Open Data Camp 2024: Cool down – hack die Extreme

Challenge-Geber: Landeshauptstadt Dresden

Beschreibung

37,3 Grad wurden am 15. Juli 2023 in Dresden-Strehlen gemessen. Damit ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen an diesem Sommertag Spitzenreiter in Mitteldeutschland und sogar Platz drei in ganz Deutschland. Schlagzeilen wie diese häufen sich und Städte wie Bevölkerung müssen sich dagegen wappnen: 

• Vulnerable Gruppen in ihrem Lebensumfeld (z.B. Pflegeheim, Kita) schützen und gesundheitliche Risiken reduzieren
• Lebensqualität im urbanen Raum erhalten / verbessern
• Vorhersagen treffen und Warnsysteme etablieren, präventive Maßnahmen einleiten

Im Rahmen des Projektes KLIPS werden Überwärmungsdaten für das Stadtgebiet Dresdens in einem 10m*10m-Raster erzeugt. Die Daten liegen für einen typischen Sommertag sowie als Prognose für die nächsten rund 2 Tage vor. Inhalt der Challenge ist es, Wege aufzuzeigen, wie mit Hilfe dieser Daten Informationen für vulnerable Einrichtungen bzw. die Bevölkerung generell unter Nutzung von z.B. Social Media bereitgestellt werden können und welche Potenziale durch Verknüpfungen mit anderen offenen Daten bestehen.

Zielgruppe

• Bevölkerung direkt, Fokus auf vulnerable Gruppen (Kleinkinder, ältere Menschen)
• Ämter und Einrichtungen (Stadtplanungsamt, Gesundheitsamt, Schulamt, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime)

Aufgabenstellung

• Wie sieht eine kreative Lösung für Bevölkerung und Stadt/Kommune aus, die Bewusstsein schärft, Sofortmaßnahmen und Präventivmaßnahmen ermöglicht sowie den Umgang mit solchen Hitzeereignissen verbessert?
• Wie können wir die verfügbaren Überwärmungsdaten effektiv nutzen, um Informationen und Handlungsempfehlungen über verschiedene Kanäle zu verbreiten und dabei besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen, öffentliche Einrichtungen oder für den Tourismus relevante Aspekte einzubeziehen?

Daten

Bei den bereitgestellten Daten handelt es sich um Forschungsdaten aus dem Projekt KLIPS. Diese sind bislang in der Prüfung für den aktiven Einsatz. Man kann damit jedoch bereits arbeiten und Ideen für eine künftige Nutzung entwickeln.

Die Daten liegen für die Stadt als Karten vor und über eine zonale API für ein beliebiges Gebiet in Dresden.

1. Dresden-Karte

• für typischen Sommertag
• für Prognose bis 48h

1.1 Kartenabruf 
Kartenabruf als Rasterbild über einen Datendienst (WMS-T): klips-dev.terrestris.de/geoserver

1.2 Styles
Styles zu den Kartendiensten

1.3 Rohdaten
Rohdaten für Prognose und Sommerbeispiel liegen hier: klips-dev.terrestris.de/cog/dresden/ und können von dort heruntergeladen werden (klips-dev.terrestris.de/cog/dresden/dresden_summer/ läd beispielsweise die Stunde 00:00 des Sommerbeispiels herunter).

2. Zonale Abfragen
Zonale Abfrage für Hitzewerte einer beliebigen Zone in Dresden (z.B. Park, Platz, etc.: Pygeoapi – Rasterstats): klips-dev.terrestris.de/pygeoapi/processes/zonal-statistics-rasterstats. Bis Anfang Mai werden drei Beispieldatensätze für drei Beispiele eingestellt (eine Schule, ein öffentlicher Platz, ein Altenheim).

3. Messwerte
Messwerte des Sensornetzwerkes in der Stadt für Lufttemperatur und -feuchte werden bis Anfang Mai im OpenDataPortal der LHD bereitgestellt.

Daten

• Open Data Portal des Freistaats Sachsen (opendata.sachsen.de)
• Open Data Portal der Stadt Dresden (opendata.dresden.de/informationsportal/#app/mainpage)

Challenge-Geber: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Beschreibung

Angesichts des zunehmenden Klimawandels und der damit einhergehenden extremen Wetterereignisse ist das Hochwasserrisiko auch in Sachsen gestiegen. Doch trotz vorhandener Pegeldaten und Warnsysteme sind viele Bewohner, Rettungseinrichtungen und Behörden unzureichend über das Ausmaß und die Betroffenheit bei einer möglichen Flut informiert. Die Komplexität der Fachdaten erschwert das Verständnis über das spezifische Risiko für Immobilien/Landschaftsbereiche. Fehlende Informationen zu Evakuierungsrouten verzögern Rettungsmaßnahmen und verschärfen Notsituationen.

Gesucht werden Konzepte und Lösungen, um

• das Risiko individuell abrufbar zu machen
• die Risikokommunikation zu verbessern
• die Betroffenheit bei Hochwasserereignissen zu visualisieren
• die Planung von Fluchtwegen zu ermöglichen
• die Erreichbarkeit von kritischen Infrastrukturen, wie Krankenhäusern, in Hochwasserfällen sicherzustellen.

Durch die Integration von Echtzeit- und prognostizierten Daten soll die Anwendung zu einer verbesserten Vorbereitung und Reaktionsfähigkeit der Gemeinschaften auf Hochwasserereignisse beitragen.

Zielgruppe

• lokale Behörden, Stadtplaner
• Rettungsdienste
• Bevölkerung

Mehrwert

• bessere Reaktionsfähigkeit durch operative Planung von Fluchtwegen
• individueller Informationsabruf, anwenderorientierte Visualisierung und Prognose, damit zielgerichtete Vorbereitung
• verbesserte Erreichbarkeit von kritischer Infrastruktur

Aufgabenstellung

• Wie schaffen wir visuelle Informations-, Planungs- und Prognosesysteme für Bevölkerung und Behörden, um Hochwasserstände und deren Auswirkungen individuell und aktuell nutzbar zu machen?
• Wie verbessern wir im Hochwasserfall die Wegeplanung und Erreichbarkeit, z.B. für Fluchtwege und zu kritischer Infrastruktur?

Daten

• Infrastrukturdaten
• Gebäudeumrisse
• www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/geodaten-karten
• www.landesvermessung.sachsen.de
• Wasser, Boden u.a. (www.luis.sachsen.de), u.a. zu
  • Fließgewässern
  • Einzugsgebieten
  • Hochwasserrisikokarten
  • Pegel: Standorte sowie Tagesmittelwerte und 15-Minuten-Werte für Wasserstand und Durchfluss (luis.sachsen.de/wasser/pegelmessnetz)
• potenziell überschwemmte Flächen Dresden (opendata.dresden.de/informationsportal)
• Niederschlagsdaten (z.B. DWD: opendata.dwd.de)

Challenge-Geber: Landeshauptstadt Dresden - Stab für Klimaschutz und Klimaanpassung

Beschreibung

Ob Alt- oder Neubau, Eigenheim oder Mietwohnung – Klimawandel, steigende Energiepreise und neue Heizungsgesetze zwingen zum Handeln.

Gebäudebesitzer, Mieter, Energie- und Finanzierungsberater stehen vor der Herausforderung, Energiebedarf, Modernisierungsmöglichkeiten und Förderprogramme ihrer Gebäude zu verstehen und zu kalkulieren. Auf der anderen Seite benötigen Behörden Zustandsinformationen, Planungsgrundlagen und Eigentümerinteressen für ganze Gebiete, etwa um gezielt Förderprogramme entwerfen zu können. 

Die Vielzahl an Einflussfaktoren kann überwältigend sein und selbst für Energieberater ist es nicht immer einfach, folgende Fragen zu beantworten:

• Welche Heizoptionen stehen an meinem Objekt zur Verfügung?
• Welche Kosten kommen auf mich zu und welche Fördermöglichkeiten gibt es? 
• Wie bekomme ich eine visuelle Vorstellung davon, wie mein Gebäude nach der Sanierung aussieht?
• Welche Präferenzen haben Eigentümer bezüglich Modernisierung in einem definierten Wohngebiet? (z.B. Teil eines Wärmenetzes oder alleine)
• Sind die aktuell öffentlich verfügbare Daten verlässlich und valide?

Die Challenge zielt auf Konzeption und prototypische Umsetzung eines digitalen Energiezwillings. Eine Kurzvorstellung mit Blick auf die Zielgruppen findet vor Ort statt. Die Entwicklungsplattform ist frei wählbar, eine Möglichkeit ist die Erarbeitung anhand der quelloffenen, interaktiven Plattform Colouring Dresden. Hierfür werden vor Ort auch Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Schwerpunkte werden vor Ort gesetzt, einige Beispiele:

• Überblick über technologische Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäude(-gebieten)
• Interaktions- und Feedbackmöglichkeiten
• Präzise Informationen über Energie- und Sanierungsoptionen

Zielgruppe

• Gebäudeeigentümer (Privat und Unternehmen), Mieter und Gebäudenutzer
• Energie-, Finanzierungs- und Förderungsberater
• Klimaschutzbeauftragte und -teams der Stadt

Mehrwert

• Förderung der Bürgerbeteiligung durch interaktive und nutzerfreundliche Tools
• Erleichterung der Entscheidungsfindung für Sanierungs- und Energieumstellungsvorhaben
• Verbesserung der städtischen Wärmeplanung und Unterstützung von Klimaschutzzielen

Beispiele der Aufgabenstellung

• Wie können wir es Gebäudebesitzern, Mietern und Energieberatern ermöglichen, Energieeffizienz- und Sanierungsoptionen klar zu verstehen und zu bewerten, um fundierte Entscheidungen für die Modernisierung ihrer Gebäude treffen zu können?
• Wie können wir interaktive Plattformen gestalten, die das Feedback und die Präferenzen von Nutzern und Eigentümern erfassen, um kommunalen Behörden detaillierte Einblicke in die Zustandsinformationen und Planungsgrundlagen ganzer Gebiete zu geben und dadurch die städtische Wärmeplanung zu verbessern?
• Wie können wir vorhandene offene Daten, wie GIS-Hausumrisse, energiebezogene Informationen und historische Kartendaten, effektiv nutzen, um eine umfassende und verlässliche Datenbasis für die Erstellung eines digitalen Zwillings zur Unterstützung der Energie- und Klimaanpassungsstrategien in der Stadt Dresden zu schaffen?

Daten

• Open Data Portal des Freistaats Sachsen (opendata.sachsen.de)
• Open Data Portal der Stadt Dresden (opendata.dresden.de/informationsportal/#app/mainpage)
• GIS-Daten (insbesondere Hausumrisse www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/geodaten-karten)
• Informationen zu Heizungssystemen (Fernwärme, Wärmepumpe...) inkl. Standort (mit Abständen zu Nachbargrundstücken)
• Kostenannahmen, z.B. Stromkosten, Investition
• Gebäude- und blockscharfe Energiedaten
• CityGML für 3D-Stadtmodelle, LOD1 und LOD2 der Stadt Dresden
• historische Kartendaten z.B. für Baualter (SLUB) – Schadensplan; Hochwasserkarten
• Crowd-sourced gesammelte Gebäudeattribute des Projekts Colouring Dresden (IÖR) – doi.org/10.26084/ioerfdz-data-de-2024-1
• Nutzerfeedback und Präferenzdaten, gesammelt durch Befragungen von Gebäudeeigentümern hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und Erwartungen an eine digitale Lösung

Code

Offener Code der Colouring Dresden Plattform: https://github.com/colouring-cities/colouring-dresden

Challenge-Geber: teilnehmende Teams

Beschreibung: 

Hier ist auch Raum für deine Idee. Bring deine Idee ein zur Verbesserung, dem Monitoring oder neuen Anwendungen im Umfeld von Klima und Nachhaltigkeit unter Nutzung der im Fokus stehenden offenen Datenquellen von Landeshauptstadt Dresden und Freistaat Sachsen.

Zielgruppe:

• individuell

Mehrwert:

• individuell

Aufgabenstellung:

• individuell

Daten:

• Open Data Portal des Freistaats Sachsen (www.opendata.sachsen.de)

• Open Data Portal der Stadt Dresden (opendata.dresden.de/informationsportal/#app/mainpage)

• Geobasisdatenportal GeoSN (www.geodaten.sachsen.de)

Das Open Data Camp wird als sogenannter Hackathon veranstaltet und ist ein Baustein des EU-Projekts MAtchUP. Dresden wurde im Rahmen des europaweiten Wettbewerbs „Horizon 2020 Smart Cities and Communities“ ausgewählt, um das von der Europäischen Kommission geförderte Leuchtturmprojekt umzusetzen. Unter Federführung des Amtes für Wirtschaftsförderung arbeitet die Stadt Dresden mit Institutionen, Unternehmen und Bürgern zusammen. Ziel ist es, Städte, Industrie und die Bevölkerung zusammenzuführen, um Lösungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen, die zu messbaren Erfolgen bei der Energie- und Ressourceneffizienz und zu neuen Märkten führen.

Bei der diesjährigen Ausgabe des Open Data Camps beteiligt sich die Sächsische Staatskanzlei erstmals als Mitveranstalter. Sie betreibt beim Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID) das Sächsische Open Data Portal und ist federführendes Ressort für die Weiterentwicklung von Open Data in der sächsischen Staatsverwaltung.

Dieser Hackathon zu Open Government Data wird neue, spannende Anwendungsfelder für Open Data aufzeigen. Im Mittelpunkt stehen wieder die Verknüpfung des Open-Data-Angebotes der Landeshauptstadt Dresden und des Freistaats Sachsen. Das städtische Open-Data-Portal bietet mittlerweile über 1000 Themen an, aber auch die Einrichtungen des Freistaates mit den freien Geodaten des GeoSN (Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen) sowie des LfULG (Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) bieten wichtige Informationen für das gesamte Gebiet des Freistaats. 

Weitere Partner sind: Der GDI Sachsen e.V. der sich zum Ziel setzt räumliche Daten, die Geodaten, als Handlungsgrundlage aufzubereiten.

Aufgrund einer guten Zusammen mit der HTW Dresden können wir dieses Jahr sehr zentral in die Räumlichkeiten gegenüber dem Hauptbahnhof Dresden einladen. Für die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek ist durch die Bereitstellung von Forschungsdatenservices das Thema Open Data ein wichtiger Baustein ihres Aufgabenbereiches. Die Geoinformatik aber auch die Wirtschaftsinformatik der TU Dresden unterstützen das Gesamtvorhaben.

Open Data Strategie

Die Landeshauptstadt Dresden veröffentlicht intern verfügbare Informationen und macht diese allgemein zugänglich. Dresden will durch erleichterte Datenzugänge durch das Open Data Portal mehr Transparenz, Innovation und Wachstum schaffen und damit auch ein gründungsfreundliches Umfeld als Inkubator für Innovative initiieren. Das Potenzial dieser Datenressourcen gilt es u. a. mit zukunftsweisenden Applikationen nutzbar zu machen. Ein Open Data Camp soll als Katalysator für diesen Innovationsprozess dienen.

Hackathon

Ein Open Data Hackathon erlaubt es innerhalb der Dauer der Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Softwareprodukte herzustellen. In Teams wird selbstorganisiert innerhalb einer festgelegten Zeit ein Konzept bzw. ein Prototyp gearbeitet. Die Teilnehmer werden bei der Ideenentwicklung methodisch unterstützt. Am Ende der Veranstaltung stellen die Teams ihre Ergebnisse einer Jury vor. Es sind alle eingeladen, die mit Hilfe von Daten neue spannende Lösungen für gegebene Probleme schaffen wollen.