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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/archiv/ehemaliges-ostravorwerk.php 10.12.2020 09:37:21 Uhr 20.04.2024 00:03:44 Uhr

Ehemaliges Ostravorwerk

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 6010

Positive Resonanz auf Online-Dialog zum Ostravorwerk

Am 20. Juni 2020 übertrug die Landeshauptstadt Dresden eine Diskussionsrunde zur städtebaulichen Planung des ehemaligen Ostravorwerks als Livestream. Der Leiter des Stadtplanungsamtes und Vertreter des Investors erläuterten die weiterentwickelten Ziele der städtebaulichen Planung und die künftige Bebauung des Gebietes und diskutierten sie mit etwa 20 eingeladenen Akteuren des Stadtteils Friedrichstadt. Wegen der Corona-Pandemie war eine Vor-Ort-Teilnahme nicht möglich. Deshalb konnten sich Interessierte direkt mit Live-Fragen beteiligen. Der Livestream kam bei Bürgerinnen und Bürgern sowie den geladenen Diskussionsteilnehmern gut an. Es wurden zahlreiche Fragen beantwortet. Die Anregungen wurden in der Planung verarbeitet, insbesondere:

  • Qualifizierung des Eingangsbereiches und des Platzes im Quartier als Aufenthaltsbereich
  • Aufteilung der Tiefgarage in drei einzelne Tiefgaragen mit getrennten Zu- und Ausfahrten, von denen sich zwei nicht im Quartier sondern an der Friedrichs- bzw. Magdeburger Straße befinden
  • Reduzierung der Stellplätze entlang der Quartiersstraße
  • Vermittlung des Bedarfs nach einer Kita an den Investor

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 öffentlich ausgelegt.

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Aktueller Planungsstand

Die städtebauliche Planung sieht die Konzeption und Festsetzung des Quartieres als urbanes Gebiet vor. Bei der Entwicklung, Nutzung und Gestaltung stehen eine sinnvolle Mischung von Wohnen und Gewerbe im Fokus.

Ab 2018 übernahm der neue Investor, die Imvest Wolf GmbH aus Leipzig, die weitere Projektentwicklung und das Büro Fuchshuber Architekten die Weiterführung der Planung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Sie entwickelten im folgenden Jahr die Pläne nach Abstimmungen zwischen Investor und der Landeshauptstadt Dresden weiter. Ziel ist es nun, das Quartier städtebaulich stärker in die historische Friedrichstadt zu integrieren sowie vielfältige Bau- und Nutzungsformen zu schaffen. Um den Stadtteil weiter aufzuwerten, soll eine Mischung von Wohnen und Gewerbe entstehen.

Gemeinsam mit dem Investor lud die Landeshauptstadt Dresden am 10. Oktober 2019 benachbarte Anwohner, Einrichtungen und Initiativen zum Gespräch ein. Die Vertreter des Eigentümers und des Stadtplanungsamtes erläuterten den aktuellen Stand des Vorhabens (Link Planentwurf 2019), beantworteten Fragen und nahmen Hinweise aus dem Stadtteil entgegen.

Vor diesem Hintergrund wurde der fachliche Austausch in einer zweiten Gesprächsrunde mit benachbarten Bewohner*innen, Einrichtungen und Initiativen am 30. Januar 2020 fortgesetzt. ​​Der vorgestellte Planungsstand stellte eine weitere Fortschreibung dar und fand weitestgehend eine positive Resonanz.

Die aktuelle Planung wurde nochmals weiterqualifiziert und sollte eigentlich am 19. März in einer öffentlichen Dialogveranstaltung vorgestellt und mit Anwohner*innen und Interessierten diskutiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieser Termin abgesagt werden. Mit einem Online-Dialog wurde die Bürgerbeteiligung nun am 20. Juni 2020 nachgeholt.

Rückblick über die bisherigen Planungsschritte

Ab 2010​ beantragte der Grundstückseigentümer, die FIRA Grundstücksentwicklung GmbH, die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes. Ziel war es, den Standort städtebaulich neu zu ordnen, zu überplanen und für eine überwiegende Wohnnutzung zu entwickeln.

Dazu wurde 2011​​ ein städtebauliches Werkstattverfahren mit sechs Planungsbüros durchgeführt. Das Gutachtergremium entschied sich für den Entwurf von sgp Architekten aus Bonn. Nach den Vorgaben der Gutachter schrieb das Planungsbüro den Entwurf fort. So wurde beispielsweise die charakteristische diagonale Wegeachse in Richtung des Ostrageheges stärker durch die geplanten Gebäude gefasst.

2012 beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 6010 (Geltungsbereich). Mit dem Bauvorhaben soll die städtebauliche Entwicklung und Neuordnung des ca. 3, 4 ha großen Areals zwischen der Magdeburger Straße und der Friedrichstraße durchgeführt werden. Ziel ist es, die planungsrechtlichen Grundlagen für die Errichtung von Wohngebäuden sowie Büro- bzw. Gewerbeeinheiten zu schaffen. Mit der städtebaulichen Entwicklung und Neuordnung des Plangebietes werden folgende Ziele verfolgt:

  • Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Planung und Umsetzung eines gemischt genutzten Quartiers
  • Verwertung und Nutzung der Bauflächen unter Vorrang des Prinzips „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, Entwicklung und Wiedernutzbarmachung einer über Jahrzehnte brachliegenden Fläche
  • Erhaltung und denkmalgerechte Sanierung sowie Nutzung der historischen Bausubstanz
  • Umsetzung der Ziele des Erneuerungskonzeptes für das Sanierungsgebiet zur Neuordnung und Nutzung der Potenziale des Standortes als „Innenstadtergänzungsgebiet“
  • Schaffung und Umsetzung von vielfältigen Angeboten, z. B. in Bezug auf Wohnungsmix, Wohnformen, Sozialwohnungsbau
  • Verbesserung der Verflechtung und der Wegebeziehungen zwischen der historischen Friedrichstadt und ihrem „Umland“, insbesondere dem großen Ostragehege
  • Erhaltung der stark durchgrünten Bereiche mit offener und differenzierter Bauweise nördlich der Friedrichstraße
  • Schaffung vielfältiger neuer Nutzungen und daraus resultierender Bauformen, z. B. für innerstädtische Wohneigentumsformen und gemeinschaftliche Wohnprojekte sowie weitere gemischte Nutzungen

Während der Erarbeitung des Vorentwurfs erfolgte eine frühzeitige Beteiligung der Bürger, Träger öffentlicher Belange und Behörden. In einer öffentlichen Informationsveranstaltung im März 2013 erhielt die beabsichtigte städtebauliche Neuordnung des brachgefallenen Standortes eine überwiegend positive Resonanz. Diskutiert wurden Ansätze des Entwurfes, die städtebauliche Dichte, die Höhenentwicklung und die angedachte Geschossigkeit im Plangebiet. Hinweise und Anregungen gab es zum Erhalt und zur Nutzung der Kulturdenkmale, zum Klimaschutz sowie zur Gestaltung der öffentlichen Räume. Unter Berückichtigung der Ergebnisse der gesamten frühzeitigen Beteiligung schrieb das Büro das Konzept im Zeitraum 2013 bis 2014 fort (Link Städtebauliches Konzept B-Plan Ostravorwerk, Stand 2014).

In folgenden drei Jahren ließ der Investor den Entwurf des Bebauungsplans sowie notwendige Gutachten und Fachplanungen erarbeiten (Link Planentwurf, Stand 2017).