Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/leben/gesellschaft/migration/asyl/statements/erklareung-beauftragte-2014-11-12.php 05.10.2015 12:45:34 Uhr 26.04.2024 08:39:57 Uhr

»Gemeinsam für ein vielfältiges und solidarisches Miteinander in Dresden!«

Erklärung der Beauftragten der Stadt Dresden vom 12. November 2014

„Vor wenigen Tagen wurde im ganzen Land der 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution gefeiert. Wir gedachten am 9. November aber auch der Zerstörung von Synagogen als sichtbarem Zeichen des Beginns der Verfolgung und Vernichtung Millionen unschuldiger Menschen wegen ihrer Herkunft, Lebensweise, Behinderung oder ihres Glaubens. Anlässlich solcher Gedenktage zeigen die Dresdnerinnen und Dresdner regelmäßig auf vielfältige Weise Gesicht gegen Intoleranz, Gewalt und Rechtsextremismus.

Oberbürgermeisterin Helma Orosz hat wiederholt darauf hingewiesen, dass wir uns aber alle 365 Tage im Jahr für Toleranz und gegen Diskriminierung einsetzen müssen, denn bis heute sind rechtsextreme Kräfte in unseren Straßen unterwegs. Wörtlich sagte die Oberbürgermeisterin anlässlich des 13. Februars 2014: „Noch immer werden Menschen in unserem Land angegriffen. Und das, weil sie eine andere Herkunft haben, eine andere Hautfarbe oder Religion. Solange dies geschieht, so lange die braune Saat an irgendeinem Ort aufgeht und unsere Demokratie und die Würde aller Menschen in Gefahr ist, so lange ist unser Weg noch nicht zu Ende."

Wir, die kommunalen Beauftragten, verfolgen die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen mit großer Sorge. Zahlreiche Dresdnerinnen und Dresdner äußern uns gegenüber Befürchtungen hinsichtlich wachsender Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Islamfeindlichkeit und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung.

„Wir müssen weiter daran arbeiten, Unterschiede auszuhalten und einander respektvoll und gleichberechtigt zu begegnen. Indem wir uns öffnen, statt das scheinbar Unbekannte auszugrenzen, gestalten wir unsere Gemeinschaft lebenswert und solidarisch. Eine Kulturstadt wie Dresden lebt von der Phantasie und der Überraschung. Sie muss durchlässig für neue Gedanken und Lebensweisen bleiben. Das fordert von jedem Einzelnen einen freien und wachen Geist, der sich neugierig und beweglich dem Anderen widmet. Das ist ganz sicher nicht immer einfach. Der Lohn jedoch ist eine selbstbewusste, lebendige Stadt mit großer Ausstrahlung und Anziehungskraft", sagte Oberbürgermeisterin Helma Orosz beim Christopher Street Day 2014.

Wir unterstützen die klaren Worte der Oberbürgermeisterin gerade angesichts der aktuellen Debatten und Kundgebungen in der Stadt Dresden. Demokratie, Menschenrechte und Frieden sind keine Selbstverständlichkeit. Wir rufen alle Dresdnerinnen und Dresdner auf:

Zeigen Sie Gesicht! Setzen Sie sich ein für ein weltoffenes, vielfältiges und von Akzeptanz geprägtes Klima in unserer Stadt!"