Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.dehttps://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/verkehrsplanung/04/050_Verkehrserhebung_SrV.php 27.07.2020 15:20:01 Uhr 22.01.2021 05:10:21 Uhr |
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Verkehrsbefragung
Das System repräsentativer Verkehrsbefragung (SrV) erhebt seit 1972 im Fünf-Jahres-Rhythmus an der Technischen Universität Dresden das Mobilitätsverhalten der Dresdner Wohnbevölkerung. Im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden, der Dresdner Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbundes Oberelbe wurde sie 2018 zum elften Mal durchgeführt. Die Ergebnisse sind jetzt ausgewertet und liefern wichtige Informationen für die Verkehrsentwicklungsplanung.
mobil in Corona: vom 4. Mai bis 30. Juni 2020 lief die Erhebung "Dresden in Bewegung" - Stadtverkehr in besonderen Zeiten
Mobilitätsverhalten während der Corona-Pandemie
„Wir durchleben schwierige Zeiten in der Corona-Pandemie. Viel Gewohntes hat sich in den letzten Wochen geändert – auch unser Mobilitätsverhalten. Wir sind notgedrungen weniger und anders unterwegs, unsere Alltagsroutinen sind durchbrochen und normalisieren sich nur langsam. In einem Kooperationsprojekt mit der TU Dresden untersuchen wir dies für unsere zukünftige Mobilitätsplanung“, informierte Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain zu Beginn des Projekts.
Um das geänderte Mobilitätsverhalten abzubilden, hat die TU Dresden kurzfristig eine Erhebung mit der Smartphone-App TravelVu ermöglicht.
Vom 4. Mai bis 30. Juni 2020 konnten freiwillig Teilnehmende Smartphone-basiert ihre Wege über eine Woche oder länger aufzeichnen lassen. Diese Längsschnitterhebung gibt Einblick ins Mobilitätsverhalten einer Gelegenheitsstichprobe in unterschiedlichen Lockerungsphasen. Insgesamt steuerten die ausschließlich über Öffentlichkeitsarbeit gewonnenen Dresdnerinnen und Dresdner für über 7.000 Tage Datensätze ihrer Mobilität zur Auswertung bei. Hierfür bedankt sich die Landeshauptstadt Dresden herzlich bei allen, die mitgemacht haben. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage, das Dresdner Verkehrssystem zukunftsfähig und noch krisensicherer zu gestalten.
Am 23. Juli 2020 wurden die Ergebnisse der TU Dresden in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Daten zeigen auf, wie sich im Mai und Juni 2020 die Verkehrsmittelnutzung entwickelt hat, zu welchen Zwecken die Menschen wie oft, wie weit und wie lange unterwegs waren: Corona_Mobilitätsverhalten.pdf (*.pdf, 1,4 MB)
Hintergrundinformationen:
Bei „Dresden in Bewegung“ handelt es sich um ein Smartphone-basiertes Erhebungsinstrument. Es ergänzt die Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV“, an der sich die Landeshauptstadt Dresden alle fünf Jahre beteiligt. Diese wird ebenfalls von der TU Dresden durchgeführt und liefert Daten zum Mobilitätsverhalten der Dresdner Bevölkerung. Aktuelle Werte aus der Erhebung des Jahres 2018 wurden im Februar 2020 veröffentlicht (www.dresden.de/srv). Die Ergebnisse sind repräsentative Daten für einen mittleren Werktag außerhalb der Ferienzeiten und ohne Feiertage. Die nächste Erhebung ist für 2023 geplant. Die App TravelVu wurde von der schwedischen Firma Trivector entwickelt und bereits im Herbst 2019 im Rahmen des Forschungsprojekts Travelviewer erfolgreich getestet.
SrV 2018
Umweltfreundliche Mobilität wird in Dresden immer beliebter ...
Umweltfreundliche Mobilität wird in Dresden immer beliebter - Verkehrsbefragung zeigt stärksten Zuwachs beim Radverkehr
Besitzen und Benutzen von Pkw folgen entgegengesetzten Trends: Die Pkw-Anzahl wächst, aber sie fahren seltener und kürzer. Bei jungen Menschen scheint der Führerscheinbesitz an Bedeutung zu verlieren. Der Anteil der Dresdner, die Car- oder Bikesharing nutzen, stieg von 2013 bis 2018 von fünf auf 13 Prozent.
Dresden verzeichnet ein Einwohnerwachstum (+ 5 Prozent) sowie ein Pendlerwachstum (Einpendler + 15 Prozent), die Stadt wird dichter. Die Wegeanzahl der Dresdnerinnen und Dresdner ist konstant (3,6 Wege/Person und Tag). Aber die Wege werden kürzer - durchschnittlich ist ein Weg 5,3 km lang (2013 waren es 5,8 km). Da ist der ÖPNV strukturseitig im Nachteil – er verliert Anteile an Rad- und Pkw-Verkehr. Zudem beeinflusst auch das Wetter die Verkehrsmittelwahl - und da gab es große Unterschiede: 2018 (heiß und trocken) war konträr zu 2013 (nass und kalt).
SrV 2018: Das System repräsentativen Haushaltbefragungen (SrV) ein seit 1972 laufendes Forschungsprojekt der Technischen Universität Dresden. Befragt wurden 3 231 zufällig ausgewählte Personen zu ihrer privaten Mobilität an einem normalen Werktag in Dresden. Das SrV bildet die Mobilität der Dresdner Wohnbevölkerung ab und zeigt Veränderungen und Trends auf. Erfragt wird der Verkehr der Dresdner Einwohnerschaft in der Stadt und als Auspendler jeweils an einem normalen Werktag.
SrV 2013
Geänderte Rahmenbedingungen 2013
SrV 2013 Dresdner Kennwerte
2008 | 2013 | |
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Befragte Haushalte: | 1.467 | 1.786 |
Befragte Personen: | 2.641 | 3.225 |
Wege pro Person und Tag: | 3,39 | 3,55 |
Entfernung pro Weg: | 6,3 km | 5,8 km |
Dauer pro Weg: | 23 min | 22 min |
Zeit im Verkehr pro Tag: | 68 min | 77 min |
Kfz / 1.000 Einwohner: | 433 | 473 |
Fahrräder / 1.000 Einwohner: | 750 | 884 |
Ergebnisse für die Landeshauptstadt Dresden
Eine der häufigsten Fragen ist die nach den Anteilen der Verkehrsarten am Gesamtverkehrsaufkommen. Die Dresdner gaben an, dass sie 27 Prozent aller täglichen Wege zu Fuß erledigen, 12 Prozent mit dem Fahrrad, 22 Prozent mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und 39 Prozent mit privaten motorisierten Verkehrsmitteln. Das heißt, dass die oft als „Umweltverbund" bezeichneten Verkehrsträger erstmals seit den 1990er Jahren wieder mehr als 60 Prozent Verkehrsanteil auf sich vereinen - trotz des von 2008 zu 2013 gestiegenen Kfz-Bestandes (2008: 433 Kfz/1000 Einwohner / 2013: 473 Kfz/1000 Einwohner). Im Vergleich dazu ist der Fahrradbestand pro 1000 Einwohner von 750 Fahrrädern im Jahre 2008 auf 884 Fahrräder im Jahre 2013 gestiegen.
Die mittlere Wegelänge ist seit 2008 rückläufig. Das bedeutet, dass mehr kurze Wege unternommen werden. Hingegen ist die mittlere Wegeanzahl leicht gestiegen. Insbesondere die erfassten Wege zu Fuß sind gestiegen.
Wirft man einen Blick auf die Pkw-Ausstattung der Haushalte, so ist 2013 festzustellen, dass 31 Prozent aller Haushalte keinen Pkw besitzt, 53 Prozent haben einen Pkw und 15 Prozent besitzen zwei oder mehr Pkw. Differenzierungen ergeben sich insbesondere in Betrachtung der Haushaltsgröße und der Altersgruppen. So haben Einpersonen-Haushalte in der Altersgruppe ab 65 Jahre zu 64 Prozent keinen Pkw. Auch die Nutzung der so genannten „neuen" Mobilitätsangebote wie Carsharing und Leihfahrräder wurde abgefragt. Vier Prozent der Befragten nutzen Carsharing. Die Nutzer sind im Durchschnitt 31 Jahre alt. Die Leihfahrrad-Nutzer sind im Durchschnitt 47 Jahre alt, machen aber nur einen Prozent der Befragten aus.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Umweltverbund (Fußverkehr, Fahrradverkehr und ÖPNV) mit 61 Prozent den größten Anteil aller Wege am Gesamtverkehrsaufkommen ausmacht. Die zurückgelegten Kilometer wachsen mit der Zahl der Einwohner, aber nur im Umweltverbund. Im motorisierten Individualverkehr (Pkw etc,) sind sie kontinuierlich zurückgegangen. Über 50 Prozent aller Wege sind kürzer als 3 km. Die Kfz-Verfügbarkeit steigt weiter an, aber die Nutzungshäufigkeit von Kfz sinkt. Besonders Fußverkehr und ÖPNV haben an Attraktivität stark zugelegt, während der Fahrradverkehr (vor allem wetterbedingt) Schwankungen unterworfen ist. Neue Mobilitätsangebote (insbesondere Carsharing) sind noch in Entwicklung begriffen und sprechen vorwiegend ein junges Klientel an.
Der vollständige Vortrag aus der Pressekonferenz am 26.01.2015 kann hier nachgelesen werden:
Die Ergebnisse des Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) für das Jahr 2013 liegen jetzt auch in prägnanten Formulierungen und verschiedenen grafischen Formaten als Broschüre "Gut gelaufen, gern gefahren" auf 28 Seiten für Interessierte und die Öffentlichkeit zum Download bereit: