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Strategisches Medizinkonzept für das Städtische Klinikum Dresden wird erstellt

Gesundheitsausschuss gibt grünes Licht

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH wird die Betriebsleitung des Städtischen Klinikums Dresden bei der strategischen Unternehmensentwicklung unterstützen. Das hat der Ausschuss für Gesundheit, der zugleich Betriebsausschuss für das Städtische Klinikum Dresden ist, am 26. Februar 2020 beschlossen (Az. V0229/20).

Beschlossen ist, dass ein wirtschaftlich tragfähiges medizinisches Betriebskonzept für das Städtische Klinikum Dresden erstellt wird. Das Konzept wird detailliert die Entwicklung des Klinikums bis zum Planungshorizont 2035 beschreiben. In den Blick genommen werden die medizinischen Disziplinen und Behandlungszahlen der kommenden Jahre. Das Betriebskonzept wird sich auch mit der Frage befassen, inwieweit medizinische Leistungen weiter optimiert und Klinikstrukturen vereinheitlicht werden können, damit das Klinikum in den nächsten Jahren wieder in wirtschaftlich sicheres Fahrwasser gelangt.

„Damit geben wir unseren Kolleginnen und Kollegen im Städtischen Klinikum Dresden einen verlässlichen Kompass an die Hand“, erklärt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen. „Das Betriebskonzept muss Lösungen enthalten, damit Untiefen umschifft und die Herausforderungen des Gesundheitssystems besser gemeistert werden können“, spielt Kaufmann auf die aktuellen Schwierigkeiten der dualen Krankenhausfinanzierung und den von den Krankenkassen unter Kostenaspekten forcierten Trend zu Ambulanzen an. Belange der Patientinnen und Patienten gelte es noch passgenauer zu reflektieren sowie Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums umfassend zu berücksichtigen. Strukturen und Prozesse sollen nach den Worten der Fachbürgermeisterin auf höchste fachliche Standards gebracht und die medizinische Profilbildung weiter vorangetrieben werden – digital, vernetzt, kooperativ und nachhaltig.

Einer Änderung der Rechtsform des kommunalen Eigenbetriebs, den Ausstieg aus den Tarifverträgen für den Öffentlichen Dienst und des Marburger Bundes sowie betriebsbedingten Kündigungen erteilte Kaufmann wie bereits zuvor am Montag im Finanzausschuss eine klare Absage.
Kaufmann machte am Mittwoch deutlich: „Unsere wertvollste Ressource sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Expertise und Erfahrung aus ihrer exzellenten Arbeit in Medizin und Pflege soll ins Betriebskonzept einfließen. Deshalb werden wir sie über das Begleitteam, in dem neben Chefärztinnen und Chefärzten auch zwei Mitglieder des Personalrats mitwirken, einbeziehen.“ Das Begleitteam soll Impulse für das Betriebskonzept geben. Erreichte Zwischenergebnisse werden in diesem vertraulichen Rahmen diskutiert. Zudem gibt es eine enge Rückkopplung an den Gesundheitsausschuss. Insgesamt 21 Mitglieder wird das Begleitteam haben, darunter jeweils sieben Personen, die die Belegschaft des Städtischen Klinikums, die Stadtpolitik sowie die Unternehmensspitze und die Stadt als Trägerin des Klinikums repräsentieren. Das Begleitteam kommt zwischen März und September in der Regel monatlich zusammen. Moderiert werden die Sitzungen von Ernst & Young.

Der Fahrplan ist eng gestrickt. Bis 30. September 2020 soll das Konzept für die Entwicklung bis 2035 fertig sein. Ein erster Entwurf mit drei strategischen Entwicklungsszenarien wird dem Begleitteam am 15. April und dem Gesundheitsausschuss am 6. Mai 2020 vorgestellt. Im nächsten Schritt wird das beste Szenario durch die Beraterinnen und Berater von Ernst & Young näher untersucht und ausdifferenziert. Zudem wird es eine von den Ausschussmitgliedern zusätzlich beschlossene Expertenanhörung zu dem neuen Betriebskonzept geben; die Experten werden die Fraktionen selbst benennen. Das Betriebskonzept wird im vierten Quartal im Stadtrat abschließend behandelt.