Laut Prognose wird die Einwohnerzahl Dresdens von rund 570.000 Einwohnern Ende Juni 2023 auf etwa 603.400 Einwohner zur Jahresmitte 2040 steigen. Die Einwohnerzahl würde demnach in den kommenden 17 Jahren um etwa 33.400 Personen oder 5,9 Prozent wachsen. Im Vergleich zur letzten Prognose aus dem Vorjahr wird Dresden deutlich stärker wachsen. Gründe sind zum einen ein generell höherer Zuzug unabhängig vom Zuzug Geflüchteter. Offenbar wurden noch 2022 aufgeschobene Zuzüge im Jahr 2023 – möglicherweise noch als Folge der Corona-Pandemie – nachgeholt. Zum anderen können durch die Erweiterungen und geplanten Neuansiedlungen von Unternehmen im Dresdner Norden zusätzliche Zuzüge von Fachkräften erwartet werden. Dämpfend auf die Entwicklung wirkt dagegen der sich fortsetzende Geburtenrückgang und der fortgeschrittene demografische Wandel in den neuen Bundesländern. Insgesamt sind die Unsicherheiten der künftigen Bevölkerungsentwicklung Dresdens als sehr hoch zu bewerten.
Für die einzelnen Altersgruppen werden bis 2040 sehr unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert:
Aufgrund des Geburtenrückgangs wird zunächst die Zahl der unter 6-jährigen Kinder stark rückläufig sein. Ab 2029 wäre dann wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen. 2040 werden, unter der Voraussetzung, dass sich die Geburtenrate wieder erhöht, voraussichtlich knapp zwei Prozent mehr Kinder unter sechs Jahren in Dresden leben als Mitte 2023 (+500). Das Maximum der Zahl der 3-Jährigen war bereits im Jahr 2019 (6.074) und das der 6-Jährigen im Jahr 2022 erreicht (5.914). Das Minimum bei den 3-Jährigen wird voraussichtlich im Jahr 2027 mit 4.340 Kindern und das der 6-Jährigen im Jahr 2030 mit 4.290 erreicht sein. Danach kann unter der genannten Maßgabe erneut mit steigenden Zahlen gerechnet werden. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren werden dagegen nach einem leichten Zuwachs bis 2025 im Jahr 2040 zu etwa 16 Prozent weniger in Dresden wohnen als im Vergleich zur Jahresmitte 2023.
Deutliche Zuwächse sind bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren zu erwarten (+21.700 oder 25 Prozent). Die Ursache dafür liegt im Anstieg der Geburten nach dem dramatischen Geburteneinbruch Anfang der 1990er Jahre sowie in der Zuwanderung junger Erwachsener. In der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen ist bis zum Jahr 2040 ein leichter Rückgang zu erwarten (-2.600 oder zwei Prozent). Für die 45- bis 64-Jährigen wurde dagegen ein Anstieg um elf Prozent beziehungsweise 15.100 Personen berechnet.
Weiterhin wird ein deutlicher Zuwachs bei den Seniorinnen und Senioren erwartet, wobei die Entwicklung nicht gleichmäßig erfolgt. Die Gruppe der 65- bis 74-Jährigen wird um zirka 3.000 Personen zunehmen (sechs Prozent Zuwachs), die der 75- bis 84-Jährigen wird nach einem vorübergehenden Rückgang 2040 wieder ähnlich stark besetzt sein wie heute. Relativ wie absolut betrachtet steigt die Zahl der 85-Jährigen und Älteren bis 2040 mit 28 Prozent am stärksten (+6.000 Personen), wobei die Höchstzahl der sogenannten Hochbetagten mit 29.300 Personen bereits im Jahr 2029 zu erwarten ist (+7.800 oder 36 Prozent im Vergleich zur Jahresmitte 2023).
Das Durchschnittsalter steigt leicht von aktuell 43,3 auf 44,0 Jahre im Jahr 2040.
Kleinräumige Ergebnisse
Erstmals werden auf Stadtteilebene die Prognoseergebnisse bis 2035 veröffentlicht. Für die Stadtteile ergeben sich sehr unterschiedliche Entwicklungen. Aufgrund der hohen Bautätigkeit wird die Einwohnerzahl in einigen Stadtteilen der Innenstadt sowie innenstadtnaher Stadtteile bis 2035 weiter stark wachsen. Zu nennen sind insbesondere: Pirnaische Vorstadt (+48 Prozent), Mickten (+33 Prozent), Friedrichstadt (+30 Prozent) und die Albertstadt (+24 Prozent). Die höchsten Bevölkerungsrückgänge sind in diesem Zeitraum in den Stadtteilen Prohlis-Süd (-5,2 Prozent), Gorbitz-Ost, Räcknitz/Zschertnitz und Loschwitz/Wachwitz (jeweils um -4 Prozent) zu erwarten.
Aufgrund der Altersstruktur werden in der Innenstadt, in einigen Stadtteilen mit größeren Plattenbaugebieten und in abgeschwächter Form auch am Stadtrand deutlich mehr Sterbefälle als Geburten erwartet. Zwar altern auch einige Gründerzeitgebiete mit jungem Durchschnittsalter, jedoch führt vor allem am Stadtrand die demografische Alterung zu einem teils sehr hohen Durchschnittsalter. Nach der Prognose wird im Jahr 2035 die Friedrichstadt mit 37,4 Jahren der jüngste und Altfranken/Gompitz der älteste Stadtteil mit 50,6 Jahren sein. 2023 war noch die Äußere Neustadt mit 34,3 der jüngste und die Johannstadt-Süd mit 51,8 Jahren der älteste Stadtteil.