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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/06/pm_011.php 03.06.2021 15:15:02 Uhr 29.03.2024 16:23:49 Uhr

Radwege – mit Farbe ist es nicht getan

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn plädiert für Berücksichtigung des ÖPNV

Der ADFC Dresden propagiert zum heutigen Weltfahrradtag am Donnerstag, 3. Juni sogenannte Pop-Up-Radwege. Diese provisorischen Radwege sind im Zuge der Corona-Pandemie in einigen Städten eingerichtet worden, in der Regel an mehrspurigen Straßen, in denen keine Straßenbahn verkehrt. In drei vom ADFC in Dresden vorgeschlagenen Abschnitten fährt die Straßenbahn in der Mitte. Wo bisher der ÖPNV zügig fahren konnte, würde er sich dann den Platz mit dem Kfz-Verkehr teilen.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Es ist nicht damit getan, Farbe auf die Fahrbahn aufzutragen. Wir müssen alle Verkehrsteilnehmer im Auge behalten. Wenn der ÖPNV an Geschwindigkeit verliert, verliert er auch an Attraktivität. Das wäre aber genau das Gegenteil dessen, was wir in unserer Mobilitätsstrategie erreichen wollen. Der ÖPNV ist wichtiger Baustein für einen geringeren Schadstoffausstoß und ein besseres Stadtklima“.

Radwegeplanung

Insgesamt 125 Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes bearbeiten das Stadtplanungsamt und das Straßen- und Tiefbauamt aktuell. Sie konzentrieren sich auf die Planung und Umsetzung zusammenhängender Abschnitte des Radhauptnetzes als Radvorrangroute mit Fahrradstraßen, Beseitigung von Problemstellen und Netzlücken sowie Radverkehrsanlagen auf Hauptverkehrsstraßen. Kühn: „In einem Runden Tisch Radverkehr haben wir die Radverkehrsmaßnahmen für 2021 und 2022 vorgestellt. Der ADFC ist neben weiteren Interessenvertretern Teilnehmer dieser Runde.“ Gegenwärtig laufen Untersuchungen zur vereinfachten Einordnung von Radverkehrsanlagen an der Bautzner Straße, Bautzner Landstraße und Reicker Straße. Für die Bautzner Straße im Abschnitt Martin-Luther-Straße bis Grundstraße ist die Anordnung von Radstreifen für ein bis zwei Abschnitte noch in diesem Jahr geplant. Für diese Abschnitte ist kein Nachteil für den ÖPNV zu erwarten. Für die Reicker Straße sind weiterführende Planungen notwendig, um die Auswirkungen auf den ÖPNV zu reduzieren. Eine Umsetzung ist für 2022 angestrebt.

Im Detail dazu folgende Informationen:

Bautzner Straße und Bautzner Landstraße: Die Planung von Radverkehrsanlagen, einschließlich einer verkehrstechnischen Bewertung ist weitgehend abgeschlossen. Die abschnittsweise Umsetzung wird vorbereitet. Parallel laufen die Planungen für einen grundhaften Umbau für anforderungsgerechte Haltestellen, Radverkehrsanlagen und Gehwege weiter.

Reicker Straße: Für Radverkehrsanlagen einschließlich einer verkehrstechnischen Bewertung liegen Planungsergebnisse vor. Die sich aus der verkehrstechnischen Untersuchung ergebenden abschließenden Prüfaufträge sind beauftragt.

Kesselsdorfer Straße: Für den Endausbau der Kesselsdorfer Straße, Abschnitt Reisewitzer Straße - Rudolf-Renner-Straße, werden 2021 die Planungsleistungen einschließlich der Radverkehrsanlagen ausgeschrieben.

Radeburger Straße: Der Abschnitt zwischen Ludwig-Kossuth-Straße und Bundesautobahn A 4 ist eine Maßnahme 2021, die aktuell umgesetzt wird. Die Einordnung von Radverkehrsanlagen zwischen Hammerweg und Stauffenbergallee erfordern einen grundsätzlichen Eingriff in die Verkehrsorganisation der Hansa- und der Radeburger Straße und in die vorhandenen Fahrstreifen. Zudem handelt es sich um eine Bundesstraße. Dafür braucht es eine Planung und gegebenenfalls auch ein Genehmigungsverfahren.
Das Stadtplanungsamt beauftragt gerade die Vorplanung der Radeburger Straße von Hansastraße bis Stauffenbergallee einschließlich der Kreuzung Maxim-Gorki-Straße/Hechtstraße. Ziel ist eine Integration von sicheren Radverkehrsanlagen und anforderungsgerechten Fußwegen.

Winterbergstraße: Die Winterbergstraße ist eine wichtige Hauptradroute und hat sich in der Machbarkeitsuntersuchung zu regionalen Radschnellverbindungen als Vorzugsachse herauskristallisiert. Deshalb beauftragte die Stadt 2021 eine Vorplanung. Diese wird sich mit der Radverkehrsführung auf dem gesamten Abschnitt zwischen Großer Garten und Dobritzer Straße befassen. Ziel ist eine verkehrssichere, komfortable und kontinuierliche Führungsform des Radverkehrs.