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Dieser Plan sitzt

Neue Konzeption für Sitzbänke im Stadtgebiet – Stadtrat entscheidet darüber

Sitzbänke sind Ruhepunkte, laden zum Verweilen ein, ermöglichen Pausen und sind Treffpunkte. Entsprechend hoch ist das Interesse der Dresdnerinnen und Dresdner an Sitzgelegenheiten. Immer wieder erreichen die Stadtverwaltung Hinweise zu Reparaturbedarf oder Vorschläge für neue Bankstandorte. Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Dresden legt nun erstmals eine gesamtstädtische Konzeption für die Aufstellung von Sitzbänken vor. In seiner Sitzung am Donnerstag und Freitag, 22./23. April, stimmt der Stadtrat darüber ab. Die Konzeption wurde in Stadtbezirksbei- und Ortschaftsräten sowie in Fachbeiräten und -ausschüssen beraten .

Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft verwaltet derzeit rund 3.100 Bänke. Der Bestand blieb in den letzten Jahren nahezu konstant. Insgesamt werden 185 neue Standorte für Bänke vorgeschlagen. Diese verteilen sich auf die Stadtbezirke Altstadt, Neustadt, Pieschen, Klotzsche, Loschwitz, Blasewitz, Leuben, Prohlis, Plauen und Cotta sowie die Ortschaften Schönfeld-Weißig, Cossebaude, Mobschatz, Altfranken und Gompitz. Vier Ortschaften haben keinen Bedarf an zusätzlichen Sitzbänken angezeigt. Betrachtungsraum für das vorliegende Konzept ist das gesamte Stadtgebiet Dresdens, zehn Stadtbezirke und neun Ortschaften. Das Gebiet der Dresdner Heide fand keine Berücksichtigung, da die Fläche sich überwiegend im Eigentum des Freistaates Sachsen befindet. Als Waldflächen ausgewiesene Gebiete wurden grundsätzlich nicht in die Betrachtungen einbezogen.

Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen erklärt Grundlagen des Konzeptes: „Bänke dienen der Erholung und Entspannung. Gerade für ältere, kranke oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen sind sie Angebote zum Pausieren und ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl von Spazierwegen und Laufrouten. Deswegen wurde bei der Konzepterarbeitung auf deren Bedürfnisse besonderes Augenmerk gelegt. Neu aufzustellende Bänke sollen barrierefrei sein und zeichnen sich durch entsprechende Sitzhöhe, Neigung der Rückenlehne, Vorhandensein von Armlehnen und Holzbelattung aus. Das Holz für Dresdner Sitzbänke soll künftig nur noch aus nachhaltiger Holzgewinnung kommen und das FSC®-Siegel tragen. Daher werden keine neuen Bänke aus Tropenholz angeschafft.“

Unter Beachtung des Gestaltungshandbuches wurden für die jeweiligen Stadträume, wie Stadtteilzentrum, historischer Dorfkern oder Landschaftsraum, Banktypen festgelegt. Zum Einsatz kommen die Banktypen „Areal Dresden“, „Knotenbank“ und „Bitburg“ sowie der neu entwickelte Banktyp „Stahlprofil Dresden“.

Den Belangen älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen tragen diese Banktypen Rechnung. Sie sind barrierefrei und zeichnen sich durch entsprechende Sitzhöhe, Neigung der Rückenlehne, Vorhandensein von Armlehnen und Holzbelattung aus.

Vor Realisierung müssen die Bankstandorte mit den zuständigen Fachämtern sowie Medienträgern abgestimmt werden. Dabei wird auch untersucht, ob die Standorte durch weitere Ausstattungsgegenstände für den öffentlichen Raum wie Abfallbehälter, Fahrradanlehnbügel oder Anpflanzungen, insbesondere Bäume, aufgewertet werden können.
Das Bankkonzept ist kein starres verpflichtendes System. Es ermöglicht, auf neue Anforderungen entsprechend der sich weiter entwickelnden Stadt Dresden flexibel zu reagieren und ist jederzeit fortschreibbar. „Mit der nun vorliegenden Vervollständigung des Konzeptes für ganz Dresden erhält die Stadt einen Handlungsrahmen, der perspektivisch eine differenzierte Verdichtung von Bankstandorten ermöglicht und gleichzeitig den Bedarf an Investitionskosten aufzeigt“, sagt Eva Jähnigen.

Für die Dresdner Innenstadt gibt es bereits seit 2012 ein vom Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft legitimiertes Bankkonzept. 2014 und 2015 erfolgte die Fortschreibung für die EFRE-Gebiete (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) Pieschen und Friedrichstadt.

Das Bankkonzept für ganz Dresden entstand im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Freie Landschaftsarchitekten Kretzschmar & Partner und Vertretern von Stadtbezirksämtern, örtlichen Verwaltungsstellen sowie städtischen Ämtern. Weiterhin wirkten Seniorenbeirat, Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden e. V. und Stadt AG - Aktives Netzwerk für ein inklusives Leben in Dresden e. V. am Verfahren konstruktiv mit und unterbreiteten Vorschläge für neue Bankstandorte. Während der Konzepterarbeitung zeigte sich, dass auch an Bushaltestellen ein großes Defizit an Sitzbänken besteht. Auch wenn das Bankkonzept nicht zur Ausstattung von Haltestellen mit Bänken dienen kann, wurden die Dresdner Verkehrsbetriebe AG und die Regionalverkehr Dresden GmbH bei der Konzepterstellung einbezogen und deren Bedarf erfasst.

Die eingereichten Vorschläge wurden unter stadtgestalterischen und straßenrechtlichen Gesichtspunkten geprüft und kartografisch in Lageplänen erfasst. Für jeden neuen Bankstandort erfolgte differenziert nach Stadtbezirken und Ortschaften eine Einzelblatterfassung mit Planausschnitt, Standortfoto und Zuordnung des jeweiligen Banktyps.
Genaue Ortskenntnisse, Informationen über Gewohnheiten von Bürgerinnen und Bürgern sowie über stark frequentierte Bereiche, vor allem von Seiten der Stadtbezirke und Ortschaften sowie der Senioren- und Behindertenverbände ermöglichten eine sinnvolle Auswahl bei der Ausweisung neuer Bankstandorte. Defizite bestehen verstärkt an Bankplätzen als „Trittstein“ zwischen oft bereits gut ausgestatteten Bereichen wie Stadtteilzentren und Parkanlagen. Diese ermöglichen es älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen, sich auf die Entfernungen einzulassen. Standorte von „Trittstein-Bänken“ sind nicht in jedem Fall attraktiv. Sie dienen dazu, sich auf dem Weg kurz auszuruhen und Kraft zu schöpfen.