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Skulptur Trauerndes Mädchen am „Tränenmeer“ auf Heidefriedhof zurück

Ende Januar wurde die Skulptur Trauerndes Mädchen am „Tränenmeer“ auf dem Dresdner Heidefriedhof mutwillig beschädigt. Pünktlich zum 13. Februar ist das „Trauernde Mädchen“ repariert zurück auf dem Heidefriedhof.

Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden: „Für die Kunst- und Kulturstadt Dresden ist Małgorzata Chodakowskas Skulptur eine Bereicherung in der Auseinandersetzung mit einem neuralgischen Punkt unserer Stadtgeschichte. Es ist großartig, dass dieses Kunstwerk so schnell wieder an seinem Platz steht. Dafür möchte ich Małgorzata Chodakowska im Namen der Stadt ganz herzlich danken. Vandalismus ist falsch und kein Kommentar zu Fragen der historisch-politischen Bildung. Das Trauernde Mädchen am „Tränenmeer“ ist eine Schenkung an die Stadt Dresden. Die Skulptur visualisiert Erlebnisse einer Zeitzeugengeneration. Diesem Erbe sind wir ebenso verpflichtet, wie der Diskussion mit den Nachgeborenen über eine zeitgemäße Erinnerungskultur".

Frieden, Liebe, Trauer und Hoffnung sind Botschaften des Werkes von Małgorzata Chodakowska. Die Skulptur versinnbildlicht Trauer in besonderer Art und Weise und schließt das Thema des 13. Februar 1945 ein.
Die aus Łódź stammende und in Dresden lebende Künstlerin Małgorzata Chodakowska: „Es muss einen gesellschaftlichen Konsens geben, wie man mit Kunst und Kultur umgeht. Das trauernde Mädchen bedeutet für mich als Polin nicht nur den Weg der Völkerverständigung, sondern den Weg des Verzeihens zu gehen. Das heißt, um einen Neuanfang zu wagen, steht an erster Stelle das Verzeihen! Das Granitbecken mit dem Tränenmeer steht symbolisch also nicht nur für die Tränen der Trauer, sondern auch für das Wasser zum Löschen der brennenden Stadt. Ebenso ist Wasser die Grundlage für neues Leben und ganz besonders ist es für mich ein Geschenk Gottes an uns alle zum weiterleben“.

Hintergrund:

Die Landeshauptstadt Dresden lobte 2009 einen Realisierungswettbewerb für die künstlerische Gestaltung einer Skulptur „Trauerndes Mädchen“ für den Heidefriedhof aus. Dieser Wettbewerb wurde durch den privaten Nachlass von Frau Dr. Helga Barbara Petzold möglich. Ihr Wille war es, zu Ehren der Opfer des 13. Februar 1945 eine Skulptur „Trauerndes Mädchen“ zu errichten. Es ging ihr darum, an das persönlich erlebte traumatische Geschehen zu erinnern und jener Menschen zu gedenken, die damals ihr Leben verloren.

Petzold wurde 1936 in Dresden geboren. Im Alter von neun Jahren erlebte sie den Angriff auf Dresden. Ihre Familie verlor ihr Zuhause. Die Erlebnisse des Bombenangriffes haben sie geprägt und tiefe Spuren in ihrem Leben hinterlassen. Petzold war Dozentin am Institut für Fremdsprachen der Technischen Universität Dresden. Sie verstarb 2006 nach langer schwerer Krankheit.

Im Rahmen des Wettbewerbes wurden sieben Künstlerinnen und Künstler aus den Bewerbungen eingeladen und zum Wettbewerb eingeladen. Am 8. März 2010 wählte die Jury den Vorschlag „Tränenmeer“ der Dresdner Künstlerin Małgorzata Chodakowska als Sieger aus. Die Realisierung erfolgte im Sommer 2010.