Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/leuben/geschichte/132010100000168857.php 06.05.2015 11:38:45 Uhr 09.11.2024 10:42:17 Uhr |
Zschieren
Zschieren wird 1242 als Schirin und 1445 als Tscherin (altslaw.) erwähnt. Der Name deutet darauf hin, dass dessen Bewohner sich wohl mit Fischfang beschäftigten.
Altzschieren liegt nur einen Meter über dem Elbspiegel, die Hochwasser 1784/1830 vernichteten es fast vollständig. Zum Jahrhunderthochwasser im August 2002 standen alle Häuser im alten Dorfkern meterhoch unter Wasser. Mittlerweile sind nahezu alle Schäden beseitigt.
Ein Weiler, namens Trieske, wird 1619 im Dohnaer Kirchbuch erwähnt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich ein elbabgerücktes Straßendorf „Neuzschieren", unter wechselnden Besitz der Herren auf Pillnitz, Graupa, Schönfeld. 1791 entstand für Trieske der Spottname „Weibertausch": „...weyl eyn ständig Ehebruch von Mannen und Weybern eynhergehet...".
1719 zerstörte ein Brand 12 Höfe. Bis 1760 betrieben die Bewohner den Weinbau, der aber dem Siebenjährigen Krieg zum Opfer fiel. An Industrie gab es von 1847 bis 1940 lediglich eine Ziegelei.
Ab 1840 besuchten die Kinder die Schule teils in Mügeln, teils in Kleinzschachwitz. 1887 eröffnete die Gemeinde ein eigenes Schulhaus in der heutigen Wilhelm-Weitling-Straße 66.
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich vor allem das an der Grenze zu Kleinzschachwitz gelegene Neuzschieren zu einem bevorzugten Villenstandort. Durch Ortsgesetz wurde die Errichtung störender gewerblicher Betriebe verhindert. Eine von Zschachwitz angestrebte Vereinigung lehnte Zschieren ab. Bis zur Eingemeindung am 1. Juli 1950 nach Dresden blieb es selbstständig.
Ein besonderes Angebot für die heißen Sommertage besitzt der Stadtteil Strandbad WOSTRA. Das in Elbnähe gelegene Freibad bietet den Freunden der FKK neben einem 2000 m² großen Badesee (1000 m² Nichtschwimmerbereich) eine große Liegewiese, eine Wasserrutsche sowie mehrere Ballsportplätze. Das beim Hochwasser 2002 stark beschädigte Freibad Wostra öffnete erstmals wieder seine Türen am 12. August 2006, nachdem es mit neuer Technik, neuen Beckenanlagen, neuen Gebäuden und neuen Außenanlagen komplett neu wiedererrichtet wurde.
Erwähnt sei auch hier der während der Flutkatastrophe im August 2002 von engagierten Bürgern gegründete Unterstützungsverein Hochwasser- Elbinsel Meußlitz-Zschieren e.V., der mittlerweile in Ortsverein Zschieren-Zschachwitz umbenannt wurde. Seit 2003 veranstaltet der Verein jährlich im Juni eine Sonnenwendfeier, die Wintersonnenwendfeier findet im Dezember im alten Dorfkern Meußlitz statt. Ziele des Vereins sind der Hochwasser- und Naturschutz in Zschieren und Zschachwitz sowie die Förderung und Organisation des kulturellen Lebens in beiden Ortsteilen.