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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/11/pm_010.php 04.11.2022 12:07:15 Uhr 29.03.2024 07:10:15 Uhr

Jetzt schon für einen farbenfrohen Frühling sorgen

Herbstzeit ist Pflanzzeit – Blumenzwiebeln kommen in diesem Jahr erstmalig auch maschinell in die Erde

Herbstzeit ist die Zeit der Vorbereitung auf ein farbenprächtiges Frühjahr in den städtischen Park- und Grünanlagen. Blumenzwiebeln werden jetzt gesteckt, damit sie nach dem Winter blühen. In diesem Jahr bringen wieder Fachleute viele Blumenzwiebeln per Hand in den Park- und Grünanlagen ein. Erstmalig kommen die Blumenzwiebeln aber auch maschinell in die Erde.

Manuelles Pflanzen von Blumenzwiebeln in Park- und Grünanlagen

Wie jedes Jahr werden Blumenzwiebeln von den Wechselpflanzflächen aus dem Sortiment der Frühjahrspflanzung geborgen, geputzt und in der Gärtnerei Bodenbacher Straße bis zur Pflanzung im Herbst gelagert. Jetzt stecken Fachleute diese etwa 5.400 Blumenzwiebeln in den Park- und Grünanlagen, damit sie dort verwildern und in den nächsten Jahren im Frühjahr blühen können. Zumeist sind es Narzissen, ein kleiner Teil Tulpen und Hyazinthen. In diesem Jahr erfolgt die Pflanzung zum größten Teil im Dresdner Norden – allein in Weixdorf und Langebrück sind es 3.500 Stück. Die Arbeiten übernehmen hauptsächlich die Mitarbeiter der Stadtbezirksämter, des örtlichen Bauhofs und des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes (SUFW). Einen kleinen Teil übernehmen in diesem Jahr Gärtnerinnen und Gärtner des städtischen Regiebetriebes bzw. beauftragte Firmen des Garten- und Landschaftsbaus.

Beispiele für Flächen, die Blumenzwiebeln erhalten

  • Das neu angelegte Staudenbeet an der Friedenskirche, Wernerstraße: Die Kinder, die im Sommer die Stauden pflanzten, erhalten 300 Narzissenzwiebeln und dürfen sie selbst stecken.
  • Die Firma Landschaftspflege Heinrich verwildert im Auftrag vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft 100 Blumenzwiebeln am Dörnichtweg/Am Trobischgraben.
  • Die Hochbeete am Bärenburger Weg/Liebstädter Straße erhalten neben neuen Stauden 200 Narzissen, gepflanzt von den Azubis des städtischen Regiebetriebes.
  • Dieser pflanzt auch auf der Oederaner Straße, im Stadtpark Pulvermühle.
  • 400 Blumenzwiebeln stellte die Stadt zudem der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Klotzsche für die Flächen an der Christuskirche am Boltenhagener Platz und für die Alte Kirche in Altklotzsche zur Verfügung.
  • Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft erwarb darüber hinaus zusätzlich neue Blumenzwiebeln. Damit werden im Park von Schloss Albrechtsberg die Bestände mit Dichternarzissen ergänzt.
  • Das Rosenbeet am Nürnberger Ei erhält neuen Zierlauch, da sich diese Bestände in letzter Zeit stark verringert hatten.
  • Gepflanzt werden auch auf der Köpckestraße zwischen Carolaplatz und Augustusbrücke 400 Narzissen. Sie tragen zur Aufwertung der im Zuge der Brückensanierung frisch bepflanzten Hochbeete bei.
  • Das neue Staudenbeet am Ullersdorfer Platz erhält auf Wunsch vom Stadtbezirksamt Loschwitz eine Mischung verschiedener Blumenzwiebeln.

Maschinelles Ausbringen von Blumenzwiebeln

Erstmals werden in diesem Jahr in Dresden Blumenzwiebeln von zwei Firmen aus den Niederlanden maschinell gepflanzt. Die Technik der Firma Lubbe Lisse kam Ende Oktober in den Grünanlagen und im Straßenbegleitgrün mit verschiedenen Sortimenten zum Einsatz:

  • an der Pillnitzer Straße (Dresdner Mischung),
  • der Karcherallee (Dresdner Mischung),
  • der Rottwerndorfer Straße (Mix4Pleasure) und
  • in Altleuben an der Kirche (Bienenmischung).

Die Firma JUB bringt die Zwiebeln ab Mitte November ausschließlich im Straßenbegleitgrün aus:

  • auf dem Boltenhagener Platz,
  • der Hansastraße zwischen Großenhainer Straße und Hechtstraße (Amsterdam-Mischung),
  • der Radeburger Straße zwischen Hellerhofstraße und
  • Augustusweg (Oxford-Mischung).

Der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Detlef Thiel erläutert dazu: „Das Amt entschied sich nach Recherchen und Gesprächen mit den beiden Firmen, diese Technologie und die von den Firmen angebotenen Sortimente auf großen Flächen im Stadtgebiet testweise anzuwenden. Es ist dadurch möglich, die Artenvielfalt der Grünflächen zu verbessern, die Blütezeit zu verlängern und auch mehr Farbe in den Frühlingsmonaten in die Stadt zu bringen. Gleichzeitig wird dabei auch die Flächenpflege unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten optimiert.“
Beispielsweise sind die straßenbegleitenden Flächen der Pillnitzer Straße sogenannte Langschnittflächen. Hier soll der Blütezeitpunkt im zeitigen Frühjahr beginnen und sich dank der Blumenzwiebeln bis zur Blüte des Allium (Lauchart) im Frühsommer verlängern.

Dresdner Mischung als Stadtgrün

Besonders gespannt sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün, wie die „Dresdner Mischung“ den Einwohnerinnen und Einwohnern gefällt: Dazu sagt Detlef Thiel: „Die Firma Lubbe Lisse hat diese Mischung extra für Dresden komponiert. Sie wird auf der Pillnitzer Straße und im Mittelstreifen der Karcherallee zu bewundern sein.“ Das genaue Rezept der Mischung bleibt Firmengeheimnis, aber folgende Blumenzwiebeln sind enthalten: verschiedene Krokusse in Gelb, verschiedene gelbe Narzissen, gelbe Iris und als Mix Chinodoxa (Sternglanz oder Sternhyazinthen) in Blau und Rosa, Wildtulpen in Weiß und Gelb und als Mischung, Camassien (Prärielilien) in Blau und Weiß sowie Allium (Zierlauch) in Lila und Weiß. Die Farben sind in Anlehnung an das Dresdner Stadtwappen gewählt – deshalb gibt es viele gelbe Farbtöne. Schwarz ist natürlich nicht möglich. Die Mischung zeichnet sich durch Bienenfreundlichkeit und eine lange Blütezeit von Februar bis Juni/Juli aus. Es werden etwa 300 Zwiebeln pro Quadratmeter gesteckt.

Dem gesamten Test der maschinellen Blumenzwiebelpflanzung liegen folgende Kriterien der Arten- und Sortenwahl zugrunde:

  • große Artenvielfalt;
  • ansprechende Gestaltung der Flächen, auf denen der Turnus des Rasenschnitts eingeschränkt wurde und
  • optische Aufwertung der Flächen entlang von Straßen.

Wichtig war auch, dass bisherige Pflegeabläufe beibehalten werden können und sich die Mähzeiten nicht verschieben. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verlängerung der Blütezeiten, einer zeitigen Blüte für warme Tage im Frühjahr und Futter für die Insekten sowie Farbe im Frühjahr, wenn es sonst noch grau ist. Verwendet werden Blumenzwiebeln, die in den Flächen verwildern, also nach der Blütezeit auf den Flächen bleiben (im Unterschied zu Blumenzwiebeln in Flächen mit wechselnder Bepflanzung).

Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft finanziert das Projekt mit 30.000 Euro. Hinzu kommen 2.000 Euro vom Stadtbezirksamt Leuben (für die Rottwerndorfer Straße) und 5.000 Euro für die Karcherallee (im Zusammenhang mit der Neubepflanzung der Karcherallee mit Bäumen – Abschnitt Stübelallee – Bertold-Brecht-Platz). Gemeinsam mit den Gärtnern aus dem städtischen Regiebetrieb werden die Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft die hier gesammelten Erfahrungen dokumentieren und auswerten. Danach wird entschieden, ob es weitere ähnliche Projekte mit Blumenzwiebeln in öffentlichen Park- und Grünanlagen sowie im Straßenbegleitgrün geben soll.

Menschen mit Pflanzgeräten in der Hand vor der Meridiansäule. Im Vordergrund ein Sack mit Blumenzwiebeln.
Blumenzwiebeln für den Stadtbezirk Klotzsche an Meridiansäule
Mitarbeiter fahren mit dem Pflanzfahrzeug über eine Wiese. Im Hintergrund ein Wohngebäude.
Maschinelles Stecken der Blumenzwiebeln auf der Pillnitzer Straße
Mitarbeiter fahren mit einem Pflanzgerät über eine Wiese.
Maschinelles Stecken der Blumenzwiebeln auf der Pillnitzer Straße