Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/09/pm_004.php 01.09.2022 13:38:16 Uhr 16.04.2024 08:39:56 Uhr

Dresden bringt Begrünungssatzung auf den Weg

Ab September 2022 wird in den Ausschüssen des Dresdner Stadtrats die Satzung der Landeshauptstadt Dresden über die Begrünung von Gebäuden und Freiflächen (Begrünungssatzung) vorgestellt und diskutiert. Nach Zustimmung des Stadtrates kann die Begrünungssatzung in Kraft treten. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen erklärt: „Ziel dieser Satzung ist es, den Anteil an begrünten Dachflächen, Fassaden und Freiflächen zu erhöhen. Der Stadtraum soll insgesamt grüner werden. Nicht erst seit diesem Sommer sehen wir die Auswirkungen der Klimaveränderungen in unserer Stadt deutlich. Durch die öffentliche Hand und private Akteure müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, die Dresden widerstandsfähig gegenüber den Klimaeinwirkungen machen und als attraktiven und lebenswerten Wohn-, Arbeits- und Besucherort erhalten.“

Baubürgermeister Stephan Kühn ergänzt: „In den vergangenen Wochen haben wir die Überwärmung der Stadt wieder hautnah gespürt. Statt sommerlicher Leichtigkeit lag eine lähmende Hitze über uns. Die Stadtentwicklung kann die Auswirkungen des Klimawandels nicht ungeschehen machen. Aber Dresden steht wie alle Städte vor der Aufgabe, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Hierfür müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, mehr Grün in die Stadt zu bringen, das für Abkühlung sorgt und Hitzeextreme abmildert. Auch die Dresdnerinnen und Dresdner fordern dies regelmäßig im Rahmen von Bürgerbeteiligungen.“

Dass die Stadt Dresden eine Begrünungssatzung dringend benötigt, steht aus Sicht des Umweltamts außer Frage, wie Amtsleiter Wolfgang Socher betont: „Trockenheit, Hitze, aber auch lokale Überflutungen bei Starkregen werden immer häufiger und beeinflussen die Lebensqualität der Menschen. Der Klimawandel ist längst auch in Dresden angekommen. Was heute noch als außergewöhnliche Witterung zu bezeichnen ist, wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter häufen und zum Normalzustand werden. Die neue Begrünungssatzung soll ein wichtiger Baustein in der Vielzahl an Projekten und Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sein, die die Stadt bereits durchführt.“

Versiegelung geringhalten, Regenwasser speichern, Gebäude und Freiflächen begrünen

Eine angepasste Infrastruktur und Bauweise bietet viele Möglichkeiten, um besser mit den Klimaänderungen leben zu können. Hitzeschutz und Schutz vor Überflutungen durch Hochwasser oder lokale Überschwemmungen sind dabei die wichtigsten Aufgaben. So zielt die Begrünungssatzung genau darauf ab, die Versiegelung gering zu halten und den Grünanteil zu erhöhen. Baumpflanzungen als wirkungsvollste Maßnahme stehen dabei im Vordergrund, ebenso wie der Rückhalt und die Speicherung von Regenwasser vor Ort. Doch im eng bebauten Bereich ist es oft schwierig, Baumstandorte zu finden. Hier müssen Alternativen gefunden und die großen Potenziale der Gebäude genutzt werden. Dachflächen und Fassaden bieten enorm viel Raum zur Begrünung. Durch das Grün kann das Aufheizen des Stadtraumes gemildert und Regenwasser zurückgehalten werden. Nebenbei wird Raum für Insekten und Vögel geschaffen. Und Natur im Stadtraum, sei es auf noch so kleiner oder ungewöhnlicher Fläche, ist eine Wohltat für den Betrachter und entspannt nachweislich.