Stadterweiterung während der Gründerzeit und der ehemaligen Vielzahl repräsentativer Bauten in diesem Stadtteil als auch von der Geschichte der TU und den unterschiedlichen Raumauffassungen der jeweiligen Entstehungszeit. Markant sind die drei nördlich befindlichen Punkthäuser an der Bergstraße, die als studentische Wohnheime genutzt werden. Die Flächen an der östlichen Platzseite sind unbebaut und teils mit imposanten Bäumen bestanden. Entlang der über den Platz verlaufenden Straßen besteht ein wertvoller Bestand an alleeartigen Straßenbäumen. Die Platzfläche unterliegt insbesondere durch die großräumigen Verkehrsflächen einer starken thermischen und lufthygienischen Belastung.

Derzeit finden um den Fritz-Foerster-Platz vielfältige Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen durch die TU Dresden statt, z.B. die Errichtung des Experimentalgebäudes für Carbonbeton in Richtung Einsteinstraße, die Renovierung der Mensa Bergstraße sowie die Baumaßnahmen am Beyer-Bau.

Gebäude Fritz-Förster-Platz 2 und Punkthochhäuser

Der Gerhart-Potthoff-Bau am Fritz-Foerster-Platz

Link zum Themenstadtplan

Städtische Konzepte und Planungen

Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Dresden

Am 25. Februar 2016 wurde durch den Dresdner Stadtrat das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Dresden 2025+“ beschlossen. Die weitere Entwicklung Dresdens als innovativer Bildungs- und Wissenschaftsstandort wird darin als eine der wesentlichen Aufgaben der Stadtentwicklung ebenso benannt wie das Ziel der weiteren Qualifizierung Dresdens als Wohnstandort.

Dresden als Exzellenzuniversität ist weiter zu schärfen, zudem müssen Bildungs- und Forschungsangebote gesichert und mit der Wirtschaft vernetzt werden. Eine intensive stadtstrukturelle Verknüpfung des Standortes der TU Dresden und der angeschlossenen namhaften Forschungseinrichtungen mit der Dresdner Innenstadt liegt im gesamtstädtischen Interesse. Für Hochschulausgründungen und forschungsbezogene Einrichtungen müssen ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten geboten werden.

Mit der Exzellenzuniversität sollen gleichzeitig Wohnbauflächen entwickelt und die erforderlichen wohnortnahen Infrastrukturen ausgebaut werden. So ist die Entwicklung von Wohnangeboten für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter/innen weiterzuverfolgen.

Mehr Informationen zum INSEK

Rahmenplan Nr. 791 – „Südvorstadt Dresden: Bildung und Stadt im Dialog“

Mit dem vom Stadtrat im Dezember 2016 gebilligten Rahmenplan liegt ein städtebauliches Rahmenkonzept für die perspektivische Gesamtentwicklung der Dresdener Südvorstadt vor.

Der Rahmenplan zeigt räumliche Potentiale für eine mittel- und langfristige Entwicklungsperspektive des Stadtteils auf, eine Gesamtstruktur eines lebendigen und sowohl gut durchmischten als auch gut vernetzten Stadtteils für Bildung, Wissenschaft und Wohnen zu entwickeln. Der Stärkung, Ergänzung und Erweiterung vorhandener Strukturen kommt dabei entscheidende Bedeutung zu. Schwerpunkt ist die Einbindung der TU Dresden in den Stadtraum, ihre Wahrnehmbarkeit und Wachstumschancen, Verknüpfungsbereiche zu den angrenzenden Quartieren sowie das Aufzeigen geeigneter Konzentrations- und Verdichtungsmöglichkeiten.

Der Rahmenplan betont darüber hinaus die Bedeutung der Wohnnutzung in der Südvorstadt. Die bestehenden Wohnanlagen wirken in Bezug auf eine kritische Dichte zu schwach, um eine städtische Atmosphäre und Belebung erzeugen zu können und Wohnfolgeeinrichtungen entstehen zu lassen. Zudem fehlen in einigen Bereichen die städtebaulichen Konturen. Eine Wiederherstellung in sich stimmiger Einheiten und definierter Kanten zu den Straßenzügen trägt zum einen durch die Schaffung neuer Wohnungen zu einer Belebung des Stadtteils und zum anderen zu einer besseren Orientierbarkeit und Betonung bestehender Nutzungseinheiten oder städtebaulich interessanter Punkte bei. Besonderes Augenmerk richtet die Rahmenplanung auf die den Fritz-Foerster-Platz tangierende Dreiecksfläche zwischen Münchner Straße, Bergstraße und Nürnberger Straße als wichtiges Bindeglied zur Innenstadt. Diese Fläche ist auf Grund ihrer Lage in besonderer Weise als zentraler Zugangsbereich und bedeutsamer Dreh- und Angelpunkt der Südvorstadt prädestiniert. Im Rahmenplan werden für die räumliche Entwicklung am Fritz-Foerster-Platz mit dem Schwerpunkt Wohnnutzung die Herstellung einer baulichen Raumkante entlang der östlichen Platzseite sowie ein Neubau der Universität neben dem Beyer-Bau dargestellt.

791_Rahmenplan_TU_Fritz_Foerster_Platz.pdf

Stadtbahn 2020

Die Landeshauptstadt Dresden und die DVB AG streben mit der Schaffung einer neuen Straßenbahnlinie eine nachhaltige Verbesserung des ÖPNV auf der hochbelegten Verkehrsachse Nürnberger Straße - Zellescher Weg - Caspar-David-Friedrich-Straße an. Die Straßenbahn-Neubaustrecke Löbtau - Südvorstadt - Strehlen wurde 2010 durch den Stadtrat bestätigt. 2012 beschloss der Stadtrat Festlegungen zur Fortsetzung der Vorplanungen.
Dadurch werden der Fritz-Foerster-Platz und die Technische Universität eine attraktive Straßenbahnanbindung erhalten. Eine neue Straßenbahnhaltestelle ist am Zelleschen Weg östlich des Fritz-Foerster-Platzes vorgesehen.

Link zum vom Stadtrat bestätigten Entwurf der Vorplanung (*.pdf, 3 MB)

Mehr Informationen zur Stadtbahn 2020