Mit dem Platz, dem großzügigen grünen Innenhof hinter dem Karstadtgebäude und den neuen öffentlichen Einrichtungen konzentriert sich der Entwurf auf die Qualität des öffentlichen Raumes. Neben der städtischen Komposition beruht der Entwurf auf einem klaren Logistik- und Erschließungskonzept; einem starken funktionalem Konzept mit vielfältigem Programm; einem freiraumplanerischem Konzept mit verschiedenen qualitativ hochwertigen Grünräumen, die ein lebendiges und angenehmes Umfeld schaffen und einem klaren und modernen Fassadenkonzept. […]
Das Projekt Ferdinandplatz konzentriert sich auf ein neues qualitativ hochwertiges, städtisches Umfeld mit einem attraktiven, auto-freien Fußgänger-Platz im Herzen des Gebiets. Dadurch knüpft das Projekt an die bestehenden urbanen Strukturen an und erweitert diese durch die Integration eines intimen Platzes mit freundlichem, menschlichem Maßstab. Das Logistik-Konzept unterstützt das urbane Konzept. […]
Das Karstadtgebäude und das neue Wohngebäude werden über die bestehende Rampe über die Waisenhausstraße erschlossen. Die Anlieferung erfolgt ebenso über die Rampe und folgt dem Konzept des VE-Plan Nr. 549. Die Gebäude des neuen Verwaltungszentrums werden über die bestehende Erschließungsstraße der St. Petersburger Straße erschlossen und beliefert und ermöglichen eine effiziente Logistik ohne die Fußgängerzone zu stören. Kleine Cafes oder Boutiquen auf dem Platz können in den Morgenstunden durch kleine Transporter beliefert werden. […]
Die Parkmöglichkeiten sind unterirdisch in zwei Geschossen vorgesehen mit klar erkennbaren Eingängen von der Waisenhausstraße und der St. Petersburger Straße. An der Ecke des Santander Gebäudes kann die Tiefgarage entweder über eine innen- oder wie dargestellt außenliegende Rampe erreicht werden. Die beiden Tiefgaragen können unterirdisch verbunden werden und somit mehr Parkplätze ermöglicht werden. Momentan werden 1050 Parkplätze angeboten und können auf 1500 erhöht werden. Die Mischnutzung des Gebiets erlaubt eine Doppelnutzung der Parkplätze im Laufe des Tages. Fußläufige Zugänge werden in den Gebäuden verortet, um störende Eingänge im öffentlichen Raum zu vermeiden. […]
Der Entwurf zeigt ein lebendiges städtisches Konzept mit […] umfassenden gemischten Stadtprogramm von Wohnungen, Büros, den neuen Rathaus Einrichtungen, kleinen Restaurants und kommerziellen Bereichen in den Sockeln und einer großzügigen Tiefgarage.
Das Projekt konkurriert nicht mit dem Angebot der Prager Straße. Es kann mehr als ergänzende neue städtische Identität gesehen werden mit einem freundlichen und vielfältig genutzten Geschäftscharakter. Zugleich ist es denkbar dem Karstadtgebäude einen Eingang zum neuen Ferdinandplatz anzubieten. Das funktionale Gesamtkonzept unterstützt eine lebendige Atmosphäre und bietet Besuchern des Technischen Rathauses verschiedene Einrichtungen. Alle Gebäude erhalten eine signifikante öffentliche Erscheinung, sowohl zum Promenadenring als auch zum inneren Platz um den belebten Charakter und die Interaktion zwischen Programm und Besucher zu unterstützen. Die Kombination aus Wohnungen und Büronutzungen entlang des Platzes ermöglicht ein 24 stündiges belebtes Umfeld und verhindert, dass der Platz verlassen und isoliert wirkt in den Abendstunden. Darüber hinaus erhält die Erweiterung des Rathauses einen umseitigen starken urbanen Charakter. Neben der einladenden und offenen Fassade zum Platz, befindet sich der Haupteingang an der Nordfassade zum Rathaus und dem Promenadenring gerichtet. So erhält das Gebäude eine prominente und repräsentative Wirkung zur Dresdner Öffentlichkeit und vermittelt ziwschen den beiden Maßstäben des eindrucksvollen Innenstadtrings und des intimeren Ferdinandplatzes. […]
Alle Gebäudekubaturen wurden entworfen, um die funktionalen Anforderungen zu erfüllen und das vorgeschlagene Programm aufzunehmen. Zugleich ermöglicht die Struktur der Gebäude die Flexibiltät der Umnutzung im Laufe der Zeit und bildet somit ein sehr nachhaltiges und risikoarmes Projekt. Die Erweiterung des Rathauses basiert auf einem kompakten Volumen mit kurzen Wegebeziehungen und einem innenliegenden Atrium, welches Blickbeziehungen zwischen den verschiedenen Verwaltungsabteilungen ermöglicht. Damit werden lange, ermüdende Korridore und eine isolierte, unwirtschaftliche Erschließung vermieden. Der Entwurf erlaubt verschiedene neue Bürogrundrisse und moderne Arbeitsplätze; sowohl die typischen, ruhigen Zellenbüros als auch die mehr und mehr zunehmenden offenen Arbeitswelten. […] Der Entwurf des Ferdinandplatzes ist vorrangig auf die Stärkung des öffentlichen Raumes und des grünen Charakters der Dresdner Innenstadt fokussiert. Anstelle eines nahezu anonymen urbanen Platzes schafft der Entwurf eine neue städtische Qualität die auf den folgenden vier Konzeptpunkten basiert:
A) Ferdinandplatz: Der Entwurf bildet einen belebten, intimen und urbanen Platz mit einer starken eigenen Identität, der eine neue öffentliche Qualität in Dresden integriert. Dieser neue Ferdinandplatz hat eine charakteristische Form und wird ein angenehmes landschaftsarchitektonisches Konzept erhalten mit einer Mischung aus klargeformten Elementen und grünen Baumebenen. Die Größe des Platzes und die Ausrichtung der Fassaden erzeugen einen vorspringenden Blick sowohl zum Rathausturm als auch zum Kirchturm der Kreuzkirche. Somit wird der öffentliche Bereich mit der gegenüberliegenden Inneren Altstadt visuell über den Dr. Külz- Ring verbunden. Der Platz ist als Fußgängerzone ausgeschrieben und ist begrenzt durch die belebten Sockelfassaden. Der Platz bietet zudem eine großzügige Baumfläche im Süden und eine moderne Wasserskulptur im Zentrum in Anlehnung an den historisch verorteten Gänsedieb-Brunnen des Ferdinandplatzes und der Aufnahme der Grünachse der Bürgerwiese.
B) Weitläufiger begrünter Innenhof: Der Entwurf nimmt eine klare Stellung ein in Bezug auf den bestehenden Bebauungsplan insbesondere auf den Anschluss an das Karstadtgebäude. Mit dem Vorschlag der Erweiterung des Blocks und der Vergrößerung des Innenhofs für die zukünftigen Anwohner unterstützt das Projekt den grünen und nachhaltigen Charakter Dresdens. Der qualitativ hochwertige angehobene Garten generiert optimale Sonnen- und Tageslichtbedingungen für die Wohneinheiten und ermöglicht Karstadt eine grüne öffentliche Terrasse inmitten dieser neuen grünen Oase der Stadt.
C) Grüne Terrassen: Das Projekt zeigt ein charakteristisches Fassadenkonzept mit spielerisch abgeschrägten Staffelgeschossen und grünen Terrassen auf den Wohnungs- und Bürogebäuden. Dieses Design erzeugt eine starke einladende Atmosphäre zum Ferdinandplatz und verstärkt den grünen und nachhaltigen Charakter der Stadt als eine der zukunftsweisenden nachhaltigen Städte Deutschlands.
D) Das Verwaltungszentrum: Die Erweiterung des Rathauses hat eine hochwertige Erscheinung zum Promenadenring. Der Hochpunkt generiert einen Dialog mit dem bestehendem Rathaus und klärt die unübersichtliche und weitläufige Situation der Ringstraße und des Georgplatzes. Der Haupteingang wird an der Nordseite vorgesehen und wird die Waisenhausstraße beleben und die Verbindung über den Ring hinweg etablieren mit einer offenen und einladenden Ausstrahlung.
[…] Der Entwurf zeichnet sich durch die klare übergeordnete Formensprache aus und überzeugt durch seine einladende und identitätsstiftende Erscheinung. Das Fassadenkonzept für die Büro- und Wohngebäude beruht auf drei Konzeptpunkten. 1) Die Sockelbereiche erhalten eine belebte Fassadengestaltung mit großformatigen Schaufenstern und luxuriösen, klar verorteten Eingängen. 2) Die darüberliegenden Geschosse nehmen die Höhen und die Materialien der historischen Gebäude auf und adaptieren das historische innerstädtische Fassadenraster. 3)Die Staffelgeschosse ermöglichen großzügige, begrünte Terrassen und werden mit einer modernen und offenen Fassade versehen. Die Erweiterung des Rathauses erhält eine moderne und transparente Glasfassade mit großen Öffnungen zum Ferdinandplatz und zum Rathaus, welche einen Einblick in die Verwaltung und Blickbeziehungen zwischen den öffentlichen Räumen ermöglichen. Somit dient es als Verbindungsgebäude zu der gegenüberliegenden Seite des Innenstadtrings und bildet mit dem Rathaus einen klaren städtebaulichen Impuls zum Georgplatz. Das Ensemble hat einen rundum einladenden und offenen Charakter, respektiert die angrenzende historische Bebauung und integriert eine Interaktion entlang des Innenstadtrings und über ihn hinaus.