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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/10/pm_080.php 29.10.2021 14:13:47 Uhr 19.03.2024 09:25:13 Uhr

Großprojekt „Blaues Band Geberbach“ bringt viel in Bewegung

Umweltamt stellt Vorplanungsvarianten zu dem Gewässerbauprojekt vor

Ab heute, Montag, 25. Oktober 2021, informiert das Umweltamt unter www.dresden.de/blauesband über mögliche Varianten für die Planung der Gewässerverbindung und der Radwegeführung im Projekt „Blaues Band Geberbach“. So sind zum Beispiel verschiedene Ansätze für eine Gewässer- und Radwegführung im Bereich der Rennbahn, für die Gestaltung der Kreuzung Salzburger/ Pirnaer Landstraße oder für die Führung des Geberbaches im Altelbarm von der Salzburger Straße bis zur Elbe angedacht.

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen freut sich: „Nach zwei Jahren anspruchsvoller Arbeit können wir bis zum Jahresende die ersten Variantenüberlegungen in der Stadtverwaltung und im Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft vorstellen. Diese Vorschläge wollen wir Anfang 2022 der Öffentlichkeit präsentieren. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Gewässer- und Radwegplanung mit den vielen Betroffenen und Interessierten zu diskutieren. Mit dieser breiten Beteiligung wollen wir die Planung qualifizieren.“

Diese neue Radwegebrücke könnte in Zukunft über dem Altelbarm schweben.

Erholungsangebote und mehr Hochwasserschutz im Dresdner Südosten

Bereits 2018 ist das ambitionierte Vorhaben „Blaues Band Geberbach“ als Schlüsselprojekt im Fördergebiet „Dresden Südost – Zu neuen Ufern“ gestartet. Kernstück des Vorhabens „Blaues Band Geberbach“ ist ein neuer und renaturierter Gewässerlauf des Geberbachs mit umgebendem Grünzug und begleitendem Weg für alle, die klimafreundlich zu Fuß gehen oder das Rad nutzen. Zahlreiche Aufenthaltsbereiche auf der gesamten Strecke von der Mügelner Straße bis zur Mündung des Bachs in die Elbe sollen künftig an attraktiven Plätzen zum Verweilen, Entdecken und Spielen einladen. Die Vorbereitung und Begleitung der Maßnahmen werden mit Mitteln aus den Städtebauförderprogrammen „Zukunft Stadtgrün“ und „Lebendige Zentren“ unterstützt. Die städtebauliche Förderung im Gebiet „Dresden Südost – Zu neuen Ufern“ umfasst über den künftigen Geberbach und die ihn begleitenden Radwege hinaus auch die angrenzenden Bereiche, die in diesem Kontext eine deutliche Aufwertung erfahren. So werden die mit Hilfe der städtebaulichen Fördermittel neu errichteten Spielplätze im Dorfkern Altdobritz und in der Tauernstraße bereits rege genutzt.

Neben dem großen Erlebnis- und Erholungswert für die Anwohner und Nutzer der Wege, sollen mit dem Vorhaben „Blaues Band Geberbach“ für die Stadt und die Natur in der Stadt besonders wichtige Effekte erreicht werden. So kann mit der Umgestaltung des Gewässerverlaufs im gesamten Bereich das Regenwasser besser abfließen, gerade auch nach Starkregenereignissen. Darüber hinaus wird für die Gebiete südlich der Bahngleise ein ausreichender Hochwasserschutz hergestellt. Der ökologische Gewässerzustand verbessert sich erheblich und für die Bevölkerung gibt es neue Verbindungen zwischen den Stadtteilen südlich und nördlich der S-Bahnlinie. Die Grünräume und Biotope entlang des Blauen Bandes werden vernetzt, bieten Insekten, Fischen, Säugetieren (wie Biber, Fischotter) und Amphiben Wanderkorridore. Auch das Stadtklima wird positiv beeinflusst. Die Verdunstungskühle des Gewässers und der umgebenden Bepflanzung wirkt der Überhitzung in dicht besiedelten Bereichen entgegen.

„Blaues Band Geberbach“ bringt Impulse für Infrastruktur

Inzwischen ist das Projekt darüber hinaus Impulsgeber zur Klärung vieler wichtiger infrastruktureller Themen geworden. So ist die Umverlegung des Geberbachs der Auslöser, um Lösungsansätze für die zukünftige Entwässerung angrenzender Stadtteile zu entwickeln. Das ist wichtig, um Gewerbe und weitere Wohnungsbauten in Prohlis, Reick, Nickern und Torna ansiedeln zu können. Im Zuge der Planung sollen der Unfallschwerpunkt an der Kreuzung Salzburger/ Pirnaer Landstraße entschärft und das Umsteigen an der DVB-Haltestelle Lassallestraße vereinfacht werden. Als wichtige Voraussetzung für den Standort einer Rettungswache zwischen Mügelner Straße und S-Bahnlinie wird die Hochwasserfreiheit ermöglicht. Und im Bereich des Altelbarms kann die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes endlich Fahrt aufnehmen. Im Hintergrund werden zudem viele weitere Fragestellungen geklärt: So die Neuordnung von Trinkwasser-, Fernwärme- und Abwasserleitungen im Gebiet, Zuwegungsmöglichkeiten für angrenzendes Gewerbe oder die Verlagerung eines Hundsportplatzes.

Durch die breite Beteiligung der Öffentlichkeit sollen gegebenenfalls vorhandene Konflikte möglichst frühzeitig ausgeräumt werden. Dazu werden die verschiedenen Varianten mit Blick auf die Ziele und die im Gebiet bereits vorhandenen Nutzungen diskutiert. Im Ergebnis soll sich eine Vorzugsvariante herauskristallisieren. Diese Variante wird dem Stadtrat Ende 2022 zum Beschluss vorgeschlagen. Stimmt der Stadtrat zu, können in den Folgejahren die praktischen Lösungen für die vielen Detailfragen entwickelt, die Genehmigung bei der Landesdirektion Sachsen beantragt, Fördermittel eingeworben werden. Dann kann voraussichtlich die praktische Umsetzung 2028 starten.