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Die neue Stadtschreiberin heißt Katharina Bendixen

Autorin möchte in Dresden über Menschen in Pflegeberufen schreiben

Die Leipziger Schriftstellerin Katharina Bendixen wird Dresdner Stadtschreiberin im Jahr 2022. Für ein halbes Jahr erhält sie mit ihrem Amt ein Stipendium und eine mietfreie Wohnung in Dresden. Das Stipendium wird von der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden vergeben.

Ein sehr ausgeglichenes Feld von Bewerbungen für das Amt der Stadtschreiberin bzw. des Stadtschreibers 2022 machte der Jury, der Michael Bittner, Karin Großmann, Uta Hauthal (Vorsitz), Julia Meyer, Juliane Moschell, Jörg Scholz-Nollau und Claudia Zachow angehörten, die Entscheidung nicht leicht. Nach eingehender Diskussion entschieden sich die Jurorinnen und Juroren am Ende mehrheitlich für die Autorin Katharina Bendixen aus Leipzig. In ihrem Bewerbungstext „schlaf mama schlaf“ nutzt sie überzeugend die literarische Technik des Bewusstseinsstroms, um uns in die Gedankenwelt einer Mutter zu führen, die in der Nacht vor der Rückkehr ins Berufsleben vergeblich um Ruhe ringt. Die Protagonistin und mit ihr der Text reflektieren weibliche Selbstüberforderung, den ungewollten Rückfall in überkommene Geschlechterrollen und den Generationenkonflikt um verschiedene Erziehungsideale. Überzeugt hat die Jury auch das Schreibprojekt, das Katharina Bendixen für ihren Aufenthalt in Dresden plant: Sie möchte nicht nur einen neuen Erzählband beenden, sondern sich daneben literarisch den Menschen widmen, die im Bereich der Pflege arbeiten. Die Jury freut sich besonders, das Amt der Stadtschreiberin einer Frau zu übertragen, die auch Literatur für Kinder schreibt und aus der Perspektive junger Eltern schreibt.

Portrait der Autorin Katharina Bendixen

Zur Person

Katharina Bendixen wurde 1981 in Leipzig geboren, wo sie auch heute als Autorin und Journalistin lebt und arbeitet. Sie studierte Buchwissenschaft und Hispanistik in Leipzig und Alicante. Gemeinsam mit Sibylla Vrièiæ Hausmann und David Blum gibt sie Other Writers Need to Concentrate heraus, ein Blog über Autorenschaft und Elternschaft. Sie ist Vorstandsmitglied des Sächsischen Literaturrats e.V. und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Katharina Bendixen schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Texte wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u. a. dem Kranichsteiner Literaturförderpreis (2014), dem Heinrich-Heine-Stipendium (2017) und einem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds (2020). 2014 war sie Stadtschreiberin von Erfurt.

„Mit Katharina Bendixen kommt eine junge Autorin aus Leipzig im Spagat zwischen künstlerischem Schaffen, Beruf und Familie für das Amt der Dresdner Stadtschreiberin 2022 nach Dresden. Die Weiterentwicklung des Stipendiums an veränderte Rahmenbedingungen von Autorinnen und Autoren und individuelle Lebenssituationen wird damit gelebte Praxis. Katharina Bendixen wird das Amt anders gestalten, als vorherige Dresdner Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber, stärker im digitalen Raum und mehr als Pendlerin zwischen den Städten sowie zwischen Beruf und Familie. Ich beglückwünsche die Jury zu dieser mutigen Entscheidung und gratuliere der Autorin zur erfolgreichen Bewerbung.“, so Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus.

Der Vorstand der Dresdner Stiftung für Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Heiko Lachmann, ergänzt: „Bereits seit 1996 gibt es das Stadtschreiberamt in Form eines Stipendiums, welches von der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden getragen wird. Wir sind sehr gespannt, wie Katharina Bendixen – als junge Schreibende mit familiärem Background – gerade beim jüngeren Dresdner Publikum aufgenommen und hoffentlich auch stärker wahrgenommen wird. Gern unterstützen wir Formate, die den Freiraum für künstlerische Projekte und die Begegnung mit dem Dresdner Publikum auf unterschiedlichen Ebenen und Podien bieten. So ist es uns ein großes Anliegen, das viel diskutierte Thema der Aufenthaltsstipendien zeitgemäßer zu gestalten.“