Luftreinhaltung in Dresden

Bei PM₁₀ gibt es an allen drei Messstationen in Dresden seit Messbeginn keine Probleme mit der Einhaltung des Jahresmittelwertes. Auch der EU-Grenzwert für 2030 wird seit 2018 unterschritten. Die WHO-Empfehlung wurde im Jahr 2023 erstmals an allen drei Stationen eingehalten.

Der aktuelle Grenzwert für die Tagesmittelwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, welcher 35 Mal im Jahr überschritten werden darf, wird ebenfalls seit 2015 an den Messstellen eingehalten.

Auch die zukünftige Einhaltung der Grenzwerte der EU und der WHO – basierend auf dem Grenzwert für die Tagesmittelwerte von 45 Mikrogramm pro Kubikmeter – ist voraussichtlich unproblematisch.

Kritischer verhält es sich mit den gesundheitlich noch gefährlicheren Partikeln PM_2.5. Zwar werden die aktuellen Grenzwerte sicher eingehalten und auch der EU-Grenzwert wurde 2023 erstmals an allen Stationen eingehalten, aber die Einhaltung der WHO-Empfehlungen stellt weiterhin eine große Herausforderung dar.

Inzwischen sind die meisten Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern ausgestattet. Die Feinstaubbelastung konnte so reduziert werden. Die Feinstaubemissionen aus dem Heizen mit Holz sind inzwischen höher als die durch PKW-, LKW- und Motorradverkehr.

Die Feinstaubkonzentrationen werden zu etwa 50 Prozent von Ferneinträgen bestimmt. Der Wind transportiert also belastete Luft in die Stadt. Wie stark dieser Prozess zum Tragen kommt, hängt von der aktuellen Wetterlage ab. Feuchtes Wetter mit westlichen Winden führt in der Regel zu niedrigen Belastungen, länger anhaltender Regen reinigt die Luft von Partikeln. Bei sehr trockenem Wetter kann viel lockerer Staub durch Wind aufgewirbelt werden. Wetterlagen, bei der die Temperatur am Boden geringer ist als in der Höhe (Inversion), verhindern einen Austausch mit den über der Stadt liegenden, frischen Luftschichten. Stabile Hochdruckwetterlagen mit südöstlichen Winden können zu hohen Belastungen führen, da Luft aus stärker belasteten Nachbarregionen herantransportiert wird. Auch Saharastaub kann die Feinstaubkonzentrationen erhöhen.

Stickstoffdioxid (NO₂) ist ein weiterer problematischer Luftschadstoff in der Stadt. Der aktuelle Jahresgrenzwert von 40 Mikrometern pro Kubikmeter wird an den städtischen Messstellen seit spätestens 2017 eingehalten. Das Erreichen der EU-Werte in 2030 scheint bei fortwährenden Anstrengungen zur Verbesserung der Luft möglich. Eine große Herausforderung wird die Einhaltung der WHO-Grenzwerte darstellen.

Eine effektivere Absenkung der Stickstoffdioxidkonzentrationen wird verhindert durch:

1. Der Kfz-Verkehr ist in Städten in der Regel der Hauptverursacher für Stickoxide – und hier hauptsächlich die Diesel-PKW. Der Dieselanteil der in Dresden zugelassenen Fahrzeuge ist in den letzten Jahren (2016-2022) nahezu konstant geblieben. Lediglich ein leicht abnehmender Trend ist zu beobachten, da ein Umstieg auf Elektro, Hybrid und Plug-In Hybride-Fahrzeuge erfolgt.
   
   
2. Vor allem Dieselfahrzeuge stoßen im realen Verkehr wesentlich mehr Schadstoffe aus als sie gemäß ihrer jeweiligen Euronorm dürften. Die Potenziale zur Minderung der Stickstoffdioxidemissionen werden von den Autoherstellern häufig nicht genutzt. Erst modernste Diesel-PKW der Normen Euro 6d-TEMP oder Euro 6d weisen auch im realen Straßenverkehr ein niedriges Emissionsniveau auf.

Der aktuelle Zielwert für Ozon zum Schutz der menschlichen Gesundheit beträgt 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (maximaler 8-Stunden-Mittelwert), der an maximal 25 Tagen im Jahr überschritten werden darf. Er wird seit 2020 in Dresden eingehalten.

In der EU sollen bis 2030 nur noch 18 Überschreitungen pro Jahr erlaubt sein und langfristig keine Überschreitung von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter. Letzteres wurde bisher nur an der Station Dresden-Bergstraße erreicht. Hier stehen für die Bildung, aber auch für die Rückbildung von Ozon "genügend" Stickoxide aus dem Straßenverkehr bereit. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass in den ländlichen Gebieten wesentliche höhere Ozonbelastungen auftreten.

Bis 1993 war Schwefeldioxid ein echter Problemstoff, der für Smogereignisse in Dresden verantwortlich war. Inzwischen werden nur noch sehr niedrige Werte gemessen. Der Tagesgrenzwert vom 350 Mikrogramm pro Kubikmeter bei 24 zulässigen Überschreitungen sowie der Stundengrenzwert von 125 Mikrogramm pro Kubikmeter bei 3 zulässigen Überschreitungen im Kalenderjahr werden sicher eingehalten.

Auch bei Benzol haben sich niedrige Werte eingestellt. Der Jahresgrenzwert von 5 Mikrogramm pro Kubikmeter, der seit 2010 gilt, wird deutlich unterschritten. Eine weitere Absenkung ist trotzdem wichtig, da Benzol ein krebsauslösender Stoff ist. Für diesen kann keine Konzentrationsschwelle angegeben werden, ab der keine Gesundheitsgefahren mehr zu befürchten sind.

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