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Adresse: https://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/lkw-reisebus/Mikrodepot.php letzte Änderung: 21.09.2023 09:30:22 Uhr gedruckt am: 03.05.2024 13:39:37 Uhr

Mikrodepot

Im September 2023 startete das erste Mikrodepot als Pilotprojekt auf der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße 11 am Bahnhof Dresden-Neustadt. Von hier aus stellen verschiedene Dienstleister ihre Pakete mit Cargobikes auf der sogenannten "letzten Meile“ an Empfänger in der Inneren und Äußeren Neustadt zu. Die "letzte Meile" bezeichnet den letzten, etwa ein bis drei Kilometer langen Transportweg von Paketen aus dem Mikrodepot bis zum Kunden. Er ist der kürzeste, aber teuerste Teil der Transportkette.

Was ist ein Mikrodepot?

Unter einem Mikrodepot versteht man ein kleines, zentral in Innenstädten gelegenes Zwischenlager, das bei der Auslieferung von Waren und Gütern "auf der letzten Meile" vom letzten Zwischenlager bis zum Kunden immer stärker an Bedeutung gewinnt.

Die Anlieferung der Ware an das Mikrodepot erfolgt in der Regel per Lkw oder Transporter, die finale Zustellung an den Kunden per Lastenrad oder mit anderen innovativen Kleinfahrzeugen emissions- und geräuscharm. Es ist also eine nachhaltige Lösung für den Lieferverkehr in Großstädten.

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Wer profitiert von einem Mikrodepot?

Bewohner der Innenstadt und auch die Paketdienstleister profitieren davon. Mikrodepots sollen zu einer Verringerung des motorisierten Lieferverkehrs in den Innenstädten führen und das Parken in der „zweiten Reihe“ reduzieren. Ein weiterer Vorteil der modernen, emissionsarmen Antriebstechnologie ist die Verbesserung der Luftqualität. Damit liefert Dresden einen Beitrag zur CO₂-Reduktion.

Es wird erwartet, dass auch die Paketdienstleister sparen. Die Auslieferung bis zum Kunden ist zwar der kürzeste Abschnitt der Transportkette, er erfordert aber etwa 50 Prozent der Personal- und sonstigen Kosten. Das Pilotprojekt soll zeigen, dass sich auch diese Kosten reduzieren.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Gesamtkosten betragen etwa 450.000 Euro. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Pilotprojekt im Rahmen des Programms „Städtische Logistik“ mit einem Betrag von bis zu 310.000 Euro.

Über welchen Zeitraum läuft das Pilotprojekt?

Das Pilotprojekt für das Mikrodepot an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße ist auf vier Jahre befristet. In dieser Zeit wollen alle Projektpartner Erfahrungen bei den Prozessabläufen sammeln. Es soll ermittelt werden, wie stark sich die Kosten und der CO₂-Ausstoß reduzieren. Ziel ist es, weitere Mikrodepot-Standorte im Stadtgebiet zu etablieren, wenn sich das Konzept bewährt.

City-Logistik-Konzept – Umsetzung des Klimazieles

Bis 2030 klimaneutral

Die Landeshauptstadt Dresden möchte bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden. Für die Umsetzung des Klimazieles gibt es zahlreiche Wege und Maßnahmen. Die Landeshauptstadt Dresden erprobt unter anderem nachhaltige Lösungen für den Lieferverkehr.

City-Logistik-Konzept: Mikrodepots als Umschlagort in der Innenstadt

Dafür hat das Amt für Stadtplanung und Mobilität ein City Logistik-Konzept erarbeitet. Im dichten städtischen Raum können kleinere, emissionsfreie und geräuscharme Lieferfahrzeuge mit Elektroantrieb für Zustellungen und Abholungen Lkws ersetzen. Als Zwischenlager und Umschlagort werden Mikrodepots benötigt. Das sind Orte, an denen die Güter der Versender aus Deutschland und Europa über etablierte Paket- und Stückgut-Logistiknetze ankommen und letztmalig für die „letzte Meile“ umgeschlagen werden. Von den Mikrodepots erfolgt die Verteilung in einem Radius von etwa drei bis fünf Kilometern an die Endkunden.

Wachsender Online-Handel, verstopfte Straßen und schlechte Luft

Das Citylogistik-Konzept benannte bis Ende 2020 etwa 14 Millionen Paketlieferungen für Dresden. Das entspricht etwa 50 Paketen pro Person und Jahr. In den folgenden Jahren hat der Online-Handel in engem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weiter zugenommen. Das Verbraucherverhalten hat sich dadurch langfristig geändert. Die Paketzustellleistungen stiegen vor allem auf der sogenannten "letzten Meile", also bis zur Haustür des Kunden, noch einmal stark an. Aktuell stellt eine große Zahl an Lieferfahrzeugen eine Vielzahl an Paketen zu. Das bringt neben verstopften Straßen und Parken in der zweiten Reihe eine zunehmende Verschlechterung des Wohnumfeldes mit schlechter Luft und Gefahren für Familien und Kinder mit sich. Das soll sich mit der Etablierung der Mikrodepots und der Zustellung mit kleinen, emissionsarmen Lieferfahrzeugen ändern.

Emissionsfreie und geräuscharme Lieferfahrzeuge

Das Citylogistik-Konzept sieht daher für Zustellungen und Abholungen in der Innenstadt kleinere, emissionsfreie und geräuscharme Lieferfahrzeuge mit Elektroantrieb vor. Idealerweise werden Lastenfahrräder eingesetzt, die an einem Stau vorbeifahren und leicht parken können.