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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2020/09/pm_095.php 22.09.2020 14:15:21 Uhr 25.04.2024 21:05:16 Uhr

Werbe- und Gestaltungssatzung für Prager Straße

Stadt startet Dialog mit Gewerbetreibenden

Die Landeshauptstadt Dresden beabsichtigt, eine Werbe- und Gestaltungssatzung für den Bereich um die Prager Straße, für den Wiener Platz und für den zukünftigen Ferdinandplatz aufzustellen. Ziel ist es, die gestalterische Qualität der Werbeanlagen, des Außenmobiliars und der Warenauslagen im öffentlichen Raum durch wenige einheitliche Gestaltungsgrundsätze zu verbessern. In diesem Zuge tritt die Stadt in den Dialog mit den ortsansässigen Gastronomen, Händlern und Hoteliers. Hierzu fand am Dienstag, 15. September, eine Dialogveranstaltung statt, bei der das Stadtplanungsamt die Ziele einer Werbe- und Gestaltungssatzung erläuterte und die Gewerbetreibenden ihre Hinweise einbringen konnten. Da nicht alle ansässigen Gewerbetreibenden teilgenommen haben, wird es demnächst die Möglichkeit geben per Online-Beteiligung weitere Hinweise an das Stadtplanungsamt zu übermitteln.

In der Dialogveranstaltung erläuterte das Stadtplanungsamt, was eine Werbe- und Gestaltungssatzung ist und welche stadtgestalterischen Ziele die Stadt damit verfolgt. So ist es die Intention, dass Werbung mehr Rücksicht auf die vorhandene Architektur, Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum nehmen sollte. Aber vor allem konnten die Gewerbetreibenden und Gastronomen ihre Hinweise zu dem Thema kundtun. „Insgesamt haben wir ein differenziertes Meinungsbild darüber erhalten, was aus Sicht der Gewerbetreibenden eine für diese Lage angemessene Werbe- und Gestaltungssatzung beinhalten sollte. Die Anwesenden haben uns bestätigt, dass auch die Prager Straße durch aufdringliche Werbung und viele Buden teilweise ein verramschtes Erscheinungsbild abgibt“, berichtet der Leiter des Stadtplanungsamtes, Stefan Szuggat.

Außerdem kam zur Sprache, dass beispielsweise Mieter in den Obergeschossen mitunter Schwierigkeiten haben, für sich im Stadtraum werben zu können. Des Weiteren führten die Teilnehmenden an, dass eine gastronomische Außenbestuhlung Nachteile für benachbarte Händler haben kann, wenn Lauflinien versperrt werden. Hier wünschen sich die Gewerbetreibenden eine sinnvolle Zonierung. Die Teilnehmenden sprachen sich auch für mehr Grün aus.

Weiteres Thema war die wachsende Bedeutung von digitalen Werbeanlagen. „Wir nehmen diesen Hinweis mit und werden prüfen, wie digitale Werbemöglichkeiten in der Zukunft gestaltet werden können. Sicher werden diese verstärkt auf der Prager Straße zur Anwendung kommen, deshalb sind Ideen wichtig, in welchem Rahmen dies erfolgen sollte, um ein angemessenes stadträumliches Gesamtbild zu erzeugen“, so der Leiter des Stadtplanungsamtes.

Viele der Gewerbetreibenden auf der Prager Straße und dem Wiener Platz sind derzeit aufgrund der Corona-Pandemie in einer angespannten Situation. Deswegen hat die Stadt die Sondernutzungsgebühren für das restliche Jahr erlassen. Sondernutzungen sind im Außenbereich aufgestelltes Mobiliar wie Tische, Stühle, Schirme und Warenauslagen. Die Werbe- und Gestaltungssatzung soll nicht dazu führen, dass sich die angespannte Lage der Gewerbetreibenden weiter verschlechtert. Trotz Pandemie glaubt die Stadt an einen positiven Impuls für die Prager Straße und den Wiener Platz durch eine Hebung des gestalterischen Niveaus von Sondernutzungen und Werbeanlagen. Der erwünschte Aufwertungsprozess soll behutsam, angemessen und schrittweise erfolgen. Bestehende Werbeanlagen und genehmigte Sondernutzungen haben Bestandsschutz.

Das Stadtplanungsamt und das beauftragte Architekturbüro Alexander Poetzsch Architekten werden die Ergebnisse der Veranstaltung sowie der geplanten Online-Beteiligung bis November 2020 auswerten. Diese sollen in die Regelungen der Werbe- und Gestaltungssatzung einfließen. Die Erarbeitung konkreter Satzungsinhalte soll bis Frühjahr 2021 erfolgen. Eine Informationsveranstaltung hierzu ist für das 1. Quartal 2021 geplant.