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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/09/pm_012.php 02.09.2016 14:01:57 Uhr 27.04.2024 23:46:22 Uhr

Altlasten einer chemischen Reinigung verschwinden

Die Altlasten einer chemischen Reinigung in Dresden-Friedrichstadt verschwinden noch in diesem Jahr. Am Montag, 5. September, starten die Arbeiten auf dem Gelände Friedrichstraße 17, teilt das Umweltamt mit. Sobald die Baustelle eingerichtet ist, beginnt ab 20. September die eigentliche Sanierung. Dabei ist das belastete Erdreich abzutragen, zu entsorgen und durch neuen Boden zu ersetzen. Der kontaminierte Untergrund wird dafür mit einem Großgerät bis zu 14 Meter Tiefe ausgebohrt. Bei planmäßigem Verlauf wird die Altlastensanierung am 2. Dezember 2016 abgeschlossen sein.

Während der Arbeiten sind umfassende Maßnahmen getroffen, um den Austritt von Schadstoffen zu vermeiden. So werden nur sehr kleinräumige Bodenabschnitte ausgehoben, um den großflächigen Austritt von Schadstoffen zu verhindern. Das belastete Bohrgut wird mit abgedeckelten Radladerschaufeln aufgenommen und in gasdichte Container gefüllt. Die Bohrgeräte und Container sind mit Absauganlagen versehen, die ausdünstende Schadstoffe aufnehmen und mittels Aktivkohlefilter reinigen. Die Luftqualität wird während der gesamten Sanierungsmaßnahmen rund um die Uhr kontrolliert. Auch das Grundwasser wird baubegleitend aufgefangen und gereinigt.

„Bis 1975 war an dieser Stelle eine chemische Reinigung in Betrieb, die im Jahr etwa 400 Liter Reinigungsmittel verbrauchte. Leider wurde damals sehr sorglos mit den enthaltenen Lösungsmitteln umgegangen. So versickerte beispielsweise über viele Jahre bei der Entnahme der Flusen aus den Waschmaschinen ein erheblicher Teil im Boden“, erläutert Dr. Christian Korndörfer, Leiter des Dresdner Umweltamtes. „Die enthaltenen chlorierten leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe (kurz LCKW) sind so tief in den Untergrund eingedrungen, dass sie nur durch Herausbohren entfernt werden können. Diese Verbindungen sind äußerst langlebig und können nur schwer abgebaut werden. Sie können zu schweren Grundwasser- und den Bodenverunreinigen führen. Wir schätzen, dass wir über zwei Tonnen Schadstoffe aus dem Boden herausholen werden. Mit unseren Sicherheitsvorkehrungen während der Bauarbeiten sind wir aber in der Lage, die Schadstoffe in einem geschlossenen System zu halten und so den Austritt in die Umwelt zu verhindern“, ergänzt er.

Im Vorfeld der Sanierungsarbeiten waren umfassende Abstimmungen zwischen den Behörden notwendig. Die Landesdirektion Sachsen bestätigte per Bescheid vom 19. August die Sanierungsplanung der Stadt. Die Gesamtkosten liegen bei 1,5 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen übernimmt davon 1,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).


„Eine solch große Maßnahme inmitten einer Wohnbebauung führen wir erstmals in Dresden durch“, so Dr. Christian Korndörfer. „Wir bitten deshalb die Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis, dass im Zuge der Bauarbeiten sechs Bäume auf der Grünfläche Ecke Friedrichstraße/Weißeritzstraße für die Zufahrt gefällt werden müssen. Auch mit Einschränkungen durch Baulärm und Baustellenverkehr ist zu rechnen“, so der Leiter des Umweltamtes. Die Anwohner wurden parallel schriftlich informiert. Bei Problemen oder mit Rückfragen können sie sich an das Umweltamt, Sachgebiet Umweltsanierung und -entwicklung wenden, erreichbar unter Telefon 0351-4886211 oder per E-Mail an umwelt.kommunal@dresden.de.