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Kunstwettbewerbe Dresdner Schulen 2016

Gewinner der drei Wettbewerbe ausgewählt

Impression aus der Jurysitzung Schulstandort Pieschen

Die Landeshauptstadt Dresden hat am 1. April 2016 im Rahmen von drei Schulbauvorhaben drei Wettbewerbe für Kunst im öffentlichen Raum/Kunst am Bau mit vorgeschalteten Bewerberverfahren ausgeschrieben.

Ziel des Wettbewerbes war es, mit Kunst den Schulstandort zu bereichern und in den angrenzenden Stadtraum zu wirken.

Vom 9. bis 11. November 2016 tagten die Jurys zu den drei Wettbewerben, aus denen folgende Gewinner hervorgingen:

32. Oberschule und Gymnasium Tolkewitz

Als Gewinner des Wettbewerbs wählte die Jury am 9. November 2016 die Künstlergruppe L+S (Lutz-Rainer Müller, Leipzig und Stian Adlandsvik, Oslo) mit ihrem Beitrag „Locker um ABIZEUGNISMYTHOSWELT“ aus.

Begründung der Jury

Die Künstlergruppe beabsichtigt, an der Fassade zur Wehlener Straße eine Anzeigetafel in „Flipdot-Technik“ zu installieren, die abwechselnd die Namen der beiden Schulen und daraus gebildete Anagramme zeigt. Der Inhalt der Arbeit basiert auf dem rhythmischen Wandel der Sprache.

Die Arbeit stellt mit der Ästhetik einer Anzeigetafel auf subtile Weise den Bezug zur früheren Funktion des Standorts als Straßenbahnhof her.

Ihr Reiz besteht in der digitalen Anmutung und Ästhetik einerseits und der analogen Technologie andererseits.

Mit ihrer konkreten Ausformung integriert sich die Arbeit in überraschend einfacher Weise in die Fassade.

Sie regt die Phantasie des Betrachters an, da sie die Möglichkeit einer spielerischen Auseinandersetzung mit Sprache eröffnet.

Die Künstler gehen mit dem Konzept gedanklich in „Vorleistung“, indem zunächst bestimmte Anagramme vorgegeben werden. Längerfristig eröffnen sie die Möglichkeit einer Beteiligung der Schüler und Schülerinnen an der Formulierung der Anagramme.

Details zum Siegerentwurf

L+S Modellansicht

Schulbau Gymnasium Süd West

Als Gewinner des Wettbewerbs wählte die Jury am 11. November 2016 den Dresdner Künstler Jan Großmann mit seinem Beitrag „Lineatur 27 / Lineatur 28“ aus.

Der Künstler beabsichtigt vor dem Gebäude der Aula / Mensa an der Altenzeller Straße zwei Skulpturen zu errichten, die sich aus der zweidimensionalen Fläche in den dreidimensionalen Raum auffalten.

Begründung der Jury

Jan Großmanns Vorschlag nimmt strenge mathematische Strukturen von Schulheften auf und entwickelt daraus dynamische Bewegungen im Raum. Das Raster wird in zwei Variationen jeweils unterschiedlich zum Anlass für die Bildfindung. Mit seinen konkreten Skulpturen hat Großmann Bezüge sowohl zur Kunstgeschichte des Konstruktivismus in Dresden als auch zu neuen abstrakten Ansätzen in der Gegenwart.

Die Skulpturen enthalten mehrere, auf den Schulstandort bezogene Momente. Neben dem Aufgreifen von Schulheft-Lineaturen kann auch die Faltung als Bewegungsmotiv und Tanz verstanden und somit auf den Sport-Schwerpunkt der Schule bezogen werden.

Durch die gelungene räumliche Einordnung und Bezugnahme auf die Architektur ist eine große Wirkung am Schulstandort sowie im öffentlichen Raum zu erwarten. Dass sich der gewählte Standort der Arbeiten vor der zukünftigen Mensa befindet, die auch für feierliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden soll, hat das Potenzial einer Identifikationsstiftung für den gesamten Schulcampus.

Details zum Siegerentwurf

Modellansicht Jan Großmann

145. Oberschule und Gymnasium Pieschen

Als Gewinner des Wettbewerbs wählte die Jury am 10. November 2016 den Dresdner Künstler André Tempel mit seinem Beitrag „Gong!“ aus.

Begründung der Jury

Bei dem Vorschlag von André Tempel handelt es sich um eine großformatige farbige Sitzskulptur, die vor dem Haupteingang der zukünftigen Oberschule platziert werden soll.

Die Arbeit besteht aus verschweißten Stahlrohren in einer lebhaften grün-pinken Farbigkeit, deren dynamische Anordnung unvorhersehbaren eckigen, kantigen und geraden Verläufen folgt.

Der besondere Reiz besteht darin, dass die in der Ebene scheinbar zufällig verschlungenen Linien beim Blick aus den oberen Etagen des Schulgebäudes den konkreten Schriftzug „Gong!“ ergeben. Die Schriftform adaptiert die Lässigkeit gesprühter Schriftzüge.

Die Arbeit hat einen deutlichen Schulbezug, indem sie die Thematik des Pausenzeichens aufgreift und für Schüler und Schülerinnen in der Pausenzeit aktiv nutzbar ist. Zusätzlich kann außerhalb der Schulzeit ein Treffpunkt im Stadtteil entstehen.

Der Vorschlag des Künstlers, einen „Gong“ als Pausensignal für die Schule zu verwenden, wird als Bereicherung der Arbeit verstanden.

Details zum Siegerentwurf

Modellansicht André Tempel

Ausschreibung und Verfahren

Die Landeshauptstadt Dresden hat am 1. April 2016 im Rahmen von drei Schulbauvorhaben drei Wettbewerbe für Kunst im öffentlichen Raum/Kunst am Bau mit vorgeschalteten Bewerberverfahren ausgeschrieben.

Die Standorte 145. Oberschule und Gymnasium Pieschen, 32. Oberschule und Gymnasium Tolkewitz sowie das Gymnasium Süd-West in der Südvorstadt sollen in besonderer Weise durch öffentlich wirksame Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum ergänzt werden.

Mit der Auslobung wurde die Absicht verfolgt, für jeden Standort eine geeignete Arbeit auszuwählen und zu realisieren. Das Kunstwerk soll sowohl den Schulstandort bereichern, als auch in den angrenzenden Stadtraum wirken. Es soll öffentlich wahrnehmbar, sinnlich ansprechend und erfahrbar sein und den spezifischen Nutzungsanforderungen einer Schule gerecht werden.

Es gab am Schulstandort Tolkewitz 26 Bewerbungen, am Schulstandort Süd-West 21 Bewerbungen und am Schulstandort Pieschen 36 Bewerbungen.

Im Bewerberverfahren wurden pro Wettbewerb fünf Künstlerinnen/Künstlern/Künstlergruppen mit Wohnort im Bundesland Sachsen zur Erarbeitung von Projektvorschlägen ausgewählt und zur Weiterarbeit in der 2. Wettbewerbsstufe eingeladen. Die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge erfolgte bis zum 30. September 2016. Die Juryauswahl fand im November 2016 statt.

Die Realisierung der Siegerentwürfe wird zeitlich in den Bauablauf der jeweiligen Schule integriert.

Kontakt

Landeshauptstadt Dresden - Amt für Kultur und Denkmalschutz
SB Kunstförderung, Kunst im öffentlichen Raum
Ramona Eichler
Königstraße 15
01097 Dresden
Tel.: (0351) 488 89 42
Fax: (0351) 488 89 23
E-Mail: REichler@dresden.de