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Prager Straße: Bürgerbeteiligung für grünes Umfeld startet

Wie soll der „Grüne Bogen“ genutzt werden?

Für die Aufwertung des Umfeldes der Prager Straße zwischen der St. Petersburger Straße im Osten und der Reitbahnstraße im Westen, dem „Grünen Bogen“, liegt nun eine Planung vor. Das Stadtplanungsamt lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, bis 20. Juli 2021 Meinungen und Hinweise im Rahmen einer Online-Befragung unter www.dresden.de/gruenerbogen abzugeben. Im Mittelpunkt steht insbesondere die Frage: Wie soll der „Grüne Bogen“ künftig genutzt werden?

Wesentliches Ziel des Projektes ist es, das Wohnumfeld der Prager Straße attraktiv zu gestalten und neue Begegnungsorte für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Gleichzeitig soll es ein besseres fußläufiges Wegenetz zwischen Hauptbahnhof und Prager Straße sowie den angrenzenden Wohnquartieren in der Seevorstadt geben.

Baubürgermeister Stephan Kühn: „Der Grüne Bogen ist ein städtebaulich wichtiges Quartier. Es bildet den Eingang zur Innenstadt aus Richtung Hauptbahnhof. Der Name des Quartiers steht für unser planerisches Ziel: höhere Aufenthaltsqualität durch viel neues Grün. Die heißen Tage führen uns gerade wieder vor Augen, wie der Klimawandel die Innenstadt überwärmt und wir nach Schatten unter Bäumen suchen. Klimaanpassungsmaßnahmen bei der Gestaltung öffentlicher Plätze und an Gebäuden spielen deshalb die zentrale Rolle.“

André Barth, Stadtbezirksamtsleiter Altstadt, ergänzt: „Mit dem Grünen Bogen wird ein lange ‚vergessenes‘ Gebiet im Umfeld der südlichen Prager Straße gestaltet und aufgewertet. Der Impuls, sich diesen wichtigen Flächen zu widmen, kam auch aus dem Stadtbezirksbeirat Altstadt, der für die Erstellung der freiraumplanerischen Konzeption 22.500 Euro aus seinem Budget im Jahr 2020 bereitgestellt hat. Dies zeigt die Funktion der Stadtbezirksverfassung in der Landeshauptstadt Dresden: Einerseits können Stadtbezirksbeiräte wirksam Impulse für die lokale Entwicklung setzen und andererseits können sie diese Impulse mit ihren finanziellen Mitteln tatsächlich unterstützen. Ich danke den Stadtbezirksbeiräten Altstadt für diese Entscheidungen ebenso wie dem zuständigen Geschäftsbereich, der die Ideen mit einer vorbildlichen und aufsuchenden Bürgerbeteiligung umsetzt.“

Bereits vor Beginn der Planung hatten Bürger und Anwohner Gelegenheit, Ideen und Wünsche zu äußern und sich so aktiv einzubringen. Dazu führte das Stadtplanungsamt im September 2020 Befragungen und einen Stadtspaziergang durch. Die Auswertung der 270 Fragebögen, 20 Hinweise auf der digitalen Stadtkarte sowie der zahlreichen Anregungen beim Stadtspaziergang ergab zwei Hauptanliegen der Teilnehmer. Viele wünschen sich mehr Grün, um das Stadtklima und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Trotz der – aufgrund zahlreicher unterirdischen Leitungen, Kanäle und einer unterirdischen Anlieferungsstraße in diesem Bereich – begrenzten Möglichkeiten ist es gelungen, 44 mögliche Standorte für neue Bäume zu festzulegen. Zahlreiche weitere Hinweise der Bürger thematisieren Sicherheit und soziale Kontrolle. Dies soll durch eine höhere Aufenthaltsqualität für alle Bevölkerungsgruppen und eine bessere Beleuchtung erreicht werden. Hierzu haben Gespräche mit der Polizei, dem Gesundheitsamt, Streetworkern und Eigentümern stattgefunden. Der nun vorliegende Gestaltungsentwurf berücksichtigt neben diesen beiden Schwerpunkten zahlreiche weitere Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung.
Leitgedanke der Planung sind Baumreihen entlang der bogenförmigen Straße sowie die Neupflanzung, Aufwertung und Erweiterung vorhandener Grünflächen. Charakter erhält das Areal auch durch schräg zueinander geneigte Rasenflächen, den sogenannten Rasenskulpturen. Vor dem Wohnhochhaus Reitbahnstraße 35 entsteht ein zentraler Quartiersplatz, der zum Treffen und Verweilen einlädt. Als Anbau an die bestehende Tunnelbetriebsstation ist optional ein kleiner Pavillon denkbar. Wie sich dieser konkret (vorzugsweise nicht-kommerziell) nutzen ließe, können Bürgerinnen und Bürger im Fragebogen vorschlagen. Unter dem bestehenden Baumdach zwischen den Wohnhochhäusern Reitbahnstraße 35 und 36 sowie unter einem neu angelegten Baumhain östlich der Reitbahnstraße 35 finden sich Spiel- und Sportangebote für Jung und Alt.
So schafft der Entwurf für alle Altersstufen Angebote zum Verweilen und verbessert die derzeit durch Trampelpfade geprägten Wegebeziehungen wesentlich. Der gesamte Bereich wird gestalterisch aufgewertet und erhält ein durch viele neue Bäume geprägtes eigenes Erscheinungsbild. Es greift vorhandene Gestaltungsgrundsätze der Prager Straße auf und entwickelt sie durch neue Elemente weiter.