Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/11/pm_044.php 17.11.2022 13:34:06 Uhr 19.04.2024 01:34:49 Uhr

Totensonntag: Dresden ehrt historische Persönlichkeiten

Am Totensonntag, 20. November 2022, ehrt die Stadtverwaltung verstorbene Dresdner Persönlichkeiten, deren Todestag sich zum 50., 100. oder 150. Mal jährt. In Erinnerung an ihr Wirken und ihrer besonderen Leistungen legt ein Mitarbeiter des städtischen Protokolls Trauergebinde an den Gräbern nieder. 

Einer dieser historischen Persönlichkeiten ist Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (1794-1872), dessen Todestag sich am 24. Mai 2022 zum 150. Mal jährte. Von Carolsfeld zählt zu den bedeutendsten Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts. Er war Professor an der Münchner Kunstakademie und an der Kunstakademie Dresden sowie Direktor der Königlichen Gemäldegalerie Dresden. Seine Werke sind in der Galerie Neue Meister in Dresden ausgestellt. Das Grab des Künstlers befindet sich auf dem Alten Annenfriedhof.

Ein weiteres Trauergebinde anlässlich des 100. Todestages am 24. Februar 2022 erinnert an den Zigaretten-Fabrikanten Georg Anton Jasmatzi (1846-1922). Der griechisch-deutsche Unternehmer gilt als Begründer der Dresdner Zigarettenindustrie. Sein Unternehmen, die Jasmatzi AG, war die größte Kapitalgesellschaft der Tabakindustrie in Deutschland. Zudem war Jasmatzi als griechischer Konsul in Sachsen aktiv. Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof.

Ebenfalls auf dem Johannisfriedhof beigesetzt wurde der Kunsthistoriker Woldemar von Seidlitz (1850-1922). Sein Todestag jährte sich am 12. Januar 2022 zum 100. Mal. Der gebürtige Russe war bis 1919 Generaldirektor der Königlichen Sammlungen Dresden und förderte in dieser Position zahlreiche europäische Künstler. Auch sein Grab wird ein Trauergebinde schmücken. 

Die beiden auf dem Friedhof Loschwitz beigesetzten Künstler Otto Griebel (1895-1972) und Max Lachnit (1900-1972), ehrt die Landeshauptstadt Dresden zu ihrem 50. Todestag. Griebel, der am 7. März 1972 starb, gelangte als Maler der Neuen Sachlichkeit zu Ruhm. Im Rahmen der NS-Aktion „Entartete Kunst“ wurden seine Werke beschlagnahmt und vernichtet. Bis 1960 war Griebel an der Fakultät für Arbeiter und Bauern an der Kunsthochschule Dresden tätig. Max Lachnit, dessen Todestag sich am 1. November 2022 jährte, arbeitete als Architekt und Bildhauer. Seine Reliefs sind unter anderem am Altmarkt, am Merkel-Bau der Technischen Universität Dresden sowie in der katholischen St.-Petrus-Kirche in Strehlen zu sehen.

Am 16. Dezember 2022 jährt sich der 50. Todestag des Malers Prof. Bernhard Kretzschmar (1889 – 1972). Der ehemalige Preisträger des Nationalpreises der DDR wirkte ab 1946 als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. In seinem frühen Werk widmete er sich der Neuen Sachlichkeit. Die Mehrheit seiner Werke wurde durch das NS-Regime als „Entartete Kunst“ eingestuft und zerstört. Kretzschmar fand seine letzte Ruhestätte auf dem Leubnitzer Friedhof, wo ebenfalls ein Trauergebinde abgelegt wird.