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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klimaanpassung/inklibau/anpassungsmassnahmen/inklibau_rigolenversickerung.php 27.02.2025 16:37:43 Uhr 29.04.2025 13:28:44 Uhr

Rigolenversickerung

Das Foto zeigt den Unterschied zwischen überdeckter und offener Rigole und damit zwischen punktueller und flächiger Einleitung von Regenwasser in den Untergrund.
Unterschied zwischen überdeckter und offener Rigole und damit zwischen punktueller und flächiger Einleitung von Regenwasser in den Untergrund.
Das Foto zeigt, wie die Versickerung ins Grundwasser abläuft.
Bei punktueller Einleitung sollte ein Absetz- oder Filterschacht vorgeschaltet sein.

Prinzip

  • Regenwasser wird oberirdisch entweder punktuell oder flächig in einen unterirdisch angelegten Speicherkörper aus Kies, Schotter, Keramik oder Kunststoff geleitet
  • entsprechend der Durchlässigkeit des Untergrundes versickert das Wasser zeitverzögert

Anwendungsbereich

  • bei gering durchlässigem Oberboden, wenn darunter eine gut durchlässige Schicht folgt (kf> 1 x 10-6 m/s)
  • bei sehr gering durchlässigem Unterboden ist eine zusätzliche Ableitung nötig
  • bei beschränkten Platzverhältnissen

Vorrausetzungen

  • keine

Vorteile

  • Förderung der Grundwasserneubildung
  • Entlastung der Kanalisation im Starkregenfall
  • Einsparung von Abwasserentsorgungsgebühren

Hinweise

  • Abstand zum Gebäude sollte das 1,5-fache der Baugrubentiefe nicht unterschreiten, um erhöhte Feuchteeinwirkung zu vermeiden.
  • Ummantelung der Rigole mit filterstabilem Vlies (Geotextil), um Eintrag von Feinststoffen in die Filterschicht zu verhindern
  • bei punktueller Einleitung: Vorschalten eines Absetz- oder Filterschachts
  • Rigole regelmäßig inspizieren/warten, Filter reinigen
  • eine Planungshilfe für Versickerungsanlagen bietet das Arbeitsblatt DWA-A 138-1 des Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)

Wie gehe ich vor?

  1. Bestimmung der Durchlässigkeit des Untergrundes mittels Bodengutachten oder Abschätzung durch eigene Versickerungsversuche (Anleitung siehe Ratgeber Mit Regenwasser wirtschaften).
  2. Ermittlung des mittleren Grundwasserflurabstandes: Abstand zwischen der Sohle der Versickerungsanlage und dem mittleren höchsten Grundwasserstand muss mindestens einen Meter betragen
  3. Eigenverantwortliche Prüfung mit der Checkliste Erlaubnisfreiheit, ob eine erlaubnisfreie Versickerung möglich ist.
  4. Wenn erlaubnispflichtige Versickerung: Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis 2-fach bei der Unteren Wasserbehörde im Umweltamt einreichen.
  5. Bei Vorliegen der wasserrechtlichen Erlaubnis (falls notwendig) und nach Abschluss der Umsetzung: Verschluss der stillgelegten Entwässerungsanlage zum Anschlusskanal (inklusive schriftlicher Anzeige an die Stadtentwässerung) und Änderungsmitteilung an die Stadtentwässerung, damit Niederschlagswassergebührenverminderung oder -erlass vollzogen werden kann.

Ansprechpartner

Bei der Umsetzung von Versickerungslösungen können Ihnen Freiraumplaner oder Garten- und Landschaftsbauunternehmen behilflich sein.

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