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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/hochwasser/eigenvorsorge/Vor_dem_Hochwasser.php 24.08.2022 14:59:19 Uhr 29.03.2024 11:21:43 Uhr

Vor dem Hochwasser

Das richtige Verhalten vor einem Hochwasser kann Schäden für Mensch und Natur verhindern. Die folgenden Hinweise sollen Ihnen helfen, sich und Ihr Eigentum wirksam zu schützen.

Informieren Sie sich über mögliche Gefahren

Nicht alle Stadtgebiete Dresdens sind in gleicher Art von Hochwasser bedroht. Allerdings können Überflutungen auch an Stellen auftreten, die weit entfernt von Gewässern liegen. Bei Hochwasser müssen häufig Straßen gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet führt. Außerdem können öffentliche Einrichtungen wie Behörden, Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen werden. Sie sollten also das Risiko von Überflutungen durch Hochwasser, Wasser aus der Kanalisation und Grundwasser an ihrem Wohnort und in ihrem Stadtteil kennen. Informieren Sie sich aber auch über mögliche Hochwassergefahren an Orten, die Sie regelmäßig aufsuchen. Auf folgenden Seiten finden Sie Informationen, die Ihnen helfen, Hochwassergefahren einzuschätzen:

Erfahrungen nutzen

Wenn Sie erst kürzlich in ein hochwassergefährdetes Gebiet zugezogen sind, dann lassen Sie sich durch alteingesessene Anwohner beraten und nutzen Sie deren Erfahrungen.

Melden Sie Abflusshindernisse

Größere Gegenstände in Gewässern und auf dem Gewässerrandstreifen, wie Abfälle oder Baustoffe, können bei Hochwasser zu Treibgut werden und Brücken oder Engstellen verstopfen. Melden Sie solche Abflusshindernisse dem Umweltamt.

Gewässeranlieger: Halten Sie den Gewässerrandstreifen frei

Als Gewässeranlieger ist es Ihre Pflicht, den Gewässerrandstreifen frei zu halten. Der Gewässerrandstreifen ist in bebauten Gebieten ein fünf Meter breiter Streifen entlang des Gewässers, der an der Böschungsoberkante beginnt. In der freien Landschaft ist der Gewässerrandstreifen zehn Meter breit. Außerdem sollten Sie die Versiegelung dieser Fläche vermeiden.

Treffen Sie bauliche Vorsorge

Wer in hochwassergefährdeten Gebieten gebaut hat oder bauen möchte, sollte die Bauweise entsprechend anpassen. Dazu gibt es eine Vielzahl verschiedener Lösungsansätze. Ausführliche Informationen und Beratungsangebote finden Sie hier:

Auf jeden Fall sollte ein sachkundiger Entwurfsverfasser zu Rate hinzugezogen werden. Adressen vermitteln die Ingenieurkammer und die Architektenkammer Sachsen:

Ingenieurkammer Sachsen
Annenstraße 10
01067 Dresden
Telefon: (03 51) 38 33 60
http://www.ing-sn.de/

Architektenkammer Sachsen
HAUS DER ARCHITEKTEN
Goetheallee 37
01309 Dresden
Telefon: (03 51) 31 74 60
http://www.aksachsen.org/

Einen guten Einstieg in die Thematik der baulichen Vorsorge bieten Veröffentlichungen des HochwasserKompetenzCentrum (HKC) e. V. Köln zu dem von ihm entwickelten Hochwasser-Pass. Dieses Dokument ist das Ergebnis einer Standortanalyse und Bewertung von bestehenden oder geplanten Privat- und Gewerbe-Immobilien in hochwassergefährdeten Gebieten.

Halten Sie Material zur Hochwasserabwehr bereit!

Sie sollten die notwendigen Materialien (z. B. Sand und Sandsäcke) bereithalten, um Ihr Eigentum vor eindringendem Wasser zu schützen. Sie können nicht damit rechnen, dass Feuerwehr oder andere Einsatzkräfte auch Private mitversorgen können.

Versichern Sie sich gegen Hochwasserschäden

Bei künftigen Hochwasserereignissen ist staatliche finanzielle Hilfe zur Beseitigung von Hochwasserschäden nur noch unter Ausnahmetatbeständen bei unverschuldeter Notlage und nachgewiesener Bedürftigkeit möglich. Näheres ist in der "Richtlinie Elementarschadenshilfen" des Freistaates Sachsen verankert:

Deshalb ist es ratsam eine Elementarschadensversicherung abzuschließen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat hierzu ein Faltblatt veröffentlicht:

Informationen zur Elementarschadensversicherung stellt auch die Verbraucherzentrale Sachsen bereit.

Weitere Informationen

Der Hochwasserlehrpfad Dresden befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Hochwasservorsorge in Dresden. Die Informationstafeln befinden sich an mehreren Standorten auf beiden Elbseiten zwischen Augustusbrücke und Marienbrücke.

Der Landesverband Sachsen/Thüringen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) vermittelt Kenntnisse zur Vorsorge vor und zur Gefahrenabwehr bei Hochwasser- und Starkregenereignissen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bietet mit dem "Naturgefahren-Check" eine interaktive grundstücksgenaue Risikoanalyse an

Legen Sie sich eine persönliche Grundausrüstung zu

Wenn Sie in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnen, ist es sinnvoll, eine Grundausrüstung für den Notfall bereitzuhalten. Diese Gegenstände brauchen Sie:

  • netzunabhängiges Rundfunkgerät (Batterien regelmäßig laden)
  • Beleuchtung: Kerzen, Taschenlampe mit Batterien, Petroleumlampe mit Petroleum, Lampenaufsatz für Campinggasflasche, Streichhölzer
  • stromunabhängige Kochstelle: Spirituskocher, Campinggaskocher, Benzinkocher, Trockenspirituskocher mit Brennstoff
  • Heizung: Campinggasflasche mit Heizungsaufsatz, Wärmflaschen, Wolldecken
  • Hausapotheke
  • Utensilien der persönlichen Hygiene: Wenn kein Abwasserabfluss möglich ist, dann Waschschüssel sowie Toiletteneimer mit Deckel oder Campingtoilette verwenden.
  • Gummistiefel und Wathosen.

Weitere Hinweise und Checklisten finden Sie in der Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen" des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie im Ratgeber des Freistaates Sachsen zu Naturgefahren:


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes beraten gern zum Thema Hochwasservorsorge.