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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/04/pm_085.php 10.05.2021 16:57:07 Uhr 28.03.2024 16:19:09 Uhr

Trotz Pandemie: Wohnimmobilien in Dresden bleiben stark nachgefragt

Gutachterausschuss veröffentlicht Bodenrichtwertkarte und Grundstücksmarktbericht 2021

Das große Interesse an Wohnimmobilien in Dresden hält weiter an. Zu diesem Fazit kommt der Gutachterausschuss der Landeshauptstadt Dresden, der heute, Donnerstag, 29. April 2021, die Bodenrichtwertkarte und den Grundstücksmarktbericht für 2021 vorgelegt hat. Darin enthalten sind umfassende Informationen über die Entwicklungen des Dresdner Grundstücksmarktes.

Wesentliche Tendenzen sind:

  • Pandemiebedingte Rückgänge sind bisher nicht feststellbar, Wohnimmobilien bleiben stark nachgefragt.
  • Im Geschosswohnungsbau haben sich die Bodenrichtwerte deutlich erhöht - plus 40 Prozent.
  • Der höchste Bodenrichtwert für Wohnen beträgt 1.700 Euro pro Quadratmeter in zwei Innenstadtlagen.
  • In der Innenstadt bewegen sich die Bodenrichtwerte auf konstantem Niveau, es gibt keinen Anstieg.
  • Die Anzahl der Käufe ist leicht rückläufig – minus drei Prozent.
  • Der Geldumsatz beträgt über drei Milliarden Euro – plus 20 Prozent. 
  • Bei Geschosswohnungsbauten ist der Umsatz deutlich gestiegen.
  • Preissteigerungen gibt es in allen Teilmärkten. 
  • Im Geschäftsjahr 2020 gab es den höchsten Geldumsatz pro Einwohner seit 2014.

Bodenrichtwerte 2021

Grundlage für die Ermittlung der Bodenrichtwerte bilden die in der Kaufpreissammlung des Gutachterausschusses erfassten Käufe von unbebauten, baureifen Grundstücken. Für das Dresdner Stadtgebiet sind insgesamt 778 Bodenrichtwertzonen als Flächen in Baulandqualität ausgewiesen. Sie lassen sich nach Art der Nutzung im Wesentlichen drei Kategorien zuordnen: Wohnen, Mischnutzung und Gewerbe. „Die Bodenrichtwerte 2021 spiegeln das Marktgeschehen der letzten zwei Jahre wider. Im Vergleich zu 2019 beträgt der durchschnittliche Wertanstieg aller Bodenrichtwerte 30 Prozent. Die Bodenrichtwerte für Eigenheimgrundstücke stiegen um durchschnittlich 26 Prozent. Der Spitzenwert liegt im Villenviertel Loschwitz und beträgt 670 Euro pro Quadratmeter. Generell ist ein deutlicher Anstieg der Bodenrichtwerte in allen Kategorien zu verzeichnen“, erläutert Klara Töpfer, Vorsitzende des Gutachterausschusses.

Die Nachfrage nach Bauland für den Geschosswohnungsbau ist bei geringem Flächenangebot weiterhin hoch. Das hat zu einer enormen Preisdynamik und Aufweichung von Lagekategorien geführt. Die Bodenrichtwerte stiegen um durchschnittlich 40 Prozent. Die Spitzenwerte mit 1.700 Euro pro Quadratmeter liegen in der Innenstadt im Bereich Schützenplatz sowie in der Lingnerstadt/Straßburger Platz. Folgender Vergleich veranschaulicht die Entwicklungstendenz deutlich:

 

2019

2021

Wohnen

Lage

Spanne

Ø

Lage

Spanne

Ø

Eigenheimgrundstücke

gut

110 - 530

275

gut

190 - 620

335

mittel

50 - 400

185

mittel

60 - 500

230

 

Geschosswohnungsbau

gut

150 - 1.000

450

gut

270 - 1.700

680

mittel

110 - 950

305

mittel

140 - 1.500

500

Tabelle 1: Bodenrichtwerte in Euro pro Quadratmeter

Die Bodenrichtwerte für Mischnutzung sind durchschnittlich um 30 Prozent gestiegen. Davon ausgenommen ist die Innenstadt, in der eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen ist. Wegen der unsicheren Perspektive für den Einzelhandel bzw. Büro-, Gastronomie- und Hotelstandorte bleibt das Wertniveau unverändert. Der
Spitzenwert beträgt, wie 2019, 4.700 Euro pro Quadratmeter und liegt im Bereich „Prager Straße Nord“. Für die Innere Neustadt liegt der Spitzenwert bei 2.400 Euro pro Quadratmeter im Bereich Königstraße/Hauptstraße.

Die Bodenrichtwerte für (klassisches) Gewerbe sind um durchschnittlich 16 Prozent gestiegen. Deren Wertniveau reicht von 30 Euro pro Quadratmeter in Rossendorf bis 190 Euro pro Quadratmeter in Kaditz/Mickten. Neben den Bodenrichtwerten für Bauland wurden auch für land-, forstwirtschaftlich sowie gärtnerisch genutzte Grundstücke neue Richtwerte abgeleitet, die dem allgemeinen Trend folgen und ebenfalls leichte Steigerungsraten verzeichnen.

Die Bodenrichtwertkarte 2021 kann online kostenfrei eingesehen werden unter:

Grundstücksmarktbericht 2021

Der Grundstücksmarktbericht 2021 informiert Bürger, Sachverständige, Institutionen und Interessierte über Umsatz- und Preisentwicklungen im Geschäftsjahr 2020. Der Preisanstieg von Immobilien in Dresden ist auch 2020 ungebrochen. Der Dresdner Immobilienmarkt hat mit einem Transaktionsvolumen von über drei Milliarden Euro fast den Höchststand von 1996 erreicht. Ursächlich dafür ist das deutlich gestiegene Investitionsvolumen im Teilmarkt der bebauten Grundstücke, insbesondere in den Geschossbau. Pandemiebedingte Rückgänge am Grundstücksmarkt sind bisher nicht feststellbar; im Gegenteil, mangels alternativer Anlagemöglichkeiten wurde weiterhin stark investiert, insbesondere in Wohnimmobilien.

Diagramm: Entwicklung der Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen 2011 bis 2020
Entwicklung der Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen 2011 bis 2020

Im Kapitel „Erforderliche Daten für die Wertermittlung“ finden Sachverständige und Interessierte lokal
gültige Umrechnungskoeffizienten bzw. Anpassungen für die Grundstücksfläche, die wertrelevante Geschossflächenzahl (WGFZ), Sachwerte und für Wohnungseigentum. Als besondere Funktionalität sind interaktive Berechnungswerkzeuge integriert, die es dem Nutzer ermöglichen, sofort die gewünschte Umrechnung für das eigene Grundstück bzw. die eigene Eigentumswohnung vorzunehmen.

Der vollständige Grundstücksmarktbericht 2021 zur Entwicklung des Immobilienmarktes im Geschäftsjahr 2020 kann gegen eine Gebühr von 70 Euro erworben werden. Weitere Informationen zum Grundstücksmarktbericht 2021 oder zu Grundstücksmarktberichten zurückliegender Jahre sowie andere Leistungen des Gutachterausschusses gibt es unter www.dresden.de/gutachterausschuss

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses gibt ausschließlich schriftliche kostenpflichtige Auskünfte zu Bodenrichtwerten und zu den für die Wertermittlung erforderlichen Daten. Darüber hinaus erteilt sie Auszüge aus der Kaufpreissammlung, sofern ein berechtigtes Interesse nachgewiesen werden kann. Wer solche Auskünfte benötigt, kann sie bei der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Geodaten und Kataster, Geschäftsstelle Gutachterausschuss, PF 12 00 20, 01001 Dresden bzw. per E-Mail: grundstueckswertermittlung@dresden.de beantragen. Alle dafür erforderlichen Antragsformulare gibt es ebenfalls unter www.dresden.de/gutachterausschuss

Bestellung von Grundstücksmarktberichten und weitere Informationen

  • per Post: Landeshauptstadt Dresden, Amt für Geodaten und Kataster, Geoservice,
    PF 12 00 20, 01001 Dresden
  • per Fax: 0351-4883964
  • per E-Mail: geoservice@dresden.de