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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/03/pm_017.php 06.03.2024 12:24:27 Uhr 10.05.2024 00:35:33 Uhr

Asyl in Dresden: Aktuell 4.427 Geflüchtete in Dresdner Unterkünften

Ehrenamtliches Engagement ist willkommen

Die Dresdner Stadtverwaltung bringt gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag aktuell 4.427 Geflüchtete in kommunalen Einrichtungen unter (Stand 29. Februar 2024). Die Menschen werden durch Fachkräfte der Migrationssozialarbeit professionell betreut und bei ihrer Integration in Dresden unterstützt. Freiwillige Helferinnen und Helfer können die Geflüchteten begleiten.

Woher kommen die Geflüchteten?

Die 235 Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die von der Landesdirektion Sachsen zwischen dem 1. Januar und dem 29. Februar 2024 nach Dresden zugewiesen wurden, stammen aus Syrien (37 Prozent), Venezuela (50 Prozent), Türkei (drei Prozent), Afghanistan, Russische Föderation (je zwei Prozent), Aserbaidschan, Eritrea, Pakistan, Vietnam mit jeweils ein Prozent. Dazu kommen 117 Geflüchtete aus der Ukraine, die gesondert von der Landesdirektion zugewiesen wurden.

Wie sind die Geflüchteten untergebracht?

Die Plätze der Stadt verteilen sich zu 63 Prozent dezentral auf Wohnungen und 37 Prozent zentral auf Wohnheime. Damit erfüllt die Stadtverwaltung die Vorgabe des Stadtrats, der festgelegt hat, dass mindestens zwei Drittel der Geflüchteten dezentral untergebracht werden sollen. Die Unterbringungsform wird zielgruppenspezifisch und unter Berücksichtigung individueller Bedarfe festgelegt. Das bedeutet: Familien, alleinstehende Frauen und besonders schutzwürdige Geflüchtete wohnen vorrangig dezentral, alleinstehende Asylbewerber grundsätzlich in Wohnheimen.

Gibt es ausreichend Plätze?

Aktuell verfügt die Stadt über ausreichend belegbare Plätze zur Unterbringung von geflüchteten Menschen. Damit kann die Stadtverwaltung vorerst alle Geflüchteten unterbringen, die ihr die Landesdirektion Sachsen in den nächsten Wochen zuweist.

Wie geht es in den nächsten Monaten weiter?

Dresden erwartet dieses Jahr noch bis zu 2.200 Geflüchtete. Laut einer aktuellen Vorausberechnung reicht die Kapazität mindestens für die nächsten sechs Monate. Die Stadt wird das Zuweisungsgeschehen in den nächsten Monaten weiter intensiv beobachten. Damit Dresden ihre Unterbringungspflicht bedarfsgerecht und wirtschaftlich erfüllen kann, wird die Platzkapazität kontinuierlich angepasst. So gingen in diesem Jahr in Dresden bislang sechs Wohnheime in modularer Bauweise, also Wohncontainer, in Betrieb: Gorbitz (Altgorbitzer Ring 69), Johannstadt (Sachsenplatz 10), Niedersedlitz (Windmühlenstraße 59), Seidnitz (Löwenhainer Straße 27), Strehlen (Geystraße 27) und Trachau (Industriestraße 11). Die sechs Einrichtungen bieten bis zu 505 Menschen eine vorübergehende Bleibe. Zehn neue Wohnungen für 32 Geflüchtete konnte das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung im Stadtteil Lockwitz akquirieren. Hier zogen letzte Woche geflüchtete Familien ein. 

Sind weitere Wohnheime geplant?

Die Stadt richtet derzeit das Objekt in der Alexander-Herzen-Straße 64 für eine Zwischennutzung als Unterbringungsobjekt für asylsuchende Menschen her. So beschloss es der Stadtrat am 25. Januar 2024. Das Objekt mit maximal 82 Plätzen soll zum Jahresende 2024 fertiggestellt werden. Vorgesehen sind 65 Plätze als Normbelegung und 17 Plätze als Reservekapazität im Bedarfsfall.
In der ehemaligen Cityherberge in der Lingnerallee 3 laufen aktuell Sanierungsmaßnahmen zum Brandschutz. Zudem werden Selbstversorgerküchen eingebaut. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich Ende 2024, bietet die Einrichtung 280 Plätze. Die Kapazität dieser Asylunterkunft kann flexibel von derzeit 140 Plätzen auf 280 Plätze erhöht werden. Zum Vermeiden von Überkapazität kann die Platzkapazität umgekehrt von 140 Plätzen auf 70 Plätze reduziert werden. Diese Kapazitätsreduzierung ist zum 1. April 2024 bereits eingeplant.

Werden Geflüchtete weiter in Hotels untergebracht?

Im Zuge der neu bereitgestellten Plätze konnten bis Februar 2024 planmäßig 198 Plätze in vier Hotels abgemietet werden. Weitere 200 Plätze in zwei Hotels werden im März 2024 abgemietet. Die Stadt nutzte übergangsweise Hotelkapazitäten, um ihre Unterbringungspflicht zu erfüllen. Die Hotelnutzung war von vornherein befristet. Außerdem ist diese Unterbringung meist teurer als Wohnungen und Wohnheime. Deshalb kommen Hotelzimmer nur übergangsweise als Asylunterkünfte in Betracht.

Wer kümmert sich um die Geflüchteten?

Ankommen, Einleben und Integrieren sind keine leichten Aufgaben für Geflüchtete. Sie müssen innerhalb kurzer Zeit mit ihrer neuen Lebenssituation in Dresden, mit der Kultur, den Normen und Werten, den Rechten und Pflichten in Deutschland zurechtkommen. Für die Nachbarschaft bedeutet es, sich auf die neuen Nachbarinnen und Nachbarn einzustellen, sie kennenzulernen und am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu lassen. Um das zu unterstützen, hat die Stadtverwaltung vier freie Träger mit der sozialen Betreuung für Geflüchtete beauftragt – der Migrationssozialarbeit. 
Diese richtet sich sowohl an Geflüchtete als auch an Menschen aus ihrem Umfeld oder aus ihrer Nachbarschaft. Denn Migration kann für die Nachbarschaft Veränderung bedeuten. Die Migrationssozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter geben Geflüchteten unter anderem Tipps zur Wohnungsbewirtschaftung, zum nachbarschaftlichen Zusammenleben, zu Integrationskursen sowie zu Beschäftigungsmöglichkeiten, Vermittlungsangeboten der Arbeitsagentur und zu Arbeitsgelegenheiten des Sozialamts – damit der JobTurbo auch bei ihnen ankommt. Dies folgt dem Ansatz des Dresdner Asyl-Fachplans, der auf eine zügige Integration ausgerichtet ist. Außerdem vermitteln die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Kontakte zu Patinnen und Paten, Willkommensinitiativen und interkulturellen Freizeitangeboten – zum Beispiel im Sport und in der Kultur. Sie sind gleichzeitig Ansprechpartner für Anwohnerinnen und Anwohner, Nachbarinnen und Nachbarn sowie Freiwillige und verfügen über ein Netzwerk zu Institutionen, Behörden und Unternehmen. Die Migrationssozialarbeit hilft und vermittelt, damit die Integration in Dresden gelingt.

Werden ehrenamtliche Helfer gebraucht?

Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe ist vielfältig, es geht beispielsweise um Deutschkurse, Patenschaften und Begegnungstreffs. Geflüchtete schätzen das Engagement ganz besonders beim Kennenlernen der Stadt und beim Deutschlernen. Mit ihrem Insiderwissen erleichtern ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Geflüchteten das Ankommen in Dresden. Damit übernehmen sie eine wichtige Lotsenfunktion für alte und neue Nachbarn und ergänzen die Migrationssozialarbeit. Menschen, die sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagieren wollen, wenden sich am besten telefonisch an die beauftragten Träger der Migrationssozialarbeit. 

Kontakte: 

Innenstadtbezirke – Altstadt, Plauen und Blasewitz
Migrationssozialarbeit: Ausländerrat Dresden e. V.
Telefon 0351-21928996

Westliche Stadtbezirke und Ortschaften, Cotta, Altfranken, Cossebaude, Gompitz, Mobschatz, Oberwartha
Migrationssozialarbeit: SUFW e. V., Telefon 0351-89240819

Nördliche Stadtbezirke und Ortschaften, Klotzsche, Loschwitz, Neustadt, Pieschen, Langebrück, Schönborn, Schönfeld-Weißig, Weixdorf
Migrationssozialarbeit: Afropa e. V., Telefon 0351-85098719

Südliche Stadtbezirke, Prohlis und Leuben
Migrationssozialarbeit: Caritasverband Dresden e. V., Telefon 0351-25935393