Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/verkehrsplanung/verkehrsentwicklungsplanung/mobilitaetsplan-2035plus.php 20.02.2023 13:36:42 Uhr 02.06.2023 23:52:15 Uhr |
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Dresdner Mobilitätsplan 2035+
Wir stehen vor großen Herausforderungen der Mobilitätsentwicklung: Wie gestalten wir die klima- und stadtverträgliche Mobilität der Zukunft? Wie werden sich Digitalisierung und Automatisierung auf die städtische Mobilität auswirken? Wie gewinnen wir in einer zunehmend überwärmten Innenstadt öffentlichen Raum zurück, in dem wir uns gern aufhalten? Wie viele Parkplätze werden in Zukunft noch benötigt, und können wir daraus nicht mehr Grünflächen, Parks oder Spielplätze machen? Wie schaffen wir Anreize für eine individuelle Mobilität ohne eigenes Auto? Und wie garantieren wir, dass eine umweltfreundliche Mobilität für alle erreichbar und nicht primär eine Frage des Geldbeutels ist? Dies sind spannende Fragen, auf die die Landeshauptstadt Dresden mit dem Dresdner Mobilitätsplan 2035+ Antworten geben möchte.
Was ist der Dresdner Mobilitätsplan 2035+?
Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+ ist eine Strategie für die Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung in Dresden. Er soll der Fahrplan in die Zukunft werden, damit wir alle künftig bequem, flexibel und sicher unterwegs sein können. Ein Fahrplan, mit dem wir uns eine urbane, lebenswerte Stadt erhalten und eine wirksame Antwort auf die Klimakrise geben. Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+ baut auf dem Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP) auf, ist dessen Fortschreibung und richtet ihn auf die aktuellen Herausforderungen neu aus. Er wird für die gesamte Stadt erarbeitet und betrifft vielfältige Entwicklungsschwerpunkte. Der wird eng verzahnt mit anderen städtischen Planungen wie dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) sowie dem Energie- und Klimaschutzkonzept.
Warum wird dieses Konzept erarbeitet?
Der Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP) wurde 2014 vom Stadtrat beschlossen. In den vergangenen Jahren haben sich viele Rahmenbedingungen geändert, so dass dieser dringend fortgeschrieben werden muss. Deutlich sichtbar verändert sich die Mobilität der Dresdnerinnen und Dresdner. Es gibt mittlerweile neue Ziele, Konzepte und Beschlüsse des Stadtrats. Das sind insbesondere ein Integriertes Klimaschutzkonzept und der Luftreinhalteplan, das Radverkehrskonzept. Der Anteil des ÖPNV soll auf 30 Prozent an allen Wegen gesteigert werden.
Zahlreiche neue Herausforderungen müssen bedacht und berücksichtigt werden:
- Multimobilität, bei der jeweils je nach Zweck das beste Verkehrsmittel genutzt wird
- Sharing-Angebote mit Autos, Fahrrädern, Pedelecs und E-Rollern
- Kleinstfahrzeuge wie Monowheels, Skateboards usw.
- Neue digitale Angebote, von Echtzeitnavigation bis Buchung von Services
- Elektromobilität und elektrische Antriebe in allen Verkehrsmitteln
- automatisiertes und autonomes Fahren, verbunden mit künstlicher Intelligenz
- individuelle Logistik und Lieferketten, vom Lastenrad über Eisenbahn 4.0, Elektro-Lkw bis zur Drohne
Welche Ziele hat der Mobilitätsplan 2035+?
Die inhaltliche Ausrichtung des Dresdner Mobilitätsplans 2035+ wird von wichtigen und langfristigen Zielen bestimmt. Priorität hat, dass wir die Klimaschutzziele erreichen und dass Mobilität für alle möglich und sicher ist. Deshalb ist ein Umsteuern notwendig. Die Stadtverwaltung hat sich die Aufgabe gestellt, die Ziele gemeinsam mit vielen Beteiligten zu diskutieren. Unter gemeinsam verstehen wir den Austausch mit Dresdnerinnen und Dresdnern, Initiativen, Verbänden und Vereinen, mit Institutionen, der Wissenschaft und der Politik.
Wie entsteht der Mobilitätsplan 2035+?
Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+ entsteht nach den anerkannten Planungsgrundsätzen basierend auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Er wird in drei Stufen erarbeitet und hat folgende Schwerpunkte:
Phase 1 „Ziele“:
- Analysieren und Auswerten des VEP 2025plus
- Neue Leitziele
Phase 2 „Szenarien“:
- Schwerpunkte und Einbeziehen neuer Themen
- Entwicklungsszenarien
- Diskutieren und Priorisieren von Maßnahmen
Phase 3 „Konzept“:
- Überarbeiten der Mobilitätsstrategie auf den Zeitraum bis 2035 und darüber hinaus
- Aufstellen von Maßnahmen bis 2035 in einem neuen Handlungskonzept
Was sind die Leitziele für Mobilität in Dresden?
Am 16. Dezember 2022 beschloss der Stadtrat 14 Leitziele:
Klima: Das Verkehrssystem leistet einen Beitrag zur erforderlichen CO2‐Minderung und damit zum Klimaschutz.
Erreichbarkeit: Alle Ziele sind für Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft im gesamten Stadtgebiet je nach Zweck verlässlich und mit geeigneten Verkehrsmitteln erreichbar.
Teilhabe: Alle Bevölkerungsgruppen können das Dresdner Verkehrssystem barrierefrei, einfach und komfortabel nutzen.
Verkehrssicherheit: Das Verkehrssystem wird so umgestaltet, dass es weniger Unfälle mit Toten und Schwerverletzten gibt. Dresden strebt bis 2035 die „Vision Zero“ an.
Gesundheit: Verkehr wird leiser und sauberer und Dresden hält die Grenzwerte für Lärm und Luftqualität ein. Das
Verkehrssystem fördert aktive Mobilität.
Stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl: Fuß‐ und Radverkehr sowie der ÖPNV mit seinen multimobilen Angeboten erreichen bis 2035 einen Anteil von mindestens 75 Prozent am Stadtverkehr. Die Angebote sind so gut ausgebaut und vernetzt, dass sie die Mobilitätsbedürfnisse ohne eigenes Auto erfüllen.
Kurze Wege: Die Stadt‐ und Verkehrsplanung sorgt für kurze Wege in Dresden. Im Alltag sind alle Ziele mit Fuß, Rad oder ÖPNV gut erreichbar.
Stadtraumqualität: Straßen und Plätze werden so gestaltet, dass für Menschen Lebens‐, Bewegungs‐, Aufenthalts‐ und
Kommunikationsräume entstehen. Voraussetzung dafür ist eine intensive Begrünung, die auch das lokale Stadtklima
verbessert.
Regionale Anbindung: Dresden und die Region sind verkehrlich gut vernetzt. Besuchende und Pendelnde nutzen bis 2035 in Dresden zu mehr als 50 Prozent den ÖPNV und das Fahrrad.
Mobilitätsmanagement: Alle Akteure in Dresden übernehmen Verantwortung für nachhaltige Mobilität ihrer Kunden, Besucher oder Mitarbeiter und unterstützen aktiv die Nutzung von Alternativen zum privaten Pkw.
Wirtschaftlichkeit: Das Verkehrssystem wird krisenfest, gemeinwohlorientiert und schont die natürlichen Ressourcen, da es nur dann dauerhaft wirtschaftlich ist. Die Kosten für klimaneutrale Mobilität werden fair zwischen Wirtschaft, öffentlicher Hand und Bürgerschaft verteilt.
Energie‐ und Flächeneffizienz: Der Energieverbrauch für Verkehr sinkt deutlich. Verkehrsanlagen werden flächeneffizient gebaut.
Innovation und Technologie: Dresden setzt auf innovative Verkehrssteuerung, Digitalisierung und Automatisierung für eine nachhaltige, sichere und energiesparende Mobilität.
Mobilitätskultur: Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme bestimmen unser Miteinander. Die Bedürfnisse des Einzelnen und des Gemeinwohls werden zielorientiert miteinander abgewogen.
Zum Beschluss gelangen Sie über nachfolgenden Link:
Anmerkung: Basierend auf den Ergebnissen der Online-Umfrage von Anfang 2022 ist der Wortlaut der beschlossenen Leitziele im Vergleich zu den 2021 aufgestellten geringfügig verändert. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte an Verkehrsentwicklungsplanung@Dresden.de.
Was ergab die Online-Umfrage zu den Leitzielen für Mobilität?
14 Leitziele, zu denen die Bürgerschaft befragt wurde
Klima: Das Verkehrssystem leistet einen Beitrag zur erforderlichen CO2‐Minderung und damit zum Klimaschutz.
Erreichbarkeit: Das Verkehrssystem ist für Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft im gesamten Stadtgebiet je nach Zweck und Ziel verlässlich verfügbar.
Teilhabe: Alle Bevölkerungsgruppen können das Dresdner Verkehrssystem barrierefrei, einfach und komfortabel nutzen.
Verkehrssicherheit: Das Verkehrssystem wird so umgestaltet, dass es weniger Unfälle mit Toten und Schwerverletzten gibt und Dresden spätestens 2035 die „Vision Zero“ erreicht.
Gesundheit: Verkehr wird leiser und sauberer und Dresden hält die Grenzwerte für Lärm und Luftqualität ein. Das Verkehrssystem fördert aktive Mobilität.
Stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl: Fuß‐ und Radverkehr sowie der ÖPNV samt seiner Angebote für Multimobilität erreichen bis 2035 einen Anteil von mindestens 75 Prozent am Stadtverkehr. Die Angebote sind so gut ausgebaut und vernetzt, dass sie die Mobilitätsbedürfnisse ohne eigenes Auto erfüllen.
Kurze Wege: Die Stadt‐ und Verkehrsplanung sorgt für kurze Wege in Dresden. Im Alltag sind alle Ziele mit Fuß, Rad oder ÖPNV gut erreichbar.
Stadtraum: Straßen und Plätze werden so gestaltet, dass für Menschen, die dort wohnen, Lebens‐ und Bewegungsräume zum Wohlfühlen entstehen. Intensive Begrünung an Straßen und Plätzen verbessert das lokale Stadtklima.
Region: Dresden und die Region sind verkehrlich gut vernetzt. Besucher und Berufspendler nutzen bis 2035 zu mehr als 50 Prozent den ÖPNV und das Fahrrad.
Mobilitätsmanagement: Alle Akteure in Dresden übernehmen Verantwortung für nachhaltige Mobilität ihrer Kunden, Besucher oder Mitarbeiter und unterstützen aktiv die Nutzung von Alternativen zum privaten Pkw.
Wirtschaftlichkeit: Das Verkehrssystem ist auf Dauer nur dann wirtschaftlich, wenn es auch Ressourcen schont, krisenfest und gemeinwohlorientiert ist. Die Kosten für klimaneutrale Mobilität werden fair zwischen Wirtschaft, öffentlicher Hand und Bürgerschaft verteilt.
Energie‐ und Flächeneffizienz: Der Energieverbrauch für Verkehr sinkt deutlich. Verkehrsanlagen werden flächeneffizient gebaut.
Innovation und Technologie: Dresden setzt auf innovative Verkehrssteuerung, Digitalisierung und Automatisierung für eine nachhaltige, sichere und energiearme Mobilität.
Mobilitätskultur: Verständnis, Akzeptanz und Respekt bestimmen unser Miteinander. Die Bedürfnisse des Einzelnen und des Gemeinwohls werden zielorientiert miteinander abgewogen.
Im 2. MOBIdialog erarbeiteten die Teilnehmenden 58 Zukunftsbilder für Mobilität. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität entwickelte auf dieser Grundlage erste Ideen für 14 Leitziele in Form von allgemeinen Kernaussagen zum Thema Mobilität der Zukunft weiter.
In einer anschließenden Online-Befragung vom 26. Januar bis 23. Februar 2022 konnten Bürgerinnen und Bürger die Bedeutung jedes einzelnen Leitzieles bewerten. Außerdem waren sie eingeladen, Ideen, Hinweise und Wünsche zu den Leitzielen für Mobilität anzubringen.
Ziel dieser Befragung war es, ein umfassendes Meinungsbild zu den erstmals aufgestellten Leitzielen einzuholen und dieses in die weitere Bearbeitung und den geplanten Beschluss einzubeziehen.
In seiner Sitzung am 16. Dezember 2022 beschloss der Dresdner Stadtrat die Leitziele für Mobilität. Damit ist ein erster Meilenstein im Planungsprozess rund um den Dresdner Mobilitätsplan 2035+ erreicht.
Zusammenfassung der Ergebnisse
- Insgesamt nahmen 3.776 Personen an der Umfrage teil.
- 87 Prozent der Teilnehmenden waren Dresdnerinnen und Dresdner.
- Es besteht eine grundsätzlich hohe Zustimmung der interessierten Stadtgesellschaft zu allen 14 Leitzielen.
- Unterschiede bei den Einschätzungen der Leitziele bestehen in Abhängigkeit von der bevorzugten Verkehrsmittelnutzung, der Altersgruppe, der Zentralität der Wohnlage und der Region. Diese Wechselwirkungen und Abhängigkeiten müssen bei der Maßnahmenentwicklung berücksichtigt werden.
- Die Befragten nannten insgesamt 1.124 verschiedene Ideen oder Hinweise für die Mobilität der Zukunft Dresdens.
- Im Zuge des geplanten Beschlusses sind Anpassungen bei einzelnen Leitzielen vorzunehmen.
Bewertung der Leitziele nach Wichtigkeit
Die vier Leitziele mit der höchsten Priorität für die Befragten sind:
- Erreichbarkeit
- Klima
- Stadtraum
- Teilhabe
Bewertung der Leitziele nach individueller Verkehrsmittelnutzung
Die Befragten können je nach Nutzungsgewohnheiten in drei Gruppen zugeordnet werden:
- 44 Prozent der Befragten gehören zum Umweltverbund, d.h. sie nutzen mindestens wöchentlich das Fahrrad und/oder den Öffentlichen Personennahverkehr.
- 36 Prozent der Befragten nutzen mindestens wöchentlich ein Auto sowie den Öffentlichen Personennahverkehr und/oder das Fahrrad.
- 19 Prozent der Befragten nutzen wöchentlich vor allem das Auto.
- 2 Prozent der Befragten sind wenig mobil, d.h. sie nutzen alle Verkehrsmittel seltener als wöchentlich und sind vor allem zu Fuß unterwegs.
Die größten Differenzen in der Bewertung der Leitziele ergeben sich aus der individuell bevorzugten Verkehrsmittelnutzung.
- Die auffälligste Spreizung in den Einstellungen wird an der Bewertung des Leitziels Stadtverträgliche Verkehrsmittel deutlich.
- Einigkeit in der Bewertung, unabhängig von der bevorzugten Verkehrsmittelnutzung, herrscht bei dem Leitziel Erreichbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
- Dabei wird dem Leitziel Wirtschaftlichkeit eine verhältnismäßig geringe Bedeutung beigemessen, während Erreichbarkeit eine hohe Priorität einnimmt.
Bewertung der Leitziele nach Alter
Jüngeren Altersgruppen sind vor allem die folgenden Leitziele wichtig:
- Klima
- Stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl
- Region
- Energie- und Flächeneffizienz
Bewertung der Leitziele nach städtischer Wohnlage
Fast alle Leitziele werden von der Bevölkerung des Stadtzentrums höher gewichtet als von Bewohnern und Bewohnerinnen des mittleren Stadtgebiets und des Stadtrands.
Einigkeit herrscht bei der Bewertung der folgenden Leitziele:
- Erreichbarkeit: hohe Bedeutung
- Wirtschaftlichkeit: niedrige Bedeutung
Bewertung der Leitziele nach Region
- Dresdnerinnen und Dresdnern sind ökologische und soziale Leitziele wichtiger.
- Für Einpendler spielen regionale Vernetzung und Erreichbarkeit eine größere Rolle.
Zusammenhang zwischen den Leitzielen
Die hohe Bewertung des Leitziels Stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl führt zu einer hohen Bewertung von sechs weiteren Leitzielen:
- Gesundheit
- Klima
- Region
- Mobilitätsmanagement
- Stadtraum
- Energie- und Flächeneffizienz
Das Leitziel Stadtverträgliche Verkehrsmittelwahl beeinflusst die Bewertung anderer Leitziele maßgeblich und dient somit als Kernindikator.
Weitere Anmerkungen zum Mobilitätsplan
Die Teilnehmenden der Befragung gaben insgesamt 1.124 Hinweise für die Ausarbeitung des Mobilitätsplans ab. Die relevantesten Aspekte sind:
- Die Leitziele greifen alle relevanten Aspekte der Stadtgesellschaft auf.
- Alle Leitziele werden überwiegend als wichtig und unterstützenswert betrachtet.
- Die Leitziele weisen hohe wechselseitige Abhängigkeiten auf.
- In der Stadtgesellschaft bestehen viele Ideen zur Gestaltung der zukünftigen Mobilität.
- Die Bewertung steht in starker Abhängigkeit zu individuellen Mobilitätsvorlieben.
- Erreichbarkeit und Zeit sind wesentliche Faktoren für die Verkehrsmittelwahl.
- Zuverlässigkeit und Einfachheit sind für eine geänderte Verkehrsmittelwahl wichtig.
- Die Elektromobilität kann Teil einer gesamtstädtischen Lösung sein.
- Für die Gestaltung von Mobilität ist vernetztes Planen erforderlich.
- Der Mobilitätsplan sollte einem klaren Leitbild und Zeitplan folgen.
- „Probieren geht manchmal über Konzipieren.“
- Kommunikation und Beteiligung sind Schlüssel der Transformation.
Wer wirkt an der Erarbeitung des Mobilitätsplanes 2035+ mit?
Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+ wird von Fachleuten aus der Stadtverwaltung und externen Planern erarbeitet. Er wird wissenschaftlich begleitet und in verschiedenen Gremien diskutiert und abgestimmt. Um die Interessenvielfalt der Stadtgesellschaft einzubeziehen, kommt der Mitwirkung der Dresdnerinnen und Dresdner ein hoher Stellenwert zu. Dazu wird es neben der Beteiligung der breiten Öffentlichkeit ein besonderes Format geben – den Dresdner MOBIdialog 2035+.
Dresdner MOBIdialog 2035+
Mehr Informationen finden Sie hierzu weiter unten auf dieser Seite.
Fachbeirat
In diesem Gremium erfolgt eine interdisziplinäre Beratung durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit verschiedenen fachlichen Profilen.
Arbeitsgemeinschaft Nachbarn/Region
Hier erfolgt eine Abstimmung mit benachbarten Kommunen und Landkreisen, Planungsverbänden, ÖPNV-Trägern und Landesinstitutionen mit dem Ziel einer effektiven regionalen Vernetzung bei Mobilitätsfragen.
Stadtrat
Der Stadtrat bzw. der Fachausschuss beschließen die Entwicklungsziele, das Vorzugsszenario und den finalen Mobilitätsplan 2035+.
Wie wird das Konzept wissenschaftlich begleitet?
Der Fachbeirat berät interdisziplinär. Er besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit verschiedenen fachlichen Profilen. Nachfolgend werden die Mitglieder näher vorgestellt:
Wolfgang Aichinger
... ist seit Frühjahr 2017 bei Agora Verkehrswende tätig. Er ist studierter Raumplaner und befasst sich in erster Linie mit Themen, die einen starken Bezug zu öffentlichen Räumen aufweisen (wie Parkraummanagement und städtische Güterverkehre). Ein weiterer Schwerpunkt liegt in Projekten, die die erfolgreiche Kommunikation der Verkehrswende behandeln. Von 2011 bis 2014 war Wolfgang Aichinger als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) tätig. Er wirkte dort u. a. am Nationalen Radverkehrsplan mit, konzipierte Fortbildungen zur Radverkehrsförderung und forschte zu Wirtschaftsverkehr und Elektromobilität. Seit 2014 war Wolfgang Aichinger als Referent beim Verkehrsclub Deutschland VCD sowie als selbständiger Berater für Auftraggeber wie das Umweltbundesamt, das Land Baden-Württemberg oder die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ tätig.
These zur Mobilitätswende: Kommunen haben eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Mobilität in Deutschland neu zu gestalten. Wichtig für den Erfolg ist der Austausch mit anderen Vorreitern und die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen, die der Bund und die EU setzen.
Uta Bauer
... arbeitet seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Team- und Projektleiterin im Forschungsbereich Mobilität. Zuvor leitete sie 15 Jahre lang ein eigenes Planungs- und Forschungsbüro. Durch weitere berufliche Stationen als Referentin für Stadt- und Verkehrsplanung bei der Stadt Frankfurt/Main sowie als Referentin im Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen und Stadtentwicklung bringt sie unterschiedliche Perspektiven in die Bearbeitung und Leitung anwendungsorientierter Forschungsprojekte ein. Schwerpunkte ihrer aktuellen Arbeit liegen auf kommunalen Strategien der Verkehrswende, insbesondere der aktiven Mobilität (Fußverkehr) und den Themen Parkraum- und Mobilitätsmanagement sowie dem Zusammenhang von Siedlungsstruktur und Verkehr. Sie ist Mitglied im Mobilitätsbeirat „Fußverkehr“ der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin sowie der SRL-Arbeitsgruppe „Nahmobilität“. Uta Bauer studierte Geografie mit den Nebenfächern Volkswirtschaftslehre und Biologie an der Philipps-Universität Marburg.
These zur Mobilitäsentwicklung: In der schönen Stadt Dresden kann die systematische Förderung der "aktiven Mobilität", zu Fuß und mit dem Rad, die besondere Lebensqualität stärken und zu einer lebendigen Innenstadtentwicklung beitragen.
Regine Gerike (Vorsitzende des Fachbeirates)
... promovierte im Jahr 2005 am Lehrstuhl für Verkehrsökologie der Technischen Universität Dresden und wechselte im Anschluss als Juniorprofessorin für Mobilität, Transport und Verkehr an das Institut für Verkehrswesen der Technischen Universität München. Von 2013 bis 2015 leitete sie als Universitätsprofessorin das Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur Wien. Im September 2015 übernahm sie die Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden. Prof. Gerike ist in vielfältigen Funktionen und Gremien tätig, u. a. als Prodekanin Forschung der Fakultät Verkehrswissenschaften. Sie forscht und lehrt zur Gestaltung zukunftsfähiger Verkehrsinfrastrukturen und Mobilitätsangebote, zur Qualität und Sicherheit im Straßenverkehr sowie zur Analyse von Mobilitätsverhalten mit Schwerpunkt „Mobilität in Städten – SrV“.
These zur Mobilitätsentwicklung: Die Zukunft der Mobilität liegt in der Nähe. Die Mobilität der Zukunft ist effizient, gesund, umweltfreundlich und für alle da. Der Landeshauptstadt Dresden wünsche ich viel Erfolg auf dem Weg dorthin.
Carsten Gertz
... studierte Bauingenieurwesen mit der Vertiefungsrichtung Verkehrsbau an der FH Hildesheim (Diplom 1988) sowie Planung und Betrieb im Verkehrswesen an der TU Berlin (Diplom 1992); promovierte 1997 an der TU Berlin zum Thema "Umsetzungsprozesse in der Stadt- und Verkehrsplanung - Die Strategie der kurzen Wege". Im Anschluss folgten freie Mitarbeit in Planungs- und Ingenieurbüros; 1993 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung der TU Berlin; Gastwissenschaftler am Institute of Urban and Regional Development, University of California at Berkeley; 1999-2003 Oberingenieur am Arbeitsbereich Verkehrssysteme und Logistik der TUHH, 2003 Leiter der Abteilung Verkehr beim Senator für Wirtschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, 2004 C3 Professur Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung an der TU München, seit Oktober 2004 Leitung des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik an der TUHH, Professor für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung.
These zur Mobilitätsentwicklung: Der Dresdner Mobilitätsplan ist die große Chance, Zielkonflikte auszubalancieren, um mit möglichst viel Konsens Verbesserungen für die Mobilität in Dresden zu erreichen. Die Herausforderung wird dabei die Einbeziehung des Umlands sein, da Verkehrsströme nicht an der Stadtgrenze Halt machen und jegliche bauliche Entwicklungen in Stadt und Region die Weichen für die künftige Mobilitätsentwicklung stellen.
Daniela Kirsch
... studierte Logistik an der Universität Dortmund und ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Verkehrslogistik am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Seit 2018 leitet sie das Team „Urbane Logistik und Elektromobilität“. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Erstellung urbaner Belieferungskonzepte, Marktstudien, dem Einsatz alternativer Antriebe und der leisen Logistik, wobei die Nachtlogistik hierbei im Vordergrund steht.
These zur Mobilitätsentwicklung: Gütermobilität im Jahr 2035 sichert durch alternative Antriebe und innovative Konzepte die stadtverträgliche Versorgung und Lebensqualität Dresdens.
Michael Ortgiese
... studierte Bauingenieurwesen mit der Vertiefung Verkehr und Raumplanung. Er arbeitete als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Städtebau und Landesplanung der Universität Karlsruhe sowie in der Verkehrsindustrie, wo er als Bereichsleiter und Prokurist neue Konzepte und Technologien im Bereich des Mobilitäts- und Verkehrsmanagements verantwortete. Seit 1998 ist er als Stadtplaner bei der Architektenkammer Baden-Württemberg eingetragen. Im Jahre 2012 wurde Michael Ortgiese auf die Professur für Verkehrswesen an der Fachhochschule Potsdam berufen. Dort wirkte er als Gründungsbeauftragter des Instituts für angewandte Forschung - Urbane Zukunft und ab 2015 als Vizepräsident für Forschung und Transfer. Seit dem 1. September 2019 ist Michael Ortgiese Professor für Verkehrs- und Mobilitätsmanagement an der TU Berlin und Abteilungsleiter am Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt – DLR e.V.
These zur Mobilitätsentwicklung: Der Klimawandel ist für Dresden Herausforderung und Chance zugleich! Neue Technologien helfen hierbei die Mobilität zu sichern.
Bernhard Schlag
... geboren 1950 in Aachen, leitete 23 Jahre bis 2016 die Professur für Verkehrspsychologie an der TU Dresden. Er ist seit 2017 Seniorprofessor Forschung. Durchgeführt hat er über 100 empirische, meist interdisziplinäre Forschungsprojekte. Er hat 60 Bücher geschrieben oder herausgegeben und über 400 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern verfasst, vor allem zur Verkehrssicherheit, zu psychologischen Fragen der Mobilität und des Verkehrsverhaltens, Risiko- und Unfallanalysen für verschiedene Verkehrsteilnehmergruppen, Mobilitätsmanagement, Akzeptanz von Innovationen und Möglichkeiten der Einstellungs- und Verhaltensänderung. Er ist Mitglied in einer Reihe von wissenschaftlichen Beiräten und gehört dem editorial board mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften an.
These zur Mobilitätsentwicklung: Keine Verkehrsunfälle mit schweren und tödlichen Personenschäden mehr – was im Schienen- und Flugverkehr eine selbstverständliche Anforderung ist, das kann auch im Straßenverkehr erreicht werden. Wir werden wirksame Maßnahmen für eine sichere und umweltverträgliche Mobilität zusammenstellen, mit denen die "Vision Zero" bis 2035 verwirklicht wird. Dresden wird das schaffen.
Marc Wolfram
... ist Direktor des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Inhaber der Professur für Raumentwicklung und Transformation an der TU Dresden. Seine Arbeit befasst sich mit Theorien, Strategien und Ansätzen für nachhaltige urbane und regionale Transformationen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Innovationen in Bezug auf Governance, Politikinstrumente, Planung, Design und Forschung, die tiefgreifenden sozialökologischen und sozio-technischen Wandel ermöglichen. Vor seiner jetzigen Tätigkeit war er als Professor für nachhaltige Stadtentwicklung an Universitäten in Seoul (Südkorea), sowie als Seniorwissenschaftler an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Europa tätig. Er ist Vorstandsmitglied der International Sustainable Development Research Society (ISDRS) und Herausgeber der Fachzeitschrift Urban Transformations.
These zur Mobilitätsentwicklung: Mobilitätswende bedeutet Innovationen umzusetzen, die die Stadt insgesamt von 2035 aus neu denken: Lebenswert, sozial gerecht, kohlenstoffneutral.
Der Dresdner MOBIdialog 2035+
Um die Interessenvielfalt der Stadtgesellschaft möglichst gut zu berücksichtigen, wurde der Dresdner MOBIdialog 2035+ ins Leben gerufen. Zu diesem Diskussionsforum sind insgesamt 62 Personen eingeladen: zufällig ausgewählte Dresdnerinnen und Dresdner sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, Politik, Verbände, Vereine und Institutionen. Gemeinsam werden sie über die künftige Mobilität in Dresden nachdenken, diskutieren und Entscheidungen vorbereiten.
Der MOBIdialog 2035+ startete seine Arbeit im Sommer 2021. Die Sitzungen finden im Abstand von einigen Monaten statt. Der nächste Termin ist am Freitag, 5. Mai 2023.
Mitglieder des MOBIdialogs 2035+
- Bürgerschaft (25 Sitze):
- Teilnehmende über Zufallsauswahl der 1.000 Bewerberinnen und Bewerber
Die Landeshauptstadt Dresden schrieb 1.000 zufällig ausgewählte Dresdnerinnen und Dresdner an und lud sie persönlich zur Mitwirkung im MOBIdialog 2035+ ein. 97 Bewerbungen trafen im Online-Portal des Stadtplanungsamtes ein. Da mehr Bewerbungen eingingen als Plätze zur Verfügung standen, musste eine repräsentative Auswahl vorgenommen werden. Dies geschah nach Kriterien einer guten Verteilung nach Stadtgebieten, einer Ausgewogenheit der Geschlechter und einer Mischung der Altersgruppen.
- Teilnehmende über Zufallsauswahl der 1.000 Bewerberinnen und Bewerber
- Fachbeirat (2 Sitze inkl. Vorsitzende)
- Fraktionen (8 Sitze)
- Initiativen, Verbände und Vereine (18 Sitze):
- ADAC Sachsen e. V.
- ADFC Dresden e. V.
- Architektenkammer Sachsen, Arbeitskreis Stadtplanung
- DresdenZero
- Dresden zu Fuß (Ortsgruppe des Fachverbandes Fußverkehr Deutschland FUSS e. V.)
- Dresdner Taxigenossenschaft e.G.
- Entwicklungsforum Dresden e. V.
- Fridays for Future Dresden
- Handwerkskammer Dresden
- Industrie- und Handelskammer Dresden
- Ingenieurkammer Sachsen
- Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V.
- Lokale Agenda 21 für Dresden e. V.
- Polizeidirektion Dresden
- Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Dresden
- Studierendenrat der TU Dresden
- Umweltzentrum Dresden e. V.
- Verkehrsclub Deutschland e. V., Ortsgruppe Dresden
- Institutionen (4 Sitze)
- DB Regio AG
- Dresdner Verkehrsbetriebe AG
- Verkehrsmuseum Dresden gGmbH
- Verkehrsverbund Oberelbe GmbH
- Verwaltung (2 Sitze)
Rückblick 1. MOBIdialog 2035+ am 16. Juli 2021
Am 16. Juli 2021 fand der erste MOBIdialog zum Dresdner Mobilitätsplan 2035+ im Verkehrsmuseum Dresden statt. Es trafen sich erstmalig die 25 ausgewählten Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der Fraktionen im Stadtrat, Interessensverbände, Verwaltung und Wissenschaft. Sie starteten die Diskussion über die Mobilität der Zukunft im Verkehrsmuseum Dresden.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn umriss die Ziele und Erwartungen: „Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+ soll der Fahrplan in die Zukunft werden, damit wir alle künftig bequem, flexibel und sicher unterwegs sein können. Ein Fahrplan, mit dem wir uns eine urbane, lebenswerte Stadt erhalten und eine wirksame Antwort auf die Klimakrise geben. Noch nie wurde ein Konzept von Anfang an durch ein Gremium begleitet, in dem die Stadtgesellschaft so breit vertreten ist. Bis hin zu den Dresdnerinnen und Dresdnern selbst. Damit wollen wir dem Stadtrat eine umfassende Einschätzung zu geben, mit welchen Erwartungen und welchem Veränderungswillen die Stadtgesellschaft an die Gestaltung der Mobilität der Zukunft herangeht.“
In sieben zufällig gemischten Gruppen wurden intensive Diskussionen geführt anhand von sieben Themenfeldern:
- Nachhaltige Mobilität
- Soziale Mobilität
- Sichere Mobilität
- Flexible Mobilität
- Aktive Mobilität
- Stadtverträgliche Mobilität
- Leichte Mobilität
Aus den gesammelten Ansätzen und Ideen werden im nächsten MOBIdialog am 17. September Zukunftsbilder entwickelt. „Vor einem geplanten dritten MOBIdialog 2035+ im Frühjahr 2022 geben wir den Dresdnerinnen und Dresdnern Gelegenheit, die Zwischenergebnisse in einer Online-Bürgerbefragung zu bewerten. Anschließend schlagen wir dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften Leitziele für die Mobilität der Zukunft vor“, skizziert Kühn die weiteren Schritte.
Rückblick 2. MOBIdialog 2035+ am 17. September 2021
Am 17. September 2021 fand der zweite MOBIdialog zum Dresdner Mobilitätsplan 2035+ statt. Veranstaltungsort war wieder das Verkehrsmuseum Dresden. Von den insgesamt 61 festen Mitgliedern dieses Beteiligungsgremiums waren sehr viele dabei.
Aus den gesammelten Ansätzen und Ideen des ersten MOBIdialogs zu den Grundsätzen der Mobilität leiteten die Fachplaner der Stadtverwaltung Entwürfe für sieben Zukunftsbilder ab, die allen Teilnehmern im Vorfeld der zweiten Sitzung zugeschickt wurden. Diese sieben Zukunftsbilder sowie Herausforderungen bei der Umsetzung wurden diskutiert, ergänzt und bewertet. Dies erfolgte in zwei Schritten. Zuerst konnten sich alle Teilnehmer in einem Wandelgang zu allen sieben Zukunftsbildern und den Herausforderungen einbringen. Nach der Pause diskutierten die Teilnehmer in gemischten Kleingruppen intensiv je ein Zukunftsbild mit den Anmerkungen aus der ersten Phase. Die Gruppen wurden nach den vorab von den Teilnehmern geäußerten Prioritäten gebildet.
Im Ergebnis des zweiten MOBIdialogs sind 58 Schwerpunkte entstanden, die die zukünftige Entwicklung der Mobilität beschreiben. Zusätzlich wurden 31 Herausforderungen und offene Fragen abgeleitet. Diese wurden aufbereitet und sind nun Grundlage für einen Entwurf von Leitzielen für die Mobilität 2035+, die in einer Online-Bürgerbefragung Anfang 2022 allen Dresdnerinnen und Dresdnern und jenen, die oft in Dresden unterwegs sind, zur Bewertung gegeben werden. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung werden im April 2022 im dritten MOBIdialog vorgestellt und diskutiert. Sie fließen weiterhin in die politische Diskussion und Beschlussfassung zu den Leitzielen für die Mobilität der Zukunft ein.
Rückblick 3. MOBIdialog 2035+ am 8. April 2022
Am 8. April 2022 fand der dritte MOBIdialog zum Dresdner Mobilitätsplan 2035+ statt, auch diesmal wieder im Verkehrsmuseum Dresden.
In der Sitzung wurden zwei Schwerpunkte bearbeitet: Zuerst stellte Frank Fiedler, Projektleiter des Mobilitätsplanes, die Ergebnisse der Online-Bürgerbefragung zu den 14 Leitzielen für Mobilität in Dresden vor. Die Leitziele wurden aus den Grundsätzen und Zukunftsbildern abgeleitet, die der MOBIdialog in seiner ersten und zweiten Sitzung entwickelt hat. Unter den Teilnehmenden bestand breiter Konsens, mit den Ergebnissen nun den Beschlussprozess zu starten und die Leitziele zu verankern.
Anschließend stiegen die Teilnehmenden in die Sammlung und Diskussion von geeigneten Maßnahmen zur Erreichung der Leitziele ein. Hierfür gab es vorab einen Blick in die Arbeit der Partnerstadt Hamburg, wo im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans innovativ und zielorientiert an Szenarien und Maßnahmen gearbeitet wird. Die Teilnehmenden wurden informiert, wie mögliche Entwicklungstrends von Mobilität in Dresden wirken können.
Im Anschluss erarbeiteten die Teilnehmenden erste geeignete Maßnahmenpakete, mittels derer die Leitziele erreicht werden sollen. Die Arbeit fand in vier Kleingruppen statt, deren Zusammensetzung per Los ermittelt wurde. Mit insgesamt 76 erarbeiteten Maßnahmenvorschlägen legte der 3. MOBIdialog die Grundlage für die Entwicklung passender Szenarien für den Mobilitätsplan und weitere Schritte im Planungsprozess.
Rückblick 4. MOBIdialog 2035+ am 4. November 2022
Am 4. November 2022 traf sich der MOBIdialog zu seiner vierten Sitzung.
Aufbauend auf den Ergebnissen des bisherigen Prozesses lag der Schwerpunkt auf dem Thema Pendeln aus der Region. Im Fokus stand das Leitziel 9 – Regionale Anbindung. Dieses besagt: „Dresden und die Region sind verkehrlich gut vernetzt. Besucher und Pendler nutzen bis 2035 in Dresden zu mehr als 50 Prozent den Personennahverkehr und das Fahrrad.“
Zu Beginn lieferten externe Gäste Input. Aus Sicht der Region Hannover informierte Klaus Geschwinder, Teamleiter Verkehrsentwicklung und -management, über Stadt-Umland-Verkehr. Die regionale Perspektive brachten die Bürgermeisterin von Radeburg, Michaela Ritter, der Oberbürgermeister von Radebeul, Bert Wendsche, der Leiter für Verkehr des VVO, Lutz Auerbach, und der Leiter für Verkehrsentwicklungsplanung vom Amt für Stadtplanung und Mobilität, Frank Fiedler, ein. Gemeinsam diskutierten sie über die IST-Situation und die anstehenden Herausforderungen.
Im Anschluss an den Plenumsteil tauschten sich die Teilnehmer in Gruppen zu acht vorgegebenen, fiktiven "Personas" aus. "Personas" sind nicht-reale Menschen, die lebensnahe, typische Mobilitätssituationen als Pendelnde darstellen. Die Diskussion dieser Stellvertreter erfolgte in Bezug auf Mobilitätsbedarfe und -möglichkeiten und die besonderen Herausforderungen nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum. Aus der Perspektive von Einpendlern gesammelte Maßnahmenvorschläge wurden kritisch auf Vollständigkeit überprüft und weitere Hinweise diskutiert und gesammelt.
Der 4. MOBIdialog zeigte die Komplexität des Themas Pendeln sehr deutlich. Die Einbindung der Akteure aus der Region und weiterer Erfahrungsträger hat zur Versachlichung der Themen beigetragen und Grenzen von verkehrlichen Angeboten aufgezeigt. Das intensive Beschäftigen mit dem Thema Pendeln nach Dresden hat zum Verständnis individueller Lebenslagen geführt und verdeutlicht, dass sowohl in Dresden als auch in der Region Angebote für nachhaltige Mobilität greifen müssen.
Die Ergebnisse der Sitzung werden nun in den Szenarien-Prozess einfließen.
Weitere Informationen
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Präsentation zur Pressekonferenz zu den Leitzielen für Mobilität in Dresden (*.pdf, 4 MB)
26. Januar 2022
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Präsentation zur Auftakt-Pressekonferenz (*.pdf, 3 MB)
28. April 2021
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Pressemitteilung "Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus?"
28. April 2021
Kontakt
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